Kann man mal machen - Mirellativegal - E-Book

Kann man mal machen E-Book

Mirellativegal

0,0
9,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Im Internet sehen immer alle gut aus, sind glücklich und haben weder Poren noch Probleme. Oder sie vertreten antiquierte Rollenbilder und pöbeln gegen Schwächere. Mirella vom Kanal Mirellativegal hat keine Lust mehr darauf, von überall eingeredet zu bekommen, wie sie zu sein und was sie zu lassen hat. Sexismus steht ebenso auf ihrer Abschussliste wie Low Carb und Perfektionsdruck, gehirnzellenfressender Medienkonsum und Datingwahnsinn.
Ein dickes Fell allein oder endlose Meckertiraden helfen jedoch niemandem weiter. Daher liefert Mirella die passende Motivation, um das eigene Leben entspannter zu gestalten, gleich mit. Empathische Kommunikation, Horizonterweiterung und die konsequente Achtung der eigenen Bedürfnisse stehen hierbei im Mittelpunkt. Denn letztlich ist die beste Waffe gegen die Negativität von außen, sich selbst gut leiden zu können. Und das kann man echt mal machen!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 368

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Über die Autorin:

Mirella steht für Meinung. Die 1993 geborene Wahl-Kölnerin nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn sie etwas aufregt. Aber Mirella steht auch für Gelassenheit. Unverkrampft und mit viel Humor zeigt sie, dass Achtsamkeit, ein bewusstes Leben und Body Positivity keine bloßen Floskeln sein müssen. Mit ihrer Mischung aus Comedy und nachdenklichen Themen konnte sie auf YouTube bereits über 450.000 Abonnenten versammeln und lässt ihre Zuschauer auch auf Instagram an ihrem täglichen Struggle teilhaben. Statt auf künstliche Nahbarkeit zu setzen, geht sie offen und authentisch mit eigenen Fehlern und Erfolgen um.

2017 wurde sie für den Webvideopreis in der Kategorie “Lifestyle” nominiert und erhielt den Playaward in der Kategorie “Comedy”. Zudem ist sie eines der Gesichter von Jugend gegen Aids, #PussyisPower, einer Kampagne der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung, und unterstützt die Kindernothilfe in Südamerika.

© 2018 Community Editions GmbH Zülpicher Platz 9 50674 Köln

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk, Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger aller Art, auszugsweisen Nachdruck oder Einspeicherung und Rückgewinnung in Datenverarbeitungsanlagen aller Art, sind vorbehalten. Die Inhalte dieses Buches sind von Autor und Verlag sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung von Autor und Verlag für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

Covergestaltung: zero-media.net, München Redaktion: Mirka Uhrmacher Autorenfoto Umschlag: © Oguz Yilmaz Illustrationen: © Irina Zinner

Gesamtherstellung: Community Editions GmbH

ISBN 978-3-96096-067-6

www.community-editions.de

Für mich.

INHALT

HALLO!

TRASH ON DEMAND

DIE LOGIK DER SCHLAMPEN

SEI KEIN ARSCHLOCH!

ICH BIN MIRELLATIV WICHTIG

WIE MAN AUF DEN VERZICHT VERZICHTET

AUCH MAL MUTIG SEIN

ALL THE SINGLE LADIES!

LET’S TALK ABOUT ...

TSCHÜSS!

ANHANG

TRIGGER

AFFIRMATION

WERTE

MINDMAP

DAS ULTIMATIVE KÄSE-AVOCADO-BROT

SCHEITERHAUFEN

UNPOSTABLE MOMENTS

VISION BOARD

HALLO!

Super, dass du da bist und dieses Buch gekauft hast! Danke dafür. Ich hoffe natürlich, dass dir die Lektüre gefallen wird – und damit wir das möglichst gut hinkriegen, möchte ich dir erst mal erzählen, was das hier eigentlich ist und wie es funktioniert.

Keine Bange, ich denke nicht, dass du nicht weißt, was ein Buch ist und wie man es benutzt. Ganz im Gegenteil. Mit dem Erwerb dieses Exemplars hast du ja eindrücklich bewiesen, dass du über einen hohen, wenn nicht gar überdurchschnittlichen Intelligenzquotienten verfügst und außerdem Geschmack hast. Gratulation!

Trotzdem möchte ich dir erklären, was du vor dir hast oder, besser gesagt, was nicht. Die größte Enttäuschung gleich vorweg: Dieses Buch ist kein All-inclusive-Glückspaket mit Begrüßungsdrink und durchgehender Happy Hour. Es kann dir nicht die Antwort auf alle deine Fragen geben. Das hier ist nicht das Glück to go. Die nächste Enttäuschung, ich weiß! Es ist auch keine Anleitung, wie du dich zu verhalten hast. Ich versammle hier nämlich nicht Mirellas absolute Wahrheiten zum Nichthinterfragen. Ich bin weder dein noch irgendjemandes Guru. Ich habe die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen und bin verdammt weit weg von perfekt.

Du wirst durch dieses Buch auch nicht über Nacht tiefenentspannt, Body positive und Selbstliebe-Profi, auch wenn es hier um all diese Dinge gehen wird. Ebenso wenig wirst du durch dieses Buch abnehmen. Hier gibt es keine Diät-Tipps, keine Work-outs und keine versteckten Rabattcodes für vollkommen unwirksame Abnehmprodukte. Wenn du dieses Buch liest, wirst du nicht schlagartig wunderschön, erfolgreich und zufrieden. Ein Buch kann so etwas nicht – und muss es auch nicht! Denn wir alle sind bereits wunderschön, wir haben bis jetzt überlebt, also sind wir auch erfolgreich, und zufrieden könnten wir bestimmt alle sein, wenn … ja, wenn wir uns nicht immer so runtermachen würden, richtig? Wenn wir nicht mit uns hadern würden, dass wir dies oder das besser hinbekommen oder zehn Kilo weniger wiegen könnten, und wenn die Welt nicht so voller Arschlöcher wäre …

Genau da setze ich an. Bei den vielen Dingen, die man mal machen könnte, statt sich ununterbrochen selbst schlechtzureden, an sich zu zweifeln, das eigene Scheitern in den Mittelpunkt zu stellen, eine innere Leere durch Konsum zu stopfen, auf andere einzuhacken oder Einsamkeit durch stumpfe Berieselung zu übertönen. Ich habe dieses Buch geschrieben, weil ich all das so gut kenne.

Darum kenne ich auch die unzähligen Recherchen auf der Suche nach der alles verändernden Literatur, der heilbringenden Achtsamkeitsübung, Yoga-Position, Ernährungsweise oder der Person, die mich endlich glücklich und vollkommen macht. Wenn ich es dann doch wieder nicht schaffte, all die vernünftig und klug klingenden Ratschläge umzusetzen, habe ich den Fehler bei mir gesucht oder mich meinem vorbestimmten tragischen Schicksal ergeben: »Ich werde nie wieder glücklich sein!«

Dabei habe ich irgendwie nicht in Erwägung gezogen, dass der Ratschlag vielleicht einfach nicht zu mir passt. Mit diesem Buch möchte ich es daher anders machen, denn ich will nicht, dass du dich schlecht fühlst, weil du irgendetwas nicht hinkriegst, sondern dass du dich gut fühlst, weil du es probiert hast.

Ich habe vieles versucht und vieles wieder verworfen. Genau dieses Ausprobieren aber hat mich enorm weitergebracht. So meinte ich zum Beispiel mal, das Bedürfnis zu verspüren, zum »5 AM Club« zu gehören. Ich war mir sicher: Jeden Morgen zwei Stunden früher aufzustehen, um mehr vom Tag zu haben, produktiver zu sein und effektiver zu arbeiten, würde aus mir einen viel zufriedeneren Menschen machen. Die Erfahrungen anderer klangen vielversprechend und ich war hoch motiviert.

Nach drei Tagen bekam ich mittags einen Heulkrampf und brach vor Erschöpfung zusammen. Da können noch so viele Leute sagen, wie lebensverändernd und toll diese Umstellung sei; wenn ich das nicht so empfinde, dann ist es eben so. Aber ich für meinen Teil kann zumindest sagen, dass ich es ausprobiert, die Erfahrung gesammelt und meinen alten Schlafrhythmus bedenkenlos wieder aufgenommen habe, weil der nun mal besser zu meinem Lebensstil passt. Mein Bedürfnis nach einem bewussteren Start in den Tag war zwar echt, der Ansatz, dafür um fünf Uhr morgens aufzustehen, aber nichts für mich. Geholfen haben mir letztlich Handyweglegen und Yoga. Manchmal ist es einfach ein Ausprobieren.

Oder vor einigen Monaten: Da bekam ich ein Dankbarkeitsbuch geschenkt und war dafür … ja, wirklich dankbar. Ich wollte schon lange mal ausprobieren, wie sich meine Einstellung verändern würde, wenn ich mich jeden Tag in Dankbarkeit übe. Also begann ich, morgens und abends in dieses Buch zu schreiben, wofür ich dankbar bin, was besonders schön war und was mir Freude bereitet hat.

Viele berichten, dass sie dadurch entspannter, optimistischer und ausgeglichener wurden. Darauf hatte ich mich auch schon gefreut, nur leider trat bei mir das absolute Gegenteil ein. Irgendwann hat es mich total genervt, nur Positives zu berichten, weil das Leben einfach nicht immer nur positiv ist. Es passieren jeden Tag Sachen, die kacke sind, die nicht nach Plan laufen, und es fühlte sich für mich nicht richtig an, diese Dinge quasi zu verdrängen und mein Augenmerk nur auf das Positive zu lenken. Das war mir zu einseitig und wurde meinem Leben ganz und gar nicht gerecht! Alles Positive und alles Negative zusammen hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich bin, und formt mich jeden Tag aufs Neue. Durch negative Entwicklungen habe ich nämlich auch vieles über mich erfahren. Und dafür bin ich dankbar! Das Dankbarkeitsbuch war also nichts für mich. Aber immerhin habe ich die gerade beschriebene Erkenntnis gewonnen, dass ich mehr Wert darauf lege, jeden Bereich meines Lebens wertzuschätzen, als mich nur auf die positiven Dinge zu konzentrieren. Ich habe also nicht dagesessen und mich schlechtgemacht, weil ich das Dankbarkeitsding nicht draufhabe, sondern die Möglichkeit genutzt, durch Ausprobieren den für mich richtigen Weg zu finden.

Damit will ich dir auf keinen Fall den »5 AM Club« oder Dankbarkeitsbücher madig machen. Ich will dir einfach nur aufzeigen, dass nicht alles für jeden funktioniert und trotzdem helfen kann – dem Ausschlussverfahren sei Dank. So ist es auch mit diesem Buch. Die Dinge, die ich dir an die Hand gebe, sind meine persönlichen Erfahrungen und Herangehensweisen. Die können dir sinnvoll vorkommen, sie können dich unterstützen, vielleicht findest du sie aber auch unbrauchbar und hältst mich für komisch. Alles möglich und alles okay. Hier geht es nicht darum, was man machen muss, sondern darum, was man mal machen kann. Du kannst also auch nicht versagen, aber du kannst Erfahrungen sammeln und für dich selbst entscheiden, ob das jetzt dein Ding wird oder nicht.

Ich möchte an den Schalter in deinem Kopf, der viel zu häufig auf »off« steht, der deshalb alles negativ macht, der dir einredet, dass du nicht gut und nicht wert genug bist, dass du nicht ausreichst. Ich kann ihn für dich nicht umlegen, aber ich kann versuchen, ihn dir so unsympathisch wie möglich zu machen, damit du selbst daran herumfriemelst und guckst, ob er sich nicht doch bewegen und auf »on« schalten lässt. Denn was du im Folgenden lesen wirst, dreht sich um dieses »on«, darum, wie kraftvoll es ist, wie energiegeladen, wie viel Raum plötzlich frei wird, wenn du aufhörst, auf dich herabzuschauen, und stattdessen anfängst, in dich hineinzuhören und dir Gutes zu tun – ganz ohne schlechtes Gewissen.

Eine Menge Themen erwarten dich, Themen, die mich täglich beschäftigen: Medien, Sexismus, Werte, Selbstliebe, Verzicht, Ernährung, Reisen, Liebe und Sex. Es geht also eigentlich um fast alles, was im Leben eine Rolle spielt und was man mal machen kann. Außer Sexismus natürlich, der ist nämlich scheiße. Und außer Verzicht, den spar ich mir nämlich lieber.

Vor allem aber geht es immer darum, wie es um deine ganz persönlichen Bedürfnisse bestellt ist. Die kennenzulernen, wertzuschätzen und zu achten ist die schönste, wichtigste, schwierigste, frustrierendste und lohnendste Herausforderung, der wir uns stellen können. Diese anzunehmen, dazu möchte ich dich mit diesem Buch motivieren.

Deine Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen bedeutet aber nicht, egoistisch zu sein. Wenn du auf deine Bedürfnisse hörst, bist du noch lange nicht taub für die Bedürfnisse anderer. Ganz im Gegenteil! Der Mensch ist ein soziales Wesen und deshalb gehört der Kontakt zu anderen Menschen ebenso zu unseren größten Bedürfnissen wie ein harmonisches Miteinander. Das ist manchmal schwer zu glauben, wenn man die Nachrichten sieht oder die Kommentare unter Artikeln liest. So viel Hass und Hetze. Aber um genau dieser Negativität etwas entgegenzusetzen, ist es wichtig, für ein gutes Klima im eigenen Umfeld zu sorgen. Deine Bedürfnisse zu kennen hilft dir dabei, denn wenn es dir gut geht, kannst du auch anderen guttun.

Dafür musst du aber erst mal für dich selbst da sein. Das klappt nicht von heute auf morgen, sondern braucht Geduld. Gar keine leichte Aufgabe in unserer schnelllebigen Welt. Datenströme fließen ununterbrochen, wir brauchen alles on demand und wenn mich jemand nicht auf den ersten Blick überzeugt, wird er nach links geswiped. Ich kann meiner Mama nicht mal beim Tippen auf dem Laptop zusehen, weil ich förmlich spüren kann, wie meine Lebenszeit davonläuft und mich jegliche Lebensenergie verlässt. Mama, ich habe dich so lieb, und es ist auch echt fies, dass die Buchstaben ständig ihren Platz auf der Tastatur wechseln, so wie du sie jedes Mal aufs Neue suchen musst, aber ich bin einfach ungeduldig! Schließlich muss ich funktionieren und zwar am besten 24/7. Das ist es, was von uns erwartet wird. Fünf Tage die Woche acht Stunden arbeiten, dann noch ein ausgewogenes Freizeitangebot wahrnehmen, Sport treiben, Essen für Wochen im Voraus kochen, das Sozialleben nicht verkümmern lassen und natürlich eine harmonische Beziehung, eine glückliche Familie und eine blank geputzte Wohnung haben. Ich habe keine Zeit, ein Instrument zu lernen. Ich habe keine Zeit, meiner größten Leidenschaft, dem Töpfern, nachzugehen. Ich habe wirklich keine Zeit, eine Haarmaske fünf Minuten lang einwirken zu lassen!

Dabei wissen wir alle, dass das Ausreden sind und wir uns die Zeit einfach nur nicht nehmen. Wir haben keine Geduld. Es gibt Wichtigeres als uns selbst. Ich muss vorher noch 378 andere Dinge für andere Leute erledigen und der gesellschaftlichen Norm entsprechen, und dann kann ich mal schauen, ob ich eventuell, falls nicht noch etwas Wichtigeres dazwischenkommt, mir mal fünf Minuten erlauben kann, um für mich da zu sein. Aber nach den fünf Minuten ist auch wirklich Schluss, denn ich werde schon ganz hibbelig, weil ich mich gerade nicht dem fremdbestimmten Leben widme. In dem muss ich mich wenigstens nicht so sehr mit mir selbst auseinandersetzen. Sobald ich das tue, wird mir nämlich ganz schwindelig.

Dabei ist es so wichtig, sich Zeit zu nehmen und diese bewusst auszukosten. Ich hatte vor einiger Zeit sogar Probleme damit, mich hinzusetzen und ein Buch zu lesen. Vielleicht kostet es dich ja gerade auch viel Überwindung, weil es so ungewohnt ist. Vielleicht läuft gleichzeitig noch Musik, TV oder YouTube. Die Geräuschkulisse, die uns vor der lauten Stille der Einsamkeit bewahrt. Sich nur auf eine Sache zu konzentrieren und sich bewusst Zeit dafür zu nehmen, fällt uns schwer. Stell dir mal vor, wie schwierig es da für mich gewesen sein muss, ein ganzes Buch zu schreiben! Aber den Beweis, dass es geht, hast du vor dir. Wenn ich es geschafft habe, dieses Buch fertigzukriegen, dann schaffst du es ganz sicher auch, es durchzulesen. Immer natürlich vorausgesetzt, dass dir gefällt, was du liest.

Da ist übrigens noch etwas, das mir bei diesem Buch wichtig ist: das Mindset. Ich würde von mir behaupten, ein sehr positives Mindset zu haben, aber kein unrealistisch verklärtes. Es ist nicht alles scheiße, aber es ist auch nicht alles eitel Sonnenschein. Die einzelnen Erlebnisse im großen Ganzen einordnen zu können erleichtert mir meinen Alltag enorm. Ich habe diesen dämlichen Off-Schalter in meinem Kopf gefunden. Manchmal hakt er, will einfach nicht auf »on« springen. Dann lasse ich mich von Dingen stressen, die ich eh nicht ändern kann, überfordere mich selbst oder messe mich an falschen Maßstäben.

Aber das ist auch okay, weil ich mich damit ausgesöhnt und Mittel und Wege gefunden habe, die es mir zumindest egaler sein lassen als vorher. Relativ egal eben. Wenn diese Mittel und Wege auch dir helfen, etwas entspannter und wertschätzender mit dir umzugehen, dann habe ich unendlich viel erreicht. Und sollte das nicht der Fall sein, war trotzdem nicht alles umsonst. Denn wenn du über das, was du hier liest, nachdenkst und dadurch zu dem Schluss kommst, dass dir etwas anderes mehr liegt, ist das mindestens genauso viel wert. Getreu dem Motto: Kann man mal machen. Muss man aber nicht.

Das bringt uns beide in die tolle Situation, dass es hierbei keine Verlierer geben kann. Ist doch eine ganz hervorragende Ausgangslage, oder? Lass uns schauen, was wir daraus machen können. Ich wünsche dir jedenfalls viel Spaß dabei!

PS: Solltest du nach der Lektüre noch Lust haben, das eine oder andere zu vertiefen, findest du am Ende des Buches kleine Aufgaben und Listen, die ich dafür vorbereitet habe, Vorgehensweisen, die ich selbst anwende und die mir immer wieder prima geholfen haben. Diesen Aufgabenteil habe ich übrigens bewusst ans Ende gestellt, damit niemand denkt, das Buch würde ohne ihn nicht funktionieren. Vielmehr handelt es sich um Ergänzungen und Anregungen, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wenn sich das nicht richtig für dich anfühlt, lass es bitte einfach weg. Wenn du darauf Bock hast: Do it!

NOCH EIN KLEINER HINWEIS, EHE ES LOSGEHT

Ich werde im Folgenden oft von »wir« oder »uns« sprechen, weil ich glaube, dass wir als Kinder unserer Zeit und Umstände alle irgendwie im selben Boot sitzen. Außerdem möchte ich damit den Faktor »Gemeinschaft« unterstreichen. Niemand soll sich hier ausgeschlossen fühlen.

Wundere dich also nicht, wenn ich dich in der Einleitung noch direkt angesprochen habe, danach aber zum »Wir« wechsle. Viele Aussagen, die ich treffe, stoßen im ersten Moment auf weniger Widerstände, wenn ich sie auf eine Gemeinschaft ausdehne. Vielleicht ist dir oben schon aufgefallen, dass ich geschrieben habe, wir seien alle wunderschön. Stell dir vor, ich wäre mit der Tür ins Haus gefallen und hätte geschrieben: »Du bist wunderschön.« Also ich würde in so einem Fall sofort die Augen verdrehen und denken: »Ja klar, wuuuuunderschön …! Als würde es darum gehen! Es gibt doch viel Wichtigeres, als …«

Von jetzt auf gleich ist da der Widerstand im Kopf, alles sperrt sich gegen diese Zuschreibung. Die Aussage »Alle Menschen sind schön« aber kann ich bedenkenlos so stehen lassen, da rührt sich in mir kein Unbehagen. Das »Wir« ist also ein kleiner Trick, weil ich weiß, dass es gar nicht so einfach ist, das eigene Ich positiv in den Mittelpunkt zu rücken. Genau das zu tun ist zwar Thema dieses Buches, aber ich möchte es dir ja nicht schwerer machen, als es sowieso schon ist.

Das »Wir« ist eine Sache, das »Er«, das auch immer die »Sie« meinen soll, eine ganz andere. Die deutsche Sprache ist geprägt vom generischen Maskulinum. Die weibliche Form mögen wir uns dann bitte sehr immer mitdenken. Beim Arzt die Ärztin, beim Leser die Leserin. Das fühlt sich nicht so gut an, wie in ein gemeinschaftliches »Wir« aufgenommen zu werden, in dem es keine Unterschiede gibt und das allen offensteht. Das generische Maskulinum holt nicht alle ab, sondern verlangt von den Mitgemeinten, sich in etwas zu integrieren, was sie nicht nennt. Das ist, gelinde gesagt, blöd. Das Gegenteil von gut ist gut gemeint und das Gegenteil von mit ist mitgemeint.

Ich habe viel darüber nachgedacht, wie ich diesen Punkt handhaben soll. Ich kann nicht von Feminismus sprechen, ohne zu berücksichtigen, dass die Sprache einen großen Anteil daran hat und dass ich als ihre Nutzerin daran beteiligt bin. Allerdings möchte auch nicht ausschließlich die weibliche Form verwenden, weil ich damit dieselbe Argumentation des »Mitmeinens« benutzen, diesmal aber einfach die andere Seite ausschließen würde.

Dieses Buch darfst, kannst und solltest du also vollkommen unabhängig von deinem biologischen und sozialen Geschlecht lesen – und dich einfach willkommen fühlen. Für mich ist Feminismus keine Bewegung gegen andere, sondern steht für einen Umgang miteinander auf Augenhöhe. Mit dem »Wir« fühle ich mich deshalb so wohl, weil das Geschlecht bei Gleichgesinnten keine Rolle spielt. Aber was mache ich bloß mit dem »Partner«, den »Freunden«, dem »jemand«?

»Stell dir vor, dass dein/e Partner*in dir jemenschen vorstellt, von dem/der er/sie total begeistert ist, du kannst den-/diejenige/n aber nicht leiden und hoffst inständig, dass dein/e Partner*in ihn/sie nicht noch mal mit nach Hause bringt.« Womit ich bis auf »Partner*in« und »jemensch« noch nicht einmal alle miteingeschlossen habe, denn nur das Gender-Sternchen umfasst wirklich alle (obwohl das Sternchen ja auch nur wieder mitmeinend ist, aber es drückt doch immerhin das Bewusstsein aus, dass es hier noch mehr gibt).

Mit meinem Textbeispiel möchte ich das Thema keineswegs ins Lächerliche ziehen, sondern nur zeigen, welche Herausforderung auf uns zugekommen wäre, wenn ich diesen Weg gewählt hätte. Ich gebe zu, dass ich für dieses Problem keine befriedigende Lösung parat habe. Mein größter Wunsch ist es, dass dieses Buch gut lesbar, leicht verständlich und unterhaltsam ist. Ich glaube nämlich, dass Motivation und Inspiration durch Spaß geweckt werden und nicht durch Anstrengung. Und natürlich will ich dann auch niemanden ausschließen. Die deutsche Sprache ist mir dabei jedoch keine große Hilfe, weil es so unglaublich schwierig ist, sie geschlechtsneutral zu benutzen. Ich habe aber keine andere. Deshalb muss ich auch mit dem Wort »Feminismus« vorliebnehmen, obwohl manche Menschen es ausgelutscht finden und es für einige einen negativen Beigeschmack hat. Aber soll ich warten, bis neue Begriffe erfunden werden, ehe ich dieses Buch schreibe?

Darum nehme ich, was mir zur Verfügung steht, bin mir aber im Klaren darüber, damit Teil des Problems zu sein. Das gemeinschaftliche »Wir« ermöglicht es mir aber immerhin, möglichst viele anzusprechen. Fühle dich also bitte eingeladen, immer die einzelne, individuelle Realität als Referenz zu nehmen. Wenn du das Wort »Partner« liest, wirst du an die Person an deiner Seite denken, egal, welchem Geschlecht sie sich zuordnet. Wenn du das Wort »Freunde« liest, denkst du an deinen Freundeskreis. Da ich ebenfalls immer meinen ganz individuellen Standpunkt schildern werde, sollte die persönliche Sichtweise eigentlich gut funktionieren. Verbesserungsvorschläge sind aber herzlich willkommen!

TRASH ON DEMAND

Medien spielen in unser aller Leben mittlerweile eine zentrale Rolle. Sie nehmen unglaublich viel Raum ein und schaffen gleichzeitig sehr viel Raum – für Kreativität, Selbstverwirklichung, aber auch für Unsicherheiten und Selbstzweifel. Die meisten von uns verbringen tagtäglich viel Zeit mit den verschiedensten Medien. Grund genug also, sich einmal anzuschauen, was und wie wir eigentlich konsumieren und welche Auswirkungen das haben kann.

Als Kind sah mein Tagesablauf so aus: Ich kam von der Schule nach Hause, zog nur rasch meine Jacke aus, und schon wurde der Fernseher angeschaltet. Ausgeschaltet wurde er erst wieder, wenn ich ins Bett ging. Dabei legte ich großen Wert darauf, mir ausschließlich Premiumsender wie RTL und SAT.1 anzuschauen. Ehrlich, ich zog mir eine Richtersendung nach der anderen rein. Richterin Barbara Salesch war meine beste Freundin, Richter Alexander Hold mein bester Kumpel und Lenßen & Partner standen mir immer zur Seite. Vermutlich kommen daher mein großer Gerechtigkeitssinn, meine unendliche Neugier und natürlich mein geradezu überwältigender Sinn für Humor. Darum: Vielen Dank, Ingo, Barbara und Alexander. Vielen Dank, mein RTL!

Meine Mama hat davon wahrscheinlich nicht so viel mitbekommen, da ich am Abend, wenn sie von der Arbeit kam, stets vorbildlich meine Hausaufgaben erledigt hatte. Zwar nebenbei, während der Fernseher lief, und mal mehr, mal weniger produktiv, allerspätestens aber im Bus auf dem Weg zur Schule war alles fertig. Im Nachhinein ist sie hoffentlich trotzdem stolz auf mich, denn ich habe wahrlich das Maximum aus ihrem Rundfunkbeitrag herausgeholt.

RTL ist sogar irgendwie mit verantwortlich dafür, dass ich mit YouTube angefangen habe. Bereits als fernsehgeprägtes kleines Mädchen hatte ich nämlich den Wunsch, Moderatorin bei Punkt 12 zu werden. Für mich war klar: Wenn ich bei Punkt 12 moderiere, dann habe ich es geschafft!

Mittlerweile denke ich zwar ein wenig anders darüber, aber RTL, falls ihr das hier lest und meine Hilfe braucht, meldet euch ruhig! Auch wenn die Moderation von Punkt 12 nicht mehr unbedingt mein absoluter Traumjob wäre (den habe ich nämlich, glaube ich, fürs Erste in dem gefunden, was ich mache), hängen lassen würde ich euch trotzdem nicht.

Der Fernseher spielte also schon sehr früh eine entscheidende Rolle in meinem Leben. Unvergleichlich ist daher heute die Freude, wenn ich sagen kann: »Mama, ich bin im Fernsehen!« Für mich ist es jedes Mal sehr aufregend, weil ich zur Abwechslung mal mein Zuhause verlassen kann, um zu arbeiten. Außerdem ist das immer ein prima Grund, nicht nur ein schickes Oberteil, sondern auch eine echte Hose anzuziehen. Mit echten Hosen wird’s immer gleich so viel seriöser! Ich überlasse es jetzt mal eurer Fantasie, was ich bei meinen Videos unterhalb des Kameraauschnitts sonst so trage. Denn ich schätze mal, eure Fantasie ist gnädiger als die Realität.

Die Freude über meine Fernsehauftritte wird auch nicht dadurch geschmälert, dass sich meine Zuschauerzahlen auf YouTube wahrlich nicht vor denen der TV-Sender verstecken müssen. Für Mutter und Co. ist es jedenfalls immer ein riesengroßes Ding. Eine kollektive Familienhysterie. Alle sind dann ganz aus dem Häuschen. Der Familien-Chat wird zugespamt, der Wecker gestellt und der Recorder getimed.

Bitte verratet meinem Papa nicht, dass man die meisten Sendungen mittlerweile auch nachträglich online gucken kann, das würde ihm nur die Freude am Ritual nehmen. Außerdem würde er trotzdem alles aufnehmen – fürs Familienarchiv, das »on demand« der älteren Generation.

Ein bisschen enttäuscht bin ich nur darüber, dass bislang noch kein einziges Public Viewing stattgefunden hat, wenn Mirella mal wieder zehn Sekunden lang im Fernsehen zu sehen war. Liebe Familie, das wäre durchaus ein Punkt, an den ihr in Zukunft bitte denken könntet.

Die Begeisterung meiner Familie über jeden noch so kleinen Fernsehauftritt (bei Zeitungsartikeln verhält es sich übrigens ähnlich) ist selbstverständlich wundervoll und ich danke ihr ganz aufrichtig für ihre Unterstützung. Da ist es auch erst mal ganz egal, was ich auf YouTube oder generell »im Internet« mache. Da stehe ich seit fünf Jahren regelmäßig vor der Kamera, aber so richtig ausgeflippt ist deswegen noch kein Familienmitglied.

Für meine Familie ist Fernsehen nun mal das Medium, für mich war es das ja lange ebenfalls. Der Stellenwert des TV in der Gesellschaft ist nach wie vor unangefochten. Der Fernsehkonsum der Ü50-Gruppe steigt sogar. Und wenn mich überraschenderweise ehemalige Klassenkameraden auf einen meiner Fernsehauftritte ansprechen, dann kann das nur eines bedeuten: Auch sie schauen noch fern. Und dort gesehen zu werden bedeutet wiederum: Man hat es geschafft! Und zwar so richtig! Weil die Mirella im Fernsehen war! Vielleicht in einer Sendung, die gerade einmal 15.000 Leute geguckt haben, aber egal. Sie hat es geschafft, weil, sie war ja im Fernsehen!

Da sage noch mal jemand, das Fernsehen sterbe aus. Papperlapapp! Zwar geht der Konsum von Bewegtbild bei der jüngeren Generation weg vom linearen, hin zum On-demand-Programm. Trotzdem ist die gesellschaftliche Relevanz eines Fernsehauftritts oder eines Artikels, der noch auf echtes Papier gedruckt wurde, ungleich höher als alle Internetinhalte zusammen. Wieso? Dem Netz hängt wahrscheinlich eine Art Selbstermächtigungsfluch an. Alles, was dort passiert, scheint ungefiltert und vor allem unkuratiert vonstattenzugehen. Im Netz kann ja einfach jeder machen, was er will!

Niemand muss darauf warten, irgendwohin eingeladen oder zu irgendetwas befragt zu werden. Stattdessen kann ein Blogger oder Videocreator fröhlich und ohne Rücksprachen oder Freigaben drauflosschreiben, -erzählen, -filmen. Fürs Fernsehen oder die Zeitung aber muss erst mal jemand, der nicht ich ist (!), Interesse an mir bekunden, muss daraufhin in Redaktionsrunden seinen Vorschlag einbringen, der muss angenommen werden, dann gibt es weitere Vorarbeiten, und schließlich, nachdem unterschiedlich viele Personen – aber immer mehr als nur ich selbst (!) – sich mit einem zukünftigen Inhalt beschäftigt haben, ja erst dann findet ein Fernsehauftritt oder ein Interview für einen Zeitungsartikel statt.

Sich in eine Badewanne voll mit Chicken Nuggets zu legen und das vom Mitbewohner filmen zu lassen, ist also offenkundig von deutlich weniger Menschen im Vorfeld diskutiert und für sinnvoll erachtet worden. (Im Nachhinein wird die Aktion allerdings wahrscheinlich von deutlich mehr Menschen begutachtet, als die meisten Fernsehsendungen Zuschauer und Artikel Leser haben. Ob das Ganze deshalb sinnvoller ist, sei mal dahingestellt.)

Das bedeutet natürlich nicht, dass jedes TV-Format automatisch hochwertiger ist als jedes Internet-Format, nur weil sich mehr Menschen im Vorfeld Gedanken darüber gemacht haben. Wäre ja auch zu schön, wenn die Anzahl der Mitentscheider etwas mit der späteren Qualität zu tun hätte. Manche Sendungen beziehen ihren besonderen Reiz ja gerade aus ihrem Trash-Charakter. Denken wir nur mal an DSDS, GNTM, das Dschungelcamp oder – hier bitte hysterisches Kreischen einfügen – an den Bachelor.

Auch wenn angeblich niemand mehr fernsieht, irgendwie tun es dann doch wieder alle. Das zeigt sich auch im Internet: Sonntagabends ist Twitter voll von #tatort und einmal im Jahr geflutet vom #bachelor. Die Anwerberinnen auf den mehr oder minder hotten Junggesellen werden auf Instagram gestalked und die Kandidatinnen von GNTM haben nach der Show alle zumindest in der Theorie genug Reichweite gesammelt, um als mittelmäßige Influencer Werbung für Detox-Tees und Bodylotions zu machen.

Da frage ich mich doch: Wieso schaue ich mir das denn überhaupt an? Sendungen, die Werte vermitteln, die sich mit meinen so gar nicht vereinbaren lassen, hinter denen ich nicht stehe und die ich auch nicht unterstützen will. Frauen, die in jeder der genannten Sendungen auf die eine oder andere Art auf ihr Aussehen reduziert werden. Idealbilder, die fragwürdig sind. Propagierte Frauen- und Männerrollen, die längst meilenweit überholt sein sollten.

Die Antwort: Weil diese Formate gleich eine ganze Horde an gesellschaftlichen Bedürfnissen befriedigen, die tief in uns verankert sind. Da wäre zum einen die Sensationslust, die uns Gesprächsstoff für unseren tristen Alltag liefert. Daraus entsteht ein Wir-Gefühl, das uns mit unserem Gegenüber verbindet. Juhu, wir können uns zusammen mit anderen aufregen, solidarisieren, Prognosen stellen und diskutieren. Der Mensch, das soziale Wesen, erlebt bei DSDS & Co. Dramen, über die er sich austauschen kann, ohne sie selbst durchleben zu müssen. So entsteht eine Gemeinschaft mit festen Ritualen innerhalb eines geschützten Raumes. Hier kann uns niemand was, hier sind wir unverletzlich und stark. Und eines sind wir garantiert niemals: intellektuell überfordert. Das fühlt sich gut an und ist ein wohltuender Kontrast zu unserer immer komplexer werdenden Realität.

Voyeurismus und die geheime Freude am Leid anderer spielen ebenfalls eine große Rolle. Wir können uns über andere erheben und uns besser fühlen, indem wir ihnen beim Scheitern zusehen. Wir dürfen uns kollektiv empören, lästern und tratschen, ohne dass wir ernsthafte Konsequenzen fürchten müssen. In der realen Welt müssten wir immerhin damit rechnen, eines Tages mit unserem Verhalten konfrontiert zu werden. Die Sendeanstalten aber werden das höchstwahrscheinlich nicht tun. Sollte doch mal das Team vom Bachelor vor meiner Tür stehen und fragen, wieso ich in einem Video so gemein zu ihnen war, würde mich das zumindest sehr wundern. Zudem geht die Wahrscheinlichkeit, besagte Kandidaten persönlich zu treffen, eh gegen null. (Ich bete, niemals einem Kandidaten von Love Island auf einem Event zu begegnen, der mir dann vermutlich ganz dramatisch seinen Proteinshake übers Kleid kippen würde, weil ich mich vielleicht ein-, höchstens zweimal über seine #Werbung lustig gemacht habe.)

Ein Aspekt, der mich persönlich immer wieder zu diesen Sendungen hinzieht, ist die Nähe zum Geschehen. Natürlich können – und sollen – wir die Authentizität dieser Reality-Formate stark anzweifeln: Findet beim Bachelor wirklich irgendjemand die wahre Liebe? Wird sie überhaupt gesucht? Aber darum geht es mir gar nicht. Stattdessen bemerke ich beim Zuschauen oft, dass ich versuche, die gezeigten Emotionen, Handlungen und Aussagen nachzuvollziehen. Ich erkenne mich entweder in der einen oder anderen Person/Situation wieder, oder ich frage mich abgrenzend, was ich selbst in einer vergleichbaren Lage anders machen würde. Und das wiederum finde ich sehr unterhaltsam.

Im Kopf geht nun das Spielchen los: Ich könnte ja auch, wenn ich nur wollte! Ich könnte ja auch bei GNTM mitmachen! Klar! Ich müsste einfach nur fünf Zentimeter größer sein (und nicht etwa gesundheitsgefährdend dünn). Aber dann würde ich es rocken. Denn laufen kann ich ja! Geradeaus. Halbwegs. Nicht auf Stöckelschuhen mit megahohen Absätzen und auch nur in Ausnahmefällen im Takt zu schrecklicher Laufstegmusik, aber laufen läuft! Und Gesichtsausdrücke kann ich. Facial Expressions nennt man die heute. Kann ich super, seht her:

Und stehen, so am Ende des Catwalks posieren, kann ich auch. Nicht besonders elegant zwar und eigentlich auch nur sehr widerwillig, aber schaut mal alle her, wie gut die Mirella stehen kann! Und wenn die Heidi mir eine Kurzhaarfrisur schneiden würde, bei allem, was heilig ist auf Erden, ich würde es mit mir machen lassen und mit Fassung tragen. Aber wehe, sie will mir die Haare schwarz färben. Dann würde ich Rotz und Wasser heulen und Heidi müsste große Überzeugungsarbeit leisten, damit ich nicht medienwirksam vor laufender Kamera das Handtuch werfe und für meine Selbstbestimmungsrechte einstehe, jawohl!

Auch mit einundzwanzig anderen Frauen zusammenleben und das Herz eines Mannes erobern … Easy! Kein Problem für mich, bin doch Dating-Profi. Die größte Herausforderung beim Bachelor wäre wahrscheinlich, dass bei all den Kerzen am Set weder meine Haare noch mein Kleid in Flammen aufgehen. Obwohl, wenn ich so darüber nachdenke … Der Bachelor müsste mich dann ja retten, oder? Er würde mit mir in den Pool springen, alles wäre nass, mein weißes Kleid durchsichtig, es gäbe einen romantischen Kuss, die Hebefigur von Dirty Dancing, des Bachelors Herz brennt nun lichterloh wie noch kurz zuvor mein Kleid … Ihr seht, die Folge schreibt sich wie von allein. Ich wäre eine super Kandidatin. Anfragen bitte an mein Management.

Das tägliche Fernsehprogramm der Privatsender besteht inzwischen größtenteils aus Trash-TV und falschen Emotionen, hat aber einen gewissen, Gemeinschaft stiftenden Sinn. Das Medium für die jüngere Generation ist das Fernsehen aber wohl nicht mehr. Auf die erfolgreichen Formate wie GNTM & Co. fahren vielleicht noch viele ab, doch immer mehr Kids kehren dem TV den Rücken und begeben sich ins World Wide Web. Was sie da tun? Sie schauen Werbetrailer, TV-Content – und Trash. Überraschung! Wie viel kosten dein Outfit, dein Auto und deine neuen Lippen? Was ist die angesagteste Challenge, um sich zum Affen zu machen? Welcher Trend ist so heißer Scheiß, dass er nächste Woche schon wieder ausgebrannt sein wird? Wer ist angeblich schwanger, wer prankt wen?

Wo ist da jetzt der Unterschied? Ganz einfach! Im Internet können die Leute selbst entscheiden, wann sie welchen Trash gucken wollen. Trash on demand. Eine tolle Errungenschaft unserer Zeit. Sonst ist der Unterschied marginal, von Produktionsbedingungen und Budgets einmal abgesehen.

Aber bietet das Netz, bietet YouTube nur Trash? Natürlich nicht. Der Vorteil des Internets, auch gegenüber dem begrenzten Angebot im TV, ist die schier unendliche Vielfalt an Inhalten. Hier findet wirklich jeder alles zu jeder Zeit. Spannend wird es dann, wenn man sich anschaut, welche Nutzergruppen sich eigentlich für welches Online-Angebot, für welche Plattform, für welche sozialen Medien entscheiden und wie sie sich dort verhalten. Schauen wir uns das mal genauer an …

ZEIG MIR, WAS DU POSTEST, UND ICH SAGE DIR, WER DU BIST!

Es gibt für jeden Zweck und jeden Geschmack die passende Social-Media-Plattform. Doch was sagt unsere Plattformwahl und das, was wir dort teilen, über uns aus? Wenn wir uns den Spaß erlauben, einmal das Klischee regieren zu lassen, dann ergeben sich sehr unterhaltsame Profile der typischen Nutzergruppen.

Facebook-Profil von Claudia

• Zweiundvierzig Jahre alt, Mutter von drei Kindern

• postet Bilder von außergewöhnlicher Nailart (an Füßen)

• verschickt Candy-Crush-Einladungen, um endlich Level 2738 freizuschalten

• »Gefällt mir«-Angaben: Lena Meyer-Landrut, HAIReinspaziert Salon Cottbus, Funny Cats Compilation Cute

• kommentiert gerne: Liebe Gabi, zu deinem Geburtstag wünschen ich und Uwe dir nur das Beste! Die Engel beschützen deinen Weg. Liebe Grüße aus dem Schwarzwald von Claudia und Uwe.

Twitter-Profil von Lukas

• Fünfundzwanzig Jahre alt

• Politik- und Literaturwissenschaftsstudent

• liebt Musicals

• gepinnter Tweet: neueste Podcastfolge von seinem humorvollen Politikpodcast, leidlich witzig

• kommentiert gerne: intellektuellen Kram, leidlich witzig

YouTube-Profil von VornameNachname1:

• Dreiundzwanzig Jahre alt (weil bei Anmeldung vor fünf Jahren natürlich genau volljährig, in Wirklichkeit aber erst dreizehn Jahre alt gewesen)

• Videos, die mit »mag ich« bewertet wurden: Yung Hurn – Bianco; l200 MOST EPIC FORTNITE FAILS; Schlampenlogik (nicht. Hmpf!)

• kommentiert gerne: Du Horenson!!11!1!!!

Instagram-Profil von Selina:

• 19 Jahre alt

• »Person des öffentlichen Lebens«

• Travel x Fitness x Fashion (vor allem, wenn’s #werbung ist)

• trinkt gerne Tee

• liebt ihren Hund Benno und ihren Freund Bruno

• alle Bilder sind in Weiß- und Rosétönen gehalten

• kommentiert gerne: inspirational Kram, leidlich inspirational

Da gibt es also:

• Facebook, das zur Plattform unserer Eltern geworden ist.

• Twitter, der Elite-Partner für User mit Niveau – und größenwahnsinnige Staatsoberhäupter.

• YouTube, wo die allermeisten einfach anonym und still unterwegs sind – oder mit zweifelhaften Rechtschreibkenntnissen trollen.

• Und natürlich Instagram, wo plötzlich jeder irgendwie Influencer und Model geworden ist. Influencer wie Mirella aus der 10A, die plötzlich ein paar Tausend Follower hatte.

Wie reagiert man da? Macht man sich darüber lustig? Gönnt man es Mirella? Freut man sich mit ihr? Oder ist man vielleicht neidisch? Ein ehemaliger Mitschüler hat mir vor ein paar Jahren gesteckt, dass sich relativ viele Leute meiner Jahrgangsstufe über mich und meine Videos lustig gemacht haben, als ich 2013 mit YouTube anfing. Im ersten Moment war ich verletzt. Aber dann fügte besagter ehemaliger Mitschüler hinzu, dass ja mittlerweile alle cool fänden, was ich mache. Das wiederum gab mir zu denken. Braucht man eine bestimmte Anzahl von Likes oder Followern, um cool zu sein? Um es geschafft zu haben? Oder hing der Sinneswandel mit meinen Inhalten zusammen? Fanden die Leute es uncool, dass ich anfangs Schmink-Videos und Haar-Tutorials hochgeladen habe? Oder kamen sie erst bei meinem Anti-Sexismus-Video zur »Schlampenlogik« auf die Idee, dass ich ja erstaunlicherweise doch etwas zu sagen habe? Oder brauche ich etwa dieses Buch hier, um auch von den letzten Zweiflern anerkannt zu werden? Vielleicht bewirkt es aber auch das genaue Gegenteil, weil ich jetzt wie »alle« YouTuber plötzlich ein Buch schreiben muss? Ab wann ist man nicht mehr die naive Kreative mit Realitätsverlust, sondern wird zum Girlboss mit Daseinsberechtigung?

Natürlich fällt jeder von uns, ob bewusst oder unbewusst, ständig Urteile über Menschen. Das geschieht instinktiv und ist bis zu einem gewissen Punkt auch äußerst sinnvoll. Immerhin müssen wir uns in wenigen Augenblicken ein Bild darüber machen, ob derjenige, der uns da gerade gegenübertritt, Freund oder Feind ist, Beute oder Jäger, ob er uns schaden will oder ob wir uns mit ihm beziehungsweise ihr paaren können oder wollen. Woran wir aber auf keinen Fall unser Urteil festmachen sollten, das sind Likes und Follower. Denn die sind für keine der genannten Fragen relevant. Okay, manche machen es vielleicht doch von der Größe der Followerschaft abhängig, ob sie mit jemandem ins Bett gehen wollen oder nicht. (Dabei wissen ja eigentlich alle, dass es nicht auf die »Größe« ankommen sollte.) So banal es klingen mag:

DER EINZIGE MASSSTAB FÜR UNSER URTEIL ÜBER UNSERE MITMENSCHEN SOLLTE SEIN, WAS SIE IM ECHTEN LEBEN TUN UND SAGEN.

Möglicherweise gerät es aber genau deshalb so schnell in Vergessenheit, weil es so banal ist.

HATE WATCHING

Aber machen wir uns nichts vor, oft genug halten wir uns nicht an unsere guten Vorsätze. Wir urteilen im Netz über Menschen, die wir im echten Leben gar nicht oder kaum kennen. Wir beschäftigen uns mit ihnen, obwohl (oder gerade weil) wir sie ziemlich ätzend finden. Auch ich habe so meine Kandidaten im Internet, die ich mir angucke und deren Weg ich verfolge, obwohl ich alles, was sie tun, kacke finde und sie ein negatives Gefühl in mir auslösen. Dann finde ich diese typische Pose, bei der Person X den Arm immer so komisch hält, das Bein unförmig aufstellt und dabei unheimlich dämlich an der Kamera vorbeigrinst, einfach nur zum Kotzen. (Mag sein, dass es auch von mir so ein Bild mit der exakt gleichen Pose gibt, aber das ist dann natürlich was ganz anderes.) Und was fällt Person X ein, auch noch Werbung auf Instagram zu machen!? Soll die sich doch einen echten Job suchen. Kann nix, ist nix. Klarer Fall von Seele verkauft. Und diese eine da mit den roten Haaren und dem Pony … Das sieht ja total bescheuert aus.

Meistens liegt so harscher Kritik eine handfeste Antipathie zugrunde, die es mir wirklich schwer macht, diese Person unvoreingenommen zu betrachten. Kennen wir wahrscheinlich alle, oder? Ich nenne es Hate Watching. Ich gehe bewusst auf das Profil einer Person, die ich nicht mag, obwohl ich ganz genau weiß: Wenn ich mir das jetzt angucke, dann werde ich vielleicht ein bisschen belustigt und entertained, aber eigentlich werde ich mich schlecht fühlen, weil mich die Art der Person komplett runterzieht.

Warum mache ich es dann? Ich glaube, dahinter steckt ein paradoxer Mechanismus, um Bestätigung für meine aktuelle Situation zu finden. Je nachdem, wie ich mich gerade fühle, finde ich entweder ziemlich gut, was ich mache, oder ich bin verunsichert. Nichts Ungewöhnliches. Mal bin ich eher selbstbewusst und stolz auf mich, mal unsicher und ängstlich. Unsicherheiten haben interessanterweise dasselbe Bedürfnis wie Selbstbewusstsein: Sie suchen nach Bestätigung und können es nicht leiden, entkräftet zu werden. Da wird sich auf alles Mögliche gestürzt, um »Hab ich dir doch gesagt!« rufen zu können. Der Selbstbewusste deutet die Welt um sich herum als Bestätigung seines Tuns. Der Unsichere leider auch. Hate Watching kann beide Seiten triggern.

Da arbeite ich zum Beispiel gerade an einem Projekt und frage mich immer wieder, ob das Thema überhaupt relevant ist und ob das, was ich hier tue, Sinn ergibt. Wenn ich dann auf ein Profil gehe, auf dem jemand den belanglosesten Quatsch von sich gibt und trotzdem ganz gut durchs Leben kommt, kann das zwei sehr unterschiedliche Reaktionen in mir auslösen. Die selbstsichere: »Okay, wenn der das hinkriegt, wird’s bei mir schon laufen.« Die unsichere (und leider häufigere): »Das kann doch nicht sein, dass der mit seinem Mist so erfolgreich ist. Ist die Menschheit komplett verblödet? Was mach ich hier überhaupt? Da kann ich’s auch gleich ganz lassen.«

Noch ein Beispiel gefällig? Da fühle ich mich gerade unwohl mit meinem Aussehen, mein Selbstbewusstsein ist nur noch so klein mit Hut. Dann versuche ich mich entweder besser zu fühlen, indem ich meine Unzufriedenheit auf andere projiziere und mich über deren Einsatz von Facetune und Photoshop aufrege, als wären die jetzt schuld an meiner schlechten Laune. Oder die Unsicherheit hüpft fröhlich auf und ab und zeigt auf Profile von unrealistisch schönen Frauen, die ihr vermeintlich recht geben. »Wow, die sieht so aus wie du, nur in hübscher!«, ruft sie mir dann zu. »Kein Wunder, dass die erfolgreicher ist! Du bist halt auch fett geworden.«

Beim Hate Watching suche ich also aktiv den ungesunden Vergleich mit Leuten, mit denen ich eigentlich gar nicht verglichen werden will. Wieso sollte ich mir für meine Projekte denn Vorbilder suchen, die nur Blödsinn machen? Oder mich von Typen verunsichern lassen, die nicht den gleichen Anspruch an ihre Inhalte haben wie ich? Wieso sollte ich mich optisch mit anderen vergleichen, die mir eigentlich unnatürlich und gefacetuned vorkommen, statt mich mit mir selbst auszusöhnen? Wieso suche ich überhaupt einen Vergleich? Wieso kehre ich nicht zu mir zurück?

Bei so einer Runde Instagram kann das Selbstbewusstsein schon mal in den Keller rauschen. Aber es ist eine willkommene Flucht aus der Realität. Denn Realität hieße in dem Moment: Sei dein eigener Maßstab! Vergleiche dich nicht mit anderen, sondern werde deinen eigenen Ansprüchen gerecht! Und das ist viel schwieriger, als sich über andere zu stellen oder sich von ihnen runterziehen zu lassen. Aber drei Dinge in drei Schritten haben mir geholfen.

ERKENNEN. ENTSPANNEN. ENTRÜMPELN.

Erkennen: Zunächst habe ich dem Ganzen einen Namen gegeben – Hate Watching – und mir klargemacht, welchem Mechanismus es folgt und welchen Zweck es erfüllt. Dass es mich dazu verleitet, ungesunde Vergleiche zu ziehen, bei denen ich nur verlieren kann. Entweder wird mein Selbstbewusstsein dadurch gepusht, dass ich mich über andere definiere, indem ich mich von ihnen abgrenze und mich über sie erhebe. Völlig unsinnig und kontraproduktiv, immerhin mache ich mich damit hochgradig abhängig.

Oder aber meine Unsicherheit wird geschürt, indem ich mich mit Leuten messe, die gar kein Maßstab für mich sind. Was ebenso unsinnig ist, weil mich das in keiner Weise anspornt, sondern nur noch mehr runterzieht.

Nachdem ich mir mein Verhalten erst mal ehrlich eingestanden hatte (sonderlich schmeichelhaft ist es ja nicht), konnte ich mich selbst beobachten und beim Hate Watching ertappen.

Entspannen: Im zweiten Schritt galt es, diesem Verhalten etwas entgegenzusetzen. Einfaches Ausblenden konnte bei dem Dauerfeuer an medialen Reizen nicht die Lösung sein. Da es nicht möglich ist, alle Bilder und Inhalte, die mich in meinem Selbstbewusstsein verunsichern, aus der Welt zu verbannen, musste ich etwas an meiner eigenen inneren Einstellung ändern. Also habe ich eine Art Lebensmotto für mich aufgestellt, das mich deutlich entspannter durch den Tag gehen lässt: Kann man mal machen!

Du bekommst jede Woche geile Sneaker umsonst zugeschickt? Kann man mal machen!

Du hast ne fette 110-Quadratmeter-Wohnung in der Kölner Innenstadt mit fünf Balkonen und Domblick? Kann man mal machen!

Du fährst jetzt zwei Wochen in den All-inclusive-Malediven-Urlaub und musst dafür einfach nur ein paar Hashtags unter dein Foto schreiben? Kann man mal machen!

Denn ganz ehrlich: Ich würd’s auch tun, wieso sollte ich es dir dann nicht gönnen? Gönnen können ist schwierig. Ja. Vor allem dann, wenn man jemanden unsympathisch findet. Aber Hand aufs Herz, diese negativen Gefühle haben an sich gar nichts mit der anderen Person zu tun. Letztlich haben sie doch vor allem etwas mit mir selbst zu tun. Mit meinem Selbstbewusstsein, meinem Selbstwertgefühl, meiner Selbstliebe. Wenn ich jemandem etwas nicht gönnen kann, liegt das oft an meiner eigenen Unsicherheit beziehungsweise an eigenen Wünschen, die ich mir nicht erfüllen kann, eine andere Person sich aber schon. Doch was kann diese Person denn dafür, dass ich unsicher bin?

Solange mich das Handeln anderer Menschen nicht betrifft, es mich nicht einschränkt, in irgendeiner Form persönlich angreift oder illegal ist, kann ich sie doch einfach machen lassen. Ich würde doch wahrscheinlich auch nicht Nein sagen zu den VIP-Tickets fürs Choachella inklusive Meet & Greet, wieso sollten es dann andere tun?

Das Ergebnis meines neuen Lebensmottos war, dass mir eine große Last von den Schultern fiel: Ich muss nicht über Leute, mit denen ich keinerlei Berührungspunkte habe, richten und urteilen. Ich habe nicht die Verantwortung, etwas gut oder schlecht finden zu müssen. Ich habe nicht die Verantwortung, mich mit wildfremden Leuten beschäftigen zu müssen. Ich habe doch schon genug mit mir selbst zu tun!