Kleingeldhelden auf dem Weg zum großen Vermögen - Marian Kopocz - E-Book

Kleingeldhelden auf dem Weg zum großen Vermögen E-Book

Marian Kopocz

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Beschreibung

Endlich: der erste Job, das erste eigene Geld. Und jetzt ist am Monatsende sogar noch etwas übrig. Das gab es ja noch nie, was mache ich damit? Ok, eigentlich sollte ich es ja anlegen und ein Vermögen hätte ich sicherlich auch gerne. Aber wie schaffe ich ein Vermögen? Es wird an der Schule, in der Ausbildung und auch im Studium nicht gelehrt: Wie legt man Geld richtig an? Welche Anlageart ist für mich geeignet? Wie komme ich zu einem Vermögen? Viele, die ihr erstes Geld verdienen, wissen nicht, wie sie es am besten anlegen. Berufsanfänger, Studenten, Generation Y: Eine komplette Generation hat wenig Ahnung von Wirtschaft, Börse und den wichtigsten Fragen der Geldanlage. Aber sie hat ein riesiges Problem: den Ruhestand. Wenn diese Generation in Rente geht, wird sie nicht mehr ausreichen. Dagegen wollen und müssen sie etwas tun. "Kleingeldhelden auf dem Weg zum großen Vermögen" zeigt, wie man Geld richtig anlegt und gezielt ein Vermögen aufbaut. Dabei führt der Weg der Kleingeldhelden über Aktien, Dividenden, ETFs, Sparpläne und Pantoffel-Depots hin zum Erfolg. Geschrieben von einem Kleingeldhelden für zukünftige Kleingeldhelden.

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Inhalt

Deckblatt

Titelseite

Impressum

Widmung

Prolog

Kapitel 1: Vermögen aufbauen für Kleingeldhelden

Kapitel 2: Faszination Aktie

Kapitel 3: Der Reichmacher Dividende

Kapitel 4: An alle, die sich nicht für Aktien interessieren

Kapitel 5: Sparpläne oder wie du langsam reich wirst

Kapitel 6: Die richtigen Strategien

Kapitel 7: Das unbeliebteste Kapitel der Welt: Kosten und Steuern

Kapitel 8: Der richtige Vermögensmix – So wirst du zum Kleingeldhelden

Epilog

Das sind die Kleingeldhelden

Nachwort des Autors

Anhang mit Checklisten

Quellenverzeichnis

Stichwortverzeichnis

End User License Agreement

Guide

Cover

Inhaltsverzeichnis

Fangen Sie an zu lesen

Liste der Tabellen

Kapitel 1

Tabelle 1.1: Vergleich Festgeld – Aktien

Kapitel 2

Tabelle 2.1: Übersicht Schlechte Aktien

Kapitel 3

Tabelle 3.1: Die Macht der Dividende

Tabelle 3.2: Dividendenrendite Gegenüberstellung verschiedener Aktien

Tabelle 3.3: Dividendenrendite in 20 Jahren

Tabelle 3.4: Gegenüberstellung Vermögen – Ausschüttung

Kapitel 4

Tabelle 4.1: Gegenüberstellung Sparpläne 10 Jahre Anlage

Tabelle 4.2: Gegenüberstellung Sparpläne 20 Jahre

Kapitel 5

Tabelle 5.1: Beispiel Einrichtung Aktiensparplan

Tabelle 5.2: Beispiel Einrichtung ETF-Sparplan

Kapitel 7

Tabelle 7.1: Vergleich Kosten pro Jahr

Tabelle 7.2: Übersicht Kirchensteuer

Tabelle 7.3: Steuerspar-Effekt - Beispiel 1

Tabelle 7.4: Steuerspareffekt – Beispiel 2

Kapitel 8

Tabelle 8.1: Weltaktienindex seit 2005

Tabelle 8.2: Beispiel Entnahmeplan 6000 Euro

Tabelle 8.3: Beispiel Entnahmeplan 12.000 Euro

Epilog

Tabelle E-1: Übersicht Vermögensbildung Warren Buffett

Anhang mit Checklisten

Checkliste 1: Was sind die eigenen Ziele?

Checkliste 2: Übersicht über die wichtigsten Kennzahlen

Checkliste 3: Fragen beim Aktienkauf

Checkliste 4: Zahlt das Unternehmen eine gute Dividende?

Checkliste 5: Wie ist meine Performance?

Checkliste 6: Aktien oder ETFs?

Checkliste 7: Einmalanlage oder Sparplan?

Checkliste 8: Aufstellung der eigenen Kosten der Geldanlage

Checkliste 9: Eigene Rendite, Kosten und Steuern

Liste der Abbildungen

Kapitel 1

Abbildung 1.1: Zinseszinseffekt

Abbildung 1.2 Entwicklung einer Sparplan-Anlage

Kapitel 2

Abbildung 2.1: Chartanalyse Kurs

Abbildung 2.2: Chartanalyse Aufwärtstrend

Abbildung 2.3: Chartanalyse Abwärtstrend

Abbildung 2.4: Chartanalyse Bodenbildung

Abbildung 2.5: Chartanalyse Allzeithoch

Kapitel 5

Abbildung 5.1: Cost-Average-Effekt

Kapitel 8

Abbildung 8.1: Vermögen mit Inflation

Epilog

Abbildung E-1: Warren Buffetts Vermögen

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Marian Kopocz

Kleingeldhelden auf dem Weg zum großen Vermögen

Anlegen in Aktien, Fonds & ETFs

WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA

Alle Bücher von Wiley-VCH werden sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren, Herausgeber und Verlag in keinem Fall, einschließlich des vorliegenden Werkes, für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie für eventuelle Druckfehler irgendeine Haftung

1. Auflage 2020

© 2020 Wiley-VCH Verlag & Co. KGaA, Boschstr. 12, 69469 Weinheim, Germany

Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in andere Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Mikroverfilmung oder irgendein anderes Verfahren – reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsmaschinen, verwendbare Sprache übertragen oder übersetzt werden. Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen, Handelsnamen oder sonstigen Kennzeichen in diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt werden dürfen. Vielmehr kann es sich auch dann um eingetragene Warenzeichen oder sonstige gesetzlich geschützte Kennzeichen handeln, wenn sie nicht eigens als solche markiert sind.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.

Umschlaggestaltung: Torge Stoffers, Leipzig

Umschlagabbildung: studiostoks - stock.adobe.com

Projektmanagement und Lektorat: boos for books, Evelyn Boos-Körner, Schondorf am Ammersee

Satz: Lumina Datamatics

Print ISBN: 978-3-527-51023-8

ePub ISBN: 978-3-527-82930-9

 

 

 

Für Mama, Papa, Timon, Lenina und Nina

Prolog

»Die Frage, wie man reich wird, ist leicht zu beantworten. Kaufe einen Dollar, aber bezahle nicht mehr als 50 Cent dafür.«

Warren Buffett

Es geschah am Donnerstag, den 24. Oktober 1929: Die Anleger an der Wall Street in New York standen in ihren schicken Anzügen auf dem Börsenparkett und waren bester Laune. Der Raum war erfüllt von Rufen, die das Kaufen oder Verkaufen von Aktien bedeuteten und irgendwo schrillte eine Glocke. In den letzten Jahren waren die Aktien enorm gestiegen. Viele Menschen waren vermögend geworden, weil die Wirtschaft in den USA nach dem Ersten Weltkrieg prosperierte. Weil sie viel Geld verdienten und am starken Wirtschaftsaufschwung teilhaben wollten, kauften sich die Menschen Aktien. Immer mehr Menschen verdienten mit Aktien Geld und jeder, der noch nicht dabei war, wollte es ihnen nachmachen. Die Spirale drehte sich immer weiter, bis eine FOMO (Fear of missing out) einsetzte. Weil immer mehr Menschen Aktien kauften, wollten alle irgendwann Aktien haben. Sie hatten nämlich Angst, dass andere Menschen, seien es Nachbarn, Kollegen oder Familienmitglieder, reich würden, während man selbst arm blieb. Das Verheerende: Die Aktien wurden immer teurer, doch die Unternehmensgewinne, die wichtigste Währung an der Börse, konnten nicht mithalten. Sie wuchsen nicht so schnell wie die Preise der Aktien.1

Der Tag begann noch recht ruhig. Doch gegen 11 Uhr zog plötzlich ein Sturm auf. Ein einflussreicher britischer Geschäftsmann meldete Konkurs an. Britische Gelder wurden von der Börse abgezogen. Auf einmal wollten alle verkaufen. Nur durch den Einsatz des damaligen Vizepräsidenten der New Yorker Börse und durch Stützungskäufe der Banken konnten die Verluste begrenzt werden. Der Dow Jones, der wichtigste Aktienindex der USA, schloss an diesem Tag mit einem Minus von »nur« 2,1 Prozent. Doch bald darauf brach sich die Panik Bahn. Immer mehr Menschen verkauften Aktien und die Wirtschaft geriet ins Schleudern. Es war die große Wirtschaftskrise – auch die Große Depression genannt – die erst die USA und dann die ganze Welt von 1929 bis weit in die 1930er-Jahre beschäftigte. Dabei erreichte die Krise an der Börse bereits 1932 ihren Tiefpunkt: Bis dahin war die New Yorker Börse um 90 Prozent gefallen. Wer 100 Dollar investiert hatte, besaß nun nur noch zehn Dollar.

In diesen unruhigen 1930er-Jahren wuchs ein kleiner Junge in Omaha, Nebraska auf. Sein erstes Geld soll er der Legende nach damit verdient haben, ein Sixpack Coca-Cola für 25 Cent zu kaufen und die einzelnen Dosen für jeweils fünf Cent weiterzuverkaufen. Er bekam die Krise hautnah mit, weil sein Vater Broker war und somit mit dem Aktienhandel zu tun hatte. Das hielt ihn aber nicht davon ab, im Alter von elf Jahren seine ersten Aktien zu kaufen.2

Der kleine Junge überredete seine Schwester dazu, insgesamt 120 Dollar in Aktien zu investieren. Damals war das eine große Summe. Den ganzen Sommer über fiel der Kurs der Aktie und die Schwester piesackte ihren Bruder jeden Tag. Als die Aktien wieder stiegen, verkauften sie jeweils mit fünf Dollar Gewinn. Einige Zeit später waren die Aktien noch viel höher geklettert und der Junge ärgerte sich sehr, dass er aus Angst, Geld zu verlieren, die Aktien zu früh verkauft hatte. Doch daraus zog er seine Lehren und wurde später einer der erfolgreichsten Investoren der Welt.

Der Junge war übrigens Warren Buffett. Durch langfristige Geldanlage wurde er zwischenzeitlich zum reichsten Menschen der Welt. Im Jahr 2019 war er immer noch 82,3 Milliarden US-Dollar schwer, begonnen hat er mit nahezu nichts. Schon als Kind verdiente er sich sein eigenes Geld. Er verkaufte wie erwähnt Coca-Cola, stellte Flipperautomaten auf und sackte die Gebühren ein. Warren Buffett wusste schon immer, wie er sein Geld verdienen und anlegen konnte. Sein Rezept: sehr günstige Aktien von guten Unternehmen finden und dann warten, bis sie steigen und steigen und steigen. So wurde er Milliardär.

Warum ich dir das alles erzähle? Weil du sehen sollst, wie effektiv die Anlage in Aktien ist, auch, wenn es zu so großen Krisen wie 1929 oder 2008 kommt. Wenn jemand 1929 sein Geld zum schlechtesten Zeitpunkt anlegte, also einen Tag vor der Krise, dann hat er heute dennoch 6610 Prozent plus gemacht. Aus 1000 Dollar wären dann 67.100 Dollar geworden. Und wer am Tiefpunkt 1932 anlegte, der bekam sogar 62.253 Prozent plus. Oder anders ausgedrückt: In diesem Fall wären aus 1000 Dollar sage und schreibe 623.500 Dollar geworden. Denn durch Krisen ergeben sich immer wieder neue Chancen. Wie du diese Chancen nutzt und ein Vermögen aufbaust, das erfährst du in diesem Buch.

Kapitel 1:Vermögen aufbauen für Kleingeldhelden

»Als ich klein war, glaubte ich, Geld sei das Wichtigste im Leben. Heute, da ich alt bin, weiß ich: Es stimmt.«

Oscar Wilde

Was ist denn eigentlich Vermögen? Für den einen können 10.000 Euro bereits ein Vermögen sein. Der andere sagt, 100.000 Euro seien für ihn noch kein Vermögen. Vielleicht eine Million Euro? Du siehst, diese Frage kann man nicht pauschal beantworten. Der Vorteil ist aber, dass du für dich definieren kannst, ab welchem Betrag Vermögen für dich beginnt. Das hängt maßgeblich mit deinen Zielen zusammen. Was willst du eigentlich erreichen und warum solltest du oder willst du Geld anlegen?

Geld ist natürlich nicht alles im Leben. Aber es macht einige Sachen schon mal viel einfacher. Wenn du etwas mehr Geld besitzt, kannst du dir davon mehr Zeit leisten. Du kannst dich mehr um deine Familie kümmern, etwas für deine Gesundheit und für die Allgemeinheit tun. Du kannst etwas zurückgeben. Jeder, der sagt, Geld ist nicht wichtig, der hat entweder kein Geld und wird es niemals haben oder aber er hat sein Geld schlecht getauscht. Klar sind Gesundheit, Familie und Zeit viel wichtiger als Geld. Doch mit Geld und deinem Vermögen kannst du dir einfach mehr leisten und bist frei. Dafür musst du nun nur wissen, weshalb du Geld anlegen willst.

Genau diese Frage klären wir im ersten Kapitel dieses Buchs. Denn nur wer weiß, wo er hinwill, kann effektiv investieren. Wer einfach mal drauflos macht, der kann nicht langfristig erfolgreich sein. Und genau darauf kommt es an: auf den langfristigen Erfolg. Wenn du schnell reich werden willst, dann bist du hier falsch. Du kannst das Buch gerne zurückgeben und dich ärgern. Aber wenn du bereit bist, an dir zu arbeiten und langfristig Erfolg und Geld zu besitzen, dann bist du hier genau richtig.

Dabei richtet sich das Buch vor allem an diejenigen, die noch nicht mit der Geldanlage gestartet sind oder sich noch in den Anfängen befinden. Es richtet sich an Interessierte, an Millennials und an deren Eltern, falls sie sich noch nicht mit der Vermögensbildung befasst haben. Wer sich sehr gut mit dem Thema Aktien auskennt, der wird vermutlich weniger Neues in diesem Buch finden. Diejenigen können vielleicht vom Mindset oder der einen oder anderen Insider-Information zehren. In erster Linie geht es mir aber darum, die Menschen zu erreichen, die sich noch nicht an Aktien und ETFs heran getraut haben.

1.1 Warum sollte ich Vermögen aufbauen?

Möchtest du im Alter genug Geld haben? Oder lieber auf den Staat und seine wackelige Rente und den Schutz vor Armut setzen?

Möchtest du dir irgendwann ein Haus leisten? Oder in ständiger Abhängigkeit von jemandem und deinen Vermietern leben?

Möchtest du vielleicht nicht bis ins hohe Alter arbeiten, sondern schon vorher dein Leben genießen? Oder lieber wie der Staat es vorschreibt, bis mindestens 67 arbeiten und dabei eine klägliche Rente zusammenklauben?

Es gibt ganz viele Gründe, warum du Vermögen bilden solltest. Zuallererst bietet es dir Sicherheit. Sollte mal ein finanzieller Notfall eintreten, solltest du entlassen oder von einem Schicksalsschlag heimgesucht werden, so bietet ein finanzielles Polster wenigstens Linderung. Geld ist nicht alles, aber so ganz ohne Geld ist es dann auch irgendwie blöd.

Wir können aber auch einen Schritt weitergehen und voraussetzen, dass du dir irgendwann gewisse Träume erfüllen möchtest. Das kann ein eigenes Auto sein. Ein eigenes Haus. Vielleicht ein Ferienhaus. Eine Weltreise oder etwas ganz anderes. Vieles von dem wirst du nur erreichen, wenn du genug Geld hast. Ganz viele Leute haben das eben nicht. Aber keine Sorge, dafür zeige ich dir in diesem Buch Lösungen auf.

Wir können aber auch noch weitergehen und annehmen, dass du nicht bis zum Alter von 63, 65, 67 oder gar 70 Jahren arbeiten möchtest. Ich selbst bin 1994 geboren. Ich muss vermutlich damit rechnen, dass ich erst mit 70 Jahren oder später in Rente gehen kann. Das hat damit zu tun, dass immer weniger Arbeitnehmer immer mehr Rentner bezahlen müssen. Weil zu wenig Geld da ist, steigen die Beträge und das Rentenalter. Wenn nämlich das Rentenalter steigt, gibt es mehr Arbeitnehmer, die einzahlen und weniger Rentner, die etwas ausbezahlt bekommen. Das Ganze habe ich ausführlich in meinem ersten Buch »Kleingeldhelden – Wie du mit wenig Geld viel erreichen kannst« beschrieben. Dort sage ich dir auch, wie du dich dagegen wehren kannst und wie du dich gegen Altersarmut absicherst.

Zurück zu unseren Träumen. Sagen wir, du möchtest bereits mit 60 Jahren oder gar mit 50 Jahren auf dem Buckel aufhören zu arbeiten. Das geht dann nur, wenn du genug Kapital hast. Auch das ist ein lohnender Grund, um Vermögen aufzubauen.

Zu guter Letzt ist es wohl der Grund, dass du finanziell frei sein möchtest. Du möchtest nicht mehr völlig von deinem Job abhängig sein. Du möchtest vielleicht einfach das arbeiten oder das machen, was du möchtest. Allerdings geht das nur, wenn du nicht mehr auf Einnahmen aus deinem Beruf angewiesen bist und genug Kapital hast, um freier zu sein. Wie viel Geld du dafür brauchst und wo du es herbekommst, auch das erfährst du in diesem Buch.

Und das alles funktioniert mit Aktien, Fonds und ETFs. Und erstaunlicherweise geht das viel einfacher und besser, als sehr viele Menschen denken. Alles, was du dazu brauchst, sind die richtigen Ziele, die richtigen Strategien, das nötige Know-how und Durchhaltevermögen. All das bekommst du in diesem Buch von mir. Doch zuerst müssen wir wissen, wo du überhaupt hin willst. Deswegen klären wir nun zusammen deine Ziele.

1.2 Welche Ziele habe ich?

Wie wir eben gesehen haben, sind deine Ziele für einen erfolgreichen Vermögensaufbau ganz essenziell. Frage dich jetzt also, was du eigentlich erreichen willst. Wichtig hierfür ist, ein langfristiges Endziel für dich zu definieren. Das musst du nicht jetzt oder morgen machen, aber schon in der nächsten Zeit. Dein Endziel sollte stehen, bevor du richtig mit deinem Vermögensaufbau beginnst. Warum?

Wenn du einfach mal drauflos machst, dann wirst du höchstwahrscheinlich nicht zielführend handeln. Je nachdem was dein Ziel ist, wie weit es in der Zukunft liegt und wie viel Geld du dafür sparen möchtest, musst du anders vorgehen.

Ein 20-jähriger Student, der sich in zehn Jahren ein Haus kaufen möchte, legt anders an als ein 50-Jähriger, der in 15 Jahren sicher in Rente gehen will.

Eine 30-jährige Mutter, die für die Führerscheine ihrer Kinder Geld anlegen möchte, muss andere Wertpapiere und Strategien nutzen als ein 30-jähriger Single, der einfach möglichst reich werden will.

Für all diese unterschiedlichen Lebenssituationen, Ziele und Zeithorizonte brauchst du andere Strategien und Wertpapiere. Aber keine Sorge – das mag sich zunächst kompliziert anhören, ist es aber gar nicht. Nur die Herangehensweise und die Zusammenstellung der Portfolios unterscheiden sich. Schließlich kann man als junger Mensch noch ein höheres Risiko eingehen, weil man schlicht mehr Zeit hat, um etwaige Verluste mal wieder auszugleichen. Doch je älter du bist oder je näher du einem bestimmten Ziel rückst, für das du dein Geld brauchst, desto sicherheitsorientierter solltest du handeln. Denn wenn du noch zehn Jahre Zeit hast und dein Portfolio sinkt mal um sieben oder acht Prozent, dann ist das nicht schön, aber nur halb so wild. Willst du aber in sechs Monaten in Rente gehen oder in drei Monaten ein Haus kaufen, wäre es mehr als ärgerlich, wenn du plötzlich sieben oder acht Prozent verlierst.

Und ohne genaues Ziel wird es dir sehr schwerfallen, am Ball zu bleiben. Vielleicht wirst du irgendwann mal ein Minus im Depot haben und dich darüber ärgern. Das ist natürlich erlaubt, aber wenn du dann anfängst zu zweifeln und kein Ziel vor Augen hast, wird es dir sehr schwerfallen, weiterhin Vermögen aufzubauen. Du wirst vermutlich schnell verkaufen, auf den Verlusten sitzen bleiben und niemals ein Vermögen besitzen.

Andererseits kann es sein, dass du mal einen dicken Gewinn im Depot stehen hast. Dann wirst du vielleicht gierig und nimmst dir das Geld, ohne dass es weiterhin für dich arbeiten kann. Oder du erhöhst grundlos dein Risiko, weil du von dem Gewinn so fasziniert bist und denkst, auch deine nächste Anlage wird super laufen. Doch das ist oftmals ein Irrtum und eine Selbstüberschätzung. Deswegen brauchen wir ganz konkrete Ziele.

Was solltest du nun also tun? Überlege dir in den nächsten Tagen und Wochen, weswegen du ein Vermögen aufbauen möchtest. Schreibe dir das Endziel auf und überlege, wann du es erreichen willst. Zusätzlich solltest du Zwischenziele definieren, damit du Meilensteine zwischendurch erreichen kannst.

Beispiel 1:

Endziel: 50.000 Euro in zehn Jahren als Grundstock für einen Hauskauf

Zwischenziele: 10.000 Euro nach drei Jahren und 25.000 Euro nach fünf Jahren

 

Beispiel 2:

Endziel: 250.000 Euro für Renteneintritt

Zwischenziele: 50.000 Euro bis ich 40 Jahre alt bin, 150.000 Euro bis ich 50 Jahre alt bin

So siehst du, ob du auf dem richtigen Weg bist oder deine Strategie zwischendurch anpassen musst.

1.3 Wie viel Risiko möchte ich eingehen?

Die Deutschen mögen kein Risiko. Ihre Angst, Geld zu verlieren, ist so groß, dass sie lieber gar kein Geld anlegen wollen. Dadurch verpassen sie aber enorme Gewinnmöglichkeiten. Deswegen haben viele Menschen auch kein Vermögen oder bauen es sich nicht auf. Dabei herrscht bei uns oft die Vorstellung, die Geldanlage sei total spekulativ, sehr gefährlich und man würde andauernd Gefahr laufen, alles zu verlieren. Doch das ist Quatsch! So sagt auch einer meiner Lieblingsautoren Robert Kiyosaki: »Mein armer Vater sagte oft, dass Investieren riskant sei. Mein reicher Vater sagte, in Finanzsachen ungebildet zu sein, sei riskant.«

Aber warum sagt Kiyosaki das? Weil die richtige Geldanlage überhaupt nichts mit Spekulation zu tun hat. Weil die richtige Geldanlage mit einem guten Chance-Risiko-Verhältnis oftmals narrensicher ist. Weil nur der Zusammenbruch des Wirtschaftssystems dafür sorgen könnte, dass ein gutes Portfolio mehr als 50 Prozent an Wert verliert. Und wenn es zu einem solchen Ereignis kommt, dann ist es ohnehin egal, ob man mal Geld angelegt hat oder nicht. Denn dann dürfte niemand mehr etwas haben. Folglich kannst du bei der Geldanlage nur gewinnen. Allerdings nur, wenn du dein Vermögen richtig zusammenstellst. Wer wahllos Aktien kauft, der handelt spekulativ und riskiert, alles zu verlieren. Da hat die unwissende Masse schon recht. Doch nun müssen wir uns erstmal von einigen unschönen Denkmustern lösen, die wir durch die Schule, die Medien, Eltern und Gesellschaft eingetrichtert bekommen. Und dann definieren wir unsere Chancen und Risiken und du wirst erfahren, wie eine gute Mischung davon dich enorm weiterbringen kann.

Eines vorweg: Wenn du nicht gewillt bist, ein bisschen Risiko einzugehen, dann kannst du direkt aufhören, dieses Buch zu lesen. Das klingt hart, ist aber so. Bei der Geldanlage schwingt immer ein gewisses Risiko mit. Wenn du glaubst, du kannst, ohne etwas zu riskieren, Vermögen aufbauen, dann muss ich dich leider enttäuschen. Doch wer sein Risiko richtig einschätzt, der wird riesige Gewinne machen.

Kennst du den Spruch: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt? Das ist eine alte Weisheit, die man manchmal gar nicht mehr hören möchte. Doch sie stimmt. Wenn du kein Geld anlegst, kannst du nur hoffen und beten, dass du irgendwann zu einem Vermögen kommen wirst. Du könntest Glück haben und im Lotto gewinnen. Aber wie realistisch ist das? Du könntest Glück haben und irgendwann so viel Geld verdienen, dass du reich wirst. Aber wie realistisch ist das? Du könntest Geld erben und somit reich werden. Doch wie realistisch ist das? Und vor allem wann?

Wer Geld anlegt, der hat sein Geld einfach in der eigenen Hand. Das bedeutet, Freiheit, Selbstentscheidungsmöglichkeiten und ein Gefühl von Macht. Wer kein Geld anlegt, der legt seine Zukunft in die Hände von anderen Menschen. Der wird sein Leben lang arbeiten müssen, darauf hoffen müssen, dass sein Auto nicht kaputt geht und der Vermieter ihm nicht kündigt. Oder dass nicht so viel am Haus kaputt geht, was eine Reparatur benötigt. Wer damit einverstanden ist und sich damit wohlfühlt: Es spricht nichts dagegen. Doch für alle anderen, die selbstbestimmt sein wollen und etwas aus sich und ihrem Leben machen wollen, für sie alle ist dieses Buch.

Und was viele nicht verstehen: Man muss gar nicht enorm viel Risiko eingehen, um sehr viel Geld zu bekommen. Hier sind die Stichworte: Diversifizierung und das richtige Chance-Risiko-Verhältnis.

Was meine ich damit: Wer nur in ein einzelnes Unternehmen investiert, das darüber hinaus kein gutes Geschäftsmodell hat und kein Geld verdient, spekuliert eher.

Wer in fünf Unternehmen investiert, die ein Erfolg versprechendes Geschäftsmodell haben, der bekommt ein besseres Chance-Risiko-Verhältnis. Selbst wenn eines der fünf Unternehmen pleitegeht, dürften die Gewinne der anderen dieses Risiko mehr als wettmachen.

Wer in 20 gute Unternehmen investiert, der hat noch bessere Chancen.

Und so weiter. Auch wenn das nicht bis in die Unendlichkeit gilt. Denn irgendwann bringt mehr Diversifizierung einfach nichts mehr. Aber dazu später mehr.

Wichtig ist nun, dass du dir genau überlegst, wie viel Risiko du eingehen möchtest. Überlege dir, wie viel Geld du anlegen möchtest und notiere dir dann, wie viel Geld du verlieren könntest, ohne dass du komplett durchdrehst und nicht mehr schlafen kannst. Du solltest nämlich nur Geld anlegen, das du nicht zum Leben brauchst.

Nun überlege dir, wie viel Gewinn du machen möchtest und wie viel Risiko du bereit bist, einzugehen. Meistens bedeutet mehr Risiko mehr Gewinn. Setze für dich beide Parameter in ein richtiges Verhältnis. Etwa so: Ich möchte jedes Jahr etwa fünf Prozent Gewinn machen, aber niemals mehr als maximal zehn Prozent verlieren. Notiere dir deine Gedanken dazu auf das gleiche Blatt oder Dokument, auf dem auch deine Ziele und dein Zeithorizont stehen. Mehr dazu lernen wir später. Kommen wir zum nächsten und sehr interessanten Punkt:

1.4 Wie viel Vermögen möchte ich haben?

Okay, jetzt wird es mal Zeit, den Rechenschieber anzuschmeißen. Wie viel Geld brauche ich, um ein Vermögen aufzubauen? Wie viel Rendite kann ich auf mein Geld bekommen? Diese beiden Fragen sind zusammen mit deinem Timehorizon (Anlagehorizont) enorm wichtig. Was der Timehorizon genau ist, werden wir in Kapitel 1.6 noch detaillierter anschauen. Die Frage, wie viel Geld du brauchst, kannst nur du selbst beantworten. Hoffentlich hast du dir deine Notizen zu deinen Zielen schon gemacht. Von diesen Zielen kannst du ja ungefähr ableiten, wie viel Geld du haben möchtest. Jetzt ist die entscheidende Frage, wie viel Zeit du dafür hast. Denn dadurch ergibt sich, wie viel Risiko du eingehen solltest, um deine Ziele zu erreichen. Ist das Risiko allerdings zu hoch, so hast du nicht genug Zeit eingeplant oder deine Ziele zu hoch gesteckt. Oder du musst mehr Geld verdienen und sparen, um nicht ein zu hohes Risiko einzugehen.

Schauen wir uns jetzt beispielhaft mal an, was der Zinseszins so alles Schönes bewerkstelligen kann. Dabei betrachten wir folgendes Beispiel:

Du legst 10.000 Euro bei deiner Bank per Festgeld mit eineinhalb Prozent Zinsen jährlich an. Festgeld bedeutet, dass du dein Geld für eine bestimmte Zeit verleihst und es erst später plus Zinsen wiederbekommst. Das gilt in der Regel als ziemlich sicher.

Du legst 5000 Euro in Aktien mit rund sechs Prozent Rendite jährlich an.

Was denkst du, mit welcher Anlage du nach 20 Jahren mehr Vermögen haben wirst? Überlege erst, bevor du dir Tabelle 1.1 anschaust.

Jahr

Vermögen Festgeld

Vermögen Aktien

 

10.000

  5000

  1

10.150

  5300

  2

10.302

  5618

  3

10.457

  5955

  4

10.614

  6312

5

10.773

  6691

  6

10.934

  7093

  7

11.098

  7518

  8

11.265

7969

  9

11.434

  8447

10

11.605

  8954

11

11.779

  9491

12

11.956

10.061

13

12.136

10.665

14

12.318

11.305

15

12.502

11.983

16

12.690

12.702

17

12.880

13.464

18

13.073

14.272

19

13.270

15.128

20

13.469

16.036

Tabelle 1.1: Vergleich Festgeld – Aktien

Du siehst, aus deinen 5.000 Euro sind mit sechs Prozent jährlicher Rendite 16.036 Euro geworden. Und aus deinen 10.000 Euro, verzinst mit eineinhalb Prozent, nur 13.469 Euro. Das bedeutet, auch mit wenig Geld kannst du sehr gute Ergebnisse einfahren. Hierbei kommt es aber darauf an, wie du dein Geld anlegst. Dabei sind sechs Prozent Rendite überhaupt nicht viel. Dazu kommen wir aber später noch. Abbildung 1.1 zeigt die Rechnung noch einmal grafisch aufbereitet.

Abbildung 1.1: Zinseszinseffekt

Abbildung 1.1 zeigt dir, wie du dank deiner höheren Rendite mit weniger Geld immer weiter aufholst und die sichere Geldanlage irgendwann überholst und sogar abhängst.

Wie viel Vermögen du also später haben möchtest, hat noch nichts damit zu tun, wie viel du jetzt besitzt. Solltest du jetzt schon 20.000 Euro haben, hast du in 20 Jahren vielleicht nur 25.000 Euro daraus gemacht, weil du zu wenig Rendite erwirtschaftet hast. Auf der anderen Seite ist es auch möglich, dass du heute nur 2000 Euro hast und in 20 Jahren ganze 50.000 Euro daraus gemacht hast.

Denk also nicht zu klein bei deinen Zielen. Berechne deinen konkreten Bedarf, falls du das Vermögen für einen gewissen Zweck wie Hauskauf, Rente oder Ähnliches brauchst. Ist das bei dir nicht der Fall und du möchtest einfach mehr Vermögen aufbauen, dann denke darüber nach, wie viel du haben möchtest. Löse dich dabei von der Zahl, die bislang auf deinem Bankkonto erschien. Denk groß, aber nicht vermessen. Ein guter Anhaltspunkt, falls du nicht auf ein konkretes Ziel hin planst, wäre:

Vorsichtige Variante: das Fünffache deines Nettojahresgehalts

Normale Variante: das Zehnfache deines Nettojahresgehalts

Ambitionierte Variante: das 25-fache deines Nettojahresgehalts

Zum Abschluss dieses Unterkapitels solltest du nun bereits Notizen zu deinem Zeithorizont, deinem Risiko und deinen konkreten Zielen haben. Schaue dir diese Notizen an und lasse dir alles nochmal durch den Kopf gehen. Denn jetzt geht es um das richtige Mindset für deinen Vermögensaufbau. Präge dir deine Ziele gut ein und verliere sie nicht aus den Augen!

1.5 Das richtige Mindset

Viele Leute fragen mich immer, wie sie das mit diesen ETFs und so machen sollen. Was ETFs genau sind, schauen wir uns dann in Kapitel 4 an. Die Leute sagen mir, sie wollten jetzt auch mal Geld anlegen. Ich sage dann gerne, dass ich ihnen etwas vorschlage, sie aber mindestens 25 Euro im Monat dafür anlegen müssen. Das geht dann meist gerade noch so. Wenn ich aber hinzufüge, dass diese Summe später schon auf 50, 100 oder 200 Euro pro Monat anwachsen müsste, damit man wirklich Vermögen aufbauen kann, dann verstummen sie in der Regel und finden das viel zu viel. Aber was erwarten die Leute? Durch nichts kann man auch kein Vermögen aufbauen. Außer man gewinnt im Lotto. Wer investieren möchte, der muss auch Risiken eingehen. Kontrollierbare Risiken wohlgemerkt. Denn schauen wir uns doch mal drei Beispiele an. Im ersten investieren wir monatlich 25 Euro. Das ist ein super Start. Ich habe es genauso gemacht und empfehle es jedem, der einen Aktiensparplan oder ETF-Sparplan anlegen möchte. Starte mit 25 Euro monatlich und erhöhe die Summe irgendwann. Im zweiten Beispiel legen wir 50 Euro im Monat an und im dritten dann 100 Euro. Die Anlage ist immer gleich, wir kassieren durchschnittlich fünf Prozent Rendite pro Jahr und lassen die Anlage 20 Jahre laufen. In welche Wertpapiere wir genau investieren, spielt in diesem Beispiel keine Rolle. Später werde ich dir noch detaillierter sagen, in welche Wertpapiere du investieren kannst. Schauen wir uns in Abbildung 1.2 die Ergebnisse unseres Sparplans an.

Abbildung 1.2 Entwicklung einer Sparplan-Anlage

Nach 20 Jahren hätten wir in diesem Fall mit 25 Euro im Monat ganze 10.416 Euro angespart. Davon stammen 6000 Euro aus dem eigenen Ersparten. Also wurden 4416 Euro Gewinn erwirtschaftet.

Bei 50 Euro im Monat besitzen wir nun 20.832 Euro. Dabei stammen 12.000 Euro aus der eigenen Tasche. 8832 Euro sind Gewinn.

Und bei 100 Euro im Monat haben wir sogar 41.663 Euro auf der hohen Kante. Dabei haben wir nur 24.000 Euro investiert, aber 17 663 Euro Gewinn erwirtschaftet.

Du siehst, wer mehr Geld einzahlt, der macht auch mehr Gewinn, ohne das Risiko deutlich zu erhöhen. Denn die Anlage war ja immer gleich. Nun kannst du dir vorstellen, was passiert, wenn jemand wenig Geld mit wenig Rendite anlegt. Dann passiert mit dem Geld nämlich fast nichts. Und wer viel Kapital mit einer guten Rendite für sich arbeiten lässt, der verdient auch viel.

Du musst dir also vor der Anlage klar darüber sein, was du möchtest. Wenn du einmal Geld anlegst, dann musst du auch ein gewisses Risiko eingehen. Das gehört zu einem guten Mindset dazu. Auf der anderen Seite brauchst du aber keine wahnsinnig großen Risiken einzugehen, um eine gute Rendite zu schaffen. Fünf Prozent pro Jahr sind eine gute, aber keine wirklich schwierig zu erreichende Rendite.

Des Weiteren sind folgende Punkte für dein Mindset wichtig:

Ausdauer: Wer Geld anlegt, der braucht auch etwas Geduld. Die langfristige Anlage wird sich ganz besonders durch den Zinseszins für dich bezahlt machen.

Motivation: Warum willst du eigentlich Geld anlegen? Visualisiere dein Ziel vor deinem geistigen Auge, damit du immer im Blick hast, weswegen du anlegst. Warum sollte sich das alles lohnen? Dieser Punkt ist ganz wichtig, damit du nicht irgendwann orientierungslos bist.

Überzeugung: Wenn du mal gestartet bist, dann ziehe deine Strategie durch. Sei nicht wie ein Fähnchen im Wind und wechsle ständig deine Ansichten oder Strategien. Klar, manchmal musst du vielleicht zwingend etwas ändern, weil es nicht funktioniert oder du dich mit der Anlage nicht wohl fühlst. Das ist vollkommen okay. Aber versuche, so wenig Änderungen wie möglich vorzunehmen, wenn du einmal einen funktionierenden Vermögensaufbau hast.

Nun solltest du dir darüber im Klaren sein, ob du wirklich anlegen möchtest. Ob du bereit dafür bist. Gehe die einzelnen Mindset-Punkte nochmals durch und überlege dir, ob sie auf dich zutreffen oder nicht. An welchen Punkten könntest du noch arbeiten und welche erscheinen unüberwindbar für dich? Und wenn sie unüberwindbar sind, warum ist das so?

Diese Erkenntnisse werden nämlich für den nächsten Abschnitt sehr wichtig. Wir gehen nun an deinen Timehorizon, das vermutlich wichtigste Instrument für deinen Vermögensaufbau.

1.6 Timehorizon

Dein zeitlicher Anlagehorizont ist ungemein wichtig bei der Geldanlage. Ich würde sogar sagen, dass dein Timehorizon das wichtigste Element ist. Denn durch die Kraft des Zinseszins kann dein Vermögen erst so richtig wachsen. Der Zinseszins besagt ja, dass du auf dein Geld einen Zinssatz bekommst und es sich vermehrt. Wenn du 1000 Euro besitzt und zehn Prozent Zinsen erhältst, so vermehrt sich dein Vermögen innerhalb eines Jahres auf 1100 Euro. Denn Zinsen und Renditen bezeichnen immer die Gewinne innerhalb eines Jahres. Dann spricht man auch von der Rendite »per annum« (p. a.). Diese Formulierung wird dir in der Finanzwelt öfter mal begegnen. Nun kannst du diese 100 Euro konsumieren und aus deinem Vermögen nehmen. Das finde ich aber nicht so klug. Lasse diese 100 Euro auch für dich arbeiten, denn dann bekommst du nächstes Jahr nicht mehr 100 Euro Zinsen, sondern bereits 110 Euro Zinsen. Und so weiter. Dadurch wächst dein Vermögen viel schneller. Denn auf deine erhaltenen Zinsen bekommst du wieder Zinsen. Daher der Begriff Zinseszins.