Kleine Wüstenphilosophie - Nadja Neubauer - E-Book

Kleine Wüstenphilosophie E-Book

Nadja Neubauer

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Beschreibung

Willkommen in der Wüste! "Die Wüste ist die beste Lehrmeisterin, die es gibt." Zehn Köpfe reisen durch die Wüste. Wir begleiten sie dabei. Als Beobachter sehen wir sie auf ihrem Weg durch Sand und noch mehr Sand stöhnen, und wir bekommen mit, was unter einem nachtschwarzen Sternenhimmel in den Köpfen vor sich geht. Zehn Köpfe werden auf ihrem Weg durch die Wüste mit sich selbst konfrontiert, aber auch mit dem Anderen. Gemeinsam mit den zehn Köpfen durchbrechen wir die Oberfläche der Wüste und tauchen ein in das Abenteuer WÜSTE. Wir schauen und staunen und erkennen, was wirklich zählt: Wer Überflüssiges Streicht, Tritt Ein.

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Seitenzahl: 34

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Über das Buch:

Es ist nicht schwer, in die Wüste einzutreten, wenn man bereit ist, sich auf das Abenteuer Wüste einzulassen. Zunächst geht es darum, mit den äußeren Widrigkeiten der Wüste, mit den Entbehrungen, die eine solche Reise mit sich bringt, umzugehen lernen. Dann erst ist man bereit, den Wüsten in seinem Inneren zu begegnen. Diese Wüsten zu durchwandern und zu bestehen ist das eigentliche Abenteuer und die eigentliche Herausforderung. Zehn Reisende lassen sich auf dieses Abenteuer ein. Wir begleiten sie auf ihrem Weg durch die Wüste(n).

Zur Autorin:

Nadja Neubauer, 1989 in Nürnberg geboren, hat in Erlangen Theater- und Medienwissenschaften und Soziologie, in Bamberg Kommunikationswissenschaft studiert. Nach einem journalistischen Volontariat beim Radio ist sie als Moderatorin und Redakteurin tätig.

Dieses Buch ist für alle, die schon einmal Wüsten durchwandert haben, und für uns alle, die wir unsere Wüsten täglich bestehen.

Inhaltsverzeichnis

Lektion 1: Vom Schauen der Wüste

Lektion 2: Vom Eintreten in die Wüste

Lektion 3: Vom Gehen in der Wüste

Lektion 4: Von der Wüstengemeinschaft

Lektion 5: Vom Wüstensand

Lektion 6: Vom Alltag der Wüste

Lektion 7: Von Wüstennächten unter Sternen

Lektion 8: Vom Hören der Stille

Lektion 9: Vom Hungern und Dürsten

Lektion 10: Vom Schreien und Ausbrechen

Lektion 11: Vom Austreten aus der Wüste

Lektion 12: Von dem, was von der Wüste bleibt

Nachwort der Autorin

Vom Schauen der Wüste

Sie standen da und schauten. Zehn Köpfe standen in einer Reihe nebeneinander und blickten in die Ferne. Von oben betrachtet sah das Ensemble aus wie eine geknüpfte Perlenkette, die jemand hier mitten im Nirgendwo verloren hatte. Der eine ließ ein erstauntes Oh hören, der andere ein verzücktes Ohhh, und von wieder einem anderen war ein ganz fasziniertes Oooh zu vernehmen. Der Anblick, der sich ihnen in der Ferne bot, ließ auch keinen Raum für mehr Buchstaben geschweige denn Worte. Ein Oh oder Ohhh oder auch Oooh sagte alles, und stand für das pure Entzücken des Augenblicks. Fast schon entrückt waren die Köpfe in ihre je eigene Mischung aus Verzückung, Faszination und Staunen, der Blick in die Ferne gerichtet. Folgte der Beobachter diesem Blick, so fühlte auch er sich zu einem Oh, Oooh oder Ohhh hingerissen. Vielleicht blieb es aber auch bei einem O, weil selbst das stumme H zu viel gesagt schien. Die Schönheit des Anblicks lag ganz im Schauen, wohingegen Worte seine Größe zunichtemachten. Hatte man das erkannt, so blieb einem nichts mehr, als sich ebenso in die Reihe schauender Köpfe einzuordnen und sich in das Geschaute gänzlich zu entrücken.

Plötzlich kam Bewegung in die Kette. Ein Kopf nach dem anderen drehte sich nach links in die Richtung, aus der die Stimme kam, die sie weg vom Augenblick jeglichen Entrückt-seins zurück ins Dasein holte.

„Das ist nur ein Vorgeschmack dessen, was wir alle gemeinsam in den kommenden Tagen erleben werden! Die Realität der Wüste.“

Unter den Köpfen machte sich zustimmendes, ungeduldiges, vorfreudiges Gemurmel breit. Die Realität der Wüste. Deshalb waren sie alle hier, um sich in diese andere Realität zu entrücken, fernab ihrer gewohnten Routinen und alltäglichen Gewohnheiten. Sie wollten die Banalität des normal Gewordenen für eine gewisse Zeit in das Außergewöhnliche des Unbekannten eintauschen in der Hoffnung, dass die Normalität bei Rückkehr aus diesem Abenteuer für sie wieder zu etwas Besonderem werden würde.

Die zehn Köpfe standen in einer Reihe nebeneinander und blickten erneut in die Ferne. Zukunftsmusik plätscherte irgendwo leise monoton dahin, und war so schnell vorbeigezogen wie sie gekommen war. Hier und jetzt zählte nur dieser Anblick, in dem sich jeder Gedanke im Augenblick verlor. Hier und jetzt waren sie zehn Köpfe in der Wüste, die bereit waren, sich auf ein Abenteuer einzulassen, das schon begonnen hatte, als sie die Wüste in Gedanken zugelassen hatten. Hier vor ihren Füßen war sie real. Eine Realität, die jegliche Erwartungen sprengte, ins Unendliche dehnte, ins Nichts auflöste. Die Größe, Fülle und Schönheit der Wüste war das erste, das sie sahen, bis sie nur noch schauen konnten.