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In der Sächsischen Schweiz wimmelt es von Stiegen. Klettersteige sucht man hier dagegen vergebens, auch wenn die eine oder andere Stiege Seilsicherungen aufweist, die an einem Klettersteig erinnern. Wer jedoch gerne frei klettert und ein bisschen den Nervenkitzel sucht, wird hier immer eine passende Stiege finden.
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Seitenzahl: 29
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Klettersteige und Stiegen in der Sächsischen Schweiz
1. Auflage 2012
Copyright © 2012 by Ronny Siegel
ISBN: 9783955770396
Um es gleich vorweg zu nehmen. Wer erwartet in der Sächsischen Schweiz Klettersteige vorzufinden, wie man diese aus den Alpen gewöhnt ist, wird bitter enttäuscht werden. Die einzige Stiege, die einem Klettersteig im Entferntesten ähnelt, ist die Häntzschelstiege. Diese Stiege wurde vor ein paar Jahren komplett saniert und besitzt in der Zwischenzeit ein fast durchgehendes Stahlseil, an den man sich mit einem Klettersteigset einhängen kann. Alle anderen Stiegen ähneln eher Kletterwänden des 2. und 3. Schwierigkeitsgrades, die mit Eisenkrampen versehen sind.
In der Sächsischen Schweiz gibt es mir sieben bekannte Stiegen im oberen Schwierigkeitsgrad. Im Gebiet der Schrammsteine findet man vier dieser Stiegen, die Starke Stiege, die Rübezahlstiege, die Rotkehlchenstiege und die Wilde Hölle. Bei den Affensteinen, oberhalb der Schrammsteine befinden sich zwei weitere Stiegen, die Häntzschelstiege und die Zwillingsstiege. Zudem gibt es in diesem Gebiet die Heilige Stiege, welche zwar als Stiege bezeichnet wird, aber nur ein anspruchsvoller Treppenaufstieg ist, wie man ihn an vielen Stellen in der Sächsischen Schweiz findet. Die letzte der sieben Stiegen, die Wirtsstiege, befindet sich gut versteckt links neben dem Lastenaufzug zum Pfaffenstein, oberhalb von Königstein.
Für blutige Anfänger sind die Stiegen nicht geeignet
Die meisten dieser Stiegen sind für Anfänger eher ungeeignet, mit Ausnahme der Wilden Hölle. Hier findet man im mittleren Teil ein paar Eisenkrampen, auf denen man ein abschüssiges Teilstück des Weges quert. Ich habe aber auch an dieser Stelle schon Menschen gesehen, die den Weg abbrachen und umkehrten. Alle anderen Stiegen sollte man nur begehen, wenn man über ein gutes Schuhwerk, Trittsicherheit und etwas Klettervermögen verfügt. Denn bei keiner der Stiegen, mit Ausnahme der Häntzschelstiege, kann man sich durchgängig mit einer Selbstsicherung sichern.
Würde man die Stiegen nach ihrem Schwierigkeitsgrad und den notwendigen Klettererfahrungen einstufen, würde ich die Reihenfolge wie folgt aufstellen, beginnend mit der einfachsten Stiege:
Die schwierigsten drei Stiegen, die Starke Stiege, die Wirtsstiege und die Rübezahlstiege erreicht man nur über Kletterzugänge oder Pfade, die nicht Öffentlich sind. Diese Stiegen sind zudem nicht ausgezeichnet und nur schwer zu finden. Zum Teil wurden bei diesen Stiegen die Eisenkrampen im unteren Bereich abgesägt, um den Aufstieg zusätzlich zu erschweren. Die Krampen im oberen Bereich werden zudem seit Jahren nicht erneuert und sind zum Teil stark verrostet.
Die ersten vier Stiegen befinden sich dagegen in einem sehr guten Zustand und werden seit Jahren kontinuierlich ausgebessert. Die Rotkehlchenstiege, die Häntzschelstiege und die Zwillingsstiege sind zusätzlich beschildert, um den Einstieg zu erleichtern. Allerdings gelangt man zu diesen Stiegen auch nur über Kletterzugänge oder Bergpfade. Nur die Wilde Hölle ist über einen nicht markierten Wanderweg zu erreichen.