Vom Leben eines echten Clowns - Nadja Neubauer - E-Book

Vom Leben eines echten Clowns E-Book

Nadja Neubauer

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Beschreibung

VOM LEBEN EINES ECHTEN CLOWNS nimmt uns mit in Beppos Welt. Es ist eine Welt voller Farben, aber auch eine Welt voller Leid. Wo Menschen weinen, versucht Beppo Trost zu spenden, weil er selbst einst viel Trost erfahren hat. Am Ende sind es die Begegnungen zwischen Clown und Mensch, die Beppos Welt so bunt und liebenswert machen.

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Seitenzahl: 46

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Über das Buch:

VOM LEBEN EINES ECHTEN CLOWNS nimmt uns mit in Beppos Welt. Es ist eine Welt voller Farben, aber auch eine Welt voller Leid. Wo Menschen weinen, versucht Beppo Trost zu spenden, weil er selbst einst viel Trost erfahren hat. Am Ende sind es die Begegnungen zwischen Clown und Mensch, die Beppos Welt so bunt und liebenswert machen.

Zur Autorin:

Nadja Neubauer, 1989 in Nürnberg geboren, hat in Erlangen Theater- und Medienwissenschaften und Soziologie, in Bamberg Kommunikationswissenschaft studiert. Nach einem journalistischen Volontariat beim Radio arbeitet sie als Moderatorin und Redakteurin.

Vorneweg gesagt

Es ist nicht leicht, in einer Welt aufzuwachen, in der Glück und Leid so nah beieinander liegen können. In einer solchen Welt Trost, Halt und Hoffnung zu erfahren, ist ein großes Geschenk, das nicht selten von den Menschen kommt, die wir Freunde und Familie nennen. Es sind Menschen, die einander lieben und sich gegenseitig dabei unterstützen, zu sein und im Sein zu wachsen.

Ihnen widme ich die Worte in diesem Buch.

Danke, dass es euch gibt!

Nadja Neubauer

Inhalt

Clown-Sein

Spiegelbild

Geburtstag

Tränen

Im Krankenhaus

Mutterseelenallein

Karlchen

Seniorenwitze

Kugelig-Lachen

Maskerade

Verliebt-Sein

Schmetterlinge

Biene Maja

Farben

Kinderträume

Mut

Leben

Clown-Sein

Seine Nase leuchtete zinnoberrot und konkurrierte mit den orangeroten Haaren und dem kirschroten Mund in einem kalkweißen Gesicht um die Aufmerksamkeit der Passanten. Doch beachtete ihn niemand. Auch sein grünes Oberteil mit den roten Puffärmeln und den viel zu großen weißen Knöpfen kombiniert mit einer rot-grün-gestreiften Schlaghose und alten dunkelbraunen Lederschuhen, die zwei Nummern zu groß waren, fiel heute nicht auf. Ebenso wenig brachte der bunte Strauß Luftballons, den er in Händen hielt, die Kinder zum Staunen. Heute war er nur ein Clown unter vielen.

Viele Menschen waren heute mit komischen Outfits und Konfetti in den Haaren unterwegs. Er sah einen Mann im Spiderman-Kostüm, das wie ein Ganzkörperkondom kein Gramm Fett am Körper versteckte, nur dass der Mann kein Fett zu haben schien. Eine Gruppe Bienen oder Hummeln bevölkerte eine Seitenstraße und ließ niemanden vorbei, der nicht zum Volk der schwarzen und gelben Streifen gehörte. Er sah Frauen mit Bärten und Pistolen am Gürtel und Männer mit langen Haaren und Lippenstift in Netzstrumpfhosen. Er sah Frösche und Tiger und sogar Einhörner, die es nun wirklich nicht wirklich gab. Zumindest hatte er noch nirgendwo auf der Welt eines in echt gesehen. Nur heute da gab es sie, hier mitten auf der Straße. Sie sangen und tanzten, tranken und lachten laut. Wie albern, dachte der Clown, und beäugte die anderen Clowns argwöhnisch. In ihren Perücken und bunten Kleidern mit roten Nasen und ganz viel Schminke im Gesicht waren sie ihm nicht geheuer. Er traute den Clowns nicht über den Weg. Sie wollten sein wie er. Aber sie waren nicht wie er.

Er war ein echter Clown. Niemals käme er auf die Idee, so wie sie sein zu wollen. Warum wollten die Menschen heute also alle Clowns sein? Manchmal fragten ihn die Leute, was das Kostüm solle, Karneval sei doch längst vorbei. Welches Kostüm? Wenn er ihnen versuchte, zu erklären, er sei ein echter Clown, dann lachten sie, als hätte er einen Witz gemacht, dabei war ihm gar nicht nach Witzen zumute. Er verstand nicht, warum sie über ihn lachten. Als echter Clown war er überhaupt nicht lustig, manchmal war er todtraurig und sah alles rabenschwarz. Kunterbunt war seine Welt nur selten.

Heute, heute war sie bunt. Und er ging weiter durch die Straßen an den Menschen in ihren knallbunten, farbigen Kleidern vorbei. Alle waren so ausgelassen. Einmal jemand sein zu dürfen, der man sonst nicht war, einmal in eine Rolle schlüpfen zu dürfen, von der man sonst nur träumte, einmal nicht man selbst sein zu müssen, stimmte die Menschen fröhlich. Der Clown wunderte sich über sie. War man nicht unter seinen Kleidern, ganz egal, was man trug, immer noch man selbst? War die Welt nicht trotzdem noch dieselbe? Das Selbst wurde man doch nicht los, nur weil man in eine andere Rolle schlüpfte, sich schminkte oder anders gab. Der Clown konnte über sich selbst urteilen, Distanz zu sich selbst gewinnen, aber er konnte sich selbst nicht loswerden. Auch wenn er noch so sehr versuchen würde wie ein Einhorn zu sein, bliebe es immer nur bei einem wie ein. Er war keins. Der Clown war ein Clown und blieb ein Clown. Die Selbstannahme als Clown mutete komisch an, weil niemand immer Clown sein wollte. Doch der Clown mochte sein Clown-Sein.