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In "Klassiker zum Vorlesen. Peter Pan" von Sabine Rahn erleben die Geschwister Wendy, John und Michael eine außergewöhnliche Nacht, die ihr Leben für immer verändern wird. Peter Pan, der Junge, der niemals erwachsen wird, und seine treue Gefährtin, die Fee Tinkerbell, erscheinen in ihrem Kinderzimmer und lehren sie das Fliegen. Gemeinsam begeben sie sich auf eine abenteuerliche Reise ins magische Nimmerland, einem Ort, an dem die Fantasie keine Grenzen kennt. Dort treffen sie auf wilde Meerjungfrauen und stellen sich der Bedrohung durch den berüchtigten Piraten Captain Hook. Sabine Rahns Neuinterpretation des zeitlosen Klassikers von J.M. Barrie macht diese fantastische Geschichte zugänglich für jüngere Zuhörer, ohne dabei den Zauber und die Spannung des Originals zu verlieren. Die wundervollen Illustrationen von Andrea Offermann ergänzen die erzählte Geschichte perfekt und fangen die Atmosphäre von Nimmerland und seiner Bewohner eindrucksvoll ein. Durch die kindgerechte Aufbereitung und die lebhaften Bilder wird "Peter Pan" zu einem idealen Vorlesebuch, das Kinder in die Welt der Fantasie entführt und gleichzeitig wichtige Themen wie Freundschaft, Mut und das Heranwachsen behandelt. Sabine Rahn gelingt es, die Abenteuer von Peter Pan und seinen Freunden so zu erzählen, dass sie junge Zuhörer fesseln und inspirieren. - Zeitloser Klassiker neu erzählt für kleine Zuhörer, macht die Geschichte von Peter Pan zugänglich und verständlich. - Lebendige und detailreiche Illustrationen von Andrea Offermann, die die Magie von Nimmerland und seiner Bewohner zum Leben erwecken. - Kindgerechte Sprache und Aufbereitung, ideal für Vorlesestunden und als Einführung in die Welt der klassischen Literatur. - Spannende Abenteuer und wertvolle Lehren über Freundschaft, Mut und das Erwachsenwerden, die Kinder begeistern und zum Nachdenken anregen. - Hochwertige Ausgabe, die in keinem Kinderbuchregal fehlen sollte und die zu gemeinsamen Lesemomenten einlädt. - Förderung der Fantasie und Kreativität bei Kindern durch die Einführung in die Welt von Peter Pan und Nimmerland.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Eines Nachts taucht ein seltsamer Junge mit einer kleinen Elfe namens Tinkerbell im Schlafzimmer von Wendy und ihren beiden Brüdern auf. Der Junge nennt sich Peter Pan und erzählt, dass er in Nimmerland lebt – einem fantastischen Land irgendwo hinter den Sternen. Als er und Tinkerbell den Geschwistern beibringen, wie man fliegt, wollen die drei unbedingt mit nach Nimmerland kommen. Aber wer hätte gedacht, dass sie dort gefährliche Piraten und jede Menge wilde Abenteuer erwarten?
Der Kinderbuch-Klassiker von James M. Barrie ist eine der beliebtesten Geschichten der Welt. Peter Pan liegt hier in einer für Kinder neu erzählten Fassung von Sabine Rahn vor – mit vielen stimmungsvollen Bildern von Andrea Offermann.
Ein echtes Vorlesevergnügen für Kinder ab fünf Jahren!
Alle Kinder werden erwachsen.
Alle?
Na ja, fast alle.
Irgendwann wissen Kinder einfach, dass sie erwachsen werden müssen. Wendy wusste das, seitdem sie zwei Jahre alt war. Damals hatte sie im Garten gespielt und Blumen gepflückt. Als sie mit den Blumen in der Hand auf ihre Mutter zulief, sah sie so süß aus, dass Mrs Darling rief: »Ach, wenn du doch immer so klein bleiben könntest!«
Von diesem Augenblick an hatte Wendy Bescheid gewusst.
Mrs Darling war Wendys Mutter. Sie war eine sehr schöne und romantische Dame mit einem leicht spöttischen Zug um den Mund. Aber das Bemerkenswerteste an ihr war ein Kuss in ihrem rechten Mundwinkel, den niemand bekommen konnte: Wendy nicht; Wendys Vater, Mr Darling, nicht und auch Wendys Brüder John und Michael nicht.
Mr Darling – der Vater von Wendy, John und Michael – konnte furchtbar gut rechnen und kannte sich sogar mit Aktien und an der Börse aus. Aber obwohl Mr Darling jeden Morgen pünktlich ins Büro ging und erst abends wieder vom Arbeiten nach Hause kam, hatte die Familie nie genug Geld, um Diener einzustellen. Jedenfalls keine richtigen: Das Kindermädchen von Wendy, John und Michael zum Beispiel war ein großer Neufundländer namens Nana, deren Hundehütte im Kinderzimmer stand. Mr Darling hatte manchmal Zweifel, ob ein Hund ein wirklich gutes Kindermädchen sein konnte. Aber seine drei Kinder hätten um keinen Preis der Welt ein anderes haben wollen!
Genauso, wie jedes Kind – nun ja: fast jedes Kind – erwachsen wird, kennt auch jedes Kind Nimmerland. Und wer Nimmerland kennt, kennt natürlich auch Peter Pan.
Wenn man erwachsen wird, vergisst man leider meistens beides: die Insel Nimmerland und Peter Pan. Deshalb wusste auch Mrs Darling schon lange nicht mehr, wer verflixt noch mal dieser Peter Pan sein sollte, der in den Köpfen ihrer Kinder immer wieder herumgeisterte.
Einmal in der Woche hatte Nana frei. Dann brachte Mrs Darling Wendy, John und Michael selbst ins Bett. Sobald die Kinder eingeschlafen wa-ren, setzte sie sich im Kinderzimmer an den Kamin, nähte oder stopfte Strümpfe und sah ihren Kindern beim Schlafen zu.
An diesem Abend hatte Mrs Darling eigentlich vorgehabt, ein neues Hemd für Michaels Geburtstag zu nähen. Aber dann fielen ihr doch die Augen zu, und sie schlief ein.
Sie träumte, dass ein Junge durch das Fenster ins Kinderzimmer gestiegen sei. Das war natürlich absoluter Unsinn, weil das Kinderzimmer im dritten Stock lag. Aber im Traum geht ja so manches, was eigentlich unmöglich ist. Der Junge hatte ein Licht dabei. Ein ziemlich kleines Licht. Es war höchstens faustgroß, aber es sauste so unglaublich schnell durchs Zimmer, als sei es lebendig.
Von diesem hin und her huschenden Licht wachte Mrs Darling schließlich auf – und sie wusste sofort, dass der Junge, der plötzlich mitten im Zimmer stand, nur dieser Peter Pan sein konnte.
Er war ein sehr hübscher Junge. Aber seine Kleidung war seltsam: Sie bestand ganz und gar aus Laub und Spinnweben. Und Mrs Darling sah, dass der Junge noch alle seine Milchzähne hatte.
Trotzdem erschrak Mrs Darling so sehr, dass sie schrie.
Nana, die gerade von ihrem Ausflug zurückgekehrt war, hörte den Schrei und rannte ins Kinderzimmer. Als sie den fremden Jungen sah, knurrte sie und schnappte nach ihm. Aber der Junge war zu schnell. Behände sprang er erst aufs Fensterbrett – Nana war dicht hinter ihm! – und dann hinaus.
Nun schrie Mrs Darling zum zweiten Mal, weil sie sich sicher war, dass der Junge sich bei seinem Sprung aus dem Fenster verletzt haben musste. So schnell sie konnte, rannte sie hinunter auf die Straße, um ihm zu helfen.
Doch dort unten war nichts und niemand, obwohl sie gründlich und überall nachschaute.
Kopfschüttelnd kehrte sie ins Kinderzimmer zurück und setzte sich, erschöpft von dem Schreck, wieder in ihren Sessel.
Wendy, John und Michael waren von dem ganzen Tumult zum Glück nicht aufgewacht. Aber Nana knurrte noch immer. Sie legte Mrs Darling etwas in den Schoß, was sie im Maul hatte. Es war ein Schatten – der Schatten des fremden Jungen!
Nana war dem Jungen so dicht auf den Fersen gewesen, dass sie das Fenster unmittelbar hinter ihm zugeschlagen hatte. Der Junge war zwar entkommen, aber sein Schatten hatte es nicht rechtzeitig aus dem Fenster geschafft.
Nun wollte Nana den Schatten gleich zum Fenster hinaushängen, damit der Junge ihn sich holen konnte, ohne die Kinder noch einmal zu stören. Aber das ließ Mrs Darling nicht zu.
»Was sollen denn die Nachbarn denken?«, sagte sie zu Nana. »Wenn dieser Schatten aus dem Fenster hängt, sieht das ja so aus, als ob wir Wäsche zum Trocknen raushängen würden. Das geht nicht!«
Also rollte sie den Schatten zusammen und verstaute ihn fein säuberlich in einer Schublade.
Dort blieb er eine ganze Woche liegen, ehe Mrs Darling Gelegenheit fand, ihrem Mann von dem Schatten und dem Jungen zu erzählen.
An diesem Abend wollten Mr und Mrs Darling ausgehen. Mrs Darling trug ihr schönes weißes Abendkleid und Mr Darling seinen neuen Anzug. Sie kamen gerade ins Kinderzimmer, um sich von ihren drei Kindern zu verabschieden, als Nana Michael seine Medizin geben wollte.
»Igitt!«, rief Michael. »Geh weg! Das Zeug nehme ich nicht!« Und er lief vor Nana, die den Löffel mit der Medizin schon im Maul hatte, einfach davon.
Mr Darling runzelte die Brauen und sagte: »Stell dich nicht so an, Michael. Als ich so alt war wie du, habe ich meine Medizin immer genommen, ohne zu murren. Und ich habe sogar ›Danke, liebe Eltern‹ gesagt.«
»Ich will aber nicht! Ich will aber nicht! Ich will aber nicht!«, schrie Michael unbeeindruckt.
Mrs Darling seufzte. Sie ging aus dem Zimmer, um ein Stückchen Schokolade für Michael zu holen, und Nana verschwand im Bad.
Wendy, die auch schon ihr Nachthemd anhatte, sagte: »Nicht wahr, Papa, die Medizin, die du jetzt manchmal nimmst, schmeckt noch viel scheußlicher als die von Michael?«
»Sehr viel scheußlicher«, bestätigte Mr Darling. »Aber ich würde auch diese Medizin sofort nehmen, wenn nur die Flasche nicht verschwunden wäre.«
In Wirklichkeit hatte er die Flasche jedoch versteckt, damit er das grässliche Zeug nicht länger schlucken musste.
Wendy rief: »Oh, aber ich weiß, wo die Flasche steht! Ich hole dir welche.« Und dann lief sie auch schon los und kam wenig später mit einem Glas voller Medizin wieder zurück. »Bitte schön, Papa.«
»Danke, Wendy.« Mr Darling schnitt eine Grimasse.
»Du zuerst, Michael«, sagte er.
Michael schüttelte den Kopf. »Nein, du zuerst, Papa.«
»Ach«, sagte Mr Darling. »In meinem Glas ist viel mehr drin als auf deinem Löffel. Das ist sowieso ungerecht.«
»Mach schon, Papa!«, drängte John.
»Halte du dich da raus, John!«, fuhr Mr Darling ihn an.
»Papa ist ein Feigling!«, rief Michael grinsend.
»Bin ich nicht!«, sagte Mr Darling. »Die Medizin macht mir nämlich überhaupt gar nichts aus.«
»Dann nimm sie doch«, sagte Michael.
»Nimm du sie doch«, sagte Mr Darling.
»Tu ich«, sagte Michael, »wenn du deine nimmst.«
Keiner dachte auch nur im Mindesten daran, nachzugeben.
Da hatte Wendy eine sehr gute Idee: »Nehmt eure Medizin doch einfach gleichzeitig!«
»Na gut«, sagte Mr Darling. »Auf drei!«
Wendy zählte. Bei drei steckte Michael den Löffel in den Mund und verzog das Gesicht. Aber Mr Darling versteckte sein Glas einfach nur hinter seinem Rücken.
Als Michael das sah, ließ er einen Wutschrei los.
»Vater!«, rief Wendy empört.
»Ich wollte die Medizin ja nehmen«, sagte Mr Darling. »Ganz ehrlich, aber dann ging das Glas irgendwie an meinem Mund vorbei und …«