Kindergarten statt Kummergarten! - Antje Bostelmann - E-Book

Kindergarten statt Kummergarten! E-Book

Antje Bostelmann

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Beschreibung

Die Zukunft Deutschlands entscheidet sich im Kindergarten Keine Institution ist für die Zukunft unserer Gesellschaft so wichtig wie der Kindergarten: Ob Bildung, Integration oder die Vermittlung von grundlegenden Werten, dort werden die Weichen gestellt. Doch der Kindergarten bereitet uns Kummer: Auf der einen Seite stehen die hohen Erwartungen und Forderungen der Eltern und Politiker, auf der anderen Seite wird gestrichen und gespart, und Erzieherinnen sind miserabel bezahlt. Grund genug in einer von Fachfremden und Theoretikern bestimmten Debatte, den wirklichen Experten und Praktikern eine Stimme zu geben. Die langjährigen Erzieher und Pädagogen Antje Bostelmann und Benjamin Bell machen deutlich, welche Potentiale in der Institution Kindergarten stecken. Sie zeigen ganz konkret, wie Betreuung und Erziehung gelingen kann und was sich verändern muss, damit wir den Kindern, den Eltern und den gesellschaftlichen Anforderungen besser gerecht werden. Für unsere Zukunft und die unserer Kinder.

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Antje Bostelmann | Benjamin Bell

Kindergarten statt Kummergarten!

So geht’s: Wie Kinder, Eltern und Erzieherinnen froh werden und warum unsere Gesellschaft davon profitiert

Fischer e-books

Anmerkung

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir in diesem Buch immer von »Erzieherinnen« geschrieben, es mögen sich natürlich auch die Erzieher angesprochen fühlen.

Den Erzieherinnen gewidmet

»Wenn jemand über Kinder und Erziehung spricht, richtet er sich nicht nur an die Eltern und die Erzieher, sondern an die ganze Gesellschaft, an alle, denen das Leben und die Zukunft der Jungen und Jüngsten nicht gleichgültig sind.

Die laute Stimme der Pädagogen sollte in Schlössern, Bürgerhäusern und Bauernhütten gehört werden, sollte jedenfalls jedermanns Ohren erreichen, um so oft wie möglich daran zu erinnern, dass in unseren Händen die Zukunft der Gesellschaft und das Glück der Kinder liegt, um so oft es geht an die Verantwortung zu appellieren, die auf uns lastet, für die moralischen Werte und das Glück derjenigen, die nach uns die Lebensarena betreten.«

 

Janusz Korczak: »Von Kindern und anderen Vorbildern«

Vorwort

»Es ist schon kurios – einerseits sieht man uns als Spieltanten,

und wir stehen ganz unten auf der gesellschaftlichen Leiter.

Andererseits sollen wir Ratgeberinnen und Rettungsanker

in allen möglichen Lebenslagen sein.«

Kindergartenleiterin Ulrike, Berlin

Kindergärten sollen den Grundstein im institutionellen Bildungs- und Erziehungsbetrieb legen. Sie sollen die so wichtigen ersten Stimulanzen liefern, Kleinkinder zur Schulreife führen und so die Weichen für das spätere Leben stellen.

Doch der Kindergarten bereitet uns Kummer. Eltern sind zunehmend unsicher, ob ihre Kinder optimal betreut und vor allem gefördert werden. Die Erzieherinnen sehen sich mit übersteigerten Erwartungen von Müttern und Vätern konfrontiert und leiden unter ihrem geringen gesellschaftlichen Status – ganz zu schweigen von der aus ihrer Sicht unangemessenen Entlohnung. Beide Seiten müssen sich mit politisch vorgegebenen Rahmenbedingungen arrangieren, die sich dem Ideal, in Sonntagsreden gern propagiert, allenfalls annähern. Und das in einer Gesellschaft, die neuen Modellen in den Bereichen »Arbeit« und »Familie« noch immer skeptisch gegenübersteht.

Grund genug, den wirklichen Experten in einer von selbst ernannten Spezialisten dominierten Debatte über Bildung und Erziehung eine Stimme zu geben – nämlich den Erzieherinnen selbst. Sie und ihre Kollegen sind es, die um die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder wissen, um die tagtäglichen Auseinandersetzungen mit den Eltern, um die gesellschaftlichen und politischen Probleme.

Seit Politik und Medien die Kinder und ihre Bildungswege entdeckten, begann ein Medienrummel, der den Kindergärten und ihren Angestellten nicht guttut. Zwar feierte man vor ein paar Jahren als Erfolg, dass Kindergärten von dem gemächlichen Betreuungs- und Beschäftigungsgleis auf die flotte Schiene der Bildung geschoben und dadurch quasi geadelt wurden, doch alle weiteren nötigen Schritte blieben auf der Strecke.

Das muss sich ändern.

Dieses Buch beschreibt aus der Perspektive von Erzieherinnen und Erziehern, wie Bildung und Erziehung in Kindergärten gelingen können und was sich verändern muss, damit sie den Kindern und Eltern sowie den gesellschaftlichen Anforderungen insgesamt besser gerecht werden.

In den ersten zwei Kapiteln wird die gegenwärtige Situation der Institution Kindergarten und die der Kinder vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen in unserem Land beschrieben.

In den folgenden Kapiteln wird erörtert, welche Ansichten und Erfahrungen die Hauptakteure, Erzieherinnen und Eltern, bewegen, was sie trennt oder vereint. Es wird darum gehen, wie gemeinsame Probleme im oder mit dem Kindergarten zum Wohle der Kinder gelöst werden können, so dass er ein gutes Umfeld für die altersgerechte Entwicklung und Förderung bietet.

Zum Schluss ist die Politik gefragt, und Lösungsvorschläge, die sich bereits in der Praxis bewährt haben, werden unterbreitet.

Bei all unseren Ausführungen steht natürlich das Kind im Zentrum der Überlegungen. Spekulationen über Mögliches und Machbares stellen wir nicht an. Das Kindergartenkonzept, das wir beschreiben – und das wir auch schon mehrfach realisiert haben –, ist für uns das notwendige Optimum, also kein Gegenstand für Kompromisse.

Wir leben und arbeiten in Berlin. Hier machen wir unsere Erfahrungen mit Kindern, Eltern und politisch Verantwortlichen, hier kennen wir die Verhältnisse besonders gut. Da wir aber auch viel unterwegs sind und überall auf unseren Reisen zahlreiche Kindergärten besuchen, wissen wir ebenfalls um die bundes- und europaweit landesspezifischen Besonderheiten. Auch unsere Erfahrungen in den skandinavischen Ländern, die in Deutschland ja gerne als Vorbild zitiert werden, waren sehr lehrreich.

Die Zukunft Deutschlands wird im Kindergarten entschieden, denn die frühkindliche Bildung – das ist inzwischen unstrittig – legt den Grundstein für den weiteren Lebensweg eines Menschen. Das heißt nicht, dass Elternhaus und Kindergarten der Zukunft vorgreifen können, denn Kinder leben nun mal in der Gegenwart. Dabei gilt es, sie zu begleiten.

1. KapitelNeue Lebenswelten – Neue Bildungspolitik

»Wir Erzieherinnen sitzen nicht mit der Handtasche an der Buddelkiste und putzen nur mal eine Schnupfnase ab. Unser Job verlangt Wissen, Nachdenken und Empathie.«

Gabi, Erzieherin, Berlin

Kinder leben heute in einer Zeit des raschen Wandels. Die Welt verändert sich. Ländergrenzen spielen in Europa keine Rolle mehr. Immer mehr Kinder leben in mehrsprachigen und mehrkulturellen Familien. Sie sind in diversen Teilen der Welt zu Hause, da ihre Eltern mit dem Arbeitsplatz oft auch das Land, die Kultur und die Sprache wechseln.

Das Internet stellt jede Form von Wissen und Unterhaltung zur Verfügung, und der Übergang von der Industrie- zur Wissensgesellschaft ist in vollem Gange.

Für die meisten Kinder ist der erste fremde Ort, an dem sie weiter die Welt erkunden, der Kindergarten. Doch wird dieser dem allgemeinen Wandel gerecht?

Es sieht schlecht aus. Erst vor einigen Jahren erwachte die Institution aus dem Dornröschenschlaf, in den sie nach dem Ableben des Kindergartenvaters Fröbel gefallen war. Nun versucht die morgentaumelige Prinzessin, die Welt um sich herum zu begreifen und Anschluss zu finden.

Das stellt sich als schwierig heraus, denn plötzlich soll der Kindergarten nicht mehr nur Betreuungsstätte, sondern vor allem Bildungsanstalt sein. Willig und beflügelt von der neuen Herausforderung machen Eltern und Erzieherinnen sich auf den Weg. Geleitet von der Erkenntnis: Bildung muss im Kindergarten beginnen.

Als die Ergebnisse der PISA-Studie im Jahre 2002 verkündet wurden, stand Deutschland unter Schock: Das deutsche Schulsystem hat versagt. Da eine ehrwürdige Institution wie die deutsche Schule aber keinen Makel tragen darf, wurde sofort ein Schuldiger gesucht und gefunden: der Kindergarten, der seine Schutzbefohlenen nur unzureichend auf die deutschen Bildungstempel vorbereite und dies gefälligst ändern solle.

In der Folge wurde der Kindergarten zur Bildungsinstitution deklariert, Kindergartenplätze wurden geschaffen, und der Rechtsanspruch wurde eingeführt. Mit Hilfe von Sprachstandstests soll nun bestimmt werden, ob es Defizite in der Sprachentwicklung von Kindern gibt.

Aber ist es wirklich eine gute Idee, die Methoden einer versagenden Institution auf eine andere zu übertragen, um das System zu verbessern?

Hinzu kommt: Den Helfern und Doktoren am Krankenbett des unter Schock stehenden deutschen Bildungssystems war ein gravierender Fehler unterlaufen. Die Diagnose wurde falsch gestellt. Das Problem liegt nämlich nicht bei den Zulieferern, sondern in der sich ändernden Welt und dem dazu gar nicht passenden Beharrungsvermögen der Bildungsinstitutionen.

Falsche Diagnose, falsche Behandlung – also ist der Patient bis heute nicht genesen, sondern hat auch noch seinen Nachbarn angesteckt. Denn Bildungskindergärten sind bei weitem kein Garant für erfolgreiche Bildungsbiographien. Zumal man unter Bildung immer noch genau das versteht, was schon in der Schule Schiffbruch erlitt.

Etwas Gutes brachte diese Entwicklung aber doch. Viele neue Kindergärten entstanden, und die seit Ewigkeiten konträren Institutionen Kindergarten und Schule kamen einander näher.

Die Wissensgesellschaft: Ist der Kindergarten darauf vorbereitet?

Wissenschaftler sind sich darüber einig, dass das Leben in der postindustriellen Gesellschaft neuen Regeln folgen muss und neue Herausforderungen bereithält. Lösungsorientierung und Kreativität sind die Eigenschaften der Zukunft. Ideen sind wichtiger als Übungen, und Innovationen haben mehr Bestand als Zeugnisnoten.

Ende des letzten Jahrhunderts vollzog sich der Übergang von der produzierenden Gesellschaft zur Wissensgesellschaft. Dies brachte tiefgreifende Veränderungen mit sich. Innovationen bestimmen zunehmend den Markt. Menschen, die Ideen produzieren können und über Innovationskraft verfügen, sind auf diesem Markt überaus erfolgreich. Die damit verbundene Unabhängigkeit befreit ihr Denken und Handeln – ein Kreislauf, in dem neue Ideen entstehen und sich verbreiten.

Die gewachsene Bedeutung von Wissen als Ware und Produktionsmittel ist nicht mehr zu leugnen. Mit Wissen wird Geld verdient und wirtschaftlicher Erfolg begründet. Das Internet lässt Wissen zu einem öffentlichen Gut werden, zu dem jeder Zugang hat. Es wird nicht mehr nur von der älteren Generation an die jüngere weitergegeben, ist kein Privileg und Machtinstrument der Oberschicht mehr. Wissen ist frei zugänglich.

Da das Wissen in der Welt ständig wächst, ist es fatal, sich im Umgang damit – wie noch zu Humboldts Zeiten – auf Auswendiglernen zu beschränken. Vielmehr geht es darum, Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen sowie Bedeutungen zu erfassen.

Der Wandel der Gesellschaft birgt die Chance, Spezialisten auszubilden und einzubinden. Doch das Bildungssystem, noch in der Industriegesellschaft verwurzelt, wehrt sich dagegen.

Zukunftsforscher Matthias Horx macht als Ursache ein falsches Verständnis von Bildung aus: »Hintergrund dieses Sperrfeuers ist unsere starre, elitäre Vorstellung von Bildung, die im industriellen System noch ihre Berechtigung gehabt haben mag, in der Ökonomie des Wissens aber völlig ihren Sinn verliert. Viele Studien zeigen, dass eine Erhöhung des Humankapitals durch eine breite tertiäre Bildung die gesamte Wirtschaft anschiebt. Jedes Jahr an zusätzlicher Bildung, das eine Bevölkerung im Durchschnitt genießt, steigert das Bruttosozialprodukt um 3 bis 6 Prozent.«[1]

Zwar hat der Kindergarten diese Tendenz längst erkannt, doch kann er sich – seines schlechten Rufs in Sachen Bildung wegen – nicht darauf vorbereiten. Ganz davon abgesehen, dass nicht nur der Kindergarten aktiv werden, sondern dass das ganze Bildungssystem sich mit verändern müsste. Denn seine Strukturen, Methoden und Inhalte sind von der Philosophie und den Notwendigkeiten der inzwischen überlebten Industriegesellschaft geprägt. Doch wenn Wissen allgemein zugänglich ist, funktioniert belehren nicht mehr. Es scheint allerdings unfassbar schwer zu sein, sich davon zu lösen und das System den Herausforderungen der modernen Welt anzupassen.

Prof. Dr.Wassilios Fthenakis, Experte für Pädagogik in Deutschland mit Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie und Anthropologie an der Freien Universität Bozen, spricht vom »stabilen Instabilitätsbewusstsein«[2] der Menschen als grundlegendem Ziel aller heutigen Bildungsbemühungen, da die Anpassungsfähigkeit an eine sich ständig verändernde Lebensumgebung der Schlüssel für ein erfolgreiches und zufriedenes Leben ist.

Die Zielstellung des deutschen Bildungssystems besteht allerdings nach wie vor darin, Kontinuitäten zu schaffen und Sicherheitsdenken zu propagieren. Statt Entwicklung zu ermöglichen und Fähigkeiten zu fördern, werden überholte Inhalte mit überholten Methoden vermittelt. Deutsche Bildungsinstitutionen hängen einem – gesetzlich untermauerten – Bildungsgedanken an, der vor 150 Jahren fortschrittlich war, doch den Anforderungen der globalen gesellschaftlichen Entwicklung längst hinterherhinkt.

Demzufolge werden nicht allein unzählige Kinder der Chance beraubt, ihr Erwachsenenleben in der Wissensgesellschaft aktiv zu gestalten, weil sie die dazu erforderlichen Fähigkeiten nicht oder nur unzureichend erwarben. Der volkswirtschaftliche Schaden, den das Beharren auf überkommenen Strukturen, Werten und Methoden in deutschen Bildungsinstitutionen anrichten wird, ist ebenso hoch. Eine neue Studie des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung weist nach, dass sich die »Kosten unzureichender Bildung in Deutschland bis zum Jahr 2090 […] auf 2,8 Billionen Euro« belaufen werden.[3] Diese Kosten belasten die Zukunft heutiger Kinder.

Im Folgenden sind die wesentlichen Punkte genannt, die einen erfolgreichen Umbau unseres Bildungssystems verhindern:

Die Bildungsinstitutionen konterkarieren die Idee eines einheitlichen Bildungssystems. Sie sind in sich geschlossen. Vom Kindergarten über die Grundschule, die weiterführende Schule bis hin zu den Berufsschulen oder Universitäten – jede Institution beharrt auf ihren eigenen Zielen, Methoden und Werten. Oft widersprechen sie einander und verhindern so den Anschluss an die nächste Stufe, was Brüche in den Bildungsbiographien der Kinder nach sich zieht, selbst wenn der Start im Kindergarten gelingt.

Der Bildungsföderalismus behindert den gesellschaftlichen Konsens darüber, was Kinder lernen sollen und welche Lernmethoden dazu geeignet sind. Solange jedes Bundesland selbst festlegt, wie es bildet (eigene Gesetze und Verordnungen) und was unter Bildung verstanden wird (eigene Curricula), wird es keine Einigung auf gemeinsame Bildungsstandards geben. Dies belastet auch den Kindergarten, der sich in Deutschland 16 verschiedenen Bildungsprogrammen beugen muss.

Das Bildungssystem ist nicht in der Lage, den Bildungsbedürfnissen der Kinder gerecht zu werden, weil es sich weigert, die bestehenden Bildungsinstitutionen zu überdenken. Zwar hat der Kindergarten als Institution sich einer Unzahl an pädagogischen Richtungswechseln gestellt, doch Montessori, Reggio, Situationsansatz und Co. verstärken die Diversitäten.

Die Bildungsmethoden zielen noch immer darauf ab, Fakten zu repetieren, statt die Kinder zu befähigen, sich Sinnzusammenhänge zu erarbeiten. Auch der vom Kindergarten neu entdeckte Schwerpunkt »Bildung« ist davor nicht gefeit.

Eine Bildungsstrategie, die ihr Augenmerk darauf legt, Schwächen aufzudecken, um sie zu beseitigen, statt Stärken zu fördern, trägt nicht zum Lebenserfolg von Kindern bei. Auch im Kindergarten wird aussortiert – neuerdings per Gesetz und Sprachstandserhebung.

Ein Bildungserfolg, der keiner ist, weil das mit dem Abschluss verbundene Versprechen der Institution Schule heute nicht mehr gehalten werden kann. Das Motto: »Sei fleißig in der Schule, dann wird aus dir mal was!«, hat seinen Sinn verloren. Das verunsichert auch die Institutionen für die frühe Kindheit!

Eine Bildungshaltung, die unauffällige fleißige Lerner bevorzugt, statt Kreativität und kritisches Denken zur Grundlage von Erfolg und gesellschaftlicher Anerkennung zu machen, zielt auf Anpassung und Duckmäusertum. Eltern von Kindergartenkindern kennen diese Haltung aus der eigenen Schulzeit und begegnen ihr nun wieder.

Ein Bildungsprozess, in dem die Stärken der Eltern ausgeklammert werden, muss zwangsläufig verarmen. Die Bemühungen des Kindergartens, Eltern einzubeziehen, sind zwar sicht- und erlebbar, aber sie reichen nicht aus.

Die Bildungsreformen implizieren ihr Scheitern, da man sich gesellschaftlich von vornherein einig ist, sowieso nicht genug Geld investieren zu können. Davon kann der Kindergarten ein Lied singen.

Bildungsakteure, u.a. Erzieherinnen, deren Ausbildung vernachlässigt wurde und denen kaum gesellschaftliche Anerkennung zuteil wird, sind den Anforderungen nicht gewachsen oder geben auf.

Diskutieren ist gut – Ergebnisse wären besser

Doch es mehren sich Stimmen, die die bestehenden Missstände nicht mehr hinnehmen wollen und einen bundesweiten Diskurs über das deutsche Bildungssystem sowie eine Einigung über Ziele und Vorgehensweisen fordern.

Die Diskussion hat schon begonnen. Seit Bildung durch den PISA-Schock zum Politikum wurde, wird gestritten, behauptet und widerlegt. Schon fast zehn Jahre lang redet man sich die Köpfe heiß, ohne zu einer Einigung zu kommen.

Woran liegt das? Die Ursachen mögen vielfältig sein. Tatsache ist aber, dass eine gemeinsame Wertebasis fehlt. Vertritt jeder seine Werte ohne Konsensabsicht, lässt sich lange und trefflich streiten. Das ist im täglichen pädagogischen Geschäft nicht anders als in Politik, Gesellschaft und Wissenschaft.

Und solange die Diskussion über die Belange von Kindern auf der gesellschaftspolitischen Ebene Schlagseite hat, alle nur ihre Positionen wiederholen, kann man weder von Eltern noch von Erzieherinnen Wunder erwarten.

Hinzu kommt, dass zu viele Akteure an der Bildungsdebatte teilnehmen und Menschen, die wirklich etwas davon verstehen, kaum einbezogen werden. Schauspieler, Politiker, Tennisstars oder Musiker – alle haben etwas zum Thema »Kindererziehung« mitzuteilen. Doch solange Eltern, Kinder und Erzieherinnen nur am Rande in Erscheinung treten, obwohl sie direkt betroffen sind, bleibt die Einigung auf Ziele und Vorgehensweisen Utopie.

Nicht von ungefähr vermeidet man es in Deutschland seit Jahrzehnten, sich auf allgemeine, verbindliche Grundwerte zur Bildung und Erziehung der nachwachsenden Generation zu einigen. Es gibt keine Basis, auf der eine gemeinsame Vorstellung wachsen könnte, und daher auch kein politisch definiertes Ziel. Dieses Vakuum wird von diversen Interessengruppen genutzt, um eigene Ziele zu proklamieren. Und wer am lautesten schreit, wird am besten gehört.

Die Kirche sagt: Kinder gehören zur Mutter. Die Wirtschaft sagt: Kindergärten müssen hoch flexible Dienstleistungsunternehmen sein. Die Eltern sagen: Uns reicht es – wir machen unseren eigenen Kinderladen auf. Wissenschaftler, Gewerkschafter und Politiker versuchen, das Chaos zu entwirren und vergrößern es nur. Der von vielen Instanzen geforderte Diskurs, der der Bestimmung der Ausgangslage und, im zweiten Schritt, der Einigung auf Ziele und Vorgehensweisen dienen müsste, kommt nicht zustande. Nicht zuletzt der unerschöpflichen Anzahl von Nebenthemen wegen, die in den Diskurs eingebracht werden. Eine Beschränkung auf das Wesentliche wäre hier ebenso sinnvoll wie die Eingrenzung der Teilnehmer. Bringen immer neue Berufs- und Interessengruppen ihre Themen ein, wird es bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag dauern, bevor es zu einer Einigung kommt.

Damit die gesellschaftliche Diskussion ein Ergebnis hat, muss sie vor allem von denen geführt werden, die etwas vom Thema verstehen: von Pädagogen und Eltern.

Die Kinder – Objekte der Erwachsenen wie eh und je – werden schon gar nicht nach ihrer Meinung gefragt. Wissenschaftler geben zwar wertvolle theoretische Hinweise und belegen ihre Thesen empirisch – aber natürlich jeder die seinen. Der Diskurs wird auf Nebenschauplätzen ausgetragen, die weit von der Lösung des Problems entfernt liegen. Denn an den Hauptthemen vorbeizudiskutieren, tut niemandem weh.

So wabert die Diskussion ziellos durch die Lande. Niemand nimmt ihre Stränge auf und führt sie zusammen, niemand trennt Sinnvolles von Sinnlosem und trifft Entscheidungen, niemand sucht nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner.

Am Ende unserer Untersuchungen, im Abschlusskapitel des Buchs, unterbreiten wir Vorschläge, wie es vielleicht doch zu einer Einigung kommen kann.

2. KapitelLasst den Kindern ihre Kindheit! Kindsein in der heutigen Zeit

»Seht einmal der kleine Klaus

eine Fünf bringt er nach Haus!

Vater tobt und Mutter schreit

Klaus haut ab, er läuft ganz weit

er kommt nie mehr her

wird woanders Millionär.«

Jutta Richter[4]

Was Kinder später über ihre Kindheit erzählen werden, wissen wir nicht. Schauen wir ihnen zu, merken wir, dass vieles heute anders ist als das, woran wir uns erinnern.

Da immer mehr Menschen in Städten wohnen, leben immer weniger Kinder im direkten Bezug zur Natur. Die meisten Wege legen sie im elterlichen Auto zurück, ihre Zimmer quellen von Spielzeug über. Sie verbringen weitaus mehr Zeit mit ihren Eltern als vorangegangene Generationen, werden behütet und begleitet, wo immer es geht. Werden sie älter, kennen sie sich mit moderner Technik weit besser aus als die meisten Erwachsenen und haben mehr von der Welt gesehen als ihre Altersgenossen vor zwanzig Jahren.

An einer solchen Kindheit ist nichts besser oder schlechter als früher. Sie ist nur anders.

Viele Erwachsene glauben, es hänge von ihnen ab, ob eine Kindheit gelinge. Das stimmt nur zum Teil, denn Kinder leben ihre Kindheit weitgehend selbst.

Um das Leben der Kinder so gut wie möglich zu gestalten, überfordern sich viele Erwachsene. Sie wissen nicht genau, welches Vorgehen richtig ist, denn die Welt hat sich verändert, und die Konzepte von Kindheit hinken hinterher, widersprechen einander und konkurrieren miteinander.

In der Geschichte der Menschheit wandelte sich das Bild von Kindheit immer wieder. Der Struwwelpeter, Rousseaus Emile oder das göttliche Kind der Reformpädagogik – die Vorstellungen waren und sind verschieden. Dennoch steckt vieles davon in unseren Köpfen, tritt – je nach Situation – zutage und wird angewendet.

Bekam der Großvater, als er ein Junge war, zu hören: »Kindswille ist Dreck wert«, war das keineswegs allein seiner Zeit geschuldet. Maria Montessoris Satz »Hilf mir, es selbst zu tun« stammt aus der gleichen Zeit.

Mit welchen pädagogischen Traditionen und Werten begegnen Eltern heute dem Kindergarten? Wie können Erzieherinnen sich auf die verschiedenen Denkweisen und Vorstellungen, die ihnen begegnen, einstellen?

Hinzu kommt der bereits erwähnte Wandel unserer Lebenswelt, verbunden mit zunehmender Unsicherheit, der zu Irritationen bei Eltern wie Pädagoginnen führt – und das hat Folgen. Wir werden darauf eingehen.

Zunächst einmal: Viele Kinder leben heute in harmonischen und glücklichen Familien. Nie gab es so viel Verständnis, Einfühlung und Wohlstand, so viele Chancen, etwas zu lernen und sich zu verwirklichen. Oft bilden die Kinder den Mittelpunkt der Familie. Sie werden als Persönlichkeiten respektiert und sind viel freier in ihren Entscheidungen als die Generationen zuvor. Deshalb favorisieren Eltern nicht nur traditionelle Erziehungsziele wie Pünktlichkeit und Fleiß, sondern wünschen sich, dass ihre Kinder selbstbewusst und willensstark werden, dass sie Fähigkeiten entwickeln, die ihren Interessen entsprechen. Wer solche Ziele verfolgt, muss sich seiner Elternschaft bewusst sein.

Wer seine Kinder noch vor einigen Jahren im Kindergarten anmeldete, wusste sie betreut, beschäftigt und bespielt, denn Fröbels Idee von der geschützten Kindheit wurde lange bewahrt.

Die Sicherung von Grundbedürfnissen, der Schutz und die Anregung kleiner Kinder waren zu Beginn des Industriezeitalters eine dringende Notwendigkeit. In den Städten und Industriezentren wurde das Lebensumfeld immer kinderfeindlicher. Beide Eltern mussten für den Lebensunterhalt der Familie arbeiten, soziale Sicherungssysteme, wie wir sie heute kennen, gab es nicht. Säuglinge lagen unter Webstühlen, Kleinkinder krabbelten zwischen Waschbottichen umher oder blieben den älteren Geschwistern überlassen. Es war überlebensnotwendig, sie an die frische Luft und in eine beaufsichtigte Umgebung zu bringen, die ihren Entwicklungsbedürfnissen gerecht werden konnte.

Später war der Kindergarten eine reine Aufbewahrungsanstalt, und im westlichen Teil Deutschlands nur als Notlösung für Kinder arbeitender Mütter verbreitet. Heute hat er einen Bildungsauftrag.

Viele Kindergärten nehmen diesen Auftrag sehr ernst und orientieren sich in der Umsetzung an der Schule. Sie übersehen, dass die Schule den Anforderungen gelingender Lernprozesse mittlerweile nur noch unzureichend gerecht werden kann. Dennoch bestätigen Eltern den Kindergarten in seinen Bemühungen, der Schule möglichst nahezukommen.

Doch Kindheit ist per se vom Spiel geprägt. Das liegt in der Natur der Sache, denn Kinder lernen während sie spielen. Außerdem vollziehen sich die Entwicklung des kindlichen Gehirns, das Heranwachsen des Körpers, das Einfügen in soziale Strukturen in Etappen und Zeitspannen, die ihre Eigenarten haben. Jedes Kind hat ein Recht auf Spiel und Erfahrungslernen, ob im Kindergarten oder zu Hause.

Kindheit findet heute zwischen Elternhaus und Institution statt. In diesem grundlegend positiven Kontext finden sich jedoch bedenkliche Tendenzen, auf die wir im Folgenden eingehen wollen.

Kindheit heute

Kinder vor allem beschützen zu wollen ist nicht sinnvoll, da es sie in den Möglichkeiten beschneidet, die Kindheit bietet. Überbehütete Kinder haben kaum Freunde, wenn ihre Schule nicht in ihrem Viertel liegt. Sie dürfen nicht auf Straßen und Höfen spielen, weil dies in den Augen der Eltern viel zu gefährlich ist. Sie werden überall hingebracht und abgeholt – kein Weg ist zu weit. Ihre Eltern verzichten dafür auf Zeit und Geld.

Auch die Kinder müssen verzichten: auf blutende Nasen, zerschrammte Knie und zerrissene Hosen, auf Abenteuer, Auseinandersetzungen unter Gleichaltrigen und Freundschaft, auf Geheimnisse und Phantasie, Kreativität und Freiheit, die auf dem Hof, im Wald und an der Straßenecke zu erleben sind.

Rodeln – aber vorsichtig

So viel Schnee gab es seit Jahren nicht mehr. Auf jedem Hügel der Stadt tummeln sich Menschen. Tom geht mit den Eltern rodeln.

»Warte bitte, fahr nicht allein. Du kannst nicht lenken.«

»Nicht diesen Berg, die Abfahrt ist zu steil für dich.«

Der Viereinhalbjährige sitzt mit seinem Vater auf dem Schlitten, bis wirklich niemand mehr auf dem Hang zu sehen ist. Während der Fahrt stemmt Papa die Füße so fest in den Schnee, dass es nur im Schneckentempo vorangeht. Nach zwei Fahrten ruft Mama: »Nun sind wir aber durchgefroren! Schnell nach Hause, sonst verkühlt sich Tom!«

Auch die Kindergartengruppe freut sich über den Schnee.

»Morgen gehen wir im Park rodeln«, sagt Sabine, Toms Erzieherin.

»Wer begleitet die Kinder?«, will Toms Mutter wissen und verstrickt die Pädagogin in eine Diskussion über die Gefahren des Rodelns, über die Aufsichtspflicht und darüber, wie lange sich Kinder bei Minusgraden draußen aufhalten dürfen. Schließlich wünscht die Mutter, dass Tom nicht mit zum Rodeln geht, sondern in der Kita bleibt.

Das sei eine tiefe Enttäuschung für das Kind und würde Personalprobleme bereiten, entgegnet die Erzieherin. »Wir können doch niemanden extra für Tom abstellen.«

Am nächsten Morgen wird Tom von seiner Mutter krankgemeldet.

Dass es nicht allein ums Rodeln geht, weiß Toms Erzieherin. Auch mit anderen Eltern trägt sie täglich ähnliche Diskussionen aus. Das freie Spiel im Garten, der Kletterbaum, das Höhlenbauen im Gebüsch und viele andere Aktionen stehen in der Kritik, weil sie in den Augen der Eltern Risiken bergen. Passiert tatsächlich einmal was – ein geprelltes Knie, eine Schramme im Gesicht, ein blauer Fleck am Oberschenkel –, heißt es vorwurfsvoll: »Das musste ja so kommen!«

Dass Eltern sich um ihre Kinder sorgen, ist verständlich. Doch muss diese Sorge so weit gehen, dass Kinder nichts mehr ausprobieren dürfen, ohne von Erwachsenen mit Argusaugen bewacht zu werden?

Der Albtraum aller Eltern: T. verschwand spurlos vom Spielplatz, C. wurde auf dem Weg zur Schule überfallen, den kleinen R. übersah ein Rechtsabbieger und überfuhr ihn. Und der entsetzliche Tod von K., der sich in der Kita strangulierte, weil sein Schal im Klettergerüst hängenblieb!

Wie wirken solche Meldungen und Berichte auf Eltern? Natürlich ist ihnen nichts wichtiger, als dass es ihren Kindern gutgeht, dass sie eine glückliche, von solchen Dingen unbelastete Kindheit haben, dass sie gesund aufwachsen. Vor dem Hintergrund der medial gesteigerten Emotionsflut nimmt das Bemühen um die Sicherheit ihrer Kinder zu – eine normale menschliche Reaktion. Auch Toms Mutter hatte von dem Fall eines Kindes gehört, das beim Rodeln verunglückte. Doch wie lässt sich verhindern, dass solche oder andere Unglücksfälle dem eigenen Kind widerfahren? Wie lässt sich verhindern, dass ein Fahrer für eine Sekunde einschläft und den Schulbus gegen einen Baum setzt? Wie lassen sich Entführungen oder Überfälle verhindern?

Gar nicht. Unglücke lassen sich nicht verhindern. Wäre das möglich, gäbe es keine.

Und noch etwas verunsichert Eltern: Was, wenn die Nachbarn uns für nachlässig und sorglos halten, weil wir unsere neunjährige Tochter sonntags allein zum Bäcker an der Ecke schicken? Was denken die anderen Eltern auf dem Spielplatz, wenn wir abseits auf der Wiese liegen und lesen, während unser Vierjähriger sich auf der Rutsche und dem Kletterbaum vergnügt? Vernachlässigen wir ein Kind, wenn wir es nicht auf Schritt und Tritt begleiten? Handeln wir fahrlässig, wenn wir eine Achtjährige allein mit dem Bus zur Schule schicken?

Diese Fragen gab es vor einigen Jahrzehnten noch nicht. Sie sind ein Zeichen für eine Veränderung in unserer Gesellschaft.

Noch in der vorigen Generation war es normal, dass Kinder allein im Park spielten, bis es dunkel wurde. »Komm nach Hause, wenn die Laternen angehen«, hieß es. Es war normal, dass Kinder nach der Einschulung den Schulweg allein zurücklegten. Und es galt als Selbstverständlichkeit, Sechsjährige zum Milchholen in den Laden an der Ecke zu schicken.

Betrachtet man die heutige Elterngeneration, ist es keineswegs übertrieben zu behaupten, dass Kinder bis weit ins Schulalter hinein die meiste Freizeit unter Aufsicht Erwachsener verbringen, die ihr Tun kommentieren und reglementieren. Ein Blick auf den nächsten Spielplatz beweist: Im Verhältnis zur Anzahl der Kinder ist die Anzahl erwachsener Personen drastisch gestiegen. Von allen Seiten tönt es: »Christian! Leg den Stock weg, der ist zu spitz! Klettere nicht auf den Baum! Wenn du herunterfällst, brichst du dir was! Warte, ich halte dich fest.«

Wie sollen Kinder in der reglementierten Welt besorgter Erwachsener die Erfahrungen machen, die sie brauchen, um groß und selbständig zu werden?

Das Sicherheitsdenken vieler Eltern, die gut gemeinte Fürsorge hindert die Kinder daran, ein eigenes Risikobewusstsein auszubilden. Wie sollen sie lernen, was zu hoch ist, wenn sie nie irgendwo herunterfallen dürfen? Wie sollen sie lernen, sich im Straßenverkehr zurechtzufinden, wenn sie immer begleitet werden?

Auch der Kindergarten steht aufgrund des erhöhten Sicherheitsdenkens unter Druck. Erzieherinnen wissen, wie wichtig es für Kinder ist, sich selbständig bewegen zu können. Sie schaffen Rückzugsräume, in denen Kinder auch unbeobachtet agieren können. Sie ermöglichen Erfahrungen. Doch sie sind zunehmendem Rechtfertigungsdruck ausgesetzt und müssen Kompromisse eingehen – auf Kosten der Kinder. Statt in den Park geht es auf den Indoor-Spielplatz mit Gummiböden. Stöcke werden durch Schaumstoffdegen ersetzt. Und der Ausflug in den Wald gerät zur Stippvisite im Botanischen Garten. Alles schön unter Kontrolle halten! So wird der Kindergarten zur Sicherheitszone.