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Stadturlaub und Naturerlebnis lassen sich im Osten Kanadas problemlos kombinieren. In Metropolen wie Toronto, Ottawa, Montréal und Québec staunt man über moderne Architektur und genießt das internationale Flair auf den Straßen, in Museen, Geschäften und Restaurants. Unweit der großen Städte trifft man auf unberührte Natur – lassen sich Wale, Elche, Bären und Adler in freier Wildbahn beobachten, stehen Outdoor-Enthusiasten vielfältige Aktivitäten zur Verfügung. Eine Reise durch das zweitgrößte Land der Erde verspricht abwechslungsreiche Eindrücke, Begegnungen und Erfahrungen. Iwanowski's Reiseführers Kanada-Osten liefert alle notwendigen Informationen für einen Individualurlaub mit vielen praktischen Tipps und Vorschlägen für zwei- bis vierwöchige Rundreisen. Dabei können die Highlights miteinander verbunden werden – ob man sich mit dem Kanu die großen Seenlandschaften Ontarios erschließt, zu den Indianern und Inuit in den Norden aufbricht oder die Eisberge vor Newfoundland entdeckt. Eine besonders farbenfrohe Reisezeit ist der Indian Summer von September bis Oktober. Mit den Provinzen Ontario, Québec, New Brunswick, Nova Scotia, Prince Edward Island, Newfoundland und Labrador
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IWANOWSKI’S
KANADA-OSTEN – Autorentipps
Unsere Autoren geben Ihnen hier nützliche Tipps und individuelle Empfehlungen:
Leonie SenneMonika Fuchs
Kanada-Osten
Kanada-Osten13. Auflage 2020
© Reisebuchverlag Iwanowski GmbHSalm-Reifferscheidt-Allee 37 • 41540 DormagenTelefon 0 21 33/26 03 11 • Fax 0 21 33/26 03 [email protected]
Titelfoto: Boar‘s Head Lighthouse, Nova Scotia © Stephan Pietzko / AdobeStock Alle anderen Farbabbildungen: s. Abbildungsverzeichnis S. 608 Layout: Monika Golombek, Köln Lektorat: Gudrun Raether-Klünker, Würselen Karten: Klaus-Peter-Lawall, Unterensingen Titelgestaltung: Point of Media, www.pom-online.de Redaktionelles Copyright, Konzeption und deren ständige Überarbeitung: Michael Iwanowski
Alle Rechte vorbehalten. Alle Informationen und Hinweise erfolgen ohne Gewähr für die Richtigkeit im Sinne des Produkthaftungsrechts. Verlag und Autoren können daher keine Verantwortung und Haftung für inhaltliche oder sachliche Fehler übernehmen. Auf den Inhalt aller in diesem ebook erwähnten Internetseiten Dritter haben Autoren und Verlag keinen Einfluss. Eine Haftung dafür wird ebenso ausgeschlossen wie für den Inhalt der Internetseiten, die durch weiterführende Verknüpfungen (sog. „Links“) damit verbunden sind.
ISBN epub: 978-3-86457-415-3 ISBN Mobipocket: 978-3-86457-416-0 ISBN pdf: 978-3-86457-417-7
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EINLEITUNG
1. KANADA – LAND UND LEUTE
Allgemeiner Überblick
Historischer Überblick
Frühgeschichte
Europäische „Entdeckung“ und Besiedlung Nordamerikas
Die englische Kolonialzeit (1763–1867)
Das Dominion of Canada (1867–1914)
Kanada im 20. Jahrhundert
Kanada im 21. Jahrhundert
Verfassung und Verwaltung Kanadas
Geografischer Überblick
Geologisch-morphologische Gliederung
Ozeane, Flüsse und Seen
Klima und Reisezeit
Pflanzen- und Tierwelt
Die Pflanzenwelt
Die Tierwelt
Natur- und Umweltschutz
Wirtschaftlicher Überblick
Land- und Forstwirtschaft
Fischerei
Bergbau und Energie
Industrie und Neue Technologien
Tourismus
Gesellschaftlicher Überblick
Bevölkerung
Bevölkerungsgruppen • Kanadische Ureinwohner
Kanadisches Mosaik
Sprachen • Religionsgemeinschaften • Kunst und Kultur
Lobster, Quilts und Kanufahrten
Immer einen Besuch wert: die National- und Provinzparks
Nationalparks • Provinzparks • Aktivitäten in den National- und Provinzparks
Überall gegenwärtig: das Erbe der Pionierzeit
Kanada aktiv: Outdoor-Aktivitäten und Sportvergnügen
Aus Küche und Keller
Mahlzeiten im Restaurant • Dinner • Getränke
2. KANADA ALS REISEZIEL
Allgemeine Reisetipps A–Z
Das kostet Sie das Reisen in Kanadas Osten
3. REISEN IM OSTEN KANADAS
Routenvorschläge
Route 1: Die Höhepunkte Ostkanadas
Route 2: Kultur und Natur – Kontrastreiches Kanada
Route 3: Der weite Westen Ontarios
Route 4: Die Maritimes
4. VON TORONTO ÜBER KINGSTON NACH MONTRÉAL
Toronto
Überblick
Geschichtlicher Überblick
Orientierung in Toronto
Sehenswertes in Toronto
Rund um den CN Tower • Im Zentrum der Stadt • Universitätsviertel • Yorkville und The Annex • Kensington Market, Chinatown und Little Italy • Old Town, St. Lawrence und Distillery Historic District • Toronto Islands Park
Kulturstadt Toronto
Weitere Museen in Toronto • Übersicht über Theater und Konzerthallen
Sehenswertes in der Umgebung von Toronto
Von Toronto über Kingston nach Montréal
Von Toronto am Nordufer des Lake Ontario entlang nach Kingston
Pickering • Oshawa • Port Hope • Cobourg • Brighton • Trenton • Picton • Sehenswertes auf der Halbinsel Prince Edward • Glenora
Von Toronto über Peterborough nach Kingston
Peterborough • Sehenswertes in der Umgebung von Peterborough
Kingston
Redaktionstipps • Geschichtlicher Überblick • Sehenswertes in Kingston
Sehenswertes in der Umgebung von Kingston
Wolfe Island • Thousand Islands • Frontenac Provincial Park
Von Kingston am Rideau Canal entlang nach Ottawa
Rideau Lake und Rideau Canal • Sehenswertes an dieser Strecke • Merrickville • Kemptville
Von Kingston nach Montréal
Gananoque • Ivy Lea • Rockport • Mallorytown Landing • Brockville • Prescott • Morrisburg • Upper Canada Village • Cornwall
5. MONTRÉAL, QUÉBEC CITY UND DIE PROVINZ QUÉBEC
Montréal
Überblick
Geschichtlicher Überblick
Orientierung
Stadtviertel von Montréal
Sehenswertes
Vieux-Montréal – die Altstadt von Montréal • Ville-Marie – die Innenstadt von Montréal • Weitere Sehenswürdigkeiten in Montréal
Île Sainte-Hélène und Île Notre-Dame
Kulturstadt Montréal
Sehenswertes in der Umgebung von Montréal
Lachine • Laurentides • Eastern Townships
Von Montréal am Südufer des St.-Lorenz-Stroms entlang nach Québec City
Québec City
Überblick
Geschichtlicher Überblick
Orientierung
Sehenswertes
Vieux-Québec – die Oberstadt • Vieux-Québec – die Unterstadt
Weitere Sehenswürdigkeiten in der Stadt und in der näheren Umgebung
Die Île d’Orléans
Rundreisen durch die Provinz Québec
Routenvorschlag 1: von Québec nach Tadoussac, zum Saguenay Fjord, zum Parc Laurentides und zur Côte Nord
Von Québec nach Tadoussac • Tadoussac • Von Tadoussac durch den Saguenay Park zum Lac Saint-Jean • Von Tadoussac zur Côte-Nord
Routenvorschlag 2: zur Halbinsel Gaspésie
Sehenswürdigkeiten an dieser Strecke
Routenvorschlag 3: zum Archipel Îles-de-la-Madeleine
Nationalparks, Provinzparks und Resorthotels in Québec
Nationalparks
Provinzparks (National Parks)
Feriengebiete zwischen Montréal und Ottawa
6. VON QUÉBEC NACH OTTAWA
Von Québec über Trois-Rivières nach Montréal
Sehenswürdigkeiten zwischen Québec und Montréal
Trois-Rivières
Von Montréal über Hull/Gatineau nach Ottawa
Sehenswürdigkeiten an dieser Strecke
Montebello • Hull/Gatineau • Gatineau Park • Wakefield
Ottawa
Geschichtlicher Überblick • Orientierung in Ottawa • Sehenswertes im Zentrum • Die Innenstadt • Byward Market und Sussex Drive • Museen in Ottawa • Theater in Ottawa • Sehenswertes in der Umgebung von Ottawa
7. DER NORDEN ONTARIOS
Von Ottawa über Pembroke zum Algonquin Provincial Park
Arnprior • Renfrew • Pembroke • Barry’s Bay
Algonquin Provincial Park
Tierwelt/Tierbeobachtungen
Vom Algonquin Provincial Park in die Muskoka-Region
Huntsville • Port Carling • Bracebridge • Gravenhurst • Orillia
Vom Algonquin Provincial Park über North Bay nach Cochrane und zur James Bay
Sehenswertes an der Strecke nach North Bay
Magnetawan • North Bay
Von North Bay nach Cochrane
Cobalt • Kirkland Lake • Iroquois Falls • Cochrane
Von Cochrane mit der Bahn zur James Bay
Moosonee • Moose Factory Island
Von Cochrane über Timmins nach Sudbury
Timmins
Greater Sudbury
8. DER WESTEN ONTARIOS
Von Sudbury in den Westen Ontarios
Zwischen Sudbury und Sault Ste. Marie
Blind River
Sault Ste. Marie
Sehenswürdigkeiten der Stadt • Sehenswürdigkeiten auf der amerikanischen Seite
Von Sault Ste. Marie nach Thunder Bay
Lake Superior Provincial Park • Wawa • Marathon • Pukaskwa National Park • Algoman Hills • Terrace Bay • Schreiber • Rossport • Nipigon • Red Rock • Dorion
Thunder Bay und Umgebung
Sehenswürdigkeiten der Stadt • Ausflugsziele in der Umgebung von Thunder Bay
Von Thunder Bay nach Kenora
Streckenalternative 1 • Streckenalternative 2
Kenora und Umgebung
Sehenswürdigkeiten des Ortes und der näheren Umgebung
9. DER SÜDWESTEN ONTARIOS
Von Sudbury nach Kitchener
Von Sudbury über Manitoulin Island an der Westküste der Georgian Bay entlang nach Kitchener
Manitoulin Island
Von Manitoulin Island zur Bruce Peninsula und nach Owen Sound
Bruce Peninsula • Owen Sound
Von Owen Sound nach Kitchener
Goderich
Von Sudbury über Parry Sound an der Ostküste der Georgian Bay entlang nach Kitchener
Killarney und der Killarney Provincial Park • French River • Parry Sound
Von Parry Sound nach Midland
Georgian Bay Islands National Park • Midland • Sainte-Marie among the Hurons • Penetanguishene
Von Midland an der Nottawasaga Bay entlang nach Kitchener
Collingwood
Kitchener/Waterloo und der Südwesten Ontarios
Sehenswürdigkeiten in Kitchener • Sehenswürdigkeiten in Waterloo • Sehenswertes in der Umgebung von Kitchener und Waterloo • Elora und Elmira
Von Kitchener durch den Südwesten Ontarios nach Niagara Falls
Stratford • London • Windsor • Amherstburg • Kingsville • Leamington • Point Pelee National Park • Port Colborne
Niagara Falls
Geschichtlicher Überblick
Zur Entstehungsgeschichte der Niagara Falls
Sehenswertes in Niagara Falls
Orientierung in Niagara Falls • Sehenswertes auf der kanadischen Seite der Niagara-Fälle • Sehenswertes auf der amerikanischen Seite der Niagara-Fälle
Umgebung von Niagara Falls
Niagara-on-the-Lake • Niagara-Wein-Route • Sehenswertes auf dem Weg nach Toronto
10. RUNDREISE DURCH DIE ATLANTIKPROVINZEN
Allgemeiner Überblick
Rundreisevorschläge
Baustein Nova Scotia • Baustein New Brunswick • Baustein Prince Edward Island • Baustein Newfoundland
Nova Scotia
Halifax/Dartmouth
Geschichtlicher Überblick • Orientierung in Halifax • Sehenswertes in Halifax • Sehenswertes in der Umgebung von Halifax • Rundfahrt von Halifax
Von Halifax die Südküste entlang nach Liverpool
Peggy’s Cove • Chester • Oak Island • Mahone Bay • Lunenburg • Liverpool
Die Lighthouse-Route – von Liverpool nach Yarmouth
Shelburne • Birchtown • Weiter entlang der Lighthouse-Route • Yarmouth
Von Yarmouth nach Digby
Von Liverpool über Annapolis Royal und Digby nach Saint John/NB
Kejimkujik National Park • Annapolis Valley und Annapolis Royal • Digby und Umgebung • Digby Neck Brier Island
New Brunswick
Von Saint John nach Fredericton
Saint John/New Brunswick • Orte und Sehenswürdigkeiten an der Bay of Fundy
Fredericton und Umgebung
Fredericton • Sehenswertes in der Umgebung von Fredericton
Von Fredericton nach Edmundston und Rivière-du Loup/QC
Edmundston
Von Fredericton nach Caraquet
Miramichi • Chatham • Bathurst • Caraquet
Von Caraquet nach Moncton
Kouchibouguac National Park • Bouctouche • Shediac • Moncton • Hillsborough • Hopewell Cape • Riverside-Albert, Cape Enrage und Alma • Fundy National Park
Von Moncton nach Prince Edward Island
Memramcook • Sackville • Parrsboro
Prince Edward Island
Geschichtlicher Überblick
Charlottetown
Rundfahrten auf Prince Edward Island
Der Westteil der Insel • Der Mittelteil der Insel • Der Ostteil der Insel
Von Prince Edward Island nach Cape Breton Island
Wood Islands • Pictou • New Glasgow • Antigonish
Cape Breton Island
Sehenswertes am Ceilidh Trail
Sehenswertes am Cabot Trail
Cape Breton Highlands National Park of Canada • Von Chéticamp nach Sydney
Sydney, Louisbourg und der Marconi Trail
Sehenswertes am Fleur-de-Lis Trail
Sehenswertes am Bras d’Or Lakes Scenic Drive
Von Cape Breton Island zurück nach Halifax
Newfoundland & Labrador
Geschichtlicher Überblick
Reiseplanung
Von Port-aux-Basques über Corner Brook zum Gros Morne National Park mit einem Abstecher nach L’Anse aux Meadows
Port-aux-Basques • Von Port-aux Basques nach Corner Brook • Corner Brook • Deer Lake • Von Deer Lake zum Gros Morne National Park • Gros Morne National Park • Rocky Harbour
Vom Gros Morne NP nach L’Anse aux Meadows
L’Anse aux Meadows National Historic Site
Vom Gros Morne National Park nach Gander
Grand Falls-Windsor • Lewisporte • Twillingate • Gander
Von Gander nach St. John’s
Terra Nova National Park • Bonavista-Halbinsel • Abstecher nach Brigus und Cupids
St. John’s
Geschichtlicher Überblick • Sehenswertes in St. John’s • Sehenswertes in der Umgebung von St. John’s
Weitere Sehenswürdigkeiten in der Provinz Newfoundland & Labrador
11. ANHANG
Literaturverzeichnis
Stichwortverzeichnis
Außerdem weiterführende Informationen:
Die Natur im Farbenrausch – der Indian Summer
Die Küche von Québec
Ohne ihn geht nichts – Ahornsirup
Die Maler der Group of Seven
Der Trent-Severn Waterway
Der „Loyalist Parkway” von Trenton nach Kingston
Das Rideau-Canal-System
Der St.-Lorenz-Strom und der St.-Lorenz-Seeweg
Walbeobachtung (in Anlehnung an Informationen der WDCS)
Kanufahren im „Nahen Norden“
Eine Fahrt mit dem „Polar Bear Express“
Terry Fox
Die Mennoniten
„Maid of the Mist“
Das Segelschiff „Bluenose“
Samuel de Champlains „Ordre du Bon-Temps“
Scallops
Die Reversing Falls Rapids
Dulse – Seegemüse als Spezialität in New Brunswick
Die Bay of Fundy
Exportschlager „Anne of Green Gables“
„Island Blue“-Muscheln
John Cabot
Alexander Graham Bell
Wer war Guglielmo Marconi?
Die Schotten in Nova Scotia
Eisberge
John Guy – Siedler, Pelzhändler und Gouverneur
Karten und Grafiken
Algonquin Provincial Park
Bay of Fundy
Bruce Peninsula
Cape Breton Island
Fredericton
Gaspésie-Halbinsel
Greater Sudbury
Halifax
Îles de la Madeleine
Kingston
Manitoulin Island
Montréal: Innenstadt
Montréal: Vieux–Montréal
Moosonee und Moose Factory Island
Niagara Falls
Ottawa
Prince Edward Island
Provinzen
Québec-City: Vieux–Québec
Québec – Saguenay-Fjord – Parc Laurentides
Saint John NB
Sault-Ste. Marie
St. John’s
St.-Lorenz-Seeweg
Toronto
Übersicht
Eine Reise durch die östlichen Provinzen Kanadas führt nicht nur in die größten Metropolen des Landes, sondern verspricht auch Naturerlebnisse, die spektakulärer kaum sein könnten. Zudem wandelt man überall auf geschichtlichen Spuren, denn just hier begann die Entdeckung und Erschließung Nordamerikas durch europäische Siedler. Man erfährt viel über den Kampf der ehemaligen Kolonialmächte um die Kontrolle über den Osten Kanadas. Heute leben hier die Nachfahren der Ureinwohner wie der Kolonisten. Gemeinsam haben sie dieses Land geformt und zu dem gemacht, was es heute ist: eines der beliebtesten Reiseländer der Welt.
Urbanes Leben und unberührte Natur liegen in Ostkanada nah beieinander. Oft trifft man nur wenige Kilometer von den Metropolen entfernt auf unberührte Wildnis. Hochmoderne Architektur, geschaffen von internationalen Stararchitekten, Kulturveranstaltungen der Spitzenklasse, Shoppingmeilen, die ihresgleichen suchen, und ein buntes Völkergemisch, das sich seiner Wurzeln sehr wohl bewusst ist und sie einbringt ins kulturelle Geschehen, kennzeichnen das Leben in den Städten. Genießen Sie in den Restaurants sowohl die internationale als auch die traditionelle kanadische Küche, besuchen Sie Museen von Weltrang, und fiebern Sie mit den Kanadiern, wenn Sportereignisse das öffentliche Leben bestimmen.
Die Natur wiederum verspricht fantastische Erlebnisse und tierische Begegnungen. Beobachten Sie Wale und Bären, halten Sie nach Elchen Ausschau, oder schauen Sie dem Fischadler zu, wie er seine Beute aus der Luft taxiert. Erleben Sie das Schauspiel des Indian Summer, wenn die Wälder Ostkanadas ein atemberaubendes Finale hinlegen – mit einer spektakulären Laubfärbung, bevor sie sich unter dem Schnee und Eis des Winters verstecken. Halten Sie vor den Küsten Newfoundlands Ausschau nach vorbeidriftenden Eisbergen, wenn sie sich im Frühjahr von den Eismassen im Norden lösen und nach Süden treiben. Lauschen Sie der Stille der Wildnis, die Sie bei einer Kanutour durch die großen Seenlandschaften ebenso erfahren können wie bei einer Reise in den hohen Norden des Landes. Und vor allem: Erleben Sie die Gastfreundschaft, die Aufgeschlossenheit und Hilfsbereitschaft der Kanadier, die eine Reise durch dieses Land unvergesslich machen.
Im Osten Kanadas finden Sie nicht nur das wirtschaftliche, politische und kulturelle Zentrum Kanadas, sondern auch ein perfektes Reiseziel, das jedem etwas zu bieten hat. Abenteurer und Outdoor-Fans können sich in den weiten Wald- und Seenlandschaften austoben. Ob Trekking, Wandern, Kanutouren, Angelausflüge oder Schwimmen – in den zahlreichen National- und Provinzparks und an den mehr als 250.000 Seen des Landes ist all das möglich. Highlights wie die Niagarafälle oder der Algonquin-Provinzpark, die Städte Toronto, Montréal, Québec und Ottawa sind ebenso eine Reise wert wie die Bay of Fundy, das Mennonitenland um Kitchener oder die sehenswerten Freilichtmuseen, in denen Sie tief eintauchen können in die Geschichte der jeweiligen Region.
Als beste Reisezeit gelten die Monate Juni bis September. Im zweitgrößten Land der Erde sind die Klimaverhältnisse jedoch auch dann sehr unterschiedlich. An der Hudson Bay im Norden herrscht subarktisches Klima mit kalten Wintern und kühlen Sommern, während im Süden die sommerlichen Temperaturen auf über 30 °C ansteigen können. Eine ganz besondere Zeit ist der Indian Summer, wenn sich die Laubwälder Ostkanadas färben und die warmen Herbsttage hinauslocken in die Natur.
Erleben Sie die Provinzen Ostkanadas mit ihrer Fülle an Sehenswürdigkeiten und Outdoor-Möglichkeiten, und lassen Sie sich ein auf ein Land und eine Bevölkerung, die Sie mit ihrer Freundlichkeit und ihren Naturschönheiten willkommen heißen.
Die praktischen Hinweise und Routenbeschreibungen sind aktuell recherchiert, jedoch sind bei der Fülle der Informationen und der Schnelllebigkeit touristischer Angebote kurzfristige Änderungen nicht auszuschließen.
Bevor ich Sie einlade, den Osten Kanadas zu entdecken, möchte ich mich bedanken bei allen, die zum Entstehen dieses Reisehandbuchs Kanada-Osten beigetragen haben. An erster Stelle natürlich meiner Co-Autorin Leonie Senne, von der ich diesen Reiseführer übernommen habe. Weiter gilt mein Dank Marita Bromberg und Dirk Kruse-Etzbach für deren Genehmigung, einige Abschnitte mit ihrem Iwanowski-Reisehandbuch „USA-Große Seen/Chicago“ abgleichen zu dürfen. Außerdem bedanke ich mich bei Barbara Ackermann von Destination Canada und den Tourismusbehörden der ostkanadischen Provinzen für die Unterstützung bei der Recherche in diesen Regionen.
Gute Reise!
Monika Fuchs
Fläche
9.984.670 km² (davon 891.163 km² Binnengewässer)
Bevölkerung
ca. 37.797.000 Einwohner (2019)
Bevölkerungsdichte
3,92 Einwohner/km² (2019)
Bevölkerungswachstum
1,4 % pro Jahr (Schätzung 2017)
Sprachen
Amtssprachen sind Englisch und Französisch
Hauptstadt
Ottawa, 934.243; Einwohner Großraum Ottawa-Gatineau 1.378.151 Einwohner (2019)
Staats- und Regierungsform
Staatsform ist die parlamentarische Monarchie im britischen Commonwealth mit Königin Elizabeth II. als Staatsoberhaupt; Regierungssystem ist die parlamentarische Demokratie, Sitz des Bundesparlaments in Ottawa/Ontario. Bundesstaat, bestehend aus zehn Provinzen und drei Territorien.
Flagge
in den Farben Rot und Weiß, mit einem roten Ahornblatt auf weißem Grund
Feiertage
Victoria Day am Montag vor dem 25. Mai, Canada Day am 1. Juli (Nationalfeiertag), Labour Day (Tag der Arbeit) am 1. Montag im September, Thanksgiving Day (Erntedankfest) am 2. Montag im Oktober
Religion
67 % Christen, 3,2 % Muslime, 1 % Juden, 1,5 % Hindus, 1,1 % Buddhisten, 1,4 % Sikhs, 24% ohne Bekenntnis
Städte
70 % der Bevölkerung leben in den Ballungsgebieten der Städte Toronto, Montréal, Ottawa, Calgary und Vancouver. (Einwohnerzahlen innerhalb der Stadtgrenzen; in Klammern: Einwohner im Großraum/Metropolitan Area – Quelle: Census 2016)
Toronto 2,73 Mio. (Großraum 5,9 Mio. Einwohner)
Montréal 1,7 Mio. (Großraum 4,1 Mio. Einwohner)
Vancouver 631.000 (Großraum 2,46 Mio. Einwohner)
Calgary 1,24 Mio. (Großraum 1,39 Mio. Einwohner)
Ottawa 934.000 (Großraum 1,32 Mio. Einwohner)
Québec 532.000 (Großraum 800.000 Einwohner)
Außenhandel
Handelspartner: Europäische Union (v. a. Deutschland, Italien, Frankreich, Niederlande), Vereinigtes Königreich, USA, China, Mexiko, Commonwealth, Japan, Südkorea und Hongkong
Bodenschätze
Kanada besitzt reiche und sehr ergiebige Roh- und Brennstoffvorkommen wie Uran- und Zinkerze, Nickel, Blei, Gold, Silber und Kupfer sowie Kohle, Erdöl und Erdgas
Landwirtschaft
Die Landwirtschaft ist sehr leistungsfähig und besonders ertragreich in den Prärieprovinzen, wo 80 % der Landfläche landwirtschaftlich genutzt werden, Anbau von Weizen, Mais, Obst, Kartoffeln, Tabak
Arbeitslosigkeit
6,18 % (2018)
Inflation
2,15 % (2018)
Klima
Kanada liegt in den gemäßigten bis arktischen Breiten; im größten Teil des Landes herrscht typisches Kontinentalklima mit trockenen, heißen Sommern und langen, sehr kalten und schneereichen Wintern
Kanada auf einen Blick
Kanada gliedert sich in zehn Provinzen und drei Territorien mit jeweils eigener Provinzhauptstadt. Dies sind von Osten nach Westen:
Newfoundland/Labrador (NL) mit der Hauptstadt St. John’s
New Brunswick (NB) mit der Hauptstadt Fredericton
Prince Edward Island (PE) mit der Hauptstadt Charlottetown
Nova Scotia (NS) mit der Hauptstadt Halifax
Québec (QC) mit der Hauptstadt Québec City
Ontario (ON) mit der Hauptstadt Toronto
Manitoba (MB) mit der Hauptstadt Winnipeg
Saskatchewan (SK) mit der Hauptstadt Regina
Alberta (AB) mit der Hauptstadt Edmonton
British Columbia (BC) mit der Hauptstadt Victoria und die drei Territorien:
Nunavut (NU) mit der Hauptstadt Iqaluit
Northwest Territories (NT) mit der Hauptstadt Yellowknife
Yukon Territory (YT) mit der Hauptstadt Whitehorse.
Die Hauptstadt Kanadas ist Ottawa.
Innerhalb Kanadas gibt es, wie die Faltkarte zeigt, sechs verschiedene Zeitzonen; für die Provinzen im Osten Kanadas gilt
In Kanada gilt vom zweiten Sonntag im März (03:00 Uhr) bis zum ersten Sonntag im November (02:00 Uhr) die Sommerzeit.
In diesem Reisehandbuch werden die östlichen Provinzen Ontario und Québec sowie die Atlantikprovinzen Nova Scotia, New Brunswick, Prince Edward Island und Newfoundland & Labrador beschrieben.
Ontario
Größe 1.076.395 km²
Einwohner 14,37 Mio. (Schätzung 2018)
Ontario ist die wirtschaftlich und politisch wichtigste Provinz im Osten des Landes. Hier liegt die kanadische Hauptstadt Ottawa, in der die Regierungsgeschäfte getätigt werden, wo aber auch Museen von internationalem Rang locken. Die Lage am Rideau-Kanal und dem Ottawa River macht die Stadt besonders attraktiv.
Toronto ist Ontarios größte Metropole und die Hauptstadt der Provinz. Hier konzentriert sich das Wirtschaftsleben Ostkanadas. Eine ständig wachsende Zahl von Wolkenkratzern und der CN Tower markieren die Skyline der Stadt, die nur knapp zwei Autostunden von den Niagarafällen entfernt liegt.
Ontario ist stolz auf seine besondere Rolle in der historischen Entwicklung des Landes, was in verschiedenen Museumsdörfern, in denen die Epochen der Siedlungsgeschichte anschaulich präsentiert werden, seinen Ausdruck findet. Entfernt man sich von der Megacity Toronto und ihren Nachbarstädten, gelangt man rasch in Naturregionen mit Bächen, Flüssen und Seen. Viele Waldgebiete in der nördlichen Provinz sind nur mit dem Kanu, Kajak oder Wildwasserfloß zu durchqueren, während man die Seen in der Muskoka-Region oder den Rideau-Kanal gut mit dem Hausboot erkunden kann. Wer Erlebnisse in der Wildnis sucht, wird in den Wäldern des Nordens fündig.
Québec
Größe 1.542.056 km²
Einwohner 8,45 Mio. (Schätzung 2018)
Die größte Provinz Kanadas ist Québec. Hier ist Französisch die offizielle Landessprache, das Savoir-vivre bis heute spürbar. Das zeigt sich besonders gut in den Altstädten der beiden größten Städte, Montréal und Québec, aber auch in den kleinen Dörfern entlang des St.-Lorenz-Stroms. Theater, regionale Küche und das Nachtleben in Montréal und Québec zeugen davon.
Verlässt man die Großstädte, gelangt man in eine Region, die mit charmanten Kleinstädten aufwartet. Im Charlevoix haben sich viele Künstler angesiedelt, die sich von den Landschaften am St.-Lorenz-Strom inspirieren lassen. Auf der Halbinsel Gaspésie reihen sich Fischerdörfer am Ufer des Stroms auf. Der St.-Lorenz-Strom ist ein Wasserweg, auf dem große Containerschiffe bis zu den Großen Seen vorstoßen. Gleichzeitig existiert darin eine Tierwelt, von der die Wale nur der offensichtlichste Teil sind. Die Vogelfelsen vor Percé, die farbigen Ahornwälder im Indian Summer und die Skigebiete auf der Gaspé bieten weitere interessante Möglichkeiten, die Natur der Provinz zu erleben. Im Norden Québecs warten teils noch unerforschte Gebiete auf Abenteurer.
Nova Scotia
Größe 52.942 km²
Einwohner 958.000 (Schätzung 2018)
Auch wenn die Provinz Nova Scotia nach den Schotten benannt ist, die sie ab dem 18. Jh. besiedelten, so waren es doch zuerst die Franzosen, die das Gebiet erschlossen. Die Hauptstadt Halifax ist die wichtigste Hafenstadt in den Atlantikprovinzen, die maßgeblich vom Meer geprägt sind. Während sich im Süden Fischerdörfer in geschützte Buchten schmiegen, sind es im Norden Nova Scotias vor allem landwirtschaftliche Regionen, die das Bild bestimmen. Die Bay of Fundy mit den höchsten Gezeitenunterschieden der Welt bestimmt das Leben an diesen Ufern. Im Zentrum der Provinz formen vor allem Hochmoore die Landschaft.
Eine der schönsten Panoramastraßen Kanadas umrundet die Insel Cape Breton: der Cabot Trail. Schotten und Akadier drücken mit ihren Festen und ihrer speziellen Lebensart den Dörfern entlang der Inselküsten ihren besonderen Stempel auf. Für Urlauber bietet die Insel zahlreiche Sportmöglichkeiten: vom Golfspielen über Angeln und Wandern bis zum Segeln, Rudern oder Mountainbiken.
New Brunswick
Größe 72.907 km²
Einwohner 761.000 (Schätzung 2018)
Die einzig wirklich zweisprachige Provinz Kanadas ist New Brunswick mit der Hauptstadt Fredericton. Während der Südwesten und Süden der Provinz vor allem englischsprachig ist, spricht die Bevölkerung im Osten und Norden fast nur Französisch. Das Leben in New Brunswick bestimmt im Süden der Gezeitenwechsel an der Bay of Fundy. Zweimal pro Tag zieht sich das Wasser der Bucht komplett zurück. Entlang der Atlantikküste und im Landesinneren bestimmen in erster Linie die Akadier den Lebensstil.
Verstreute Inseln prägen den Südwesten New Brunswicks. Das Landesinnere weist fruchtbares Bauernland und tiefe Wälder auf, in deren Bächen sich Lachse tummeln. An der Atlantikküste laden endlose Sandstrände ein zu Strandspaziergängen und zum Muscheln- und Krebsesammeln.
Im Winter bietet New Brunswick optimale Voraussetzungen zum Skilaufen, Schneewandern, zum Eisfischen und Eisklettern, zu Fahrten mit dem Hundeschlitten oder dem Schneemobil.
Prince Edward Island
Größe 5.660 km² km²
Einwohner 153.000 (Schätzung 2018)
In Kanadas kleinster Provinz, Prince Edward Island (P.E.I., Hauptstadt Charlottetown), fällt die rote Erde auf, besonders gut zu sehen an den Klippen, die die Inselküsten säumen. In malerischen Dörfern lebt die Inselbevölkerung hauptsächlich vom Fischfang und Ackerbau. P.E.I. ist für die Qualität seiner Kartoffeln und Austern bekannt.
Prince Edward Island eignet sich perfekt für einen Familienurlaub, nicht zuletzt, weil die Wassertemperaturen durch den Einfluss des Golfstroms im Sommer sehr angenehm sind. Es gibt zudem sehr gute Golfplätze, und im Sommer finden hoch dotierte Pferderennen statt. Der Höhepunkt des Jahres ist die Hummersaison, wenn in zahlreichen Inselorten Hummerfeste veranstaltet werden.
Newfoundland &Labrador
Größe 405.212 km²
Einwohner 525.000 (Schätzung 2018)
Newfoundland (Hauptstadt St. John’s) gilt als Eldorado für Naturliebhaber und Wanderer. Am besten lernt man die Insel kennen, wenn man ihrem Küstenverlauf folgt. Vom Trans-Canada Highway, der einzigen Straße, die die gesamte Insel durchquert, zweigen Nebenstrecken ab, die zu versteckt gelegenen Fischerdörfern an der Küste führen. Das Inselinnere ist größtenteils noch immer eine menschenleere Landschaft, in der sich Schwarzbären, Elche und Karibus wohlfühlen. In den Gewässern gibt es Wale, Thunfische, Kabeljau, Forellen und Lachse. Besonders spektakulär ist die Küste in der Zeit von Mitte Mai bis Ende Juni. Dann treiben Eisberge aus der Arktis an der Küste vorbei.
Als erste Europäer kamen die Wikinger schon um das Jahr 1000 nach Newfoundland, wie die Siedlung L’Anse aux Meadows bezeugt.
Archäologische Funde weisen darauf hin, dass die Ureinwohner Amerikas, die Vorfahren der Inuit und Indianer, ursprünglich aus Asien stammen. Die urzeitlichen Menschen zogen in mehreren Einwanderungswellen vor ca. 20.000 bis 12.000 Jahren als Jäger und Sammler über die damals noch bestehende Landbrücke zwischen Sibirien und Alaska nach Nordamerika.
Etwa um 6000 v. Chr. breiteten sich mongolide Nomaden über die Arktis bis nach Grönland aus. Sie lebten von der Jagd auf Seehunde, Walrosse und Wale. Ab 500 v. Chr. entwickelte sich die durch zahlreiche Funde belegte Dorset-Kultur.
Um 875 n. Chr.• Irische Mönche erreichen den St.-Lorenz-Golf (noch nicht gesicherte Annahme).
Um 1000• Wikinger unter Leif Erikson segeln nach Labrador und Newfoundland, erste Siedlungsversuche in L’Anse-aux-Meadows.
Um 1400• Portugiesische, baskische, normannische, englische und bretonische Fischer entdecken die reichen Fischgründe vor Newfoundland.
1497• Giovanni Caboto (John Cabot) segelt im Auftrag englischer Kaufleute nach Newfoundland und Cape Breton Island, um die Westpassage oder Gold zu entdecken. Er beansprucht das Land für den englischen König Heinrich VIII. Bei seiner Rückkehr nach England kann er seine Auftraggeber nicht zufriedenstellen, denn er kann „nur“ auf den großen Fischreichtum dieser Region hinweisen.
1534• Der Seefahrer Jacques Cartier erkundet den St.-Lorenz-Strom, erreicht das Irokesendorf Hochelaga (an der Stelle des heutigen Montréal), hisst die französische Flagge und macht damit den Besitzanspruch Frankreichs deutlich; Cartier sowie französische Kolonisten und Pelztierjäger suchen einen Weg ins Landesinnere. In den Berichten Cartiers wird zum ersten Mal das Wort „Canada“ benutzt; wahrscheinlich hat er dabei das indianische Wort „kanata“ verwendet, das „Siedlung“ oder „Dorfgemeinschaft“ bedeutet.
Jacques Cartier
1576• Auf der Suche nach der Nordwestpassage erforscht Martin Frobisher die arktischen Gewässer zwischen Grönland und Nordamerika und beansprucht das Gebiet für die englische Krone.
1583• Die Engländer gründen eine Siedlung in Cupids auf Newfoundland.
1604• Samuel de Champlain erforscht den St.-Lorenz-Strom und gründet mit Pierre Duguas de Mons die erste dauerhafte französische Siedlung in Port Royal in der Bay of Fundy.
1605• Die Franzosen nehmen unter Sieur de Mons Akadien in Besitz.
1608• Champlain gründet die Siedlung Québec und baut ein weites Netz von Handelsrouten für den ertragreichen Pelzhandel aus.
1610• Auf der Suche nach der Nordwestpassage stößt der englische Seefahrer Henry Hudson auf das große Binnenmeer im Nordosten Kanadas, die später nach ihm benannte Hudson Bay.
Henry Hudson
1615• Champlain dringt bis zu den Großen Seen vor. Der Ottawa River wird zur wichtigen Pelzhandelsstraße.
1625• Jesuiten kommen nach Québec und beginnen mit der Missionierung der Indianer.
1642• Französische Katholiken gründen Montréal und errichten Missionsstationen, Schulen und Krankenhäuser. Sie werden aber durch die heftigen Indianerkämpfe gefährdet, in denen sich Irokesen auf der einen Seite und Huronen und Algonquin auf der anderen Seite gegenüberstehen.
1663• Ludwig XIV. von Frankreich erklärt auf Anraten seines Finanzministers Colbert Neufrankreich zu einer „königlichen Kolonie“, zu deren Schutz er Truppen nach Nordamerika schickt.
Um 1650• Der Pelzhandel weitet sich aus; die Waldläufer, die Coureurs de Bois, suchen neue Pelzregionen und dehnen die Grenzen der französischen Kolonie nach Westen und Süden aus.
1672• Nach der Gründung der privaten Handelsgesellschaft „Hudson’s Bay Company“ in London überträgt der englische König Charles II. der Gesellschaft das Pelzhandelsmonopol für alle Ländereien, deren Flüsse in die Hudson Bay fließen; außerdem wird ihr das Recht zugestanden, Männer zum Schutz ihrer Interessen auszubilden.
1689• In der Folgezeit kommt es zu erbitterten Auseinandersetzungen zwischen England und Frankreich, denn die Franzosen wollen ihre Pelzhandelsgewinne nicht mit der Hudson’s Bay Company teilen. Die Handelsposten geraten abwechselnd in französischen oder englischen Besitz.
17. Jh.• Die Franzosen gründen zahlreiche Siedlungen am St.-Lorenz-Strom und in Akadien, das jedoch immer wieder unter die wechselnde Herrschaft von Franzosen und Engländern gerät.
1690–1713• Die Kriege zwischen England und Frankreich dehnen sich von Europa auch auf die Kolonien aus.
1713• Im Frieden von Utrecht wird den Engländern der größte Teil von Nova Scotia zugesprochen, Cape Breton Island, New Brunswick und Prince Edward Island gehören weiterhin zu Frankreich.
1713–1745• In dieser friedlichen Zeit wächst der Wohlstand des Landes durch den Pelzhandel, den Schiffbau und das Handwerk.
1745–1748• Erneuter Ausbruch der Kriegshandlungen zwischen England und Frankreich, die um ihre Besitztümer in Nordamerika kämpfen; die Engländer nehmen die Festung Louisbourg ein.
1749• Halifax wird als Marinestützpunkt gegründet und zieht viele englische Einwanderer an.
1755• Fast 10.000 Akadier, die ihrem Heimatland Frankreich treu ergeben sind und sich weigern, den Treueeid auf England abzulegen, werden von den Engländern von ihrem Land vertrieben und in weit entfernte englische Kolonien verschleppt.
1756–1763• Der Siebenjährige Krieg zwischen England und Frankreich entscheidet über die Herrschaft in ganz Nordamerika. Nach der Eroberung der Städte Québec und Montréal durch die Engländer werden im Frieden von Paris alle französischen Besitzungen in Nordamerika England zugesprochen; Frankreich behält nur die Inseln St.-Pierre und Miquelon vor Newfoundland.
1764• Nach dem Friedensschluss leben 60.000 französische, aber nur 3.000 englische Siedler im Gebiet des heutigen Kanada.
1774• Um Konflikte in den ehemaligen französischen Gebieten zu vermeiden, garantiert England den Québecern im „Québec Act“ u. a. das Recht auf die französische Sprache, die französische Zivilgesetzgebung und das Recht auf die freie Ausübung der katholischen Religion.
1775–1783• Im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, in dessen Verlauf sich 13 rebellierende Kolonien vom englischen Mutterland lösen und die Vereinigten Staaten von Amerika bilden, bleibt Kanada neutral. Am Ende des Kriegs verlassen mehr als 60.000 Menschen, die England die Treue halten, die USA und siedeln sich in Nova Scotia, New Brunswick und in Südontario an; Kanada wird dadurch ein überwiegend englischsprachiges Land.
1783• Im 2. Frieden von Paris wird die Grenze zwischen Kanada und den USA festgelegt.
1791• Die britische Regierung teilt im „Constitutional Act“ die Kolonie am Ottawa River auf in Upper Canada (das heutige Ontario) und Lower Canada (das heutige Québec) mit jeweils eigenem Gouverneur und einer gewählten Volksvertretung mit beschränktem Selbstverwaltungsrecht.
Appell im Fort Louisbourg auf Cape Breton Island
1793• Eine Expedition unter der Führung von Alexander Mackenzie durchquert erstmals den Kontinent und erreicht den Pazifischen Ozean.
1808• Simon Fraser gelangt über die Rocky Mountains zu dem nach ihm benannten Fraser River, dem er bis zu dessen Mündung in den Pazifik folgt.
1812–1814• Unstimmigkeiten über den Grenzverlauf und verstärkte Einflussnahme der USA in Kanada führen zu Kriegen zwischen den USA und England. Die USA nehmen York, das heutige Toronto, ein und brennen es nieder; im Gegenzug zerstören die Briten Washington.
1815• Der Krieg wird durch den Friedensvertrag von Gent beendet.
1818• England und die USA einigen sich darauf, zwischen den Großen Seen und den Rocky Mountains den 49. Breitengrad als Grenze festzulegen.
1830–1850• In dieser Zeit wandern, so lauten die Schätzungen, etwa 800.000 Menschen nach Kanada ein; darunter vor allem Iren, Schotten und Deutsche, die Arbeit im Schiffsbau, in der Landwirtschaft und in der Holzindustrie finden.
1841• Ober- und Unterkanada werden zu der britischen Kolonie Kanada vereinigt; die Regierung besteht aus dem Gouverneur, dem Gesetzgebenden Rat und einem vom Volk gewählten Unterhaus, in dem die beiden früheren Provinzen gleich stark vertreten sind.
1846• Der 49. Breitengrad wird als Grenze von Ontario bis zur Pazifikküste bestimmt.
1848• Nova Scotia erhält als erstes Besitztum die politische Selbstverwaltung.
1858• British Columbia wird zur Kronkolonie erklärt.
1867• Durch den „British North America Act“ werden die Provinzen Nova Scotia, New Brunswick, Ontario und Québec zum autonomen „Dominion of Canada“ vereinigt.
1867• Die Regierung der neuen parlamentarischen Monarchie setzt sich zusammen aus dem „Senate“, zu dem die Vertreter der Provinzen gehören, dem „House of Commons“, in dem die gewählten Volksvertreter sitzen, und dem Generalgouverneur, dem Vertreter des britischen Königshauses. Ottawa wird zur Hauptstadt Kanadas erklärt.
1869• Die Hudson’s Bay Company tritt ihr riesiges Land an Kanada ab, das dadurch sein Staatsgebiet verdreifacht und wertvolles Siedlungsland dazugewinnt.
1869• Unter der Führung des Louis Riel rebellieren im Westen des Landes die französisch-indianischen Métis gegen die kanadische Regierung, weil sie durch die von der Regierung angestrebte Neubesiedlung des Westens um ihre nicht festgelegten Landrechte und um ihre kulturelle Eigenständigkeit fürchten; der Aufstand wird niedergeschlagen.
1870• Bei der Entstehung der Provinz Manitoba werden die Forderungen der Métis berücksichtigt.
1871• British Columbia schließt sich dem kanadischen Bundesstaat unter den Bedingungen an, dass finanzielle Erleichterungen geschaffen werden und vor allem, dass innerhalb von zehn Jahren eine Eisenbahnlinie von Ostkanada nach British Columbia gebaut wird.
1873• Prince Edward Island tritt als 7. Provinz dem Bundesstaat bei.
1885• Der Eisenbahnbau der „Canadian Pacific Railway Company“ wird fertiggestellt. Die von weißen Siedlern von ihren Besitzungen vertriebenen Métis verbünden sich unter Louis Riel mit den Prärie-Indianern zu einem weiteren Aufstand gegen die Regierung. Diese benutzt die neue Eisenbahn, schickt Truppen gegen die Aufständischen und lässt Riel hinrichten.
1890• In dem riesigen Land von den Rocky Mountains bis zur Westgrenze Ontarios leben nur ca. 200.000 Menschen.
1896• Am Klondike/Yukon wird Gold gefunden und versetzt das Land in einen Goldrausch. Yukon, das bis dahin zu den Northwest Territories gehört, wird zur eigenständigen Provinz.
1899–1902• 7.000 freiwillige kanadische Soldaten kämpfen für die Briten im Burenkrieg.
1901• Marconi empfängt auf dem Signal Hill bei St. John’s auf Newfoundland den ersten transatlantischen Funkspruch.
1905• Alberta und Saskatchewan treten dem Bundesstaat bei.
1914• Großbritannien erkennt das Recht Kanadas auf selbstständige Unterzeichnung des Versailler Friedensvertrages und auf eine eigene Vertretung im Völkerbund an.
1914–1918• Kanada nimmt an der Seite Englands mit 600.000 Mann am Ersten Weltkrieg teil. Wirtschaftlich setzt durch den Anstieg der landwirtschaftlichen Produktion, die Entdeckung neuer Rohstofflager und den Bau von Industriebetrieben ein großer Aufschwung ein.
1919–1925• Nach dem Krieg kommt es zu erbittert geführten Streiks der Arbeiter, die soziale Gerechtigkeit fordern.
1920• Die kanadischen Forscher Banting und Best entdecken das Insulin.
1921• William Lyon Mackenzie King übernimmt das Amt des Premierministers.
1929• Die Weltwirtschaftskrise erfasst auch Kanada; 1933 liegt die Arbeitslosenrate bei 20 %.
1931• Im „Statut von Westminster“ wird die staatliche Unabhängigkeit des Dominions von England gesetzlich anerkannt; Kanada ist ein eigenständiger Staat im British Commonwealth of Nations.
1939–1945• Kanada erklärt Deutschland den Krieg und nimmt mit 1 Mio. Soldaten am Kriegsgeschehen teil; bei der Verteidigung des Nordatlantiks arbeitet Kanada eng mit den USA zusammen. Der Rüstungsbedarf führt zur Stärkung der kanadischen Industrie.
1942• Der Trans-Canada Highway wird fertiggestellt.
1945• Kanada unterstützt die Gründung der Vereinten Nationen und erklärt seinen Beitritt.
1949• Newfoundland schließt sich als letzte Provinz dem kanadischen Bundesstaat an. Kanada wird Mitglied des Nordatlantikpakts (NATO).
1959• Durch die Fertigstellung des St.-Lorenz-Seeweges, eines großen kanadisch-amerikanischen Projekts, wird eine Verbindung zwischen dem Atlantischen Ozean und den Großen Seen geschaffen.
1960• Das Parlament gesteht den Indianern und Inuit in der „Bill of Rights“ das Recht zu, an Bundeswahlen teilzunehmen.
1963• In der Provinz Québec zeigen sich verstärkt Spannungen zwischen Anglo- und Frankokanadiern; die nationalistischen Bestrebungen wachsen weiter.
1965• Kanada erhält eine eigene Nationalfahne: die Flagge mit dem roten Ahornblatt auf weißem Grund.
1967• In ganz Kanada wird das hundertjährige Bestehen gefeiert. In Montréal findet die Weltausstellung EXPO ’67 statt; der französische Staatspräsident de Gaulle ruft vom Balkon des Rathauses „Vive le Québec libre!“ (Es lebe das freie Québec) und löst damit hitzige Diskussionen aus.
1968• Pierre Trudeau wird Premierminister; René Lévesque gründet die „Parti Québecois“, deren Ziel die Gründung eines unabhängigen, frankophonen Staates ist.
1969• Der „Official Languages Act“, der Englisch und Französisch als offizielle Landessprachen anerkennt, tritt in Kraft.
1970• Ausschreitungen, Bombenanschläge, die Entführung des britischen Trade Commissioners und die Ermordung des Arbeitsministers von Québec durch Extremisten der FLQ (Front de Libération du Québec) sind Ausdruck der Québec-Krise. Trudeau reagiert auf die Attentate mit der Verhängung des Kriegsrechts.
1976• In Montréal finden die XXI. Olympischen Sommerspiele statt.
1980• In einer von René Lévesque und seiner Partei geforderten Volksabstimmung entscheiden sich etwa 60 % der Bevölkerung von Québec für den Verbleib in der kanadischen Konföderation.
1982• Durch den „Canada Act“ tritt London das Recht an die Regierung in Ottawa ab, Änderungen der kanadischen Verfassung vorzunehmen. Damit sind die letzten Vollmachten des britischen Parlaments aufgehoben. Kanada nimmt die „Canadian Charter of Rights and Freedoms“ an und garantiert darin die Menschenrechte.
1986• In Vancouver findet die Internationale Weltausstellung EXPO ’86 statt.
1987• Québec stimmt als letzte Provinz der neuen kanadischen Verfassung zu.
1988• Die Bundesregierung sichert den Vertretern der Indianer und Métis Landrechte in den Northwest Territories und eine 500-Mio.-Dollar-Abfindung zu. Der Multikulturalismus wird im Gesetz verankert. Kanada und die USA ratifizieren ein Freihandelsabkommen. In Calgary finden die Olympischen Winterspiele statt.
1990• Kanada erkennt die deutsche Einheit an.
1993• Rücktritt Mulroneys; Kim Campbell wird seine Nachfolgerin. Nach den Wahlen im Oktober 1993 wird Jean Chrétien neuer Premierminister.
1994• Das Handelsabkommen NAFTA (North American Free Trade Association) zwischen den USA, Kanada und Mexiko tritt in Kraft.
1995• Am 30. Oktober 1995 werden die Bürger Québecs aufgerufen, in einem Referendum zu entscheiden, ob die Provinz Québec bei Kanada bleiben oder unabhängig werden sollte. Bei einer Wahlbeteiligung von 93 % entscheiden sich 50,6 % der knapp 5 Mio. Wähler gegen die Unabhängigkeit; 49,4 % stimmen dafür. Nur etwa 53.000 Stimmen sind dafür ausschlaggebend, dass die französischsprachige Provinz bei Kanada bleibt.
1997• Bei den Parlamentswahlen behauptet sich die seit 1993 regierende Liberale Partei mit einer knappen absoluten Mehrheit. Jean Chrétien bleibt damit weiterhin Premierminister.
1999• Der östliche Teil der North West Territories wird zu einem eigenständigen Verwaltungsgebiet mit Namen „Nunavut“ („Unser Land“) erklärt; der Westteil heißt weiterhin „Northwest Territories“. Damit wird die seit vielen Jahren geplante Aufteilung der Nordwest-Territorien offiziell vollzogen, die in den 1960er-Jahren mit Landansprüchen der dort lebenden Urbevölkerung begonnen hatte.
1999• Adrienne Clarkson wird zur neuen Generalgouverneurin ernannt. Sie ist Kanadas erstes Staatsoberhaupt, das zur Bevölkerungsgruppe der Einwanderer gehört.
2003• Nach gut zehn Jahren im Amt übergibt Premierminister Jean Chrétien nach einem parteiinternen Machtkampf die Amtsgeschäfte an seinen parteiinternen Rivalen Paul Martin.
2005• Den etwa 5.000 Ureinwohnern der Provinz Newfoundland & Labrador wird im nördlichen Teil der Provinz Land zugesprochen, das sie nun selber verwalten und wirtschaftlich nutzen können. Damit ist der 1977 begonnene Übergabeprozess abgeschlossen.
2005• Michaelle Jean wird zur neuen Generalgouverneurin von Kanada ernannt.
2006• Bei der Parlamentswahl setzt sich die Konservative Partei erstmals nach 1993 als stärkste Partei durch. Stephen Harper wird als 22. Premierminister Kanadas vereidigt. 2008 und 2011 wird Harper von den Wählern im Amt bestätigt.
2006• Der tibetische Dalai Lama wird zum Ehrenbürger Kanadas ernannt.
2007• Die neue Volkszählung zeigt, dass jeder fünfte Kanadier im Ausland geboren ist. Erstmals kommt die Mehrzahl der Einwanderer nicht mehr aus Europa, sondern aus asiatischen Ländern und dem Nahen Osten.
2009• Auf Prince Edward Island wird mit 55 Turbinen der größte Windpark in den Atlantikprovinzen eröffnet, der rund 25.000 Haushalte mit Energie versorgen wird.
2010• Die XXI. Olympischen Winterspiele werden im Februar in Vancouver und im Wintersportort Whistler ausgetragen.
2010• Kanada richtet in Huntsville/Ontario den 36. G-8-Wirtschaftsgipfel aus, dem das G-20-Treffen der führenden Industrie- und Schwellenländer in Toronto folgt.
2010• David Johnston ist neuer Generalgouverneur Kanadas.
2013• Die kanadische Schriftstellerin Alice Munro erhält den Nobelpreis für Literatur.
2014• Die Liberale Partei Québec (PLQ), die sich gegen die Unabhängigkeit der frankophonen Provinz und für einen Verbleib in der Kanadischen Föderation einsetzt, gewinnt die Parlamentswahl in Québec mit 41,5 %.
2015• Bei der Parlamentswahl im Oktober gelingt der Liberalen Partei ein Erdrutschsieg, ihr Vorsitzender Justin Trudeau, Sohn des früheren Regierungschefs Pierre Trudeau, wird im November neuer Premierminister.
2016• Die kanadische Eishockey-Nationalmannschaft der Herren verteidigt bei den Weltmeisterschaften in Russland ihren Titel.
2017• Kanada feiert seinen 150. Geburtstag mit zahlreichen Veranstaltungen.
2017• Julie Payette ist die neue Generalgouverneurin Kanadas.
2018• Der 44. G7-Gipfel findet in La Malbaie in Québec statt.
2018• Kanada genehmigt den Verkauf von Cannabis unter staatlicher Kontrolle, um den illegalen Drogenhandel zu bekämpfen.
2018• Größter Diamant Nordamerikas in Kanada entdeckt (552 Karat).
2018• Nach mehr als hundert Jahren wird nach einem Senatsbeschluss der Text der kanadischen Nationalhymne „Oh Canada“ geändert. Die englische Version ist nun geschlechtsneutral.
2019• Das Handelsabkommen CETA zwischen der EU und Kanada tritt in Kraft.
2019• Nach mehreren Skandalen verlieren die Liberalen bei der Wahl im Oktober ihre Parlamentsmehrheit. Premierminister Trudeau führt seit November eine Minderheitsregierung.
Kanada ist als unabhängiger Bundesstaat im British Commonwealth of Nations eine parlamentarische Monarchie. Königin Elizabeth II. von England ist das nominelle Staatsoberhaupt, das durch den Generalgouverneur vertreten wird. Seit 1980 hat Kanada eine eigene Nationalhymne und seit 1982 auch eine eigene Verfassung; der „Canadian Act of 1982“ löste den aus dem Jahre 1867 stammenden „British North America Act“ ab und beendete die Zuständigkeit des britischen Parlamentes für kanadische Verfassungsfragen.
Zum Bundesstaat Kanada gehören zehn Provinzen und drei Territorien. Das kanadische Parlament besteht aus dem „House of Commons“ (Unterhaus) und dem „Senate“ (Oberhaus). Im Unterhaus sitzen 282 Abgeordnete, die alle fünf Jahre nach einfachem Mehrheitswahlrecht gewählt werden. Das Oberhaus setzt sich aus 104 Senatoren zusammen, die die Interessen der Provinzen vertreten und auf Vorschlag des Premierministers vom Generalgouverneur ernannt werden.
Zum Premierminister wird der Vorsitzende der Mehrheitspartei im Unterhaus ernannt; er bildet sein Kabinett aus Mitgliedern des Unterhauses.
Die Bundesregierung besitzt die Finanzhoheit und ist zuständig für Außenpolitik, Verteidigung, Handel, Transport und Verkehr sowie das Strafrecht.
Jede der zehn Provinzen besitzt eine eigene Verfassung und ein eigenes Parlament. Zum Kompetenzbereich der Provinzen gehören die Erhebung der Provinzsteuern, die Gesetzgebung in Bürgerrechtsfragen und zur Gemeindeverwaltung, die Erziehung, das Gesundheitswesen und die Nutzung der Bodenschätze.
Die drei Territorien unterstehen der Bundesregierung und werden von einem Commissioner verwaltet; die Territorien erhalten jedoch zunehmend größere Eigenständigkeit und streben den „Provinzstatus“ an.
Zuerst ein paar knapp gefasste Fakten: Kanada ist mit einer Fläche von 9.984.670 km² das zweitgrößte Land der Erde; davon sind 891.163 km² Binnengewässer, die wiederum ein Drittel aller Süßwasservorräte der Welt ausmachen! Die natürlichen Grenzen des Landes werden durch den Atlantischen Ozean im Osten, den Pazifischen Ozean im Westen und das Nordpolarmeer im Norden gebildet. Im Süden grenzt Kanada an den Nachbarstaat USA.
Für Europäer schwer vorstellbar ist die Ausdehnung des Landes: die größte Entfernung in Nord-Süd-Richtung beträgt 4.634 km, die Ost-West-Ausdehnung beträgt 5.514 km. Das bedeutet, dass die Entfernung zwischen dem östlichsten und westlichsten Punkt Kanadas weiter ist als von Europa zur Ostküste Kanadas!
Ostkanada umfasst geografisch das dicht bevölkerte Tiefland des St.-Lorenz-Stroms mit seinen Nebenflüssen, den Bereich zwischen den Großen Seen bis zur Hudson Bay sowie das Land an der Atlantikküste. Verwaltungsmäßig sind dies die Provinzen Ontario und Québec sowie die Atlantikprovinzen New Brunswick, Nova Scotia, Prince Edward Island und Newfoundland & Labrador.
Der geologische Aufbau des kanadischen Raumes ist durch drei Regionen bestimmt:
den Kanadischen Schild
Tiefländer und Plateaus
Gebirge mit eingeschlossenen Hochplateaus
Der geologisch älteste Teil des nordamerikanischen Kontinents ist der Kanadische Schild, der im Umkreis der Hudson Bay liegt und aus uralten Gesteinen besteht, die bis ins Archaikum zurückreichen. Der Kanadische Schild ist von einem Kranz von Tiefländern und Plateaus umgeben; dazu gehören das arktische Tiefland im Norden, die Inneren Ebenen im Westen und das St.-Lorenz-Tiefland im Süden. Um diesen Kranz zieht sich ein zweiter Ring, der durch Gebirgszüge mit eingeschlossenen Hochplateaus gebildet wird; dies sind die Appalachen im Südosten, die Kordilleren im Westen und die Innuitians im Norden.
Neben der geologischen Struktur haben Eiszeiten das Land geprägt. Mehr als 95 % Kanadas waren in vier Eiszeiten von Eisdecken überzogen, die die Oberfläche des Landes mitgestalteten. Die jüngste Eiszeit war die Wisconsin-Vereisung, die vor 72.000 Jahren begann. Eiszeitliche Landschaftsformen sind die Eisstauseen, zu denen auch die Großen Seen gehören, weit verzweigte Flusssysteme mit Stromschnellen und Wasserfällen, Drumlin-Felder und Oser.
Der Kanadische Schild umfasst eine Fläche von 5 Mio. km² und ist mit einem Flächenanteil von 43 % die größte Region des Landes, die für die landwirtschaftliche Nutzung wenig geeignet ist. Ihre wirtschaftliche Bedeutung verdankt sie den riesigen Wäldern, den zahlreichen, ganzjährig Wasser führenden Flüssen und den reichen Erzvorkommen. Bis heute ist der Kanadische Schild ein unberührter Naturraum, der vom Menschen nur an wenigen Stellen erschlossen ist.
Die Inneren Ebenen grenzen sich deutlich vom Kanadischen Schild ab. Im Westen nehmen sie ca. 15 % der Gesamtfläche Kanadas ein. Ihren geologischen Untergrund bilden mächtige, auf dem Felsuntergrund des Kanadischen Schildes abgelagerte Sedimente. Die südlichen Bereiche der kanadischen Ebenen werden morphologisch als „weit gespannte Schichtstufenlandschaft“ bezeichnet und bestehen aus drei Flächen (Schichttafeln), die durch zwei Stufen voneinander getrennt sind.
Das Tiefland des St.-Lorenz-Stroms grenzt an den Kanadischen Schild im Norden und das Hügelland der Appalachen im Süden. Zusammen mit Südontario macht es nur 3 % der Staatsfläche aus. Auch in dieser Region haben sich Sedimente auf dem Untergrund des Kanadischen Schildes abgelagert.
In Südontario bildeten sich widerstandsfähige Kalkablagerungen des Silur zu Stufen, die deutlich zu erkennen sind. Ein Beispiel dafür ist die Niagara-Böschung, die vom amerikanischen Bundesstaat New York bis zur Spitze von Manitoulin Island reicht.
Die wirtschaftliche Bedeutung verdankt die Region kleineren Erdöl- und Erdgasvorkommen, intensiver Landwirtschaft und vor allem ihrer günstigen Verkehrslage. Der über 3.000 km lange St.-Lorenz-Strom verbindet das Landesinnere mit dem Atlantischen Ozean und ist das Herzstück einer Region, von der die Erschließung und Entwicklung des ganzen Landes ausging.
Die Appalachenregion, die sich an das St.-Lorenz-Tal anschließt, nimmt den östlichsten Raum Kanadas ein und zieht sich über die Gaspésie-Halbinsel bis zu den Atlantikprovinzen. Sie macht mit 500.000 km² 5 % der Gesamtfläche Kanadas aus.
Die nördlichen Appalachen sind ein Rumpfgebirge aus gefalteten paläozoischen Gesteinen. Es ist ein Mittelgebirgsland, in dem härtere Gesteine lang gestreckte Bergzüge bilden, während in den weicheren Gesteinen breite Längstäler ausgeräumt wurden, die durch Quertäler verbunden sind. Die Gebirgsketten, deren höchste auf der Gaspésie-Halbinsel 1.268 m erreicht, werden nach Südosten, zum Atlantischen Ozean hin, niedriger. In den Atlantikprovinzen, z. B. auf Newfoundland oder auf Cape Breton Island, liegt das Hochland zwischen 300 und 800 m hoch. An die Highlands schließen sich flachwellige Plateaus an, die sogenannten Uplands, die eine Höhenlage von 150–300 m erreichen und von Flüssen stark gegliedert sind. Die unter 150 m gelegenen Bereiche sind die Lowlands, zu denen u. a. die Gebiete von New Brunswick, Nova Scotia und Prince Edward Island am St.-Lorenz-Golf gehören.
Die wirtschaftliche Bedeutung der Appalachenregion liegt in der Nutzung der Wälder, die 70 % der Fläche bedecken, in der intensiv bewirtschafteten Region an der Fundy Bay und auf Prince Edward Island, in den Fischereihäfen der Atlantikprovinzen, in den Kohlevorkommen bei Sydney und in der Nutzung der weltweit höchsten Gezeitenunterschiede in der Bay of Fundy.
Wasser ist ein beherrschendes Element in Kanada. Zwischen dem Atlantischen Ozean im Osten und dem Pazifischen Ozean im Westen liegen unzählige Flüsse und Seen. Die Wasserflächen machen etwa 7 % der Staatsfläche aus. Die Zahl der Seen schätzt man allein in Ontario auf über 250.000; im gesamten Bereich des Kanadischen Schildes kommen Hunderttausende hinzu. Die Süßwasserfläche in Québec ist so groß wie die Staatsflächen von Frankreich und Großbritannien.
Der St.-Lorenz-Strom, einer der größten Ströme der Welt, fließt durch den Osten Kanadas. Zusammen mit dem St.-Lorenz-Seeweg verbindet er als wichtige Wasserverkehrsstraße den Atlantischen Ozean mit den Großen Seen. Die Großen Seen, von denen Lake Huron, Lake Ontario, Lake Erie und Lake Superior zur Hälfte zu Kanada gehören, sind die wichtigsten Binnengewässer des Landes und zugleich mit einer Fläche von 246.000 km² die größte zusammenhängende Süßwasserfläche der Erde. Auch in den Atlantikprovinzen gibt es zahlreiche Flüsse und Seen, von denen der St. John River die größte Bedeutung hat.
Drei Faktoren bestimmen das Klima Kanadas:
die nördliche Lage in den gemäßigten bis arktischen Breiten
die Temperatur- und Strömungsverhältnisse der Ozeane an den Grenzen
die kontinentale Landmasse und die Oberflächengestaltung des Landes
Im Osten Kanadas herrscht ein überwiegend kontinentales Klima mit einem kurzen, trockenen und heißen Sommer und einem langen, sehr kalten Winter. Dabei werden von Süden nach Norden die Sommer kürzer und die Winter länger. Die in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Gebirge und Bergketten bestimmen das Klima: Im Winter können arktische Kaltluftmassen aus dem Norden bis weit nach Süden vordringen und sogar Frosteinbrüche bis nach Florida bringen. Im Sommer können feuchte Heißluftmassen ungehindert von Süden bis hoch in den Norden ziehen. Der Labradorstrom bringt an der Küste kaltes Wasser weit in den Süden und beeinflusst die Temperaturen negativ. Daher sind die Temperaturen deutlich niedriger als in gleichen Breitengraden Europas.
Im Gebiet der Großen Seen und des St.-Lorenz-Stroms mildert der Einfluss der Großen Seen das kontinentale Klima mit seinen winterkalten und sommerwarmen Temperaturen ab. Die Niederschläge sind gleichmäßig über das ganze Jahr verteilt.
Im Jahreszeitenrhythmus zeigt sich, dass sich das Land im März/April rasch erwärmt. Im Sommer gibt es längere Schönwetterperioden, die die durchschnittlichen Juli-Temperaturen bis über 22 °C ansteigen lassen. Dabei kommt es vor allem im Bereich der Großstädte gelegentlich zu hoher Luftfeuchtigkeit, die eine schwüle Hitze bewirkt.
Wenn im September der „Indian Summer“ beginnt, sind die Tagestemperaturen angenehm mild. Die Nächte bringen dann erste Nachtfröste. In den Wintermonaten wechseln sich heftige Schneefälle mit sonnigen Hochdrucklagen ab; die Schneedecke liegt im Schnitt mehr als 2 m hoch. Gelegentlich kommt es zu plötzlichen arktischen Lufteinbrüchen; diese „Blizzards“ bringen mitunter Schneestürme mit Windstärken von mehr als 40 km/h mit sich.
Schlittschuhläufer auf dem Rideau Canal beim Winterlude Festival in Ottawa
Auf den Inseln des St.-Lorenz-Stroms und auf der Halbinsel Gaspésie bestimmen atlantische Einflüsse das Klima. Die Sommer dauern nicht länger als zwei Monate, die Winter sind sehr rau und lang. In Montréal gibt es 12–14 Wochen Schnee, in Québec-Stadt 16–18 Wochen und am Nordufer des St.-Lorenz-Stroms sogar bis zu 24 Wochen.
In den Atlantikprovinzen beeinflusst das Meer das Klima an den Küsten, während im Landesinneren Kontinentalklima vorherrscht. Die Temperaturen im Landesinneren sind durch starke Gegensätze mit sommerlichen Werten zwischen 20 und 30 °C und winterlichen Durchschnittswerten unter -10 °C gekennzeichnet. Das Klima in den Küstenregionen ist gemäßigter, jedoch durch häufige Einbrüche feuchter Meeresluft wechselhaft und niederschlagsreich. Das Frühjahr beginnt in den Atlantikprovinzen erst im April, in Newfoundland sogar erst in der zweiten Maihälfte. Dabei treten im Frühjahr und im Frühsommer an den Küsten von Newfoundland und Nova Scotia häufig Nebel auf, die sich aber im Laufe des Vormittags meist auflösen.
St. John's/NL
Lufttemperatur (°C)
Niederschlag (mm)
Monat
Mittleres Minimum
Mittleres Maximum
Mittlere Monatsmenge
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
-7.0
-7.6
-5.5
-2.2
1.1
5.5
10.4
11.3
7.9
3.6
0.4
-4.3
-0.6
-0.8
0,6
4.4
9.9
15.3
20.1
19.6
15.9
10.7
6.5
1.7
145
156
133
114
99
89
83
113
112
139
169
167
Der Sommer ist relativ kurz; auch in den beiden wärmsten Monaten Juli und August liegen die Durchschnittstemperaturen unter 20 °C, jedoch kann es örtlich durchaus zu Temperaturen um 30 °C kommen. Während des Sommers sind die Niederschläge gering, allerdings können nach Norden ziehende Hurrikane heftige Regengüsse mitbringen. Im Herbst gibt es auch in den Atlantikprovinzen längere Perioden mit sonnigem Wetter und prächtiger Laubfärbung; durch die ausgleichende Wirkung des Meeres kann sich der Herbst bis in den November hinziehen. Der Winter beginnt mit Regen und Stürmen und setzt sich mit lang andauernden Schneefällen und Minustemperaturen fort. Die Schneedecke von weit über 2 m bleibt oft bis in den April liegen.
Halifax/NS
Lufttemperatur (°C)
Niederschlag (mm)
Monat
Mittleres Minimum
Mittleres Maximum
Mittlere Monatsmenge
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
-7.8
-8.3
-4.6
-0.1
4.4
9.1
13.1
13.6
10.5
5.9
1.6
-4.8
-0.2
-0.1
3.1
8.1
13.6
18.3
21.9
22.0
18.9
13.9
8.4
2.5
147
129
112
105
110
85
92
94
94
113
152
148
Kanadas Osten ist ein Ferienland für alleJahreszeiten:
Im Frühjahr bieten sich vor allem Rundfahrten, Städtereisen und Wandertouren durch die allmählich erwachende Natur an. In vielen Ortschaften werden „Springtime Festivals“ gefeiert, und Kanadas Hauptstadt Ottawa verwandelt sich im Mai in ein Tulpenblütenmeer.
Der Sommer ist ebenfalls eine gute Zeit für Rundreisen. In den Städten, den Vergnügungsparks und den Museumsdörfern herrscht reges Leben; auf dem Land werden in vielen Dörfern Volksfeste gefeiert, die das Brauchtum der ersten Einwanderer lebendig halten und leicht Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung ermöglichen. Der Sommer ist die perfekte Reisezeit für Wassersportler und Naturliebhaber. Tausende von Seen und Flüssen laden dann zum Kanufahren, Surfen und Segeln ein, und die kilometerlangen Sandstrände an der Atlantikküste sowie das warme Meerwasser locken Badefreunde an. In den National- und Provinzparks kann man auf Wanderungen Rehe, Hirsche, Biber, Elche, Seeadler und vielleicht auch Bären sehen, an den Küsten Robben, Seehunde und Wale beobachten.
Der Herbst ist die Zeit des „Indian Summer“. In den Wäldern färbt sich das Laub; vor allem die Blätter der Ahornbäume glühen in Gelb-, Gold- und Rottönen und verwandeln das Land in ein Farbenmeer. Auf dem Land wird das Erntedankfest gefeiert, und in Kitchener, im südlichen Ontario, findet das zweitgrößte Oktoberfest der Welt statt.
Québec/QC
Lufttemperatur (°C)
Niederschlag (mm)
Monat
Mittleres Minimum
Mittleres Maximum
Mittlere Monatsmenge
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
-16.2
-15.6
-8.9
-1.6
4.6
10.2
13.3
12.0
2.6
5.9
-3.1
-12.4
-7.1
-5.7
0.2
8.1
16.6
22.3
25.1
23.5
18.5
11.8
3.6
-4.7
86
77
69
75
81
102
108
103
106
82
100
101
Toronto/ON
Lufttemperatur (°C)
Niederschlag (mm)
Monat
Mittleres Minimum
Mittleres Maximum
Mittlere Monatsmenge
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
-7.7
-7.3
-2.9
3.2
8.4
14.1
16.8
16.2
12.3
7.1
1.8
-4.8
-1.1
-0.3
4.2
11.9
17.9
24.2
26.8
25.9
21.6
15.3
7.8
1.2
Montréal/QC
Lufttemperatur (°C)
Niederschlag (mm)
Monat
Mittleres Minimum
Mittleres Maximum
Mittlere Monatsmenge
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
-12.6
-11.3
-4.9
2.4
8.9
14.5
17.2
16.1
11.6
6.3
0.1
-8.9
-5.2
3.8
2.1
10.9
18.2
23.6
26.0
24.7
20.1
13.9
5.7
-2.6
Ottawa/ON
Lufttemperatur (°C)
Niederschlag (mm)
Monat
Mittleres Minimum
Mittleres Maximum
Mittlere Monatsmenge
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
-15.6
-14.4
-7.5
0.3
6.5
12.3
14.8
13.5
9.1
3.6
-2.4
-11.6
-6.4
-4.7
1.3
10.9
18.3
24.0
26.4
25.1
20.1
13.8
5.1
-3.7
Für den Sommer haben manche Kanadier ihre eigene Insel
Der Winter ist die Jahreszeit der Wintersportler, die in Kanada optimale Schneeverhältnisse vorfinden und lange Warteschlangen an den Liften nicht zu fürchten brauchen. Die meisten Skizentren sind von den größeren Städten aus mit dem Auto schnell zu erreichen; in den Wintersportorten gibt es zahlreiche Pauschalangebote, Ski- und Snowboard-Verleih sowie Unterricht für Anfänger und Fortgeschrittene. Einen Besuch wert sind auch die Winterfeste wie das Winterlude in Ottawa oder der Winter Carnival in Québec.
Bei der Reiseplanung ist zu bedenken, dass nur während der Sommermonate alle touristischen Einrichtungen geöffnet sind. Noch im Mai und wieder ab Mitte September sind kleinere Museumsdörfer oder Museen zeitweise geschlossen, und Bootsausflüge, geführte Wanderungen und Naturveranstaltungen werden häufig nur an Wochenenden durchgeführt.
Der Breitenlage entsprechend ändert sich die Vegetation in den Klimazonen. Der südliche Landstreifen in der St.-Lorenz-Tiefebene wird für den Anbau von Obst und Wein genutzt. Nach Norden schließt sich eine Mischwaldzone an, in der Birken, Buchen, Ulmen, Eichen, Eschen und Ahorn zusammen mit Hemlocktannen und Kiefern wachsen. Vor allem im Süden der Provinz Québec gedeiht auch der Zuckerahorn; sein Blatt, das „maple leaf“, ist das kanadische Staatssymbol. Aus seinem Saft wird der Ahornsirup hergestellt.
Reist man weiter nach Norden, werden Birken, Espen und Ahornbäume immer seltener, bis der Mischwald allmählich in den borealen Nadelwald übergeht. Typisch für diese Zone sind Weiß- und Schwarztannen, Fichten und Kiefern. Nördlich des 51. Breitengrades, wo der Boden auch im Sommer nur an der Oberfläche auftaut, sieht man nur noch vereinzelte Bäume, das Knieholz dominiert. Der hohe Norden wird überwiegend von der Tundra eingenommen; hier überziehen Moose und Flechten die Gesteinsmassen.
Die Atlantikprovinzen sind reich bewaldet; wie in den Provinzen Ontario und Québec ist „Indian Summer“ in diesem Bereich besonders intensiv.
info
Die Natur im Farbenrausch – der Indian Summer
Jedes Jahr im Herbst bezaubert der „Indian Summer“ die Menschen mit seiner Farbenpracht. Der Indian Summer, die Zeit der intensiven Laubfärbung der Bäume, beginnt nach den ersten Frösten im Osten Kanadas und breitet sich von Norden nach Süden aus. Die Algonquin-Indianer erklärten die alljährliche Laubfärbung mythologisch: Sie glaubten, dass das Rot der Bäume vom Großen Bären stamme, den der himmlische Jäger im Herbst erlegt habe und dessen Blut nun auf die Erde herabtropfe.
In der modernen Biochemie sieht man die Laubfärbung nüchterner: Danach ist diese durch die Pigmentierung durch gelbe Karotine und Anthocyane (rötliche Schattierungen) begründet. Die Karotine, denen z. B. auch die Mohrrüben ihre Farbe verdanken, sind bereits im Sommer in den Blättern enthalten. Doch erst im Herbst, wenn kein grünes Chlorophyll produziert wird, kommen die gelben Karotin-Pigmente zum Vorschein. Anthocyane, die z. B. die Eichen- und Ahornblätter leuchtend rot werden lassen, entstehen aus überschüssigem Zucker, der in eiskalten Nächten nicht mehr zum Stamm zurücktransportiert wird.
Der Osten Kanadas bietet perfekte Bedingungen für den Altweibersommer. Während die Tage noch warm und sonnenklar sind, bringen Nord- und Nordwestwinde schon sehr kalte und trockene Luft heran, sodass die Abende und Nächte sehr kühl werden. Gerade dieser Gegensatz von sonnigen Tagen und kühlen Nächten bewirkt die lebhafte Laubfärbung.
Die ungewöhnlich eindrucksvolle Farbenpracht und -vielfalt ist vor allem für Europäer überraschend, die aus ihrer mitteleuropäischen Heimat vergleichbare klimatische Bedingungen und verwandte Baumarten kennen.
Während aber in Europa aufgrund der ungünstigeren topografischen Verhältnisse im Verlauf der letzten Eiszeit viele Baumarten ausgestorben sind, konnten in Nordamerika die meisten Baumarten nach dem Rückgang des Eises ihre frühere Heimat wieder besiedeln.
Herrliches Naturschauspiel: der Indian Summer am Lake Muskoka
Dieser Artenreichtum der Laubwälder (etwa 20 Ahornarten und neun Eichenarten) sorgt für das prächtige Farbenspiel; jedoch entsteht die eindrucksvolle und fast überwältigende Laubfärbung nicht nur aus der Leuchtkraft der einzelnen Farben, die Wirkung wird noch verstärkt durch die Weite der riesigen Waldbestände und durch den Kontrast zum strahlendblauen Himmel.
Um den Indian Summer in vollen Zügen genießen zu können, ziehen in jedem Jahr viele Besucher mit der Foliage mit. An den Highways sind Hinweisschilder mit aktuellen Informationen zur Laubfärbung aufgestellt; über Telefon, Rundfunk und Fernsehen erfährt man, wie weit und wo sich die Farbenpracht im Land ausbreitet.
Die vielfältigen Landschaftsformen Kanadas bieten Lebensraum für 578 Vogelarten; 426 Arten haben ihren Brutplatz in Kanada. Vogelkundler und -liebhaber machen die besten Beobachtungen während der Brutzeit von Ende Mai bis Juli und im September, wenn sich die Zugvögel sammeln. Der Point Pelee National Park in Südontario liegt genau an der Kreuzung von zwei Zugvogelrouten. Er gilt als einer der besten Vogelbeobachtungsplätze in ganz Nordamerika.
Im Mai und Ende September/Anfang Oktober sammeln sich auf Cap Tourmente die Schneegänse – ihre Zahl wird auf über 200.000 geschätzt! Von April bis Juni und im September kann man auf der Gaspésie-Halbinsel riesige Vogelkolonien beobachten, u. a. Basstölpel, die hier die zweitgrößte Kolonie der Welt bilden. Von Mitte Juni bis Mitte August leben Seevögel, wie z. B. der Basstölpel oder die Dreizehenmöwe, in Kolonien in Cape St. Mary’s auf Newfoundland.
Auch Cape Breton ist ein Vogelparadies. Sturmvögel, Alken, Papageitaucher und viele andere Vögel leben auf den Klippen und an den Steilküsten, während Adler auf dem Hochland in den Lüften kreisen. Tintamarre National Wildlife Area in New Brunswick ist der ideale Lebensraum für alle Arten von Wasser- und Watvögeln. Besonders häufig ist hier der „Loon“ zu beobachten, der zum Nationalvogel Kanadas wurde.
Haubentaucher