King of Campus - Jennifer Sucevic - E-Book
BESTSELLER

King of Campus E-Book

Jennifer Sucevic

4,0

Beschreibung

Ein USA Today Bestseller! Roan King. Der ungekrönte King der Barnett University. Er ist eine verdammte Berühmtheit. Was total lächerlich ist. Leute, und damit meine ich erwachsene Frauen, stalken ihn im Internet. Und auf dem Campus. Anscheinend ist er Gottes Geschenk an Football und an die Frauen. Er braucht nur zu lächeln, und schon fallen die Mädchen auf den Rücken und spreizen ihre Beine. Soweit ich weiß, hat er sich bereits durch die Hälfte der weiblichen Bevölkerung von Barnett gepflügt. Ich vermute, dass er sich auch durch die zweite Hälfte arbeiten wird. Und nein,... ich habe nicht vor, eine von ihnen zu werden. Also vermeide ich Begegnungen mit ihm. Leider läuft die Operation "Roan King meiden" für mich nicht so gut. Überall, wo ich hingehe, ist er. Mit seinen dunklen Haaren, den türkisfarbenen Augen und seinem durchtrainierten Körper ist er mit Abstand der heißeste Kerl, den ich je gesehen habe. Ihn zu vergessen, ist verdammt schwer. Ihn zu meiden, noch schwerer. Ich habe den leisen Verdacht, dass Roan King mich zu Fall bringen wird. Alle Bücher der "Barnett Bulldogs" Serie sind in sich abgeschlossene Romane und können unabhängig voneinander gelesen werden!

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KING OF CAMPUS

LIEBESROMAN

JENNIFER SUCEVIC

IMPRESSUM

Nachdruck, Vervielfältigung und Veröffentlichung - auch auszugsweise - nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages!

Im Buch vorkommende Personen und Handlung dieser Geschichte sind frei erfunden und jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt.

Copyright © 2022 dieser Ausgabe Obo e-Books Verlag,

alle Rechte vorbehalten.

Titel der amerikanischen Originalausgabe: „King of Campus“

Übersetzung: B. Scheja

M. Kluger

Fort Chambray 

Apartment 20c

Gozo, Mgarr

GSM 2290

[email protected]

INHALT

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Kapitel 37

Epilog

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Über OBO e-Books

Die „Barnett Bulldogs“ Reihe

1

Meine Damen, und auch ein paar Herren ;), lassen Sie die Bilder von Roan King weiterhin auf sich wirken. Besonders die, die ihn beim Football-Training zeigen. Heiß, verschwitzt, mit einem Extra-Schuss umwerfend ist genau, wie ich meinen Roan King am liebsten sehe. Ich hoffe, es stört euch nicht, wenn ich mit nur einer Hand weitertippe … KingOfCampus.com

"Honey", rufe ich und trete die Tür hinter mir zu, "ich bin zu Haaauuuse!"

Meine Worte werden mit einem quietschenden Schrei beantwortet, dann kommt Lexie um die Ecke geflogen und springt mich mit ihrem kleinen, kurvigen Körper an. Ich habe ungefähr zwei Sekunden Zeit, meine Taschen fallen zu lassen, um den Aufprall zu verhindern. Sie hat Glück, dass mein Stand einigermaßen anständig …

Der Atem wird aus mir herausgepresst, als wir beide zu Boden gehen.

Offensichtlich sind meine Reflexe überfordert, wenn so viel Kraft und Gewicht mit Lichtgeschwindigkeit auf mich zu rasen. Physik, so vermute ich, ist genau der Grund, warum ich mit meiner besten Freundin und Mitbewohnerin in unserer brandneuen Wohnung auf dem Rücken gelandet bin. In ihren großen braunen Augen liegt ein manisches Leuchten. Ich kann nicht anders, als sie anzustrahlen, weil es so verdammt gut ist, ihr wunderschönes Gesicht zu sehen.

Es ist genau fünfzehn Monate her, dass wir zusammen in einem Raum waren. Eigentlich ist es fünfzehn Monate her, seit wir uns auf demselben Kontinent befanden. Ich verbrachte mein zweites Jahr am College mit einem Auslandsstudium in Paris.

Unnötig zu sagen, dass es genau so großartig und spektakulär war, wie man es sich vorstellt. Und wenn ich darüber nachdenke, verspüre ich einen winzigen Anflug von Sehnsucht nach dem Leben, das ich hinter mir gelassen habe.

"Verdammt, ist das heiß! Kann ich ein Foto für meinen Bildschirmhintergrund machen?"

Wir drehen uns um und starren auf den großen, gut aussehenden Mann, der uns angrinst … Oder vielleicht wäre der korrekte Begriff: uns anzügliche Blicke zuwirft. Seine Augen gleiten, ach so langsam, über unsere ineinander verschlungenen Körper, als würde er versuchen, diesen Anblick für alle Ewigkeit in seinem Gedächtnis zu speichern. Aber nicht auf eine perverse Art und Weise … Was zum Teufel sage ich da? Natürlich auf eine perverse Art und Weise. Das ist genau der Moment, in dem ich feststelle, dass meiner lieben Freundin Lexie die untere Hälfte ihres Outfits zu fehlen scheint.

Ja … Sie trägt nur ein Höschen.

Sie unterdrückt ein Kichern, bevor sie sich räuspert. Beeindruckend ist, dass ihre Stimme die perfekte Imitation einer Mutter ist, die ihr dreijähriges Kleinkind ausschimpft. "Du solltest besser kein Foto machen, oder du wirst diesen Arsch für eine sehr lange Zeit nicht mehr sehen." Um ihre Worte zu betonen, wackelt sie mit ihm aufreizend hin und her, worauf ihr Freund mit einem Stöhnen reagiert.

"Bitte?" Seine tiefe, maskuline Stimme klingt weinerlich. Was irgendwie komisch ist, denn er ist locker über 1,80 m groß und hat eine sehr breite Brust und kräftige Schultern. Der Typ ist definitiv ein Mann. Lexie hat mir natürlich über Facetime von ihrem footballspielenden Freund erzählt, den sie vor etwa sieben Monaten kennengelernt hat. Unnötig zu sagen, dass sie nicht übertrieben hat.

Er ist echt verdammt heiß.

Wenn man auf groß und muskulös steht.

Was, ich will ja nicht lügen, ich tue.

"Der mentale Schnappschuss, den du in dein Gehirn eingebrannt hast, muss genügen."

Er verschränkt seine muskulösen Arme vor seiner ebenso solide aussehenden Brust und grummelt leise: "Du musst aber auch immer so hart sein."

Lexie zwinkert mir kurz zu. "Du würdest es nicht anders haben wollen, Babe."

"Stimmt", seufzt er zustimmend, "sehr wahr."

Da Lexie keine Anstalten macht, in nächster Zeit von mir zu steigen, bin ich gezwungen, auf das Offensichtliche hinzuweisen. "Du solltest vielleicht von mir runtergehen, bevor dein Freund einen peinlichen Moment in seinen Shorts erlebt."

Das ist natürlich ein Scherz.

Mehr oder weniger.

"Ihr müsst meinetwegen nicht aufstehen", mischt er sich schnell ein, während er uns weiter anstarrt.

Lexie rollt mit den Augen.

"Habe ich schon erwähnt, wie sexy du in diesem Tanga aussiehst?" Seine Stimme klingt total aufgeheizt und ich überlege ernsthaft, ob ich Lexie von mir schubsen soll, bevor etwas Unglückliches, um nicht zu sagen Peinliches, passiert und ich diesem Kerl nicht mehr in die Augen schauen kann.

"Herrje, Lex, musstest du mich anspringen mit nur einem Tanga an?" Kein Wunder, dass ihr Freund da drüben fast einen Steifen hat.

"Sei froh, dass du nicht zehn Minuten später gekommen bist, dann hätte ich gar nichts mehr angehabt."

Ich schüttle den Kopf, um das Bild zu vertreiben. "Das war nichts, was ich wissen wollte."

Lexie grinst weiter und drückt mir einen dicken, feuchten, schnellen Kuss auf die Lippen. "Gottverdammt, aber ich habe dich vermisst, Ivy." Dann tut sie ihr verdammt Bestes, um das Leben aus mir herauszuquetschen, bevor sie sich anmutig auf die Seite rollt.

"Ich bin auch froh, zurück zu sein." Als die Worte automatisch aus meinem Mund sprudeln, merke ich, dass ich sie nicht unbedingt ernst meine. Ein großer Teil von mir wünscht sich, noch in Paris zu leben. Mit einem Ozean zwischen mir und meinem Vater müsste ich mich nicht mit ihm und der neuen Familie herumschlagen, die er sich nach Moms Tod so schnell aufgebaut hat.

Dads Leben ging weiter, während meines auseinanderfiel. Auch wenn es schon fünf Jahre her ist, dass sie starb, fühlt sich der Schmerz heftig an. Die Rückkehr nach Barnett bedeutet, dass ich keine Ausrede mehr habe, sie nicht zu besuchen.

Ich schüttle diese Gedanken ab und stelle fest, dass ich immer noch auf dem Teppichboden liege. Ich blinzle ein paar Mal und sehe ein hübsches Gesicht auf mich herabblicken, bevor derjenige den Mund zu einem breiten, freundlichen Lächeln verzieht. Ich mache mir noch nicht die Mühe, mich aufzurichten. Stattdessen sage ich in meinem förmlichsten Ton: "Mr. Sullivan, nehme ich an."

Sein Grinsen wird noch breiter, sodass er noch besser aussieht als zuvor. Lexie hatte davon geschwärmt, wie umwerfend ihr neuer Typ sei. Und es ist nicht so, dass ich ihr nicht geglaubt hätte, aber es ist offensichtlich, dass sie nicht übertrieben hat.

Überhaupt nicht.

Weil Dylan Sullivan wirklich heiß ist.

Goldblondes Haar, tiefbraune Augen, markantes Kinn und ein athletischer Körper.

Laut Lexie behandelt er sie wie eine absolute Prinzessin. Und genau so sollte es auch sein. Lexie verdient jemanden, der zu schätzen weiß, wie klug, loyal und umwerfend sie ist. Sie ist eine verdammt gute Freundin und ich bin froh, sie in meinem Leben zu haben.

"Der einzig Wahre", antwortet er und zwinkert mir zu.

Oh, dieser Typ ist echt gefährlich.

Könnten sie perfekter zueinander passen?

Ich liebe es.

"Ähm, ist dein Vater nicht Dylan Sullivan der Erste?"

Er zuckt mit den breiten Schultern. Zugegeben, ich stehe auch auf muskulöse Schultern und Arme. Und die von Dylan Sullivan sind wie gemeißelt.

"Schhh, du ruinierst den Moment, Babe."

Mit diesen Worten bietet mir Dylan eine Hand an, die ich ergreife, sodass er mich vom Boden hochziehen und wieder auf meine Füße stellen kann. Ich klopfe meinen Hintern ab, bevor mein Blick zu Lexie gleitet. Der unerwartete glasige Schimmer von Tränen, der in ihren großen braunen Augen glänzt, lässt meine eigenen vor Verwirrung größer werden.

"Lex, was ist denn …"

Ich komme nicht dazu, das letzte Wort über die Lippen zu bringen, bevor sie sich wieder auf mich stürzt. Ihre Arme legen sich um meinen Körper und sie zieht mich an sich.

"Ich habe dich vermisst, Ivy-Girl", flüstert sie heftig gegen mein Ohr. "So sehr! Fünfzehn Monate sind eine verdammt lange Zeit, um wegzubleiben. Verlass mich nie wieder so lange."

Normalerweise bin ich kein emotionaler Mensch, aber ihre zu Herzen gehenden Worte lassen mich zusammenzucken und ich drücke sie an mich.

Sie zieht sich zurück, um meinen Blick zu suchen, bevor sie leise zugibt: "Ich hatte Angst, du würdest dort bleiben."

Das zeigt nur, wie gut Lexie mich kennt. Was ich nicht erwähne, ist, dass ich mein Bestes gegeben habe, um das zu schaffen. Um dort das College zu beenden, eine feste Wohnung zu finden, ein Tanzengagement zu bekommen, alles, damit ich das Heimkommen auf unbestimmte Zeit verschieben konnte. Wieder hier zu sein, auch wenn es eine neue Wohnung ist, erinnert mich immer noch daran, dass meine Mutter tot und mein Vater weitergezogen ist und ich kein Zuhause mehr habe, in das ich zurückkehren kann.

Keines, das sich so anfühlt, wie man es von zu Hause gewohnt ist.

"Ich bin einfach so froh, dass du endlich wieder da bist."

"Ich auch", flüstere ich, während mir heiße Tränen in die Augen steigen. Ich umarme sie ein letztes Mal ganz fest und lasse sie dann los.

Lexie und ich sind seit der vierten Klasse beste Freunde. Damals zog ihre Familie einen Block von uns entfernt ein. Wir überstanden die Mittel- und Highschool dank unserer Freundschaft und beschlossen, uns an den gleichen Colleges zu bewerben, damit wir zusammen wohnen konnten. Glücklicherweise war Barnett auf unserer beider Liste. Es hat ein hoch angesehenes Modedesign-Programm für Lexie und ein super Tanzprogramm für mich.

Es gibt absolut niemanden auf dieser Welt, auf den ich so zählen kann wie auf Lexie Abbott. Ich schäme mich eigentlich ein wenig dafür, dass ich das vergessen habe. Bei dem Versuch, all den schmerzhaften Erinnerungen zu entkommen, habe ich auch die guten Sachen vergessen.

Lexie macht einen Schritt zurück, bis sie direkt vor Dylan steht. Sobald sie nah genug ist, schlingt er diese riesigen Arme um sie und zieht sie dicht an seinen Körper. Er sieht lächerlich zufrieden aus, mit seinem Kinn auf ihren Kopf gelegt, als hätte er das schon hundertmal gemacht.

Als ob es die natürlichste Sache der Welt wäre.

Ich kann nicht anders, als mich zu freuen, dass Lexie jemanden gefunden hat, der die großartige Frau zu schätzen weiß, zu der sie herangewachsen ist.

Nicht gewillt, noch rührseliger zu werden, als ich es ohnehin schon bin, schüttle ich den Kopf. "Habt ihr beiden Kotztüten da? Ich bin erst seit zehn Minuten hier und mir wird schon ganz übel von euch."

Beide blitzen mich mit einem breiten, lässigen Grinsen an. Ich würde am liebsten mit den Augen rollen und mir demonstrativ den Finger in den Hals stecken. "Ich nehme an, du wirst hier mit uns leben?" Jep, ich kann schon sehen, wie das laufen wird. Dylan wird unser inoffizielles Wohnungsmaskottchen sein.

Mit großen unschuldigen Augen sagt Lexie: "Habe ich nicht erwähnt, dass Dylan mit zwei Jungs aus dem Football-Team in der Wohnung neben uns wohnt?"

"Nö." Ich schüttle den Kopf. "Das hast du definitiv nicht erwähnt. Ich schätze, das macht die Sache deutlich einfacher."

"Viel einfacher", fügt Dylan mit einem schelmischen Grinsen in meine Richtung hinzu.

Dieses Mal rolle ich tatsächlich mit den Augen. "Also, welches Zimmer ist meins?"

In ihrem Überschwang springt Lexie fast aus Dylans Armen und zieht mich einen kurzen Flur hinunter. Als ich ihr nachlaufe, werde ich daran erinnert, dass sie nur einen Tanga trägt.

Ich meine, klar, sie hat einen tollen Arsch, aber trotzdem …

"Äh, vielleicht solltest du deine Shorts wieder anziehen, bevor wir die große Wohnungsbesichtigung machen." Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Dylan seinen Mund öffnet. Mein Blick wandert zu ihm. "Wage nichts zu sagen", warne ich.

Lexie beißt sich auf die Lippe und unterdrückt ein weiteres Lachen, bevor sie in ihr Schlafzimmer flüchtet. Innerhalb von zwanzig Sekunden kommt sie in winzigen weißen Shorts wieder zu uns. Dann führt sie mich in ein sonniges kleines Zimmer, in dem sie ihr bestes Autoshow-Model-Imitat abgibt und mit weit ausholenden Bewegungen auf all die wunderbaren Annehmlichkeiten hinweist, die mein Zimmer zu bieten hat.

Sie zeigt auf die beiden großen Fenster, die die Wand säumen. "Schau dir all das herrliche Sonnenlicht an, das hereinströmt!" Dann reißt sie die zweiflügeligen Schranktüren auf. "Und ein riesiger Schrank für all die Kleider, die du aus Paris mitgebracht hast." Sie lässt die Arme an den Seiten herabfallen und dreht sich zu mir. Ihre Auto-Show-Model-Imitation ist vergessen bei dem Gedanken an neue stylische europäische Kleidung. "Du hast mir doch auch ein paar Klamotten mitgebracht, oder?"

Einen Moment lang wandert mein Blick durch den Raum und nimmt alles in sich auf. Das Zimmer ist beileibe nicht riesig, aber nachdem ich in Paris gelebt habe, fühlt es sich so an. Ich bin etwa ein Drittel des Raumes gewohnt. Also ist das hier verdammt luxuriös. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was ich mit so viel Platz für mich allein machen werde. Dann fällt mein Blick auf das große Doppelbett, das an der gegenüberliegenden Wand steht, und mein Herz schwillt an vor Freude.

O mein Gott, das ist so groß! Ich habe die letzten fünfzehn Monate in einem Einzelbett geschlafen. Ich kann es buchstäblich nicht erwarten, mich auf dieser riesigen Matratze auszubreiten. Vielleicht auch ein bisschen herumzurollen. Ein paar Schneeengel zu machen … ohne den Schnee. Ich freue mich schon darauf, heute Abend ins Bett zu gehen.

Ich habe etwas mehr als acht Stunden im Flugzeug verbracht, mit einer zweistündigen Pause in Amsterdam. Und Frankreich ist uns zeitlich sechs Stunden voraus. Ich würde also nichts lieber tun, als für ein schönes langes Nickerchen ins Bett zu fallen.

Als ich nicht antworte, klingt ein wenig Sorge in ihrer Stimme mit. "Ivy?" Ihr besorgter Ton reißt mich direkt aus meinen Gedanken.

"Natürlich habe ich das", sage ich. "Ich habe für dich einen kurzen, oberschenkellangen Faltenrock, zwei handgewebte Schals, einen Kaschmirpullover, ein wunderschönes schwarzes Strickoberteil und diese cremefarbene Hose, für die mir dein Hintern danken wird."

Wenn es Dylans Vorstellung von einem feuchten Traum ist, Lexie auf mir ausgestreckt liegen zu sehen, nur mit einem Spitzen-Tanga und einem Tank-Top bekleidet, dann ist es ihrer, von all den schönen Klamotten zu hören, die ich aus Paris mitgebracht habe. Wir reden hier von geröteten Wangen und geweiteten Augen.

Und ja, es ist durchaus möglich, dass Lexie einen peinlichen Moment in ihren Shorts haben könnte. Obwohl ich das nicht hoffe.

"Oh, ich kann es kaum erwarten, sie zu sehen", quietscht sie vor Freude und springt vor lauter Begeisterung auf und ab.

Modedesign ist Lexies Leben. Sie war schon in der Mittelschule eine angehende Fashionista, bevor ich mir überhaupt Gedanken darüber gemacht habe, welches Oberteil zu welcher Hose passt. Gott sei Dank gibt es Lexie, sonst wäre ich wahrscheinlich eine noch viel größere wandelnde Modekatastrophe gewesen, als ich es so schon war.

Ich habe genug Geld zusammengekratzt und ein paar Vintage-Boutiquen durchstöbert, um einzigartige Stücke zu finden, von denen ich wusste, dass Lexy sie hier in den Staaten nicht bekommen würde. Ich hoffe, dass sie die Klamotten nur halb so sehr liebt, wie ich glaube, dass sie es tun wird.

"Wie wäre es mit ein paar heißen französischen Dessous?", fragt ihr Freund.

Da Dylan direkt hinter Lexie steht, macht sie sich nicht die Mühe, sich umzudrehen, um ihn zu ermahnen. Stattdessen rammt sie ihm ihren Ellbogen in den Bauch. Er grunzt als Antwort. Wenn sie es nicht getan hätte, hätte ich es wahrscheinlich getan.

"Einfach dastehen und hübsch aussehen", murmelt sie leise.

Meine Lippen zucken, denn er ist definitiv hübsch.

Lexie zwinkert mir zu, als ob sie meine Gedanken lesen könnte. "Lass dich nicht von seinem guten Aussehen täuschen, er ist auch schlau."

Natürlich ist er das.

Denn wunderschön und klug ist genau die Art von Typ, die Lexie anzieht. Ich hingegen hatte das traurige Pech, mich in einen heißen, sportlichen Idioten zu verlieben, der mir versicherte, dass er seiner Freundin, die im Ausland studierte, treu bleiben würde, während er in Wirklichkeit anfing, sich mit anderen Mädchen zu treffen, sobald besagte Freundin außer Landes war.

Ich hatte die letzten vierzehneinhalb Monate Zeit, über Finn McKenzie hinwegzukommen. Und das bin ich. Ich bin total über ihn hinweg. Leider hat er in der letzten Woche fast ununterbrochen angerufen und SMS geschrieben, was bedeutet, dass er meine Gedanken viel mehr beschäftigt, als mir lieb ist.

Vielleicht sollte ich sagen, dass er versucht hat, anzurufenund zu simsen. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, seine Anrufe anzunehmen oder auf seine ziemlich langatmigen und entschuldigenden Textnachrichten zu antworten. Ich meine, kannst du das ernsthaft glauben? Der Kerl hat vielleicht Nerven, den Kontakt zu mir wieder aufzunehmen, nach dem, was er getan hat. Ist er so irre, zu glauben, dass wir da weitermachen, wo wir aufgehört haben, jetzt wo ich wieder an der Barnett bin?

Offensichtlich ist er das.

Wir waren etwa sechs Monate zusammen, bevor ich nach Europa ging. Und ja, ich wusste, dass eine Fernbeziehung schwierig sein würde, aber ich war bereit, es zu versuchen. Ich hatte Finn liebgewonnen. Ich war nicht länger als zwei Wochen weg, als Lexie mich per Facetime darüber informierte, wie Finn so rumgemacht hat … Was, falls ihr euch fragt, mit anderen Mädchen war.

Und das, meine Freunde, war das Ende von uns.

Lexies Ratschlag war, mein betrügendes Arschloch von einem Ex zu vergessen, indem ich mich mit einem Haufen heißer französischer Jungs einlasse.

Also traf ich mich mit zwei halbwegs gut aussehenden Franzosen und konzentrierte mich aufs Tanzen, was der Grund dafür war, dass ich überhaupt zum Studium am Conservatoire de Paris zugelassen worden war. Nach ein paar Monaten verringerte sich mein Herzschmerz. Ich hörte auf, über Finn, meinen Vater, seine neue Frau und ihre Kinder nachzudenken, und konzentrierte mich darauf, alles aufzusaugen, was ich nur konnte.

Ich brauchte einige Zeit, um mich daran zu gewöhnen, aber nach zwei Monaten fand ich mich mit einem großartigen neuen Leben in einer Stadt wieder, die für ihre Kunst und Kultur bekannt ist. Ich wollte auf keinen Fall zulassen, dass irgendetwas diese einmalige Gelegenheit ruiniert. Ungefähr nach einem Jahr hörte ich auf, über Lexie und die Rückkehr an die Barnett University nachzudenken, und begann, mich zu fragen, ob ich vielleicht für den Rest meines Lebens hier leben könnte.

Oder zumindest für die nächsten Jahre.

Als ich diese Möglichkeit meinem Vater gegenüber erwähnte, machte er mir unmissverständlich klar, dass er die Kosten für ein Leben in Paris nicht übernehmen würde, und sagte deutlich, dass er mich ab August wieder in Barnett haben wollte. Unbeeindruckt von seiner Anweisung, oder vielleicht gerade deswegen, suchte ich nach Stipendien und Fördergeldern, um mein Studium in Paris fortsetzen zu können. Unnötig zu sagen, dass ich nicht in der Lage war, es durchzuziehen, was genau der Grund dafür ist, dass ich für mein Juniorjahr zurück in Barnett bin.

"Und, gefällt es dir?"

Mein Blick schwenkt zurück zu Lexie, die mich mit hoffnungsvoller Erwartung ansieht. Ein winziges Lächeln verzieht meine Mundwinkel, weil es wirklich gut ist, sie nach all der Zeit wieder zu sehen. "Es ist absolut perfekt."

Sie sieht der besten Freundin, die ich vor fünfzehn Monaten zurückgelassen habe, sehr ähnlich und ein breites Grinsen huscht über ihr schönes Gesicht, bevor sie sich zum dritten Mal auf mich stürzt.

2

Haltet eure Höschen fest, Ladies, denn Roan King beginnt den ersten Tag des Herbstsemesters, indem er sein Hemd auszieht … Und ja, es ist definitiv ein majestätischer Anblick. Ist es möglich, dass er sogar noch verruchter und umwerfender aussieht als letztes Jahr? Könnte mir jemand eine Serviette reichen, ich fange hier an zu sabbern … KingOfCampus.com

Wie konnte ich nur vergessen, dass ein Jetlag eine totale Zicke ist?

Man sollte es eigentlich Arschlag nennen oder vielleicht wäre sogar Oberarschlag eine noch bessere Beschreibung, weil mein Arsch buchstäblich auf dem Boden schleift und es ist erst neun Uhr fünfzig morgens. Ich habe noch einen ganzen verdammten Tag vor mir.

O Gott, dieser Gedanke bringt mich fast zum Weinen.

Ich möchte mich hier mitten auf dem Campus hinlegen und weinen.

Und keine Menge an hoch koffeinhaltigen Getränken scheint gegen dieses Leiden zu helfen. Seit ich heute Morgen meine verquollenen Augen geöffnet habe, schütte ich sie mir unaufhörlich in den Rachen. Meine Finger sind gerade fest um Getränk Nummer drei geschlungen.

Ich hasse es, das zu sagen, aber es fühlt sich so an, als hätte ich einen beschissenen Start hingelegt. Heute ist der erste Tag der Vorlesungen und ich renne quasi quer über den Campus, weil ich zu spät dran bin. Warum genau habe ich gedacht, dass es eine brillante Idee ist, erst einen Tag vor Beginn des Herbstsemesters mein ganzes Leben in Frankreich zusammenzupacken und nach Hause zu fliegen?

Oh, stimmt … Ich wollte jeden einzelnen Moment, den ich nur konnte, aus Paris herausquetschen. Was man mir nicht verübeln kann. Deshalb habe ich den ganzen gestrigen Tag mit Auspacken und Organisieren verbracht. Im Grunde bin ich herumgerannt wie ein Huhn mit abgeschnittenem Kopf, bevor ich um Mitternacht in meinem schönen Doppelbett zusammenbrach. Dann habe ich acht Stunden durchgeschlafen.

Ja, ich weiß. Acht glückselige, weltvergessene Stunden.

Und ich schleppe mich immer noch herum, als hätte ich kein einziges Auge zugetan.

Meinen Arsch heute Morgen aus dem Bett zu kriegen, ist eine monumentale Leistung meinerseits gewesen. Ich wollte meine Bücher im Buchladen auf dem Campus abholen, bevor sie ausgingen, was mir im ersten Jahr tatsächlich passiert ist. Leider war die Schlange im Buchladen viel länger, als ich erwartet hatte, weshalb ich nun zu meinem Zehn-Uhr-Kurs in Wirtschaftsethik zu spät dran bin.

Ich kann nicht glauben, was für ein Haufen von verdammten Prokrastinatoren auf dieses College gehen!

Ich hingegen habe einen völlig legitimen Grund, bis zur letzten Minute zu warten, um meine Bücher zu bekommen. Okay, gut. Ich hätte sie technisch gesehen auchonline bestellen können. Aber ich wollte nicht an Barnett denken, bis ich dazu gezwungen wurde. An Barnett zu denken, bedeutete, dass ich akzeptieren musste, dass das Leben, das ich mir in Paris aufgebaut hatte, vorbei sein würde.

Jetzt bin ich also hier und versuche, mich über den Campus zu drängeln.

Ich brauche schnellstens etwas, das mich aus diesem mentalen Nebel holt, und hebe den Frappuccino an meine Lippen. Anstatt mir einen dringend benötigten Energieschub zu geben, macht er mich noch nervöser, als ich ohnehin schon bin. Meine Sonnenbrille sitzt auf meinem Nasenrücken und schirmt meine Augen vor der allzu grellen Sonne ab, in der ich mich an jedem anderen Tag geradezu aalen würde. Mein übergroßer Eiskaffee befindet sich in der einen Hand und mein Telefon in der anderen, weil ich ständig mit eingehenden Nachrichten bombardiert werde. Meine Tasche habe ich diagonal um die Brust geschlungen. Als ich mich auf dem breiten Bürgersteig in Richtung Adler Hall bewege, fühlt es sich an, als würde ich mit jedem Schritt gegen die Erschöpfung ankämpfen.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich einen Tag wie diesen überstehen soll, ohne in eine Art narkoleptischen Zustand zu verfallen. Meine Augenlider sind kurz davor, zuzufallen, als ich gegen einen harten Körper stoße. Instinktiv umklammere ich das Telefon in meiner Hand und schütte meinen halbvollen Kaffee über die Person, die das Pech hat, mit mir zusammenzustoßen.

Vor diesem unerwarteten Zusammenstoß war ich vielleicht noch nicht ganz wach, aber jetzt bin ich es mit Sicherheit. Mein Mund steht vor Schreck und einer gehörigen Portion Entsetzen offen, als ich sehe, wie sich eiskaffeebraune Tropfen ihren Weg über die mit einem T-Shirt bedeckte männliche Brust bahnen.

"O mein Gott", quieke ich schließlich. Ich sterbe fast vor Scham und heiße Röte der Verlegenheit setzen meine normalerweise blassen Wangen in Brand. "Es tut mir so leid." Jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt, dass der Bürgersteig aufbricht und mich ganz einfach verschluckt.

Ja, genau jetzt.

Jetzt sofort, verdammt noch mal.

Was die Sache noch schlimmer macht, ist, dass er noch kein einziges Wort gesagt hat. Das Letzte, was ich tun möchte, ist, meinen Blick nach oben zu zwingen und Augenkontakt herzustellen. In diesem Moment zerbreche ich mir verzweifelt den Kopf über eine Ausstiegsstrategie. Wie ich von dem demütigenden Chaos, das ich mitten auf dem Campus verursacht habe, wegsprinte. Ich höre Leute im Hintergrund lachen. Es ist wie das dumpfe Rauschen eines Ozeans, das meine Ohren erfüllt.

Gerade, als ich denke, ich könnte vor lauter Scham sterben, grollt eine tiefe Stimme: "Ich genieße es normalerweise, wenn ein Mädchen mich nass macht, aber nicht so."

Ich schüttele den Kopf, während seine Worte langsam ihren Weg in mein Gehirn finden.

Warte einen Moment…

Hat er … Hat er das gerade ernsthaft gesagt?

Ich muss mir die Anspielung doch einbilden, oder?

Peinlich oder nicht, mein Kopf schnellt hoch, mein geweiteter Blick trifft auf seinen.

Ich atme scharf ein, die Luft bleibt mir im Hals stecken, als ich meine Zunge fast verschlucke. Wäre ich nicht durch die ganze grässliche Situation, die sich hier abspielt, zum Schweigen gebracht worden, hätte mich dieses Gesicht umgehauen, denn der Typ, der vor mir steht, ist absolut umwerfend. Er lässt Lexies Freund Dylan wie einen hässlichen Troll aussehen, der eine Brücke braucht, um sich darunter zu verstecken.

Der Typ hat zerzauste schwarze Haare und die leuchtendsten türkisfarbenen Augen, die ich je gesehen habe. Ich stehe da wie erstarrt und kann den Blick nicht abwenden. Während ich den einzigartigen Farbton seiner Augen weiter studiere, erkenne ich, dass sie einen wissenden Ausdruck enthalten. Ich kann nicht umhin, zu bemerken, dass seine Wimpern lang und dicht genug sind, um jede Frau vor Eifersucht mit den Zähnen knirschen zu lassen. Hohe Wangenknochen und schöne volle Lippen vervollständigen das Bild.

Obwohl es mir schwerfällt, den Blick von seinem umwerfenden Gesicht abzuwenden, sehe ich auf seine breite, muskulöse Brust, die durch ein unglaublich eng anliegendes rotes Baumwoll-T-Shirt, das sie an all den richtigen Stellen betont, sehr schön hervorgehoben wird.

Als ob dieser Kerl irgendwelche falschen Stellen hätte …

Denn, glaubt mir, die hat er nicht.

Ich fange ernsthaft an, mich ein wenig schwindelig zu fühlen. Als müsste ich mich hinsetzen und meinen Kopf zwischen die Knie klemmen, damit ich diese ganze Peinlichkeit veratmen kann. In diesem Moment bemerke ich den großen braunen Fleck auf seiner perfekt geformten Brust. Seine Jeans, die ziemlich tief auf seinen schlanken Hüften sitzt, trieft ebenfalls von meinem Eiskaffee.

Das fühlt sich an, wie einer dieser schrecklichen Albträume vom ersten Schultag, aus denen man mit eiskaltem Schweiß erwacht. Dann, wenn man erkennt, dass es nichts weiter als ein schrecklicher Traum ist, fällt man erleichtert zurück in die Kissen.

Außer, dass mir dies tatsächlich passiert ist.

Das macht es noch tausendmal schlimmer.

Ich will gerade den Mund öffnen und eine weitere lahme Entschuldigung herausstottern, als ich höre: "Hey, King, was zum Teufel ist mit dir passiert?"

Diese Worte zu hören, bricht zum Glück den seltsamen Bann, der mich bei seinem Anblick erfasst hat, und ich blinzle ein paarmal, bevor ich den Kopf ein wenig schüttle. Ich hoffe, dass die Bewegung irgendwie mein Gehirn in Gang bringt. In diesem Moment wird mir klar, dass dieser kleine Zwischenfall eine Menge unerwünschter Aufmerksamkeit auf sich zieht. Gott sei Dank trage ich eine riesige Sonnenbrille, die meine Augen und mein Gesicht verdeckt. Sonst würde mich dieser Typ jederzeit wiedererkennen.

Die Anonymität ist das Einzige, was mich in diesem Moment aufrecht hält.

"I-Ich … Vielleicht habe ich eine Serviette in meiner Tasche." Nicht, dass eine Serviette oder ein Kleenex irgendetwas tun würden, um diese tropfende Sauerei zu beseitigen, aber es ist das Einzige, was mir einfällt. Außer wegzurennen und diesen umwerfenden Kerl nie wieder zu sehen. Was eine Schande wäre. Ich stecke mein Telefon in meine Tasche und krame darin herum.

Aber hier drin ist es wie in einer Tiefbaugrube. Meine Finger kommen in Kontakt mit Büchern, einem Taschenrechner, einer zusätzlichen Strumpfhose für den Tanzunterricht, ein paar Haarbändern (ebenfalls für den Tanzunterricht), einem Paar Ballettschuhen (ja, ihr habt es erraten – Tanzunterricht), ChapStick, Handlotion, Desinfektionsmittel, meiner Geldbörse, einem Proteinriegel, Schmerzmitteln, einem Tampon …

Offensichtlich habe ich alles, außer etwas, was mir hilft, sein Shirt sauber zu machen.

"Mach dir keine Sorgen, Sweetheart."

Nun, ich muss es dem Kerl lassen, er nimmt das definitiv wie ein Champion. Wenn jemand einen ganzen Drink auf mich verschüttet hätte, wäre ich stinksauer.

Mein Blick hebt sich rechtzeitig, um zu sehen, wie er sich das eng anliegende T-Shirt vom Leib reißt und eine muskulöse nackte Brust freilegt. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen, während sich meine, durch die Sonnenbrille verdeckten Augen weiten. Dann wandert mein Blick über jeden exquisiten, von der Sonne geküssten Zentimeter von ihm.

Oh.

Mein.

Gott.

Jemand muss diesen Kerl aus Marmor gemeißelt haben. Es kostet mich alles, was in mir steckt, um nicht die Hand auszustrecken und mit den Fingern über ihn zu streichen. Denn das ist genau das, was ich tun möchte.

Und vielleicht auch an ihm lecken.

Ja … Ich will unbedingt mit meiner Zunge über seine Brustmuskeln fahren.

Und diese Bauchmuskeln …

Sixpack?

Ha!

Eightpack!

Die Definition dieses Typen ist buchstäblich atemberaubend.

Als jemand, der seinen Körper für künstlerischen Ausdruck nutzt, kann ich die absolute Schönheit einer gut geformten Figur schätzen.

Gott, kann ich …

"Siehst du etwas, was dir gefällt, Gorgeous?"

Selbst als diese koketten Worte meine Ohren treffen, kann ich meine Augen nicht davon abhalten, ihn zu verschlingen. Mit dem nun zusammengeknüllten T-Shirt wischt er sich etwas von der Brühe weg, die an seinem Bauch heruntergelaufen ist.

Ja, ich fühle mich definitiv benebelt.

Und es ist auch nicht der Jetlag, der mein Gehirn eine Denkpause einlegen lässt.

So sehr ich auch meinen ganz privaten Moment mit dem beeindruckenden Körper dieses Kerls habe, kann ich nicht anders, als mir der Pfiffe und Rufe bewusst zu werden, die aus allen Richtungen kommen. Als ich mich umschaue, stelle ich fest, dass es einige Mädchen gibt, die ebenfalls stehengeblieben sind, um den halb nackten Adonis zu bewundern.

Die Spitzen meiner Ohren glühen wieder. Um mich von dem Unheil zu distanzieren, mache ich einen hastigen Schritt zurück.

Dann einen weiteren.

"Es tut mir wirklich leid", murmle ich wieder und weiche weiter von ihm zurück. Er ist kurz davor, den Mund zu öffnen, als ich mich umdrehe und den breiten Bürgersteig hinunterstürme. Dabei kann ich nicht widerstehen, einen letzten Blick über meine Schulter zu werfen. Unsere Blicke bleiben nur einen Moment lang aneinander hängen, bevor er von einer wogenden Menge von Schaulustigen verschluckt wird.

Sein blaugrüner Blick bleibt mir im Gedächtnis, während ich zu meinem Zehn-Uhr-Kurs flüchte, zu dem ich jetzt zu spät komme. Nicht, dass es irgendetwas Gutes an dem gibt, was gerade passiert ist, aber ich bin auf jeden Fall hellwach. Ich nehme an, das ist ein unerwarteter Bonus angesichts der Katastrophe, vor der ich gerade wegsprinte. Ich fahre mir mit der Hand über die Wangen und merke, dass sie immer noch vor Demütigung brennen.

Das Einzige, was ich tun kann, ist, es abzuschütteln und mit dem Rest des Tages weiterzumachen.

Barnett hat ungefähr zwanzigtausend Studenten, also ist die Chance, diesem Typen wiederzubegegnen, gering bis nicht vorhanden. Zumindest rede ich mir das immer wieder ein, weil ich mich dann entschieden besser fühle.

Es dauert keine fünf Minuten, bis ich durch die schweren Türen der Adler Hall stürme, die eines der Hauptgebäude hier auf dem Campus ist. Ich werfe einen Blick auf meinen Stundenplan. Raum 305. Ich jogge zwei Treppen hinauf und einen langen, hallenden Korridor hinunter, bis ich endlich den Raum finde. Es ist ein kleiner Kurs. Wahrscheinlich um die vierundzwanzig Studenten, da dies ein Wirtschaftskurs auf höherem Niveau ist.

Zum Glück unterhält sich die Professorin mit einem Studenten und hat den Unterricht noch nicht offiziell begonnen. Mit einem schweren Seufzer der Erleichterung setze ich mich an einen Schreibtisch am anderen Ende des Raums und lasse meine Tasche auf den Boden fallen, bevor ich meine Sonnenbrille hoch auf meinen Kopf schiebe. Ich bin erschöpft und aufgelöst von dem, was mit dem Typen passiert ist.

Aber das ist jetzt vorbei. Abgesehen davon, dass ich über seine beeindruckende Brust fantasiere (wahrscheinlich spät in der Nacht, wenn ich mich sexuell frustriert fühle), möchte ich nie wieder an ihn oder den ganzen beschämenden Vorfall denken.

Soweit es mich betrifft, ist es nie passiert.

Als Professorin Paulson mit dem Unterricht beginnt, nehme ich meinen Laptop heraus und fange an zu tippen. Nach einer Viertelstunde hat sich mein Puls beruhigt und ich denke nicht mehr daran, dass ich einen ganzen Drink über einem ahnungslosen Fremden verschüttet habe, als die Tür zum Klassenzimmer knarrt und Mr. Bauchmuskeln-aus-Stahl persönlich hereinspaziert. Mit großen Augen schaue ich mich um, denn ich kann nicht glauben, dass er es wirklich ist. Die ganze Klasse dreht sich um und starrt ihn an. Sogar die Professorin unterbricht ihre Vorlesung mitten im Satz.

Unbewusst sacke ich in meinem Stuhl zusammen, bevor ich mein Gesicht in einem lahmen Versuch, mich zu verstecken, subtil mit der Hand verdecke, obwohl ich weiß, dass er mich auf gar keinen Fall erkennen wird. Ich meine, ich hatte eine riesige Sonnenbrille auf, die mein ganzes Gesicht quasi verschluckt hat. Und er schaut nicht einmal in meine Richtung.

Ich warte darauf, dass die Professorin auf ihn losgeht, weil er ihren Unterricht gestört hat. Vorsichtig schaue ich durch meine Finger und bemerke, dass er jetzt ein hellblaues T-Shirt trägt und auch seine Jeans gewechselt hat. Was wahrscheinlich bedeutet, dass es allein meine Schuld ist, dass er zu spät zum Unterricht kommt.

Zum Glück starrt er immer noch die Professorin an. Ich sitze auf der anderen Seite des Raumes, in der Nähe der Fenster, einige Reihen von ihm entfernt.

"Tut mir leid, Dr. P., ich wurde auf dem Weg hierher aufgehalten."

Ich wette, dass dies die Stelle ist, an der Dr. Paulson ihm vor der ganzen Klasse die Leviten liest. Ich warte schon fast mit Schaudern darauf, denn offensichtlich bin ich diejenige, die an seiner Verspätung schuld ist. Nicht, dass ich mich in nächster Zeit entschuldigen werde. Ich habe nicht vor, mich jemals wieder mit diesem Kerl zu unterhalten.

Mein Körper spannt sich an, während ich darauf warte, dass sie irgendein demütigendes Exempel an ihm statuiert, um alle anderen zu erschrecken, damit sie für den Rest des Semesters pünktlich sind.

Wartet ruhig darauf …

Gleich kommt es …

Zu meiner großen Überraschung reagiert Dr. Paulson nicht mit einer Schimpftirade, in der es um Pünktlichkeit und Respekt geht.

Langsam ziehen sich meine Brauen verwirrt zusammen.

Die Frau sieht fast aus wie …

Ähm … wird sie … wird sie tatsächlich rot?

Das kann nicht sein.

Um Himmels willen, unsere Professorin muss mindestens vierzig sein. Wenn nicht älter. Ich blinzle, als ob ich nicht ganz glauben kann, was ich sehe. Ja, sie wird definitiv rot wie ein Teenager, der einem der Jungs von One Direction gegenübersteht. Jetzt streicht sie sich eine verirrte Strähne ihres mausbraunen Haars hinters Ohr, während sie von einem orthopädisch beschuhten Fuß auf den anderen tritt.

"Machen Sie sich darüber keine Sorgen, Mr. King. Kommen Sie nach dem Unterricht zu mir und ich bringe Sie auf den neuesten Stand, damit Sie nichts verpasst haben."

Daraufhin blendet er sie mit einem breiten Lächeln. Auch wenn der Blick nicht auf mich gerichtet ist, muss ich peinlich berührt zugeben, dass mein Höschen vor Hitze glüht. Ich glaube, eine ganze Reihe der Frauen um mich herum seufzen ebenfalls als Reaktion.

"Danke, Dr. P." Er zwinkert ihr kurz zu. "Sie sind die Beste."

Dieser Typ ist total schamlos.

Ich bedecke schnell mein Gesicht, als er einen Blick in den Raum wirft, bevor er die erste Reihe bei der Tür entlangschlendert und sich ganz vorn einen Platz sucht. Alle Mädchen in seiner Nähe starren ihn an, als hätte er eine Art magnetische Anziehungskraft. Die Jungs klopfen ihm auf den Rücken.

Es ist alles ein bisschen lächerlich.

Wer zum Teufel ist dieser Typ überhaupt?

"Weißt du nicht, wer Roan King ist?"

Überrascht drehe ich mich zu dem Mädchen um, das in der Reihe direkt hinter mir sitzt. Wenn diese Tussi keine Gedankenleserin ist, muss ich die Frage laut gemurmelt haben. Ich schüttle den Kopf.

Sie wirft mir einen seltsamen Blick zu, als wäre ich unter einem Felsen hervorgekrochen, nur um diesen Kurs zu besuchen. Was mich dazu veranlasst, mit einem Hauch von Abwehrhaltung zu sagen: "Ich habe letztes Jahr ein Auslandsstudium gemacht. Ich bin erst gestern zurückgekommen."

Offensichtlich macht das absolut Sinn und ich bin nicht länger ein Verlierer, der sich unter Steinen versteckt.

"Das ist Roan King, ein Senior. Er ist ein footballspielender Gott, der sein erstes Jahr als Redshirt gespielt hat. Er war so ein Hengst auf dem Feld, dass er seit seinem zweiten Semester ein erstklassiger Wide Receiver ist." Sie lehnt sich zu mir, als würde sie gleich streng geheime Informationen preisgeben, in die niemand sonst auf dem Campus eingeweiht ist. Ich lasse mich von dem Moment mitreißen und neige meinen Körper zu ihr, als ob ich ganz Ohr wäre. Was ich irgendwie auch bin.

"Es heißt, er wird im Januar zum Draft antreten, obwohl er noch ein Jahr für Barnett spielen könnte." Ihre Augen tanzen vor unbändiger Aufregung, als hätte sie ein persönliches Interesse daran, dass das passiert. Dann seufzt sie etwas verträumt: "Und sieh ihn dir nur an, er ist absolut hinreißend."

Mein Blick gleitet zu der Augenweide, über die gerade diskutiert wird. Sie hat recht, er ist definitiv hinreißend. Aber ich würde auch darauf wetten, dass er ein eingebildeter Mistkerl ist. Ich meine, komm schon, er ist ein Footballspieler. Der wie ein verdammter Adonis aussieht.

"Wenn du interessiert bist", sie wirft mir einen Blick zu, der sagt: und wer wäre das nicht, "es gibt eine Website, die sich ausschließlich mit Roan King beschäftigt. Und es gibt ein paar wirklich heiße Bilder von ihm, bei denen man fast sabbert."

Jetzt, wo sich mein Roan-King-Dunst zu verflüchtigen beginnt und mein Hormonspiegel sich wieder ausgleicht, ziehe ich ungläubig die Brauen zusammen. "Willst du mir sagen, dass dieser Typ eine Website erstellt hat, damit er sich selbst promoten kann?" Oh, das geht selbst für einen umwerfenden footballspielenden Gott wie ihn zu weit. Ich zucke fast zusammen bei meinen unkontrollierten Gedanken.

Footballspielender Gott?

Habe ich das gerade ernsthaft gedacht?

Schuldig.

So, so schuldig.

Sie schüttelt den Kopf. "Natürlich nicht. Roan King hat eine große Anhängerschaft hier in Barnett. Wer auch immer die Seite erstellt hat, erlaubt es den Leuten, Roan-King-Sichtungen und Klatsch zu verfolgen und zu posten. Wenn du jemals wissen willst, was er vorhat, schaue auf der Website nach. Ich sehe immer nach, wo er abends unterwegs ist, damit ich ihm vielleicht mal über den Weg laufe."

Ähm … richtig.

Ich denke, dieses Mädchen will mehr, als ihm nur über den Weg zu laufen. Was sie beschreibt, ist grenzwertiges Stalking. Ich kann nicht glauben, dass sie es tatsächlich vor einer eigentlich Fremden zugibt. Wie peinlich. Natürlich bringt mich dieser Gedanke dazu, mich zu fragen, ob sie mich verarscht, weil er schließlich kein verdammter Promi ist.

Er ist nur ein College-Sportler.

Wenn auch ein wirklich heißer College-Sportler.

Mit skeptisch zusammengekniffenen Augen frage ich: "Und das alles nur, weil er Football spielt?" Es fällt mir schwer, mir das vorzustellen. Und ich schließe auch nicht aus, dass man mich verarschen will.

Sie schüttelt den Kopf und wirft mir wieder diesen "Lebst du unter einem Felsen"-Blickzu. "Nein, er spielt nicht nur Football, er ist Football hier in Barnett. Wie ich schon sagte, er meldet sich im Januar für den Draft an. Und na ja … sieh ihn dir nur an." Sie schnippt mit der Hand in seine Richtung. "Er ist der schärfste Typ auf dem Campus. Roan King wird es weit bringen, und jeder ist daran interessiert, wie weit er es schafft."

Damit dreht sie sich auf ihrem Stuhl, sodass sie der Professorin ganz zugewandt ist. Und Roan King.

In den nächsten fünfunddreißig Minuten tue ich mein Bestes, um mich auf das zu konzentrieren, was Dr. Paulson bespricht, aber ich würde lügen, wenn ich nicht zugeben würde, dass mein Blick immer wieder quer durch den Raum schweift, um auf Barnetts legendärem Footballstar zu landen. Jedes Mal, wenn ich mich dabei ertappe, wie ich auf die breiten Schultern, den wulstigen Bizeps unter dem T-Shirt und das tiefschwarze Haar starre, muss ich mich innerlich ermahnen, bevor ich meine abgelenkte Aufmerksamkeit wieder auf die Vorlesung fokussieren kann. Nach dem siebten Mal bin ich mehr als nur ein bisschen genervt von mir selbst, weil ich mich so verhalte wie der Rest dieser Trottel, die ihre Schreibtische praktisch vollsabbern.

Obwohl ich in meinem ersten Jahr hier war, kann ich mich nicht erinnern, etwas über Roan King gehört zu haben. Anstatt Dr. Paulson zuzuhören, als sie uns erklärt, was wir in diesem Semester lernen werden, bin ich zu sehr damit beschäftigt, mir das Hirn zu zermartern, um mich an irgendeinen Leckerbissen an Informationen über diesen Typen zu erinnern.

Aber ich sehe nur gähnende Leere.

Was mich nicht überraschen sollte, weil ich mich noch nie wirklich für Football interessiert habe. Ich weiß absolut nichts darüber. Und außerdem habe ich auch kein Interesse daran, etwas darüber zu lernen. Als ich gezwungen war, mit Lexie die Homecoming-Spiele der Highschool zu besuchen, habe ich mich zu Tode gelangweilt.

Meine Augen verengen sich, während ich ihn weiter betrachte.

Ich würde wagen, zu behaupten, dass unter der ganzen Pracht nicht viel los ist. Und wenn es nach unserer Professorin geht, hat er sich wahrscheinlich die letzten drei Jahre des Colleges mit seinem Aussehen und seinen Football-Fähigkeiten durchgeschlagen.

Das heißt, wenn das Footballspielen tatsächlich als eine Fähigkeit betrachtet werden kann.

Jedes Mal, wenn ich gezwungen war, ein Spiel anzuschauen, schienen die Jungs auf dem Feld nicht mehr zu tun, als herumzulaufen und sich gegenseitig einen länglich geformten Ball zuzuwerfen. Und das Spiel wird ständig unterbrochen, was es nur noch nervtötender macht. Als ob sie absichtlich versuchen, alle Fans, die die Tribüne gefüllt haben, zu quälen.

Ernsthaft, wie viel Können kann so etwas erfordern? Es ist nicht wie das Ausführen einer perfekten Pirouette oder Adage oder Ballonne. Das erfordert jahrelanges, unermüdliches Training und Hingabe.

Also, auch wenn ich Roan King nicht persönlich kenne, ist er offensichtlich jemand, von dem man sich fernhalten sollte. Und nicht, dass Mr. Football irgendein Interesse an mir hätte, aber nachdem, was letztes Jahr mit Finn passiert ist, habe ich nicht die Absicht, mich mit einem weiteren Idioten einzulassen.

Ich meine Sportler.

Besonders ein footballspielender Neandertaler, der offensichtlich denkt, er sei Gottes Geschenk an die weibliche Bevölkerung der Barnett University.

Igitt.

Danke, aber nein, danke. Ich verzichte.

3

Ein Angebot sexueller Natur von einem wie Roan King … Ich nehme an! KingOfCampus.com

Mein Kopf ist nach vorn gebeugt, mein karamellfarbenes Haar fällt wie ein dicker Vorhang über mein Gesicht und schirmt es vor den Blicken ab. Nervös mit dem Fuß wippend, warte ich, bis Mr. Bauchmuskel-aus-Stahl nach vorn stolziert, um mit der Professorin zu sprechen. Als ich mich gerade aus dem Staub machen will, schlendert er zurück zu seinem Platz, nimmt seinen Rucksack und spaziert zur Tür hinaus, als hätte er alle Zeit der Welt.

Ich habe keine Ahnung, wie er so schnell auf den neuesten Stand gebracht wurde. Wie auch immer, ich will nur so viel Abstand wie möglich zwischen Roan King und mich bringen. Sobald er weg ist, erschlafft mein ganzer Körper.

Ich denke, mit der Zeit wird er das ganze Eiskaffee-Fiasko vergessen. Oder er wird sich zumindest nicht mehr an mich, die das verursacht hat, erinnern. Das ist meine Hoffnung. Und ich werde mich daran klammern, bis das Gegenteil bewiesen ist.

Abgesehen von der Professorin, die vorn im Klassenzimmer einige Papiere durchliest, bin ich der letzte verweilende Student. Er muss jetzt schon weg sein, was bedeutet, dass es für mich sicher ist, hier endlich rauszukommen. Ich schnappe mir meine Tasche und jogge die zwei Treppen hinunter, während ich im Geiste meinen Zeitplan für den Rest des Tages durchgehe.

Ich habe jeden Montag, Mittwoch und Freitag einen Französisch- und einen Tanzkurs. Ich hatte das Glück, einen Job in einem Tanzstudio in der Stadt zu ergattern, wo ich Vier- und Fünfjährigen Ballett und Stepptanz beibringen kann. Je weniger Geld ich meinem Vater aus dem Kreuz leiern muss, desto besser für mich.

Außerdem ist es der Tanz, für den ich lebe und atme. Also ist es perfekt für mich, etwa zehn Stunden pro Woche zu unterrichten. Das Studio ist nur etwa eine Meile von der Wohnung entfernt, was absolut zu Fuß machbar ist, wenn ich mir mal keine Mitfahrgelegenheit von Lexie erschnorren kann.

Gedankenverloren trete ich durch die Doppeltür, die nach draußen führt, und gehe die breite Zementtreppe hinunter. So wie ich es immer mache, schiebe ich meine Sonnenbrille über meine Augen. Heute ist ein heller und wunderschöner Augusttag und da der Herbst im Anmarsch ist, weiß ich, dass dieses Wetter nicht ewig anhalten wird. Deshalb muss es ausgiebig genossen werden, bevor die Kälte des Septembers einsetzt.

"Hey, Coffeegirl!"

Da ich ganz sicher kein Coffeegirl bin, mache ich mir nicht die Mühe, mich umzusehen. Ich gehe weiter. Leider habe ich vergessen, ein zusätzliches Buch zum Lesen mitzunehmen, also muss ich zurück in den Buchladen, um …

"Hey, Coffeegirl!"

Dieses Mal werden die Worte fast geschrien. Die Leute recken ihre Köpfe, um zu sehen, was da los ist. Wer auch immer dieses arme Coffeegirl ist, sie tut mir leid. Wie peinlich, so angesprochen zu werden. Sie ist wahrscheinlich eine unglückliche Barista, die in einem der Coffeeshops auf dem Campus arbeitet. Im Ernst. Manche Leute sind so verdammt unhöflich. Was genau der Grund ist, warum ich mich dem Arschloch, das sie anschreit, mit glühenden Augen zuwende.

Stellt euch meinen Schock und meine Bestürzung vor, als ich sehe, wie Roan King mich angrinst, als unsere Blicke aufeinandertreffen. Na toll. Da wird mir klar, dass ich das arme, unglückliche Coffeegirl bin. Unbewusst – verdammt, er scheint diese gottverdammte Wirkung auf mich zu haben – bleiben meine Füße stehen und ich kann nicht anders, als ihn anzustarren wie ein idiotisches Fangirl.

Zum Glück habe ich mich an sein umwerfend gutes Aussehen gewöhnt und bin nicht mehr völlig verwirrt. Außerdem hat er wieder ein T-Shirt an. Keine muskulöse nackte Brust, wegen der ich den Verstand verliere.

In meinem besten hochmütigen Tonfall schreie ich zurück: "Redest du mit mir?"

Das Lächeln wird breiter, was mich schmerzhaft mit den Zähnen knirschen lässt, weil das so gar nicht die Reaktion war, die ich beabsichtigt hatte. "Ah, sie spricht."

Mein Gesicht glüht vor Röte. "Mein Name ist nicht Coffeegirl", stoße ich schließlich hervor.

Mit strahlend weißen Zähnen stößt er sich gemächlich von der Backsteinmauer ab, an die er sich gelehnt hatte. In diesem Moment bemerke ich, wie er sich zu der dichten Menschenmenge um ihn herum umdreht.

Wie konnte ich die riesige Gruppe nicht bemerken, in deren Mitte er steht? Und es sind nicht nur Mädchen, die seinen Fanclub bilden, sondern auch Jungs. Dieser Kerl hat definitiv die seltsamste Wirkung auf mich, was mir gar nicht gefällt. Ich bin es einfach nicht gewohnt, mich sprachlos und unbeholfen zu fühlen. Absolut nicht.

Ich habe keine Ahnung, was er zu ihnen sagt. Seine Lippen bewegen sich und dann löst sich die Menge widerwillig auf, bevor er den Abstand, der uns trennt, überbrückt. Die Art und Weise, wie er seinen kraftvollen Körper bewegt, lässt den Speichel in meinem Mund augenblicklich trocknen. Er ist so groß und muskulös. Und so unerwartet anmutig. Ich wünschte, ich würde die schönen Linien seines scharf definierten Körpers nicht schätzen, aber ich kann mir nicht helfen. Als er auf mich zu joggt, fallen Strähnen von tintenschwarzen Haaren über diese hell funkelnden Augen. Etwa einen Meter von mir entfernt, bleibt er stehen und streicht sich das Haar aus der Stirn.

Der Blick, den er in meine Richtung wirft, trifft mich so gut, dass ich fast zusammenzucke.

Oh … Dieser Typ ist absolut gefährlich. Und er ist sich der Wirkung, die er auf das andere Geschlecht hat, eindeutig bewusst.

Das ist verdammt sicher.

Zum Glück wirkt dieser Gedanke wie ein Schlag ins Gesicht, sodass ich meine Wirbelsäule aufrichte und versuche, meine verräterischen Hormone zur Ruhe zu zwingen. Was keine leichte Aufgabe ist, wenn man … nun ja … ihm gegenübersteht.

Sein Blick hält meinen für einen langen stillen Moment. Es ist fast so, als würden seine Augen meine streicheln. Was völlig lächerlich ist, ich weiß. Aber trotzdem, genau so fühlt es sich an. Mein Herz stottert als Reaktion auf all das Testosteron, das so hübsch verpackt vor mir steht.

Er legt den Kopf schief, als würde er auf eine Antwort von mir warten. Gott, ich hoffe, er hat keine Frage gestellt und ich war zu sehr damit beschäftigt zu sabbern, um es zu merken.

"Also, wie heißt du, wenn es nicht Coffeegirl ist?"

Ich werfe einen spitzen Blick auf die wachsende Gruppe von Mädchen, die unseren Austausch eifrig beobachten, bevor mein Blick wieder zu ihm zurückfliegt. Für einen kurzen Moment fühle ich mich wie Alice im Wunderland, die in den Kaninchenbau stürzt. Mein Bauch kribbelt, als würde ich wirklich fallen.

Wie ist das möglich?

"Ist das wirklich wichtig?" Okay … Das war gut. Das kam cool genug rüber, um ungekünstelt zu klingen. Obwohl ich total und eindeutig so ziemlich das Gegenteil von cool bin.

Meinem Blick folgend, gleitet ein weiteres vernichtendes Lächeln über sein gutaussehendes Gesicht, bevor er mit diesen kräftigen Schultern zuckt, was mir im Grunde sagt: Nein, ist es nicht. Stattdessen kommt er näher, dringt in meinen persönlichen Raum ein, bis mein Herz fast schmerzhaft gegen meine Brust schlägt.

Diese schönen Augen von ihm halten meine weiterhin fest, umgarnen sie. Als ob er zu einer Art verrückter Voodoo-Magie fähig wäre. "Ich habe noch zwei Stunden bis zu meinem nächsten Kurs zu überbrücken, warum gehen wir nicht ein bisschen zu dir."

Zurück zu mir nach Hause?

Zwei Stunden zu überbrücken?

Warte einen Moment …

Das klingt verdächtig, als würde er mich fragen …

Mein Rücken versteift sich so schnell, als hätte mir jemand eine massive Eisenstange in den Hintern gerammt.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Augen so weit aufgerissen sind, dass sie mir aus dem Kopf springen. "Schlägst du vor, dass wir für ein paar Stunden zu mir gehen und", ich halte inne, als meine Stimme leiser wird, weil immerhin etwa ein Dutzend Leute unser Gespräch mithören, "Sex haben?"

Diese reizenden, bogenförmigen Lippen verziehen sich zu einem wissenden Lächeln. "Ja, Babe, das tue ich." Dann wandert sein Blick über meinen Körper. Ich kann förmlich spüren, wie er über jeden einzelnen Zentimeter von mir gleitet. Auf dem langsamen Weg zurück zu meinem Gesicht, bleibt er an meiner Brust hängen.

Ich glaube, meine Brustwarzen haben sich unter der intensiven Betrachtung dieser türkisfarbenen Augen gerade zusammengezogen. Ich verfluche mich dafür, dass ich mir heute Morgen nicht die Mühe gemacht habe, einen gepolsterten BH anzuziehen. Stattdessen trage ich einen Sport-BH, weil er so verdammt bequem ist.

Zum Glück hat er keine Geräusche gemacht, die mich glauben lassen, dass ich den gefürchteten Scheinwerfer-Effekt habe, also ist es vielleicht nicht so schlimm, wie ich es mir einbilde. Ich kann auf keinen Fall nach unten schauen, denn das würde nur die Aufmerksamkeit auf meine Nippel lenken. Stattdessen halte ich meinen Blick fest auf sein Gesicht gerichtet.

Er neigt den Kopf ein wenig, bevor er zugibt: "Normalerweise mag ich Mädchen, bei denen oben ein bisschen mehr ist, aber du wirst reichen."

Empörung durchfährt mich und lässt mich keuchen.

Ich habe noch nie, und ich meine noch nie, jemanden kennengelernt, der so mit mir gesprochen hat.

Mit so fest geballten Fäusten, dass sich meine Nägel in meine Handflächen graben, gehe ich einen Schritt auf ihn zu. Meine zusammengekniffenen Augen fühlen sich an, als würden sie wie Feuer lodern, als könnten sie ihn mit einem einzigen Blick lebendig verbrennen. Unfähig, mich zu beherrschen, steche ich mit einem Finger auf seine herrliche, felsenfeste Brust.

Zähneknirschend zische ich: "Ich weiß nicht, für wen du dich hältst, und ehrlich gesagt, ist es mir auch scheißegal. Aber rede nie wieder so mit mir! Du verwechselst mich anscheinend mit einer der Groupie-Schlampen, die du zu vögeln pflegst, wann immer du willst. Denk nicht mal dran, Arschloch, denn das bin ich nicht."

Wenn er überhaupt von meinem unerwarteten Ausbruch überrascht ist, zeigt er es nicht. Er sagt kein einziges verdammtes Wort. Stattdessen hält sein heller Blick meinen fest, fast so, als würde er mich mit etwas mehr Interesse begutachten.

Mein Atem kommt weiterhin in kurzen, abgehackten Stößen. Als ob ich gerade einen Marathon gelaufen wäre. Ich bin immer noch wütend und werfe ihm einen letzten eisigen Blick zu, der hoffentlich seine Eier schrumpfen lässt, bevor ich mich davonmache.

Die Frechheit mancher Leute!

"Man sieht sich, Coffeegirl."

Obwohl ich mir das Knurren nicht verkneifen kann, das meinen Lippen entweicht, mache ich mir nicht die Mühe, seine letzte Bemerkung mit einem Kommentar zu würdigen. Mr. Bauchmuskeln-aus-Stahl kann mich mal am Arsch lecken.

4

Heute Abend finden eine Menge Semesteranfangspartys statt. Wird Roan King auf einer von ihnen auftauchen? Bleib dran, wir halten dich auf dem Laufenden! KingOfCampus.com

Ich stecke meinen nagelneuen Schlüssel in das Schloss und öffne die Tür zu unserer Wohnung. Es ist weit nach sieben und ich komme gerade von meinem ersten Tag als Tanzlehrerin bei On Pointe nach Hause. Zwei Stunden mit all diesen süßen Kleinen zu verbringen war gerade genug Balsam für die Seele, um meinen Zusammenstoß mit diesem selbstverliebten Dummkopf zu vergessen. Es bringt mich buchstäblich um, dass wir einen Kurs zusammen haben und ich seine Anwesenheit drei Tage pro Woche für das gesamte Semester ertragen muss.

Puh.

Aus dem Weg gehen. Aus dem Weg gehen. Aus dem Weg gehen.

Das ist der Plan für die Zukunft.

"Lexie-Lou", trällere ich laut, als ich den Flur betrete. Gott, es fühlt sich so gut an, wieder zu Hause zu sein. Ich bin so am Arsch. Alles, was ich mir wünsche, ist, eine lange, heiße Dusche zu nehmen, mich im Bett zusammenzurollen und ein Buch zu lesen oder sinnlose Fernsehshows anzusehen, bevor ich einschlafe.

Hmmm. Das ist seltsam. Keine Antwort. Obwohl ich nicht gerade eine erwarte. Schon der Gedanke an dieses unausstehliche Arschloch lässt alles in mir vor Gereiztheit kribbeln.

Ich werfe meine Schlüssel in eine kleine Keramikschale, da ich bekannt dafür bin, sie zu verlieren. Anscheinend soll die bunte kleine Schale, die direkt neben der Tür in unserem Eingangsbereich steht, dieses Übel beheben.

Das werden wir sehen.

Ich mache mir nicht allzu viel Hoffnung.

Schlüssel bleiben genauso wenig bei mir, wie nette Jungs.

Eines der ersten Dinge, die ich heute getan habe, war, zwei Kopien des Wohnungsschlüssels anfertigen zu lassen. Mein Plan ist es, einen an Dylan zu geben, da er nebenan wohnt, was sehr bequem ist. Hoffentlich sind seine Mitbewohner keine totalen Ekelpakete, die mich diese Entscheidung noch einmal überdenken lassen.

Ich sehe die Post durch, die ordentlich neben der Keramikschüssel gestapelt ist, und rufe: "Ich hatte die große Ehre, heute den Campus-Idioten zu treffen."

Ich hätte schwören können, dass ich, als ich durch die Tür kam, den Fernseher hörte. Ich nahm an, sie sei im Wohnzimmer und schaut fern. Als ich keine Antwort erhalte, fahre ich mit lauter Stimme fort, vielleicht ist sie ja in ihrem Zimmer. "Ich rede von einem totalen Arschloch! Roan fucking King! Im Ernst, das ist sein Name. Angeblich ist er Barnetts gefeierter Goldjunge."

Außer, dass er dunkel wie die Sünde und sexy wie die Hölle ist.

Verdammt noch mal.

Woher kommt dieser Gedanke?

Ich ziehe den Pullover aus, den ich nach dem Ballettunterricht über mein schwarzes Trikot gezogen habe, und gehe den Flur entlang Richtung Wohnzimmer. Nachdem ich eingetreten bin, bleibe ich wie erstarrt stehen. Drei Augenpaare sehen mich an.

Und meiner Mitbewohnerin gehört nicht ein Einziges davon.

Wie peinlich.

Sie sind auch noch alle männlich.

Kerle …

Dieser verdammte Tag war nichts weiter als eine Demütigung nach der anderen. Ich würde wirklich alles dafür geben, jetzt wieder in Paris zu sein und mir den Mund mit einem leckeren Gebäck vollzustopfen. Stattdessen muss ich einen weiteren demütigenden Moment überstehen.

Der erste Typ, auf den mein Blick fällt, ist Dylan. Aus irgendeinem seltsamen Grund bemerke ich, dass er das Xbox-Spiel, das er gerade spielt, pausiert hat. Was merkwürdig ist. Ich weiß genug über Jungs und Videospiele, um zu wissen, dass dies ein höchst ungewöhnliches Verhalten ist. Das flaue Gefühl in meiner Magengrube wird immer größer. Dann gleitet mein Blick zu …

Oh.

Zur Hölle.

Nein.

Was zum Teufel macht er hier?

"Was zum Teufel machst du hier?" Ich spucke ihm die Worte praktisch entgegen, als Wut in mir aufsteigt. Warum sitzt dieser Typ auf meiner Couch? In meiner Wohnung?

Ein breites Lächeln zieht sich über sein gemeißeltes Gesicht, bevor er antwortet. "Du bist also die Mitbewohnerin aus Frankreich, was? Perfekt."

Ich muss die Zähne zusammenbeißen bei so viel Spott und schaue zurück zu Dylan. Er wird sichtlich blass, als mein Blick wieder auf ihm landet. Was mir unter anderen Umständen tatsächlich einen Kick geben würde. Immerhin ist er ein riesiger, massiger Kerl. Ich wiege selbst klatschnass keine sechzig Kilo. Ich schätze, er bringt gut und gerne das doppelte auf die Waage.

Langsam, als ob er nicht ganz versteht, was los ist, sagt er: "Ähm … Ich nehme an, du kennst Roan schon. Er ist einer meiner Mitbewohner." Er ruckt mit dem Kopf in Richtung des anderen Typen, der ruhig auf einem gepolsterten Sessel sitzt. Mein Blick gleitet zu ihm. "Und das ist Sam. Er wohnt auch bei uns."

Ich gebe Sam ein steifes Nicken. Er ist schlau genug, kein einziges Wort zu sagen.

Meine Aufmerksamkeit richtet sich auf Dylan, bevor ich frage: "Wo ist Lexie?"

"Duschen. Wir wollen gleich los. Kommst du mit?"

Obwohl ich nicht die Absicht hatte, heute Abend auszugehen, gleitet mein Blick zu einem immer noch grinsenden Roan, bevor ich mit dem Daumen in seine Richtung zeige. "Geht er auch mit?"

Dylan rutscht unbehaglich hin und her. "Hmm, ja."

"Dann nein." Ich schüttle den Kopf. "Dann bin ich raus."

Er wirft einen fragenden Blick in Richtung Roan, bevor er leise vor sich hin murmelt: "Lexie wird darüber nicht glücklich sein."

Wie aufs Stichwort öffnet sich die Badezimmertür, und heraus quillt eine Wolke aus Dampf, zusammen mit meiner Mitbewohnerin. Sie ist in ein übergroßes, hellbraunes Handtuch gewickelt. Dylan reißt seinen Blick vom Fernsehbildschirm los und springt blitzschnell auf. "Ich werde Lex helfen, sich anzuziehen."

"Hey, Babe." Ohne die Spannung zu bemerken, die hier herrscht, befiehlt sie: "Zieh dich um, Ivy-Girl. Wir gehen auf ein paar Partys. Wir müssen feiern, dass du endlich deinen Arsch nach Amerika zurückbewegt hast." Sie fuchtelt mit den Händen in meine Richtung, was mich dazu bringen soll, in mein Zimmer zu gehen, um mich umzuziehen. "Husch, husch … Mach schon, beeil dich."

Ich bin total verärgert, weil der Fluch meiner Existenz in meinem Wohnzimmer sitzt und über meine offensichtliche Gereiztheit grinst, und schüttle den Kopf. "Nein, danke. Es war ein langer Tag und ich habe einen Jetlag." Obwohl ich mir verdammt sicher bin, dass man mich hätte überreden können, ein oder zwei Drinks zu kippen, um meine Rückkehr nach Barnett zu feiern. Aber auf gar keinen Fall werde ich mit dieser Hohlbratze irgendwo hingehen.

In diesem Sinne gehe ich in mein Zimmer und schließe die Tür leise hinter mir. Obwohl ich sie zuschlagen möchte, sodass die Tür in den Angeln klappert, tue ich es nicht. Das Letzte, was ich will, ist, diesem Egomanen da draußen die Genugtuung zu geben, mich meine Schlafzimmertür zuschlagen zu hören wie bei einer tobenden Zweijährigen.

Aber es fällt mir schwer.

Ich lasse mich auf mein Bett fallen und begreife endlich, dass ich diesem Typen ständig über den Weg laufen werde. Es ist unvermeidlich. Für den Rest des Semesters mit ihm in einem Kurs zu sein, ist schon schlimm genug. Und jetzt finde ich auch noch heraus, dass er nebenan wohnt? Und dass sein Freund mit meiner besten Freundin geht?

Perfekt.

Einfach verdammt perfekt.