Kaninchentage - Saskia Hula - E-Book

Kaninchentage E-Book

Saskia Hula

4,9

Beschreibung

Mo zieht weg – und Amanda soll auf ihr Kaninchen Happy aufpassen. Jetzt fängt der Ärger richtig an. Zu Hause herrscht Chaos und Tierverbot, in ihrer Klasse wird Amanda als Brillenschlange abgestempelt. Erst als sie in eine kleine, feine Schul-Combo kommt, wirken die Tage weniger grau. Da passiert's: Happy verschwindet spurlos, und Amanda stolpert von einer komischen Katastrophe in die nächste. Mit Hilfe von Laila, den Orgelpfeifen und einer Punk-Band kann sie sich aus der Affäre ziehen. Als Mo früher zurückkommt als gedacht, ist alles anders und trotzdem schön.

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Seitenzahl: 128

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Saskia Hula

Kaninchentage

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikationder Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internetunter http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Neue Rechtschreibung 2006©2013 by Obelisk Verlag, Innsbruck – WienLektorat: Inge AuböckCoverentwurf: Dagmar GeislerISBN 978-3-85197-740-0

www.obelisk-verlag.at

Saskia Hula

Kaninchentage

mit Illustrationen von Dagmar Geisler

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

DIE AUTORIN

DIE ILLUSTRATORIN

1.

Die Sommerferien waren vorbei, das neue Schuljahr war da. Beim Zähneputzen versuchte ich herauszukriegen, wie ich das fand.

Wäre Mo mit mir ins Gymnasium gegangen, wäre es keine Frage gewesen. Mit Mo war so ziemlich alles toll. Aber Mo ging ab heute in eine andere Schule. In eine Spezialklasse mit Schwerpunkt Tanzen.

Klar, dass man für diese Klasse Talent brauchte. Ziemlich viel Talent sogar. Ganz sicher mehr Talent, als ich hatte. Deswegen war ich gar nicht erst zur Aufnahmsprüfung angetreten, auch wenn ich wahnsinnig gern mit Mo in die gleiche Klasse gegangen wäre. Und das hatte ich nun davon! Während Mo in ihrer Tanzklasse in ihrem wunderbaren Schwerpunktgymnasium war, musste ich ganz allein in meine stinknormale Klasse in unser stinknormales Gymnasium gehen. Na toll.

Ich seufzte und streckte meinem Spiegelbild die Zunge heraus. Dann steckte ich meine Zahnbürste in den Becher, zog mich an und ging in die Küche.

Meine beiden kleinen Schwestern saßen schon beim Frühstück.

„Ich will nicht in den Kindergarten!“, schrie Annafrid.

„Natürlich willst du“, sagte meine Mutter. „Da ist es doch immer so lustig!“

„Kann uns Amanda hinbringen?“, fragte Agneta, schleckte ihren Löffel ab und steckte ihn ins Marmeladenglas.

„Amanda muss in die Schule“, sagte meine Mutter und nahm den Löffel wieder heraus.

Irgendwie hätte ich die beiden heute richtig gerne in den Kindergarten gebracht. Wer wusste schon, wie es in meiner neuen Klasse war?

Mein Vater kam herein, mit wirren, feuchten Haaren, in Anzughose und Unterhemd. „Ich habe kein Hemd!“, rief er. „Dabei muss ich heute pünktlich im Büro sein! Wo ist das Bügeleisen?“

Meine Mutter kniff die Augen zusammen. „Warte“, sagte sie. „Ich habe es irgendwohin geräumt. Aber wohin nur?“

Seit sie sich entschlossen hatte, die Matura nachzumachen, räumte meine Mutter ständig alles um. Sie fand, dass sie zum Lernen einen eigenen Platz brauchte, den sie sich in unserer Wohnung erst schaffen musste. Bisher hatte das Umräumen allerdings nicht viel genützt. Wir fanden nur unsere Sachen nicht mehr so schnell.

„Jetzt weiß ich es!“, rief meine Mutter. „Das Bügeleisen ist im Bügelkorb! Logisch, oder?“

Mein Vater stürzte zum Bügelkorb.

„Ich will auch bügeln!“, schrie Annafrid.

„Du bügelst im Kindergarten“, sagte meine Mutter. „Da habt ihr ein wunderschönes Spielzeugbügeleisen. Und jetzt hopp hopp, wir müssen gehen!“

Sie trieb meine kleinen Schwestern aus der Küche. Ich trank noch schnell meinen Kakao und nahm meinen neuen Schulrucksack. Weit hatte ich es ja nicht in die neue Schule. Trotzdem wäre es nett gewesen, wenn mich jemand hinbegleitet hätte. Wenigstens am ersten Schultag! Aber dafür hatte natürlich keiner Zeit. Das war typisch für meine Familie!

Mein neuer Schulweg führte durch den Nestroy-Park. Es war ein schöner, sonniger Tag. Von allen Seiten kamen Schüler die Wege entlang.

In der Hundezone hockte ein hässlicher weißer Pitbull und hechelte. Sein Besitzer hockte daneben und drehte sich eine Zigarette. Man konnte schwer sagen, wer hässlicher war: der Hund mit seinen Triefaugen oder der Mann mit seiner Stachelhaarfrisur, dem Nietengürtel und den klobigen Stiefeln. Ich zählte gerade fasziniert die Sicherheitsnadeln in seinen Ohrläppchen, da piepste mein Handy. Eine Nachricht von Tante Linda:

Wünsche dir einen wunderbaren ersten Schultag, meine Kleine! Jetzt beginnt der Ernst des Lebens! ;-)

Wenigstens eine, die an mich denkt, dachte ich und lief los. Mein erster Schultag im Gymnasium! Genau auf den wollte ich mich jetzt konzentrieren.

2.

Der Erste, der in der neuen Klasse auf mich zukam, war Gustav Schenkelschmied. Gustav Schenkelschmied war einen Kopf kleiner als ich und doppelt so schwer. Er hatte so dicke Backen, dass seine Nase darin fast verschwand. Hätte er einen Propeller am Rücken gehabt, wäre er der perfekte Karlsson vom Dach gewesen. So aber war er nur ein kleiner, fetter Junge.

Es war kurz vor acht, und wir standen alle mehr oder weniger verloren herum. Ich hätte jetzt echt viel dafür gegeben, Mo neben mir zu haben. Mit ihr hätte alles viel mehr Spaß gemacht.

Während wir also auf Frau Professor Sommerlinde warteten, baute sich auf einmal Gustav Schenkelschmied vor mir auf. Er starrte mir ins Gesicht, als wäre ich die einzige Neue hier.

„Wer bisn du?“, nuschelte er.

„Amanda“, sagte ich, und weil mir das ein bisschen dürftig vorkam, sagte ich noch: „Amanda Brilowatz.“

„Brillowatz?“, wiederholte Gustav und grinste. „Hahaha! Das ist ja vielleicht ein Hammer! Und wie heißen die in deiner Familie, die keine Brille haben? Keinebrillowatz? Hahaha!“

Ich schüttelte ungläubig den Kopf. So ein Schwachsinn war mir noch nicht untergekommen! Da stand dieser fette Zwerg und machte sich über mich lustig! Ich schaute mich in der Klasse um, um festzustellen, was die anderen von diesem Irren hielten.

Lena Käuzchen, die am nächsten stand, warf ihre langen blonden Haare nach hinten. Sie kaute nachdenklich auf ihrem Kaugummi. „Brillowatz, die Brillenschlange“, sagte sie.

Dann machte sie eine riesige Kaugummiblase und ließ sie mit einem lauten Schnalzen zerplatzen. Die Mädchen, die rund um sie standen, grinsten.

Mir wurde heiß und ich spürte, wie das Blut in meine Wangen schoss. „Haha“, sagte ich.

Ich hätte gerne noch etwas Witziges gesagt – etwas wirklich Witziges. Aber die wirklich witzigen Dinge fallen einem natürlich nie ein, wenn man sie braucht, und so blieb es bei diesem etwas tonlosen „Haha“.

Da kam aber auch schon Frau Professor Sommerlinde herein und begann mit ihrer Begrüßung. Natürlich wollte ich ihr zuhören. Schließlich war sie mein Klassenvorstand. Aber so sehr ich ihr auch zuhören wollte, ich konnte nicht. Egal wohin ich schaute, überall sah ich Lena Käuzchens Mund mit der Kaugummiblase und dabei hörte ich sie sagen: „Brillowatz, die Brillenschlange … Brillowatz, die Brillenschlange …Brillowatz, die Brillenschlange ...“ Wie ein Endlosecho!

Dazwischen hörte ich mein armseliges „Haha“, das in der Klasse verhallte. „Ha …ha …ha …ha ...“

Ich hätte ganz anders reagieren müssen! Schlagfertig und witzig.

Ich war so versunken in diese Gedanken, dass ich gar nicht merkte, dass Frau Professor Sommerlinde direkt vor mir stand. Als sie mit den Fingerknöcheln auf meinen Tisch klopfte, schrak ich auf.

„Ist jemand zu Hause?“, fragte sie.

Ich lief rot an und wusste nicht, was ich sagen sollte. Gerade hatte ich in Gedanken schlagfertige Antworten gesammelt und nun brachte ich schon wieder keinen Ton über die Lippen!

Die Klasse lachte und Frau Professor Sommerlinde sagte: „Willkommen auf der Erde, Amanda!“ So, als wäre ich von einem anderen Planeten!

Das hatte ich gerade noch gebraucht! Der erste Schultag war damit gelaufen. Ich hasste meine neue Klasse, und ich hasste die Sommerlinde.

3.

Sobald die Schule aus war, machte ich mich auf den Heimweg.

Meine Mutter war schon wieder beim Umräumen. Heute war sie auf unseren Vorzimmerkasten losgegangen und hatte ihn komplett ausgeräumt. Tausend Sachen lagen auf dem Vorzimmerboden verstreut. Mutter stand mittendrin und stopfte alles, was nicht laut schrie, in einen großen Müllsack. „Na?“, sagte sie, als ich hereinkam. „Wie war‘s?“

Ich schnaubte nur und zog meine Winterschuhe aus dem Müllsack. „Wirf die ja nicht weg!“, sagte ich drohend.

Meine Mutter seufzte. „Aber die sind dir längst zu klein!“

„Sind sie gar nicht!“

„Sie sind kaputt!“

„Na und? Ich will sie behalten!“

Meine Mutter verdrehte die Augen, überließ mir aber die Schuhe. „Und wie war es jetzt in der Schule?“, fragte sie.

„Schrecklich. Es war der schrecklichste Tag meines Lebens und es ist die schrecklichste Klasse der Welt!“

„Aber wieso denn das?“, rief meine Mutter.

Ich erzählte ihr, wie Gustav Schenkschmied und Lena Käuzchen mich ausgelacht hatten und wie sich Frau Professor Sommerlinde über mich lustig gemacht hatte.

Meine Mutter blieb ziemlich ungerührt. „Ach was“, sagte sie nur, „das darfst du nicht so ernst nehmen. Da fällt mir ein: Herr Schumann hat angerufen. Er hat einen Bandscheibenvorfall.“

Ich zuckte mit den Schultern. Herr Schumann war mein Klavierlehrer. Ich mochte ihn und wünschte ihm nichts Böses, aber ich konnte gut damit leben, wenn die Klavierstunde ausfiel.

„Er wird längere Zeit nicht kommen können“, sagte meine Mutter. „Deshalb schickt er uns einen Ersatz.“

„Ich will aber keinen Ersatz!“ Was denn für einen Ersatz? Ich kannte diesen Ersatz doch überhaupt nicht!

„Ach was“, sagte meine Mutter. „Schau dir den Ersatz erst einmal an. Dann kannst du dich noch immer aufregen.“

Na großartig. Das war nun wirklich das Allerletzte, was ich brauchen konnte.

Mit meinen kaputten Winterschuhen verzog ich mich in mein Zimmer und versteckte die Schuhe in der Bettzeuglade. Dann ließ ich mich aufs Bett fallen und brütete vor mich hin. Ich brauchte dringend Trost. Vielleicht war Mo ja schon von ihrer Schwerpunktschule zu Hause.

Ich holte das Telefon und wählte ihre Nummer. Es läutete fünfmal und der Anrufbeantworter schaltete sich fast schon ein, da schaffte es Mo doch noch. „Ja?“, schnaufte sie ins Telefon.

„Ich bin’s“, sagte ich. „Wie war dein erster Schultag?“

„Naja“, sagte Mo. „Ich bin in einer Klasse mit lauter Verrückten. Und du?“

„Genauso.“

Mo lachte. „In fünf Minuten bei Toifl und Söhne“, sagte sie. „Ich muss nur noch Happy in sein Geschirr stecken!“

Ich legte auf. Immerhin sah die Welt jetzt eine Spur besser aus.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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