Kalt, stumm und friedlich #1 - Niklaus Schmid - E-Book

Kalt, stumm und friedlich #1 E-Book

Niklaus Schmid

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Beschreibung

Erstens kommt es anders, als man zweitens denkt. Das ist das Motto aller Kriminalgeschichten von Niklaus Schmid, mit denen er uns in alltägliche Situationen entführt, die mit völlig unerwarteten Wendungen überraschen. Am Ende jedoch ist eines sicher, die Leichen sind stets KALT, STUMM UND FRIEDLICH und wenn es nur die berühmten "Leichen im Keller" sind. Ödland: Thomas hat gerade seine dreijährige Haftstrafe abgesessen. Und niemals kam heraus, wo das Geld verblieben ist, dass er seiner Firma veruntreute. Doch Thomas hat einen genialen Plan und dazu braucht er eine Frau. Falscher Fuffziger: Paul Overkamp, ursprünglich einmal Vertreter aus Leidenschaft, ist im Begriff sich in einem neuen Geschäftsfeld zu betätigen. Für eine ausländische Geldfälscherbande soll er falsche Fünfziger in Umlauf bringen, sprich etwas für einen kleinen Betrag einkaufen und das echte Wechselgeld dann fifty-fifty mit seinen Auftraggebern teilen. Doch er gerät in einen Überfall, bei dem er einen der Fünfziger herausrücken muss. Die bemerken den Betrug und schießen Paul bei seiner Flucht an. Eine Odysee beginnt... Bunter Abend: Ein Verein, bei dem Talente anstelle von Geld untereinander getauscht werden. Was unweigerlich bei einigen Mitgliedern zu einem Ungleichgewicht führt, welches auf außergewöhnliche Art ausgeglichen wird.

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Seitenzahl: 43

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KALT, STUMM

UND FRIEDLICH

#1

 

 

 

 

Impressum:

Cover: Karsten Sturm, Chichili Agency

Foto: fotolia.de

© 110th / Chichili Agency 2014

EPUB ISBN 978-3-95865-077-0

MOBI ISBN 978-3-95865-078-7

 

 

Urheberrechtshinweis:

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Autors oder der beteiligten Agentur „Chichili Agency“ reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

 

 

Kurzinhalt

Erstens kommt es anders, als man zweitens denkt. Das ist das Motto aller Kriminalgeschichten von Niklaus Schmid, mit denen er uns in alltägliche Situationen entführt, die mit völlig unerwarteten Wendungen überraschen. Am Ende jedoch ist eines sicher, die Leichen sind stets KALT, STUMM UND FRIEDLICH und wenn es nur die berühmten „Leichen im Keller“ sind.

Ödland: Thomas hat gerade seine dreijährige Haftstrafe abgesessen. Und niemals kam heraus, wo das Geld verblieben ist, dass er seiner Firma veruntreute. Doch Thomas hat einen genialen Plan und dazu braucht er eine Frau.

Falscher Fuffziger: Paul Overkamp, ursprünglich einmal Vertreter aus Leidenschaft, ist im Begriff sich in einem neuen Geschäftsfeld zu betätigen. Für eine ausländische Geldfälscherbande soll er falsche Fünfziger in Umlauf bringen, sprich etwas für einen kleinen Betrag einkaufen und das echte Wechselgeld dann fifty-fifty mit seinen Auftraggebern teilen. Doch er gerät in einen Überfall, bei dem er einen der Fünfziger herausrücken muss. Die bemerken den Betrug und schießen Paul bei seiner Flucht an. Eine Odysee beginnt…

Bunter Abend:

Ödland

Dass ich Blumen hasse, nein, soweit würde ich nicht gehen. Ich mach mir nur nichts aus ihnen, das ist alles. Manche riechen ganz gut, andere stinken. Ist fast so wie bei den Menschen. Menschen mag ich auch nicht besonders. Eine ganze Weile hatte ich auch nicht viel mit ihnen zu tun, ich meine, weder mit Menschen noch mit Blumen. Die einzige Pflanze, die ich von meinem Fenster aus sehen konnte, war ein Baum, war die Krone eines Ginkgos, und wenn die Früchte von diesem Ginkgo reif waren, dann stank das bis in meine Zelle.

Drei Jahre hatten sie mir wegen Unterschlagung aufgebrummt. Hätte ich das Geld herausgerückt, wäre ich womöglich mit Bewährung davongekommen.

„Na, Kranich“, hatten sie mich immer wieder gefragt. „Wo ist die Beute?“

„Alles am Roulettetisch verspielt, ehrlich.“

„Von wegen, Kranich! Wir wissen doch, dass Sie das Geld versteckt haben. Sobald Sie draußen sind und nur einen Cent mehr ausgeben, als Sie durch ehrliche Arbeit verdient haben können, stellen wir Ihnen diese Frage noch einmal, dann sind Sie schneller wieder drin, als ein Knastbruder das Wort Resozialisierung aussprechen kann.“

Jetzt war ich draußen. Die Tore der Vollzugsanstalt schlossen sich hinter mir. Ich war frei. Freiheit war das Einzige, was ich mir in all den Jahren gewünscht hatte – na ja, eine Frau und ein gut gezapftes Bierchen auch noch. Eine Frau zu finden, das ist normalerweise kein großes Problem, doch bei mir musste es die Richtige sein:

Eine mit Garten!

*

Nachdem ich in Freiheit mein erstes Pils getrunken, die alten Klamotten weggeworfen und mich neu eingekleidet hatte, begann ich mit der Suche. In Diskotheken findest du nur junges Gemüse, in Kunstgalerien vor allem Zicken mit schmalen Lippen. Ich aber suchte etwas Solides, eine, die mit anpacken kann, also ging ich in einen Baumarkt.

Er lag außerhalb der Duisburger Innenstadt in einem neuen Gewerbegebiet. Der Parkplatz war so groß wie ein Fußballfeld und das Angebot an Waren riesig. Die Abteilungen für Elektrozubehör, Tapeten und Fußbodenbeläge, all das ließ ich hinter mir, zielbewusst näherte ich mich den Ständen mit den Gartengeräten.

Baumärkte sind eigentlich ein Revier für Männer, Frauen trifft man dort eher selten an. Doch wenn, dann … Nachdem ich ein paar Runden gedreht hatte, entdeckte ich eine.

Sie war so in meinem Alter, also um die vierzig, und stand vor einem Gitter, an dem Arbeitshandschuhe hingen. Ich sprach sie an:

„Ach, entschuldigen Sie, ich habe meine Brille vergessen. Könnten Sie wohl nachschauen, ob die Baumwollhandschuhe mit den Gumminoppen das Europaprüfzeichen haben?“

Ein misstrauischer Blick streifte mich, dann schaute sie nach. „Ja, haben sie. Aber, was ist so wichtig an diesem Prüfzeichen?“

„Nun, es gibt Handschuhe, die Allergien auslösen, und wenn man wie ich längere Zeit im Garten arbeitet, dann …“

Wir kamen ins Gespräch. Alles lief bestens. Sie liebte Rosen, welche Frau tut das nicht. Ich sprach vom Okulieren und wie wichtig es sei, dass die Rosenunterlage gut im Saft, das Edelauge reif und dass die Schnittfläche unverschmutzt ist. Sie hatte in ihrem Garten Probleme mit Wollläusen. Ich konnte ihr einen Tipp geben, wie sie die Parasiten statt mit teuren Chemikalien mit einem billigen Hausmittel bekämpfen konnte.

Ihr Blick wurde immer freundlicher. Ich war schon drauf und dran, sie zu einer Tasse Kaffee einzuladen, als sie mich fragte: „Könnten Sie wohl mal diese Handschuhe anprobieren? Ich schätze, dass Sie dieselbe Größe wie mein Mann haben.“

Klirr. Mir fiel sozusagen das Okuliermesser aus der Hand. Jeder weitere Satz wäre Verschwendung gewesen.

*