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Das Alter ist nicht das Ende: Praxistipps für Versorgung & Pflege der alternden Katze Ab wann ist meine Katze alt und auf welche Verhaltensveränderungen muss ich mich einstellen? Was kann ich tun, damit sich meine Katze auch im Alter wohlfühlt? Und wie kann ich für die Sicherheit meiner alternden Katze sorgen? Diese und andere Fragen werden im Buch mit Sachverstand und Einfühlungsvermögen beantwortet. Neben einer Checkliste für das Wohlbefinden gibt das Buch zahlreiche Praxistipps, um den Umgang mit altersbedingten Veränderungen seiner Katze zu lernen. • gesundheitliche Veränderungen erkennen • Verhaltensveränderungen einschätzen • Probleme mit der Katzentoilette lösen • Bereicherung des Lebensumfelds • Spielen mit der alten Katze • Schmerzerkennung • Versorgung der kranken Katze • Tipps zur Medikamenteneingabe • Ruhestätten und Rituale zum Abschied nehmen Ein liebevoller Ratgeber mit Praxistipps für ein langes, glückliches Katzenleben und zum Mut machen, bei Krankheit und Pflege der alten Katze.
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Seitenzahl: 66
Veröffentlichungsjahr: 2015
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Für meine Eltern,
die mit Tiger alles richtig
gemacht haben.
Dank an...
Annemarie mit Micky,
Christine mit Bonny, Cahira, Chiara,
Joker und Nephthys,
Emil, Beate & Markus mit Maxi,
Katja mit Raffi und Gordy
...die mich bei diesem Buch mit
ihren Erlebnissen und wunderschönen
Fotos unterstützt haben.
Einleitung
Der Lauf der Dinge
Alterungsformen
Wann ist eine Katze "alt"?
Auf die Schnelle: Gesundheitliche Veränderungen
Veränderungen in Bezug auf die Botenstoffe
Vorbereitungen auf das Seniorenalter
Feintuning im Katzenhaushalt -mehr Komfort für die alte Katze
Katzenklo & Co.
Strategie zur Lösungsfindung bei Problemen mit der Katzentoilette
Auf die Schnelle: Fehlersuche rund um die Katzentoilette
Was tun bei anhaltender Inkontinenz?
Erreichbarkeit von Lieblingsplätzen
Wärme für die alten Knochen
Erfrischung an heißen Tagen
Unterstützung bei Fell- und Körperpflege
Auf die Schnelle: Fellpflege
Bereicherung des Lebensumfelds
Spielen mit der alten Katze
Checkliste für das Wohlbefinden
Sicherheit für die alte Katze
Auf die Schnelle: Gefahren für Katzen im Haushalt
Früherkennung von Problemen
Checkliste zur Problemerkennung
Schmerzerkennung
Eigene Grenzen akzeptieren
Entscheidungshilfe
Versorgung der kranken Katze
Katzen Medikamente verabreichen
Nützliche Utensilien
Tipps zur Medikamenteneingabe
Urinproben nehmen
Wenn die Katze nicht trinkt und frisst
Alte Katze, alter Mensch?
Abschied nehmen
Die letzte Ruhestätte
Rituale zum Abschied nehmen
Nach dem Abschied
Kater Tiger mit 15 Jahren
Aufgrund meiner Arbeit kenne ich zahlreiche Katzenhalter. Darunter auch zunehmend mehr, die mittlerweile mit Katzensenioren zusammenleben. Der Großteil dieser Halter geht mit den Gebrechen der alternden Katzen erfreulich fürsorglich und gelassen um. Leider gibt es aber auch den Fall, dass alte Katzen auf das Abstellgleis geschoben werden. Sie finden sich dann im besten Fall plötzlich im Gartenhaus oder der Garage wieder und bekommen Hausverbot, weil sie unsauber sind. Sie werden abgegeben, weil man ihr Verhalten falsch interpretiert, sie nicht versteht und man ihnen sogar Boshaftigkeit vorwirft.
Einerseits fehlt häufig das Verständnis für die veränderten Bedürfnisse der alten Katze und es kommt zu Missverständnissen. Andererseits ist manch ein Halter auch mit den veränderten Bedürfnissen der Katze überfordert und erfährt vom persönlichen Umfeld keine Unterstützung, sondern wird unter Druck gesetzt. Denn Menschen, die selbst nicht mit Tieren zusammenleben, können diesbezüglich sehr grausam sein und verunsichern den betroffenen Katzenhalter durch leichtfertig getroffene Aussagen. Ganz gleich wie die Ausgangssituation ist, es gibt viele Möglichkeiten mit den neuen Gegebenheiten im Alter umzugehen. Ich freue mich deshalb ganz besonders, dass Sie dieses Buch lesen und sich mit der Alterung Ihrer Katze näher beschäftigen. Denn Ihre Katze hat es verdient.
Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und Ihnen und Ihrer Katze ein langes, gemeinsames und glückliches Leben.
Herzlichst
Sabine Ruthenfranz
Nicht nur wir Menschen werden zunehmend älter. Auch Katzen erreichen dank guter Versorgung ein immer höheres Alter. So ist es nicht verwunderlich, dass auch Katzensenioren Wesensveränderungen und andere Altersbeschwerden zeigen können. Alles kein Problem, wenn der Halter bereit ist sich auf diese Veränderungen vorzubereiten und sich darauf einstellt, dass nicht nur er selbst, sondern auch seine Katze älter wird.
Im natürlichen Umfeld behalten Katzen ihre „Erwachsenenrolle“ bis zum Lebensende. Ein „Senior“ ist in der Geschichte der Katze nicht vorgesehen, so dass alte Katzen in der Natur nicht lange überleben. Dies erklärt, warum sich Katzen auch bei starken Schmerzen und Krankheiten nach außen eher unauffällig zeigen, würden sie in der Natur doch dadurch erst auf ihre Schwächen aufmerksam machen und für Feinde eine leichte Beute darstellen. Dieser Umstand ist für Halter und Tierarzt eine besondere Herausforderung und macht die Katze zu einem schwierigen Patienten.
Katzen die in menschlicher Obhut leben, profitieren von geregelter und guter Ernährung und den Möglichkeiten der medizinischen Versorgung, so dass sie auch im Krankheitsfall gute Chancen auf Genesung und Fortführung ihres Lebens bekommen. Folglich werden Katzen heutzutage älter und bekommen es leider auch mit den natürlichen Auswirkungen des Alters zu tun. Würde man das Bild einer alten Katze malen, so hätte sicherlich auch sie ein Hörgerät, eine Brille und einen Rollator. Könnte sie sprechen wie ein Mensch, würde Sie vermutlich auch von alten Zeiten erzählen, sich über das geschmacklose Essen und die Hektik in ihrem Umfeld beklagen und sich manchmal fragen „Wo bin ich hier eigentlich?“.
Dieses Buch enthält einige biologische Informationen, die sehr hilfreich dabei sein können, sich in seine alte Katze hineinzuversetzen. Darüber hinaus hilft dieses Wissen bestimmte Gegebenheiten zu akzeptieren, erleichtert den Umgang damit und unterstützt dabei sich darauf vorzubereiten. Der Schwerpunkt des Buchs liegt jedoch darin Tipps und Hilfestellungen für den Alltag zu geben, um für sich und seine Katze eine persönliche Herangehensweise zum Umgang mit den altersbedingten Veränderungen zu entwickeln.
Um zu verstehen was mit unserer alten Katze passiert, schauen wir uns zunächst einmal den Alterungsprozess an. Dieser teilt sich in „Biologische Alterung“ und „Umweltalte-rung“. Die Biologische Alterung entsteht durch den Prozess der Zellteilung und ist nicht aufzuhalten. Mit dem biologischen Alterungsprozess entwickeln sich zum Beispiel neben einer Abnahme der Funktionsfähigkeit der Sinnesorgane auch eine Schwächung der Muskulatur. Alle Faktoren der biologischen Alterung wirken mehr oder minder aufeinander ein und begünstigen sich zum Teil gegenseitig, so dass man frühzeitig mit entsprechenden Gegen- bzw. Trainingsmaßnahmen beginnen sollte. Die Umweltalterung wird, wie der Name schon sagt, durch äußere Einflüsse verursacht. Dazu zählen Sonnenstrahlung, Stress, Passivrauchen in Raucherhaushalten, Langeweile... um nur einige Faktoren zu nennen. Hier gilt es lebenslang möglichst viele Negativeinflüsse zu vermeiden oder zumindest so gering wie möglich zu halten.
Für die meisten Halter bleibt die Katze „das ewige Kind“, auch wenn diese längst aus dem Kittenalter herausgewachsen ist. Dennoch: Auch Katzen werden alt. Ab etwa 11 Jahren fangen bei Katzen die altersbedingten Verhaltensveränderungen an. Ab etwa 15 Jahren ist mit medizinischen Problemen zu rechnen. Dies ist jedoch lediglich ein grobes Richtmaß, denn wie beim Menschen kann es auch erst viel später oder auch gar nicht zu ersichtlichen Altersbeschwerden kommen. Jede Katze ist ein Individuum und genauso individuell verhält es sich mit der Alterung.
Wer seine Katze tagein tagaus um sich hat, wird vielleicht erst recht spät bemerken, dass auch sie älter geworden ist. Ein Großteil der Verhaltensveränderungen wird oft als „neue Marotte“ der Katze eingestuft, bevor der Halter an das Älterwerden denkt. Eine zunehmende Einschränkung der Sinnesfunktionen kann zu einer Desorientierung der Katze führen. Das abnehmende Seh- oder Hörvermögen und der damit verbundene Orientierungsverlust, kann dabei zum Beispiel Stress, aber auch Stressaggression auslösen. Dies ist keine böse Absicht der Katze und kein Grund es persönlich zu nehmen. Im Gegenteil: Ihre Katze benötigt gerade dann besondere Unterstützung von Ihnen, um sich wieder wohlfühlen zu können.
Und das passiert: Weniger hören, riechen, tasten verunsichert die Katze je nach Ausprägung mehr oder weniger stark, so dass Missverständnisse zu anderen Tieren im Haushalt aber auch zum Menschen entstehen können. Bekannte werden als Fremde misstrauisch beobachtet, Fremde werden als Freunde angesehen, unbekannte Umweltreize (z.B. Geräusche, Gerüche) werden von der Katze als Bedrohung empfunden, die Katze vergisst den Standort der Katzentoilette und wird unsauber.
In diesem Zusammenhang können sich auch die rassetypischen Merkmale und die persönlichen Eigenarten verstärken oder ins Gegenteil umkehren. Eine ruhige Katze wird zum Beispiel noch ruhiger oder sie wird hyperaktiv.
Beeinträchtigung der Sinnesorgane (schlechter hören, sehen, schmecken, tasten)
Schwächung der Muskulatur
Schwächung des Bindegewebes
Abnutzungserscheinungen der Knochen
verminderter Stoffwechsel
Schwächung des Immunsystems
Rastlosigkeit oder extremes Ruhebedürfnis (vermehrtes Schlafen)
Appetitlosigkeit (durch eingeschränkten Geruchs-/Geschmackssinn)
verminderter Spieltrieb/Lethargie
Verwirrtheit (durch Orientierungslosigkeit)
vermehrtes Maunzen
zunehmende Schreckhaftigkeit (durch eingeschränktes Hör-/Sehvermögen)
Kälteempfindlichkeit/frieren (durch schlechtere Durchblutung, Bewegungsmangel und schlechteren Stoffwechsel)
Verunsicherung durch Orientierungsverlust
das räumliche Hören verschlechtert sich