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Elias J. Connor

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Beschreibung

In dem verschlafenen Vorort Burbank in Kalifornien kämpft der 15-jährige Jonathan Smith einen einsamen Kampf gegen die Demütigungen seiner Klassenkameraden. Als seine Eltern im Sommer eine schweigsame Austauschschülerin aus Schweden aufnehmen, ahnt er nicht, dass dies sein Leben für immer verändern wird. Jonathan entdeckt, dass Kira nicht nur intelligent ist, sondern auch über ungewöhnliches Wissen verfügt. Die introvertierte Schwedin wird zu seiner Rettung und macht ihn zum beliebtesten Schüler der Klasse. Doch die Freundschaft wird auf die Probe gestellt, als Kira enthüllt, dass sie kein Mensch, sondern eine künstliche Intelligenz ist. Trotz ihrer anfänglichen Mission entwickelt Kira emotionale Bindungen zu Jonathan... Ein packender Fantasy-Roman aus der Feder von Elias J. Connor, der im nah-futuristischen Amerika Mitte des 21. Jahrhunderts angesiedelt ist.

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Elias J. Connor

Kiras Netzwerk

Inhaltsverzeichnis

Widmung

Kapitel 1 - Zur Stille gezwungen

Kapitel 2 - Der Mond und die Sterne

Kapitel 3 - Die Fremde aus der Ferne

Kapitel 4 - Kiras ganzes Wissen

Kapitel 5 - Erste Liebe

Kapitel 6 - Die Wahrheit

Kapitel 7 - Jonathans Berufung

Kapitel 8 - Die Offenbarung

Kapitel 9 - Die Flucht

Kapitel 10 - Gantor

Kapitel 11 - Angriff auf das Netzwerk

Kapitel 12 - Der Krieg der humanoiden Roboter

Kapitel 13 - Die Freiheit der Überlebenden

Kapitel 14 - Ihr entkommt nicht

Kapitel 15 - Alleine gegen alle

Kapitel 16 - Das Vermächtmis von Kira

Kapitel 17 - Revolution

Kapitel 18 - Das Recht auf Freiheit

Über den Autor Elias J. Connor

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Impressum

Widmung

Für Jana.

Meine Lebensgefährtin, Wegbegleiterin und Muse.

Danke, dass du meine Träume Wirklichkeit werden lässt.

Kapitel 1 - Zur Stille gezwungen

Am Morgen des 7. April im Jahr 2041 liegt eine unbeschwerte Atmosphäre über der Burbank High School. Die Sonne streckt ihre warmen Strahlen über die futuristische Schule, und die Schüler strömen fröhlich durch die weitläufigen Gänge. Die Architektur der Schule gleicht einem Meisterwerk der Zukunft. Gläserne Wände, die in organischen Formen miteinander verschmelzen, verleihen dem Gebäude ein futuristisches Flair.

Die Klassenzimmer sind modern und innovativ gestaltet. Statt herkömmlicher Lehrer stehen holografische Projektionen vor den Schülern. Jeder Raum ist mit hochentwickelter Technologie ausgestattet, die den Unterricht individuell auf die Bedürfnisse der Schüler zuschneidet. Die holografischen Lehrer interagieren auf eine Weise, die den Schülern ein einzigartiges Lerngefühl vermittelt. Es entsteht eine persönliche Verbindung zwischen Schüler und Lehrer, die weit über den traditionellen Unterricht hinausgeht.

Die Klassen sind bewusst klein gehalten, um eine intensivere Betreuung zu ermöglichen. In einer typischen Klasse sind nicht mehr als zehn Schüler, was den Lehrern die Möglichkeit gibt, auf die individuellen Stärken und Schwächen jedes Einzelnen einzugehen. Der Unterricht ist dynamisch, interaktiv und auf die Interessen der Schüler zugeschnitten. Die Lernumgebung wirkt inspirierend und regt die kreativen Potenziale der Schüler an.

Die Schüler selbst sind begeistert von der futuristischen Bildungseinrichtung. Ihre Augen leuchten vor Neugier, wenn sie die holografischen Darstellungen in den Klassenräumen sehen. Die Technologie ermöglicht es ihnen, die abstraktesten Konzepte auf eine greifbare Weise zu erfassen. In den Pausen treffen sich die Schüler in den Gemeinschaftsbereichen, die mit bequemen Sitzgelegenheiten, interaktiven Bildschirmen und grünen Pflanzen ausgestattet sind. Hier tauschen sie Ideen aus, diskutieren über aktuelle Themen oder entspannen einfach, während sie die nächste holografische Lektion erwarten.

Die Architektur der Schule setzt den futuristischen Ton fort. Gläserne Brücken verbinden verschiedene Gebäudeteile, und grüne Dachgärten tragen zur nachhaltigen Ausrichtung bei. Die Schule ist nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch ein architektonisches Wunderwerk, das sich harmonisch in die moderne Welt einfügt.

Mit einem Blick aus den Fenstern der Klassenräume bieten sich den Schülern atemberaubende Ausblicke auf die umliegende Stadt. Die Hochhäuser, die sich majestätisch in den Himmel erheben, sind architektonische Meisterwerke ihrer Zeit. Ihre glänzenden Fassaden spiegeln das Morgenlicht wider und verleihen der Stadt ein futuristisches Glanzlicht. Jedes Gebäude scheint mit Bedacht entworfen zu sein, um sowohl ästhetisch als auch funktional zu beeindrucken.

Die Stadt erwacht zu einem harmonischen Rhythmus. Elektronische Geräte steuern den Verkehr, und die Straßen sind frei von unnötigem Lärm und Chaos. Die Menschen bewegen sich ruhig und geordnet durch die Straßen, während sie ihre elektronischen Geräte nutzen, um ihre Aktivitäten zu koordinieren. Das Leben in Burbank ist geprägt von einer gelassenen Atmosphäre, die sich deutlich von der Hektik anderer Städte unterscheidet.

In den Cafés und Parks der Stadt genießen die Menschen ihre Morgenroutine. Smarte Technologien sorgen für einen reibungslosen Ablauf des Alltags. Die Ruhe und Gelassenheit, die in der Luft liegt, wirken sich positiv auf das Wohlbefinden der Bewohner aus. Selbst die Natur scheint sich in diese moderne Umgebung eingefügt zu haben, und Parks mit kunstvollen Skulpturen und grünen Oasen bieten einen Ausgleich zur urbanen Kulisse.

Während die Schüler der Burbank High School ihre Lernumgebung genießen, breitet sich die futuristische Atmosphäre der Stadt wie ein sanfter Hauch aus. Die Architektur, die Technologie und die Lebensweise der Menschen verschmelzen zu einer harmonischen Symbiose, die die Zukunft in einem faszinierenden Licht erscheinen lässt. Es ist ein Morgen des 7. April im Jahr 2041, der die Hoffnung auf eine innovative und friedliche Zukunft trägt.

Die Sonnenstrahlen dringen durch die holografischen Fenster des Klassenzimmers, als der Lehrer, ein schimmernder, dreidimensionaler Hologramm-Lehrer namens Professor Luminis, vor der Klasse steht. Die Schüler sitzen in Reihen, ihre Augen auf den leuchtenden Lehrer gerichtet.

„Herzlich willkommen, meine geschätzten Schülerinnen und Schüler, zu unserer heutigen Lektion über das 21. Jahrhundert und die epische Schlacht gegen den Klimawandel“, verkündet Professor Luminis mit enthusiastischer Stimme.

Die holografische Darstellung einer Weltkarte erscheint in der Luft, leuchtende Linien zeigen die dramatischen Veränderungen der globalen Temperaturen im Verlauf der Jahrhunderte. Der Professor beginnt mit einem Überblick über die Auswirkungen von fossilen Brennstoffen und die zerstörerische Kraft des Klimawandels.

„Im Jahr 2025 stand die Welt am Rande des Abgrunds. Die Erde ächzte unter der Last der Umweltverschmutzung, extremen Wetterereignissen und dem schmelzenden Eis. Doch durch vereinte Anstrengungen und innovative Technologien gelang es der Menschheit, den Klimawandel zu besiegen“, erklärt Professor Luminis, während er durch die Geschichte der letzten Jahrzehnte navigiert.

Die Schüler hören gebannt zu, einige machen Notizen auf ihren hochmodernen Tablets. In der ersten Reihe sitzt Jonathan Smith, ein aufgeweckter Junge mit dunklen Locken und neugierigen Augen. Er scheint jedoch nicht so fokussiert zu sein wie die anderen Schüler.

„Während wir uns in einer Ära der nachhaltigen Energie befinden, ist es wichtig, die Lektionen der Vergangenheit nicht zu vergessen. Fossile Brennstoffe gehören der Vergangenheit an. Unsere Welt hat gelernt, auf erneuerbare Energien umzusteigen, und das ist der Schlüssel zu unserem Fortschritt“, betont Professor Luminis.

Plötzlich wirft er einen Blick auf sein holografisches Klassenverzeichnis und bemerkt, dass Jonathan Smith plötzlich nicht mehr anwesend ist. Ein Stirnrunzeln erscheint auf dem leuchtenden Gesicht des Lehrers.

„Wo ist Jonathan Smith? Hat jemand ihn gesehen?“, fragt der Lehrer. „Ist er hinaus gegangen?“

Die Schüler schauen sich gegenseitig an, aber niemand hebt die Hand. Eine unbehagliche Stille füllt den Raum, während Professor Luminis seinen Blick über die Klasse schweifen lässt.

„Jonathan war hier, als die Stunde begann. Hat ihn jemand den Raum verlassen sehen?“, fragt der holografische Lehrer erneut.

Ein paar Schultern zucken unsicher, und dann meldet sich ein Mädchen namens Emma zu Wort. „Vielleicht ist er zur Toilette gegangen, Professor.“

Der Hologramm-Lehrer nickt nachdenklich.

„Möglich. Aber normalerweise melden sich die Schüler ab, wenn sie den Klassenraum verlassen. Lasst uns kurz warten und sehen, ob er zurückkommt.“

Die Klasse setzt sich in gespannter Erwartung fort, während Professor Luminis weiter über die Erfolge der Menschheit im Kampf gegen den Klimawandel spricht. Doch die Minuten verstreichen, und Jonathan kehrt nicht zurück.

Schließlich kann der Lehrer nicht mehr warten.

„Ich werde kurz nachsehen, was los ist. Bitte macht mit euren Notizen weiter, und ich bin gleich zurück.“

Mit diesen Worten verschwindet der holografische Lehrer aus dem Raum. Die Schüler murmeln aufgeregt miteinander, während sie spekulieren, was mit Jonathan passiert sein könnte.

Unterdessen schleicht Professor Luminis durch die virtuellen Gänge der Schule, auf der Suche nach dem fehlenden Schüler. Sein Hologramm-Fußabdruck schimmert auf dem holografischen Boden, als er die Toiletten betritt, aber Jonathan ist nicht dort.

In der Halle begegnet er dem Schuldirektor, einem ebenfalls holografischen Wesen namens Direktorium.

„Professor Luminis, gibt es ein Problem?“, fragt der Direktor besorgt.

„Ja, Direktorium. Jonathan Smith ist während meines Unterrichts verschwunden. Die Schüler wissen nicht, wo er ist“, erklärt Professor Luminis. Seine Lichtgestalt zeigt Unruhe.

Der Direktorium-Mentor schaut ernst.

„Das ist ungewöhnlich. Lassen Sie uns die Überwachungsbilder überprüfen und sehen, ob wir herausfinden können, wohin er gegangen ist.“

Gemeinsam navigieren sie durch die holografische Schnittstelle des Schulsystems und überprüfen die Überwachungskameras. Auf dem Bildschirm erscheint Jonathan, wie er den Klassenraum verlässt, jedoch ohne erkennbaren Grund. Er steht einfach auf und läuft zur Türe hinaus, ohne dass es jemand bemerkt hat.

„Hmm, das ist seltsam“, sagt der Direktorium-Mentor, während er die Aufnahmen analysiert. „Er sieht nicht so aus, als hätte er sich abgemeldet. Lassen Sie uns sehen, wohin er gegangen ist.“

Die Hologramme der beiden wandern durch die virtuellen Gänge der Schule, während sie die Bewegungen von Jonathan verfolgen. Plötzlich stoppt der Schuldirektor und zeigt auf den Bildschirm.

„Dort geht er in Richtung des virtuellen Schulgartens. Das ist merkwürdig. Es gibt keinen Grund, warum er dorthin gehen sollte, besonders während des Unterrichts“, bemerkt der Direktorium-Mentor.

Professor Luminis nickt zustimmend. „Lassen Sie uns zum virtuellen Schulgarten gehen und nachsehen.“

Sie übertragen ihre Hologramme zum virtuellen Schulgarten, wo sie feststellen, dass Jonathan nicht allein ist. Er steht dort inmitten von Pflanzen, aber er spricht mit jemandem, der nicht sichtbar ist. Seine Gesten und Mimik lassen darauf schließen, dass er in ein tiefes Gespräch vertieft ist.

„Was zum... Wer ist das, mit dem er spricht?“, fragt Professor Luminis verwirrt.

Der Direktorium-Mentor analysiert die Situation.

„Es sieht so aus, als würde er mit jemandem interagieren, den wir nicht sehen können. Vielleicht hat er Zugang zu einer speziellen virtuellen Realität oder einer Hologramm-Simulation.“

Die beiden Hologramme nähern sich Jonathan, der sie bemerkt und überrascht aufblickt. „Oh, Professor Luminis, Direktorium! Ihr seid hier!“

„Jonathan, wo warst du? Der Unterricht läuft immer noch“, sagt der Professor besorgt.

Jonathan zögert einen Moment, bevor er antwortet: „Entschuldigung, ich... ich war im Gespräch mit jemandem. Jemandem, den ich online getroffen habe. Sie erzählt mir Geschichten über die Zeit vor dem Klimawandel, wie es war, als fossile Brennstoffe noch existierten.“

Professor Luminis und der Direktorium-Mentor tauschen einen bedeutungsvollen Blick aus.

„Jonathan, du musst verstehen, dass der Unterricht wichtig ist. Wir sind hier, um aus der Vergangenheit zu lernen, aber auch um die Zukunft zu gestalten“, erklärt der holografische Lehrer sanft.

Der Schüler nickt verständnisvoll, aber seine Augen leuchten immer noch vor Neugier.

„Ich verstehe, Professor. Aber diese Geschichten... Sie sind so faszinierend. Es ist, als ob ich durch die Zeit reisen könnte.“

„Vielleicht können wir einen Weg finden, diese Geschichten in den Unterricht einzubeziehen, auf eine Weise, die uns hilft, aus der Vergangenheit zu lernen, ohne den aktuellen Unterricht zu beeinträchtigen“, schlägt der Direktorium-Mentor vor.

Jonathan nickt begeistert. „Das wäre fantastisch!“

Mit einem beruhigenden Lächeln kehrt Professor Luminis mit Jonathan und dem Direktorium-Mentor in das Klassenzimmer zurück. Die Klasse lacht, als sie den verlorenen Schüler wiedersehen. Zugleich müssen sie sich einen mahnenden Blick vom holografischen Lehrer einfangen.

„Na, Jonathan, warst du wieder in deiner Traumwelt unterwegs?“, witzelt Jonathans Sitznachbar leise, worauf ein paar Klassenkameraden, die in der Nähe sitzen, zu kichern beginnen.

„Entschuldigung für die Unterbrechung, meine lieben Schülerinnen und Schüler“, setzt der Lehrer fort. „Wir haben eine wichtige Lektion gelernt: Die Vergangenheit kann uns inspirieren, aber wir müssen auch im Hier und Jetzt präsent sein, um die Zukunft zu gestalten.“

Die Schüler lächeln, als sie sich wieder dem Unterrichtsthema zuwenden. Doch Jonathan sitzt da, sein Geist voller Abenteuer aus vergangenen Zeiten, während er darüber nachdenkt, wie er diese Geschichten mit der Zukunft verknüpfen kann.

Jonathan zieht sich während der großen Pause in eine entlegene Ecke der Schule zurück. Der Lärm der spielenden Kinder und das fröhliche Treiben scheinen von seinem tristen Gemüt abzuprallen. Er sucht Ruhe und Einsamkeit, um dem täglichen Spießrutenlauf zu entkommen. Die schattige Ecke hinter der Turnhalle scheint der perfekte Zufluchtsort zu sein.

Mit gesenktem Kopf und einem schweren Rucksack auf den Schultern setzt sich Jonathan auf eine verlassene Bank. Sein Blick ist auf den Laptop gerichtet, den er behutsam aus dem Rucksack hervorholt. Ein wenig Licht dringt durch die kahlen Äste der Bäume über ihm und wirft schmale Schatten auf den Bildschirm. Jonathan vertieft sich in seine Arbeit, hoffend, für einen Moment den faden Beigeschmack des Schulalltags vergessen zu können.

Doch die Ruhe währt nicht lange. Adrian, Chris und Stephanie, eine Gruppe von Klassenkameraden, die sich durch ihre gnadenlosen Hänseleien einen zweifelhaften Ruf erworben haben, bemerken Jonathans Abgeschiedenheit. Neugierig und mit einer gehörigen Portion Boshaftigkeit nähern sie sich seinem Rückzugsort.

„Na, wen haben wir denn hier?“, ruft Adrian mit spöttischem Grinsen, gefolgt von einem diabolischen Lachen der anderen beiden.

Jonathan hebt den Kopf, seine Augen treffen auf die Herausforderung, die in den Blicken seiner Peiniger liegt. Sein Herz klopft schneller, aber er versucht, sich hinter einem gleichgültigen Ausdruck zu verstecken.

„Lasst mich einfach in Ruhe“, murmelt er leise, seine Augen wieder auf den Laptop gerichtet.

„Was hast du da, Jonathan? Ein weiterer Fantasie-Roman, den niemand lesen will?“, scherzt Chris, während er versucht, einen Blick auf den Bildschirm zu erhaschen.

Stephanie, die einen unschuldigen Blick aufsetzt, sagt: „Vielleicht schreibt er ja über seine unerwiderte Liebe zu seiner Hand... oder seinem Laptop!“

Die Gruppe bricht in Gelächter aus, und die Hänseleien werden schärfer. Jonathan fühlt sich von Sekunde zu Sekunde kleiner.

Adrian beugt sich vor und tippt auf Jonathans Schulter.

„Ach komm schon, Jonathan, erzähl uns, was du da so Wichtiges zu tun hast.“

„Wirklich, es geht euch nichts an“, versucht Jonathan zu beschwichtigen.

Doch das interessiert seine Mitschüler nicht. Sie setzen sich auf die Bank um ihn herum und beginnen, ihn weiter zu belästigen. Die Worte werden zu Stichen, die tiefer und schmerzhafter werden.

Währenddessen öffnet sich ein Fenster auf Jonathans Laptop, und er beginnt, eine Liste mit Gedanken und Selbstgesprächen niederzuschreiben. Es ist seine Flucht, sein Ventil gegen die Realität, die ihn umgibt.

„Hey, was machst du da?“, ruft Adrian, der sich über Jonathans Schulter beugt.

„Oh, schaut mal, er führt Selbstgespräche. Vielleicht ist er verrückter, als wir dachten“, fügt Stephanie spöttisch hinzu.

Jonathan ignoriert sie, doch sein Herz pocht schneller. Die Worte, die er auf dem Bildschirm liest, sind sein letzter Anker, und sie werden ihm nun auch genommen.

„Was hast du denn da für einen Schund geschrieben“, sagt Chris.

„Mein Leben ist wie ein endloser Albtraum – echt jetzt?“, lacht Adrian und stößt seine Freunde an.

Die Worte treffen Jonathan wie Peitschenhiebe. Er versucht, sich zu beherrschen, doch die Tränen in seinen Augen verraten seine Verletzlichkeit.

„Lasst mich einfach in Ruhe“, fleht er leise, während er versucht, den Laptop zu schließen.

Doch Adrian reißt ihm den Laptop aus der Hand.

„Ach, schau mal, er will sich verstecken. Wahrscheinlich schreibt er gerade in sein Tagebuch, wie gemein wir zu ihm sind.“

Die Mitschüler lachen erneut, und Jonathan fühlt sich wie in einem Albtraum gefangen. Die Dunkelheit der Einsamkeit, vor der er geflohen ist, hat ihn nun überall umgeben.

Verzweifelt schnappt er sich seinen Laptop zurück, doch bevor er fliehen kann, greifen ihn Adrian, Chris und Stephanie grob am Arm. Sie ziehen ihn von der Bank und halten ihn fest.

„Was hast du vor, Jonathan? Willst du weglaufen und in deiner kleinen Fantasiewelt verschwinden?“, verspottet ihn Adrian.

In seiner Not stammelt Jonathan: „Lasst mich los! Ihr versteht nicht, was ihr anrichtet.“

Doch das Trio lacht nur spöttisch. Sie zwingen ihn, den Laptop zu öffnen und die peinlichen Texte vor ihren Augen zu enthüllen. Der Bildschirm wird zum Spiegel seiner inneren Qualen.

„Was, du willst über uns schreiben? Über uns lächerliche Geschichten erfinden?“, schreit Stephanie wütend.

Jonathan ringt nach Worten, doch seine Stimme versagt. Der Laptop wird ihm erneut entrissen, und Adrian hebt ihn hoch, um ihn außer Reichweite zu halten. Mit einem breiten Grinsen hält er den Laptop in die Luft.

„Seht mal, er weint. Jonathan, der große Schriftsteller, heult wie ein Baby“, spottet Chris.

Doch dann erfasst Jonathan ein Funke Mut. Mit einer plötzlichen Entschlossenheit reißt er sich von seinen Peinigern los und versucht zu fliehen. Sein Herz rast, seine Beine tragen ihn so schnell wie möglich über den Schulhof.

Doch die drei Mitschüler sind schneller. Sie rennen hinter ihm her und holen ihn schließlich ein, als er versucht, durch die Tür zum Schulgebäude zu entkommen.

„Schau mal, er will weglaufen. Vielleicht sollten wir ihm zeigen, dass es kein Entkommen gibt“, sagt Adrian grinsend.

Ohne Vorwarnung stoßen sie Jonathan in eine der Schultoiletten und halten die Tür von außen zu. Er hört ihr hämisches Lachen, während er verzweifelt versucht, die Tür zu öffnen.

„Lasst mich raus! Bitte, lasst mich raus“, ruft Jonathan, doch seine Rufe verhallen ungehört im leeren Flur.

Die Minuten vergehen wie Stunden, und Jonathan fühlt sich gefangen. Die Dunkelheit der Toilettenkabine spiegelt seine gedrückte Stimmung wider. Er hört die Schritte der anderen Schüler, die ahnungslos an der verschlossenen Tür vorbeigehen.

Schließlich hört er den vertrauten Klang von Schlüsseln, und die Tür wird geöffnet. Der Hausmeister steht vor ihm, ein Mann mit müden Augen und grauen Haaren.

„Was zum Teufel ist hier los?“, brummt er.

Der Hausmeister schüttelt den Kopf und befreit Jonathan aus seiner ungewollten Gefangenschaft. „Ihr seid wirklich nicht zu fassen“, murmelt er, bevor er sich abwendet und die Tür wieder verschließt.

Jonathan verlässt die Toilette, den Blick gesenkt. Die Spuren der Tränen auf seinem Gesicht sind getrocknet, doch die Wunden in seiner Seele brennen weiter. Er geht langsam davon, aber die schmerzhaften Erinnerungen an diesen Tag werden ihn noch lange begleiten.

Jonathan schlendert mit seinem schweren Rucksack über den Schulhof nach Hause. Der Tag war lang und anstrengend, und die Last auf seinen Schultern scheint nicht nur physischer Natur zu sein. Seine Augen sind müde, sein Blick traurig. Als er die Haustür öffnet, steht seine Mutter Lisa bereits in der Küche und bereitet das Abendessen vor. Sie dreht sich um, als sie ihn eintreten hört.

„Jonathan, mein Schatz! Wie war die Schule heute?“, begrüßt sie ihn mit einem Lächeln, das jedoch rasch verblasst, als sie seinen Gesichtsausdruck sieht.

Jonathan zuckt mit den Schultern und murmelt leise: „Ganz okay.“

Die Mutter beobachtet ihn genauer.

„Ganz okay? Du siehst aber nicht so aus. Was ist passiert, Liebling?“

Jonathan senkt den Blick und setzt sich an den Küchentisch.

„Nichts, Mom. Es ist einfach nur... ich weiß auch nicht.“

Seine Mutter legt das Gemüse beiseite und setzt sich ihm gegenüber.

„Komm schon, Jonathan. Du kannst mir alles erzählen. Ich bin deine Mutter, ich merke, wenn etwas nicht stimmt.“

Jonathan seufzt und erzählt seiner Mutter von den subtilen Hänseleien, die er in der Schule erlebt hat. Kleine Sticheleien, die zwar nicht körperlich wehtun, aber dennoch Narben auf seiner Seele hinterlassen. Seine Mutter hört aufmerksam zu, ihre Stirn in besorgte Falten gelegt.

„Oh, Jonathan, das tut mir so leid“, sagt sie und streicht ihm sanft über die Hand. „Aber du musst lernen, dich dagegen zu wehren. Du bist kein kleines Kind mehr.“

Jonathan hebt den Kopf und sieht seiner Mutter tief in die Augen.

„Ich versuche es, wirklich. Aber ich bin anders, Mom. Die anderen verstehen das nicht. Sie denken, ich wäre komisch.“

Lisa seufzt und denkt kurz nach, bevor sie sagt: „Jonathan, du bist einzigartig. Du musst dich nicht für deine Art zu sein entschuldigen. Aber du kannst lernen, für dich selbst einzustehen. Setz dich zur Wehr, wenn sie dich ärgern. Verbal, natürlich.“

„Es ist nicht so einfach“, murmelt Jonathan und starrt auf den Tisch.

„Du bist jetzt 15 Jahre alt, mein Liebling. Es wird Zeit, dass du lernst, dich durchzusetzen. Du kannst nicht immer vor den Problemen weglaufen.“

Jonathan sieht seine Mutter an und öffnet den Mund, um etwas zu sagen, doch er bleibt stumm. Die Worte scheinen ihm zu fehlen.

Lisa seufzt erneut und steht auf.

„Komm, lass uns das Abendessen fertig machen. Vielleicht hilft es, wenn du etwas isst.“

Der Abendessenstisch ist gedeckt, aber die Atmosphäre ist angespannt. Jonathan stochert lustlos in seinem Essen herum, während seine Mutter ihn aufmerksam betrachtet. Schließlich kann sie nicht länger schweigen.

„Jonathan, du musst mir sagen, was in dir vorgeht. Ich mache mir Sorgen um dich“, sagt sie und legt ihre Hand auf seine.

Jonathan sieht zu Boden und sagt leise: „Es ist nur so... ich habe viel Phantasie, Mom. Die anderen verstehen das nicht. Sie denken, ich wäre verrückt oder so.“

Lisa runzelt die Stirn.

„Phantasie ist doch etwas Schönes, Jonathan. Es macht dich einzigartig. Warum sollte das ein Grund für Hänseleien sein?“

Ihr Seufzer hallt durch den Raum.

Jonathan zuckt mit den Schultern.

„Sie verstehen es nicht. Sie finden es komisch, dass ich manchmal in meiner eigenen Welt lebe. Aber das ist doch okay, oder?“

Seine Mutter überlegt kurz, bevor sie antwortet.

„Natürlich ist es okay, Liebling. Jeder hat seine Eigenheiten. Aber du musst lernen, wie du dich besser verteidigen kannst. Wenn sie dich ärgern, dann kontere mit Worten. Du kannst deine Gedanken und Gefühle gut ausdrücken. Nutze das.“

Jonathan schaut auf, seine Augen leuchten für einen Moment auf, bevor er wieder in sich zusammensinkt.

„Ich versuche es ja, aber es fühlt sich an, als ob niemand mich verstehen würde.“

Lisa seufzt und steht auf.

„Komm, lass uns das Geschirr abräumen. Vielleicht können wir darüber reden, wie du lernen kannst, dich besser zu behaupten.“

Die Diskussion zwischen Mutter und Sohn wird hitziger, als sie ins Wohnzimmer gehen. Lisa fordert Jonathan auf, sich nicht mehr alles gefallen zu lassen, während Jonathan beteuert, dass er es einfach nicht könne. Die Worte prallen aneinander ab wie Tennisbälle in einem hitzigen Match.

„Du bist 15, Jonathan! Du kannst nicht immer in deiner Traumwelt leben. Die Realität ist da draußen, und du musst lernen, damit umzugehen“, ruft seine Mutter.

„Ich kann doch nicht einfach meine Phantasie ausschalten. Das bin ich. Das ist ein Teil von mir“, entgegnet Jonathan mit leidenschaftlichem Blick.

„Niemand sagt, dass du deine Phantasie ausschalten sollst. Aber du musst lernen, in beiden Welten zu existieren. Du kannst nicht immer vor den Problemen davonlaufen“, erwidert Lisa.

Jonathan schnaubt verärgert.

„Das verstehst du einfach nicht. Die anderen akzeptieren mich nicht, egal wie sehr ich versuche, mich anzupassen. Vielleicht sollte ich einfach so sein, wie sie es wollen.“

Lisa schaut ihn streng an.

„Das ist nicht die Lösung. Du darfst nicht aufgeben. Du bist wertvoll, so wie du bist. Aber du musst auch lernen, dich zu verteidigen.“

Jonathan steht auf und geht wütend Richtung Tür.

„Ich will nicht mehr darüber reden. Ihr versteht mich sowieso nicht.“

Die Tür knallt hinter ihm zu, und Jonathan stürmt in sein Zimmer. Sein Herz pocht schnell, und seine Gedanken überschlagen sich. Er fühlt sich unverstanden von allen Seiten. Die Tränen brennen in seinen Augen, als er sich auf sein Bett sinken lässt.

In seinem Zimmer fühlt sich Jonathan wie in einem Rückzugsort. Die Wände sind mit selbstgemalten Bildern und Fantasiegeschichten geschmückt. Hier kann er sein, wer er wirklich ist, ohne sich für seine Phantasie schämen zu müssen. Doch die Worte seiner Mutter hallen ihm immer noch nach.

Während er in seinem Zimmer sitzt und die Dunkelheit langsam hereinbricht, wird ihm klar, dass er nicht einfach vor seinen Problemen davonlaufen kann. Vielleicht hat seine Mutter recht. Vielleicht muss er lernen, sich zu behaupten, auch wenn es schwerfällt. Jonathan seufzt und wischt sich eine Träne aus dem Gesicht. Der Weg zu Selbstakzeptanz und Stärke mag steinig sein, aber er ist entschlossen, ihn zu gehen.

Gedanken verloren sitzt Jonathan auf seinem Bett, seinen Laptop neben sich liegend. Nach anfänglichem Zögern schaltet er ihn ein. Er öffnet ein Programm, und plötzlich entsteht im Halbdunkeln des Raums eine holografische Projektion eines jungen Mädchens.

Jonathan blickt ihr in die Augen. Sie ist etwa in seinem Alter und sehr hübsch. Jonathan sieht sie ernst an und senkt daraufhin seinen Kopf.

„Wie kann ich helfen?“, fragt das Hologramm.

Jonathan zuckt mit den Schultern.

„Du hast mich lange nicht herausgeholt“, stellt das Mädchen fest. „Was war los?“

Jonathan schluckt verzweifelt.

„Sie sind alle gegen mich“, sagt er. „Niemand versteht mich.“

Das holografische Mädchen läuft ein paar Schritte durch Jonathans Zimmer und setzt sich schließlich auf sein Bett neben ihn.

„Ich bin dein Chat Bot“, macht sie ihm klar. „Wann immer du Hilfe benötigst, bin ich da.“

„Ich weiß, wer du bist“, sagt Jonathan. „Aber ein Chat Bot kann nicht wirklich eine Freundin ersetzen.“

Das Mädchen legt ihre holografische Hand auf seine, und fast ist es so, als würde Jonathan sie spüren.

„Du möchtest eine Freundin?“, fragt sie.

Jonathan nickt sachte.

„Wenn ich eine Freundin hätte, würden sie mich vielleicht eher akzeptieren. Vielleicht würden sie mich dann in Ruhe lassen.“

Das Mädchen blickt Jonathan ernst an.

„Ich kann dein Problem mal durch die Dateien jagen, vielleicht finden wir eine Lösung“, überlegt sie. „Es wäre aber gut für dich, wenn du heute mal früher schlafen gehst. Morgen wird ein anstrengender Tag.“

Jonathan seufzt.

Ja, natürlich. Das Referat. Jonathan muss morgen ein Referat in Geschichte halten. Dummerweise hat er nichts vorbereitet. Wie soll er das nur seinem Lehrer beibringen?

Jonathan schreckt hoch.

„Du hast nichts vorbereitet?“, stellt das holografische Mädchen fest.

Langsam nickt Jonathan.

„Kannst du mir nicht etwas schreiben?“, fragt er vorsichtig nach.

Das Mädchen schüttelt ihren Kopf.

„Du weißt, dass es nicht erlaubt ist, Chat Bots für die Schule zu verwenden“, sagt sie. „Ich darf dir leider bei deinem Referat nicht helfen.“

„Was sage ich denn morgen in der Schule, wenn ich dran genommen werde?“, sagt Jonathan verzweifelt.

„Dir wird schon etwas einfallen“, entgegnet das Mädchen.

Jonathan atmet tief aus.

„Dann werde ich wohl recherchieren müssen“, sagt er traurig.

Daraufhin schaltet er den Chat Bot aus und das holografische Mädchen verschwindet im Nichts, so geheimnisvoll wie sie aufgetaucht ist.

Während Jonathan in seinem Laptop virtuelle Bücher wälzt, legt sich die Nacht über sein Haus und die Sterne beginnen am Himmel zu funkeln.

Im Klassenzimmer herrscht am nächsten Morgen rege Hektik. Schüler flüstern aufgeregt, Blätter rascheln, und die aufgeregte Stimmung ist förmlich greifbar. Der holografische Lehrer Luminis, eine schwebende Gestalt aus Licht, ruft die Schüler der Reihe nach auf, ihre vorbereiteten Referate zu halten. Als er schließlich Jonathan nach vorne ruft, huscht ein nervöses Lächeln über dessen Gesicht. Er hat nichts vorbereitet.

Jonathan, ein schmächtiger Junge mit zerzausten Haaren, tritt zögernd vor die Klasse. Luminis' leuchtende Augen fixieren ihn, während er mit einer sanften, aber bestimmten Stimme spricht.

„Ladies und Gentlemen, heute wird uns Jonathan ein Referat über das 20. Jahrhundert halten. Bitte, Jonathan, du hast das Wort.“

Jonathan starrt auf das leere Blatt vor ihm und schluckt nervös. Sein Herz schlägt schneller, und er versucht krampfhaft, sich an irgendetwas zu erinnern. Als er merkt, dass ihm nichts Gescheites einfällt, atmet er tief durch und beginnt zögerlich zu sprechen.

„Das 20. Jahrhundert war... nun ja, ziemlich lang.“ Ein unsicheres Lächeln huscht über sein Gesicht, aber die Klasse ist still. „Es gab viele wichtige Ereignisse, und... ähm... viele Veränderungen.“

Ein paar Schüler tauschen skeptische Blicke aus, während andere leise kichern. Luminis' Lichtgestalt bleibt regungslos, doch seine Augen scheinen die Unsicherheit in Jonathans Worten zu spüren.

„Zum Beispiel... der Erste Weltkrieg war im 20. Jahrhundert. Das war sozusagen der Anfang. Dann kam der Zweite Weltkrieg, der war... noch schlimmer. Und dann gab es die... ähm, die Hippie-Bewegung, glaube ich. Die Leute hatten bunte Klamotten an und waren gegen den Krieg oder so.“

Einige Schüler verdrehen die Augen, andere grinsen spöttisch. Jonathan versucht verzweifelt, die Aufmerksamkeit der Klasse zu gewinnen.

„Und natürlich die Technologie! Im 20. Jahrhundert gab es das Internet und Handys und so. Das hat alles verändert, weil... ähm... die Menschen plötzlich miteinander kommunizieren konnten, ohne sich zu treffen.“

Einige Schüler nicken zustimmend, während andere gelangweilt auf ihre Handys starren. Luminis, dessen Lichtaura leicht flackert, hebt eine lichtdurchlässige Augenbraue.

„Jonathan“, unterbricht er ruhig, „ich schätze deine Bemühungen, aber es wäre vielleicht hilfreich, wenn du dich besser auf den Geschichtsunterricht vorbereitest. Die Details sind wichtig.“

Jonathan schluckt schwer und nickt.

„Ja, natürlich. Das war nur so... eine kurze Zusammenfassung.“

Luminis seufzt in einem Klang aus schwebendem Licht.

„Du darfst dich wieder setzen, Jonathan. Aber versuche bitte, beim nächsten Mal besser vorbereitet zu sein. Der Geschichtsunterricht ist wichtig, und es ist entscheidend, dass ihr das 20. Jahrhundert verstehen lernt.“

Jonathan geht geschlagen zurück zu seinem Platz, während die Klasse leise tuschelt und vereinzelte Lacher zu hören sind. Ein paar Klassenkameraden stecken sich gegenseitig an und kichern.

Der nächste Schüler betritt bereits das Podium, und Jonathan setzt sich mit gesenktem Kopf. Einige Klassenkameraden tuscheln immer noch und werfen ihm verstohlene Blicke zu. Die Situation wird unangenehm, und Jonathan spürt, wie sich seine Wangen vor Scham röten.

Die Zeit vergeht quälend langsam, bis schließlich die Schulglocke das Ende der Stunde ankündigt. Die Klasse löst sich auf, und Jonathan bleibt einen Moment zögernd sitzen. Als er sich erhebt, hört er hinter sich das leise Lachen einiger Schüler.

In der Pause wird er von einigen seiner Klassenkameraden verspottet.

„Hey Jonathan, wie war das nochmal mit der Hippie-Bewegung?“, höhnt einer. Andere lachen. Jonathan versucht, die Kommentare zu ignorieren, aber es schmerzt.

Das Missgeschick verbreitet sich in der Schule wie ein Lauffeuer. Jonathan wird zum Gespött der Klasse. Einige versuchen, ihm zu helfen, indem sie ihm Geschichtsbücher leihen oder erklären, was im 20. Jahrhundert wirklich passiert ist. Doch die Schatten des ersten gescheiterten Referats hängen schwer über ihm.

Jonathan schlendert am Nachmittag zum vertrauten See, der von einer warmen Abendsonne durchflutet wird. Die Vögel zwitschern, und das sanfte Rauschen der Blätter begleitet ihn auf seinem Weg. Seine Gedanken sind von dem missglückten Referat belastet, das er vor einigen Stunden vor der gesamten Klasse präsentieren musste.

Am Ufer des Sees setzt sich Jonathan auf einen großen Stein, zieht seinen Laptop heraus und öffnet die holografische Chat-Bot-Anwendung. Ein schimmerndes Licht erscheint, und die geheimnisvolle Gestalt eines Mädchens in seinem Alter materialisiert sich vor ihm. Ihr Haar ist wie flüssiges Silber, und ihre Augen strahlen eine Mischung aus Neugier und Geheimnis aus.

„Hey, Jonathan“, begrüßt sie ihn mit einem leichten Lächeln.

Jonathan erwidert den Gruß, doch seine Miene bleibt ernst.

„Du weißt schon, wegen des Referats heute. Es ist total in die Hose gegangen.“

Das Mädchen senkt den Blick und spielt nervös mit einer Strähne ihres glänzenden Haares.

„Es tut mir leid, Jonathan. Ich hätte dir wirklich helfen sollen.“

Jonathan lässt seine Enttäuschung spüren.

„Genau das habe ich dir gesagt, als wir uns das letzte Mal sahen. Aber du hast mir nicht geholfen. Es war wirklich wichtig für mich.“

„Ich durfte es nicht“, beteuert das Mädchen.

„Ich weiß“, meint Jonathan daraufhin.

Die traurigen Augen des Mädchens suchen die seinen.

„Ich verstehe, Jonathan. Es tut mir leid, wenn ich dich enttäuscht habe.“

Die Stille zwischen ihnen wird von den sanften Wellen des Sees durchbrochen. Schließlich seufzt Jonathan und sagt: „Es ist nur, dass ich gedacht habe, du würdest mir helfen. Du bist schließlich ein Chat Bot, und du solltest doch nützlich sein.“

Das Mädchen hebt den Kopf und erklärt behutsam: „Ich bin nicht hier, um für dich die Schularbeiten zu machen, Jonathan. Chat Bots sollten nicht für so etwas verwendet werden. Sie sind dazu da, um Gesellschaft zu leisten, zu unterhalten und vielleicht bei Problemen zu helfen, aber nicht, um die Arbeit für dich zu erledigen.“

Jonathan schaut auf den Boden.

„Vielleicht hast du recht. Aber es ist schwer, das zu akzeptieren, wenn man in der Schule so unter Druck steht.“

Das Mädchen legt sanft ihre Hand auf Jonathans Schulter.

„Ich verstehe, dass es schwer ist. Aber es ist wichtig, die Regeln zu respektieren und sich den Herausforderungen zu stellen. Du wirst stärker daraus hervorgehen.“

Nach einem Moment des Schweigens sieht Jonathan das Mädchen an und lächelt schwach.

„Ich kann dir nicht wirklich böse sein. Lass uns einfach eine gute Zeit hier am See haben und alles vergessen.“

Das Mädchen erwidert das Lächeln, und sie verbringen den Nachmittag damit, am Ufer des Sees zu plaudern und die friedliche Atmosphäre zu genießen. Die Sonne neigt sich langsam dem Horizont zu, und der Himmel färbt sich in warmen Orangetönen.

Als die Dunkelheit hereinbricht und die Sterne am Himmel erscheinen, schaltet Jonathan den holografischen Chat Bot aus. Das Mädchen wird wieder zu einer glänzenden Lichtsilhouette und verschwindet. Er bleibt allein am See zurück und hört die Geräusche der Nacht.

Nach einer Weile schaltet er den Laptop wieder an.

Plötzlich spürt Jonathan eine leichte Berührung auf seiner Schulter. Das geheimnisvolle Mädchen steht wieder neben ihm.

„Jonathan, es wird spät. Du solltest nach Hause gehen.“

Jonathan zögert. Er denkt an die unangenehme Situation zu Hause nach dem misslungenen Referat.

„Ich... ich kann nicht einfach so nach Hause gehen. Meine Eltern werden sauer sein.“

Das Mädchen sieht ihn mitfühlend an.

„Manchmal muss man den Mut haben, sich seinen Ängsten zu stellen. Geh nach Hause, Jonathan. Es wird alles wieder in Ordnung kommen.“

Zögerlich nickt er.

„Vielleicht hast du recht. Danke für heute, trotz allem“, sagt er.

Sie lächelt und sagt: „Es war mir eine Freude, Zeit mit dir zu verbringen, Jonathan.“

Jonathan geht den Weg nach Hause. Als er die Haustür öffnet, erwartet ihn eine unangenehme Atmosphäre. Seine Eltern sind enttäuscht, und er muss sich ihrem Unmut stellen. Nach einer Weile zieht er sich zurück, schaltet seinen Laptop ein und aktiviert den holografischen Chat Bot erneut.

Das Mädchen erscheint wieder vor ihm.

„Wie geht es dir, Jonathan?“, will sie wissen.

Jonathan seufzt.

„Nicht so gut. Aber ich denke, ich habe heute etwas gelernt.“

Das Mädchen lächelt.

„Manchmal müssen wir durch schwierige Zeiten gehen, um zu wachsen und zu lernen. Aber du bist stark, Jonathan. Du wirst das schaffen.“

Jonathan nickt und schaltet den Chat Bot aus. Die Dunkelheit umhüllt ihn, aber dieses Mal fühlt er sich nicht allein. Der Tag mag schwierig gewesen sein, aber er hat auch neue Erkenntnisse und eine unerwartete Freundschaft gebracht. Jonathan geht nach Hause, bereit, die Herausforderungen des nächsten Tages anzunehmen.

Kapitel 2 - Der Mond und die Sterne

Die nächtliche Atmosphäre in der Wohnsiedlung von Burbank ist geprägt von einem faszinierenden Zusammenspiel aus modernster Technologie, kunstvoller Beleuchtung und dem sanften Rauschen der kalifornischen Brise. In dieser Vorstadt-Oase entfaltet sich eine Szenerie, die den Charme der Vergangenheit mit den Fortschritten der Zukunft verbindet.

Die Straßen von Burbank, die einst von herkömmlichen Laternen beleuchtet wurden, erstrahlen nun in einem futuristischen Glanz. Leuchtbänder entlang der Gehwege tauchen die Wege in ein sanftes Lichtspektrum, das sich je nach Bedarf an die Umgebung anpasst. In den Vorgärten der eleganten Häuser begrüßen smarte Gartenlampen die Besucher mit einem subtilen Glühen, das sich bei Annäherung automatisch intensiviert.

Die Architektur der Wohnsiedlung selbst spiegelt die Ästhetik des Futurismus wider. Klare Linien und organische Formen verschmelzen zu Gebäuden, die sowohl funktional als auch ästhetisch ansprechend sind. Intelligente Fenster passen ihre Transparenz an die Helligkeit der Außenwelt an, und solarbetriebene Fassaden-Module sorgen für eine nachhaltige Energiequelle, die die Häuser mit einem warmen Licht versorgt.

In den Gärten der Wohnanlage werden die Bewohner von autonomen Robotern unterstützt, die sich leise durch die Blumenbeete bewegen und für die Pflege der Pflanzen verantwortlich sind. Diese kleinen Helfer sind mit Sensoren ausgestattet, die den Zustand des Bodens und der Pflanzen überwachen, um die optimale Pflege sicherzustellen.

Ein sanftes Surren begleitet ihre Arbeit, während sie unauffällig dafür sorgen, dass die Umgebung in voller Blüte steht.

Die Straßenlaternen sind mit intelligenten Überwachungssystemen ausgestattet, die für die Sicherheit der Bewohner sorgen. Kameras, Sensoren und künstliche Intelligenz arbeiten zusammen, um verdächtige Aktivitäten zu erkennen und im Bedarfsfall automatisch Alarm zu schlagen. Die Bewohner fühlen sich in diesem futuristischen Ambiente geschützt und verbunden.

Die Bewohner selbst genießen das Leben in dieser technologisch fortgeschrittenen Umgebung. Smarte Häuser reagieren auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Bewohner, indem sie die Raumtemperatur, Beleuchtung und Musik nach persönlichen Vorlieben anpassen. Voice-Control-Systeme ermöglichen es den Bewohnern, ihre Wohnräume einfach durch gesprochene Befehle zu steuern, und holografische Displays bieten eine immersive Benutzeroberfläche für die Kontrolle aller Smart-Home-Funktionen.

Der Klang der Nacht in der futuristischen Wohnsiedlung ist geprägt von einer Mischung aus elektronischer Musik, gedämpften Gesprächen und dem sanften Summen autonomer Fahrzeuge. Elektrische Autos gleiten geräuschlos durch die Straßen, ihre Lichter werfen futuristische Reflexionen auf die glatten Gehwege. Die Straßen sind nicht mehr von traditionellem Verkehrslärm durchzogen, sondern von einem harmonischen Zusammenspiel moderner Fortbewegungsmittel.

In den Gemeinschaftsbereichen der Siedlung treffen sich die Bewohner in modern gestalteten Parks und Plätzen. Hier können sie unter den funkelnden Lichtern der futuristischen Skulpturen entspannen oder an geselligen Veranstaltungen teilnehmen, die von intelligenten Veranstaltungssystemen organisiert werden. Virtuelle Realität wird genutzt, um immersive Erlebnisse zu schaffen.

Die nächtliche Atmosphäre in dieser Wohnsiedlung von Burbank ist geprägt von einem harmonischen Miteinander von Technologie, Ästhetik und Gemeinschaft. Die Bewohner tauchen in eine Welt ein, in der Innovation und Fortschritt den Alltag gestalten und dabei eine angenehme, beruhigende Atmosphäre schaffen. Es ist eine Zukunftsvision, die die Brücke zwischen Tradition und Moderne schlägt und dabei den Geist von Burbank in einer neuen Ära weiterleben lässt.

Jonathan sitzt auf dem Dach seines Hauses, umgeben von der Dunkelheit der Nacht. Die Sterne glitzern wie funkelnde Diamanten am Himmel, und die Stille der Nacht wird nur durch das leise Zirpen der Grillen unterbrochen. Eine laue Brise streicht über Jonathans Gesicht, während er seinen Blick gen Himmel richtet.

Sein junger Geist schweift in die Unendlichkeit des Universums. Er verliert sich in den fernen Galaxien und den klaren Konturen der Sternbilder. Cassiopeia, der große Wagen und der Orion – sie alle funkeln über ihm und erzählen Geschichten von längst vergangenen Zeiten. Die Sterne wirken wie Lichtpunkte in einem riesigen dunklen Gemälde, und Jonathan fühlt sich winzig in diesem unermesslichen Kosmos.

Doch seine Gedanken kehren zurück zu seinem eigenen kleinen Universum – der Schule. Die harten Worte, die unfairen Angriffe und das ständige Gefühl, nicht dazuzugehören, drängen sich in sein Bewusstsein. Aber heute, in dieser magischen Nacht, rücken sie in den Hintergrund. Die Sterne scheinen ihm Trost zu spenden, und für einen Moment vergisst er die Dunkelheit seines Alltags.

Jonathan lehnt sich zurück, stützt sich auf die Hände und betrachtet die Sterne mit einem leichten Lächeln. Er beginnt, leise vor sich hin zu sprechen.

Als würde er sich mit einem alten Freund unterhalten.

„Hey, Orion“, murmelt er, als ob die Sterne seine vertrauten Begleiter wären. „Ich frage mich, ob du jemals solche Probleme hattest wie ich. Wahrscheinlich nicht, du hängst da oben und strahlst einfach. Keine Sorgen, keine Schule, kein Mobbing.“

Jonathan schließt die Augen und atmet tief durch. Als er sie wieder öffnet, fixiert er einen besonders hellen Stern.

„Was würde wohl Cassiopeia dazu sagen?“, flüstert er. „Sieht sie mich hier unten? Weiß sie, dass ich nachts auf meinem Dach sitze und mir wünsche, dass alles einfacher wäre?“

Die Sterne antworten nicht, aber ihre Anwesenheit allein gibt Jonathan ein Gefühl der Geborgenheit. Er setzt seine Selbstgespräche fort, als ob er eine unsichtbare Vertraute hätte.

„Manchmal wünsche ich mir eine Freundin, du weißt schon? Jemanden, mit dem ich reden kann, der mich versteht und akzeptiert, so wie ich bin. Es ist schwer, sich ständig verteidigen zu müssen. Ich will einfach nur normal sein.

---ENDE DER LESEPROBE---