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Satirisch-humoristische Kurzgedichte über Tiere, Bäume, Planeten und natürlich uns Menschen.
Das E-Book Kein Schwein liest meine Gedichte wird angeboten von Books on Demand und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Unterhaltung, Poesie, Kurzgedichte, Satire, Freude
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 27
Kapitel 1 Alles ist nicht genug
Kapitel 2 Hier lacht das Tier
Kapitel 3 Alles im Eimer
Kapitel 4 Planetengolf
Kapitel 5 Ein Baum sieht rot
Ein Gnom stahl einst den Sonnenschein
und trug ihn schnell nach Haus.
Er dachte sich wohl insgeheim,
das zahle sich bald aus.
Die Nacht brach über uns herein,
und was tat da der Wicht?
Er sammelte die Sterne ein –
den Mond und alles Licht.
Nun sitzen wir bei Kerzenschein
in einem schwarzen Loch.
Und oben ruft der Gnom hinein:
Die Kerze brauch ich noch!
Gestern sass auf einem Platz
ein dunkelroter Gelbgrünspatz.
Ein Vogel, farbig wie ein Pfau,
und keine Spur an ihm war grau.
Der ist zu schön, um wahr zu sein.
Ich bilde mir das alles ein,
so dachte ich, und rieb die Augen:
Ein bunter Spatz? Wer soll das glauben?
Doch dann kam Leben in das Tier,
drei Hüpfer – und es war bei mir.
So nah, war es nun plötzlich grau.
Ich wurde aus mir selbst nicht schlau.
Ein frecher Blick, sonst war er still.
Was dieser Spatz nur von mir will?
Dann flog er auf zur nächsten Bank.
Was ist denn das? Sagt, bin ich krank?
Dort sass er schillernd wie ein Pfau,
und keine Spur an ihm war grau.
Ein Mann las einst vor Publikum
ein ganzes Buch verkehrt herum.
Er sagte Grewz und meinte Zwerg
und sagte Greb und meinte Berg.
Die Märchen der Gebrüder Grimm
ergaben einen neuen Sinn.
Und alle dachten: Irgendwie
hört es sich an wie Philosophie.
Am Stammtisch sass ein Schwertfischfischer,
der einen Fisch fing, das ist sicher.
Halb so gross wie eine Maus,
doch hier sah alles anders aus.
An diesem Tisch zu später Stunde,
gab es eine Ehrenrunde
für einen grossen, weissen Hai,
der ihm ins Netz gegangen sei.
Der Mann gab nochmals einen aus
und wankte dann zurück ins Haus.
Die Wahrheit, meint er, sei bei Fischen
so gross wie möglich aufzutischen.
Ein Kieselstein hat nachgedacht
und sagte sich: Mal ehrlich!
Ich habe es zu nichts gebracht
und fühle mich entbehrlich.
Wäre ich ein Diamant
und funkelte im Licht,
dann käme jede angerannt.
Doch mir passiert das nicht.
Man schaut mich nicht mal richtig an,
und keine trägt mich auf der Haut.
Ganz sicher sagt man irgendwann:
Der Kiesel hat die Welt versaut!
Das Leben ist ein einziger Schleck,
sagt die Made tief im Speck.
Wieso quält ihr euch täglich ab?
Nehmt vom Speck – und nicht zu knapp.
Und seid ihr endlich kugelrund,
rosig, froh und kerngesund,
dann wisst ihr, dass der Lebenszweck
sich nur in einem Speck versteckt.
Ein Mann ging einst von Haus zu Haus
mit einem Wildschwein um den Hals.
Doch kam man auf das Tier zu sprechen,
musste man mit Ärger rechnen.
Er ging soweit, das Tier zu leugnen
und wollte mich gar überzeugen,
dass an mir ein Wildschwein hing!
Ich fühlte kurz am Hals. Und ging.
Eulen haben grosse Augen,
die leider nachts nur etwas taugen.
Tagsüber schauen sie nach innen,
wobei sie um Erkenntnis ringen.