Klosterhalfens kleine Reimbibel - Wolfgang Klosterhalfen - E-Book

Klosterhalfens kleine Reimbibel E-Book

Wolfgang Klosterhalfen

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Beschreibung

"Stets findet Überraschung statt, wo man sie nicht erwartet hat." (Wilhelm Busch) Dies gilt auch für die Bibel, vor allem für das Alte Testament, das drei Viertel des "Buchs der Bücher" ausmacht. Oder hätten Sie gedacht, dass der "liebe Gott" oft und gern an verbranntem Fleisch gerochen hat? Dass er den beruhigenden Duft von Brandopfern liebte (Lämmer, Schafe, Rinder, öfters auch mal Kinder, z.B. Söhne und Enkel Davids und die Tochter eines Heerführers)? Jede(r) sollte vorm Verwesen mal die ganze Bibel lesen. Was darin an Irrsinn steht, kaum auf eine Kuhhaut geht. Aus der Bibel rinnt das Blut, was Gott tut, ist selten gut. Die Märchen der Gebrüder Grimm sind im Vergleich nicht halb so schlimm. Denn in seiner Eifersucht hat Gott oft sein Volk verflucht. "Verehrt ihr meinen Namen nicht, dann werf ich Kot euch ins Gesicht." Ständig droht und mordet Er hinter seiner Schöpfung her. Nachzulesen ist das hier, ich wünsche dabei viel Pläsier. Wolfgang Klosterhalfen

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Gedichte und kritische Informationen zu Bibel, Kirche und Glaubenreimbibel.de

Klosterhalfens kleine Reimbibel Eine poetische Zusammenfassung und Kritik des Neuen Testaments BoD, 2022, 108 Seitenreimbibel.de/nt

Wolfgang Klosterhalfen Klosterhalfens kleine Reimbibel Eine poetische Zusammenfassung und Kritik des wichtigsten Buchs der Welt BoD, 2022,184 Seiten,reimbibel.de/ga

Vorwort

Seit Jahrtausenden werden auf unserer Erde tausende von zumeist männlichen Gottheiten verehrt. Bei aller Verschiedenheit ist diesen Göttern gemeinsam, dass sie sich verborgen halten und Zweifel an ihrer Existenz nicht ausräumen können oder nicht ausräumen wollen. Besonders viele Anhänger haben zwei monotheistische und miteinander verwandte Religionen: das Christentum und der Islam. Beide Glaubenslehren wurden nicht nur durch das Wort, sondern auch mit dem Schwert verbreitet.

Basis des christlichen Glaubens ist die Bibel, eine Sammlung von Schriften meist unbekannter Autoren der Antike. Die Bibel ist wegen ihrer weitreichenden Wirkungen auf den Lauf der Geschichte und auf das Leben von Milliarden von Menschen das wichtigste Buch der Welt. Sie enthält großartige Literatur, sie predigt die Nächstenliebe, sie spendet Trost, aber sie stiftet auch an zu Intoleranz, Unterdrückung, Hass und Gewalt.

Kriege wurden regelmäßig durch religiöse Führer unterstützt. Derzeit leiden zig Millionen Menschen unter Putin und dem Chef der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kyrill I., die eine Wiederherstellung des „heiligen Rus" anstreben, zu dem sie Russland, Weißrussland und die Ukraine zählen.

Viele Christen behaupten, die Bibel sei die unverzichtbare Basis moralischen Verhaltens, denn ohne Gott sei alles erlaubt. Trotz ihrer großen Bedeutung lesen aber hierzulande nur vier Prozent der Bevölkerung häufig in der Bibel: reimbibel.de/statistik.htm. Für aufgeklärte oder nie religiös indoktrinierte Menschen ist die Bibel aber nicht heilig, sondern von Menschen geschriebenes und zusammengestelltes menschliches Reden über Gott und die Welt.

Die Bibel ist schlecht editiert und im Grunde blasphemisch. Sie stellt Gott im Alten Testament nicht als einen Gott der Liebe, sondern als einen besonders jähzornigen und gewaltbereiteten Psychopathen und Massenmörder dar, der immer wieder in seiner Eifersucht droht und mordet oder morden lässt.

Ein großer Teil der Heil‘gen Schrift ist voller Wut und Zorn und Gift. Die Bibel hat auch gute Stellen, doch mehr gibt's von den kriminellen. Die Bibel ist ein böses Buch, der Menschheit wurde sie zum Fluch.

Mit meinen Reimbibeln möchte ich auf unterhaltsame Weise über wichtige Inhalte und Probleme der Bibel und des Glaubens informieren und auf die Notwendigkeit einer stärkeren Trennung von Kirche und Staat hinweisen.

Vor allem sollten die Schulen religiöse und ethische Fragen mit allen Kindern gemeinsam besprechen. Schüler und Schülerinnen sollten nicht einer religiösen Gehirnwäsche unterzogen und darin bestärkt werden, nicht nachprüfbaren Unsinn zu glauben, der von staatlich bezahlten Religionslehrern und Religionslehrerinnen auch heute gebetsmühlenartig vorgetragen wird.

Intensiv gläubigen Juden, Christen und Muslimen werden meine Gedichte und Texte vermutlich nicht gefallen. Vielleicht helfen sie aber schon weitgehend vom Glauben abgefallenen Menschen, religiösen Restalkohol und damit einhergehende Angst- und Schuldgefühle abzubauen.

Wolfgang Klosterhalfen, Düsseldorf, November 2022

Inhaltsverzeichnis

Genesis (Das 1. Buch Mose)

Gott erschafft Himmel und Erde

Gott erschafft Adam, den Garten Eden und Eva

Sündenfall und Vertreibung aus dem Paradies

Denksport für Freiwillige

Das göttliche Kainsmal

Hat Kain seine Schwester geschwängert?

Adam wird 930 Jahre alt

Gott ertränkt fast alle Menschen und Tiere

Der Noah-Bund

Die babylonische Sprachverwirrung

Abraham soll ins Land der Kanaaniter ziehen

Gott straft den von Abraham getäuschten Pharao

Der Abraham-Bund

Die Prophezeiung der ägyptischen Gefangenschaft

Beschneidung der Vorhaut als Bundeszeichen

Die Vernichtung von Sodom und Gomorra

Lot bietet den Männern von Sodom seine Töchter an

Lots Frau erstarrt zur Salzsäule

Lots Töchter lassen sich von ihrem Vater schwängern

Abraham schickt Mutter und Sohn in die Wüste

Abrahams blinder Gehorsam

Jakob überlistet seinen sterbenden Vater

Gott verspricht Jakob Land und Volk

Laban beutet Jakob aus

Gott renkt Jakob die Hüfte aus

Jakobs Söhne morden, rauben und verschleppen

Josef in Ägypten

Onan und Thamar tricksen

Jakob segnet seine Söhne

Exodus (Das 2. Buch Mose)

Die Hebammen weigern sich, Knaben zu töten

Mose erschlägt einen Ägypter

Gott offenbart sich dem Mose

Zippora macht Mose zu ihrem Blutbräutigam

Ägypten wird von zehn Plagen heimgesucht

Der Auszug aus Ägypten

Gott ertränkt das Heer der Ägypter im Meer

Mose besiegt die Amalekiter

Die Zehn Gebote

Regeln zum Schutz von hebräischen Sklaven

Strafen bei Körperverletzungen und Tötungen

Sozialethische Richtlinien

Hexen sind umzubringen

Mose soll drei Völker vertreiben

Die Bundeslade

Mose zerstört das goldene Kalb

Gott lässt aus Eifersucht 3.000 Menschen töten

Levitikus (Das 3. Buch Mose)

Vorschriften für die Darbringung von Tieropfern

Gott spuckt tödliches Feuer

Das Verbot, unreine Tiere zu essen

Gott hält Hasen für Wiederkäuer

Gottes lächerliche Leprabehandlung

Wer nicht opfert oder Blut isst, wird ausgerottet

Todesstrafe für Missachtung einer Opfervorschrift

Todesstrafe für Ehebrecher und Homosexuelle

Gebrechlichen wird verboten, Opfer zu bringen

Alle sollen sich am Versöhnungstag kasteien

Die Steinigung eines Gotteslästerers

Regeln für die Lohnarbeit von verarmten Brüdern

Regeln für Menschenhandel und Sklaverei

Gott droht abscheuliche Strafen an

Numeri (Das 4. Buch Mose)

Der göttliche Dreck-Weihwasser-Ehebruch-Test

Gott erscheint als Wolke und als Feuer

Wachteln vom Himmel und eine große Plage

Die Meisten dürfen nicht ins Gelobte Land

Die Steinigung eines Holzsammlers

250 Aufrührer und deren Familien fahren zur Hölle

Priester und Leviten lassen sich vom Volk ernähren

Das Kuhasche-Reinigungswasser-Ritual

Gott ermordet Hungernde durch Giftschlangen

Moses Zauberstab

Die Tötung von 24.000 Israeliten und Moabiterinnen

Gott möchte bei Neumond sniffen

Mose lässt morden, vergewaltigen, entführen und rauben

Was geschah mit den 32.000 geraubten Jungfrauen?

Deuteronomium (Das 5. Buch Mose)

Gott lässt das gesamte Volk von Sihon ermorden

Mose ruft zur Indoktrination von Kindern auf

Was die Israeliten beim Genozid beachten sollen

Auch ein Gott braucht Liebe

Völkervertreibung und Altarschändung

Der göttliche Überwachungsstaat

Instruktionen zu Mord, Raub und Zerstörung

Die Töchter der Feinde dürfen vergewaltigt werden

Widerspenstige Söhne sind zu steinigen

Steinigung bei vorehelichem Verkehr von Frauen

Kindeskinder von Huren sollen ausgestoßen werden

Scheidungsrecht zugunsten des Mannes

Gott droht mit fürchterlichen Plagen

Mose darf nicht ins gelobte Land

Josua

Die Überquerung des Jordans

Die Mauern von Jericho werden demoliert

Josua lässt Achan und dessen Kinder steinigen

Josua lässt alle Einwohner von Ai umbringen

Die Israeliten vernichten 31 Königreiche

Der Landtag von Sichem

Das Buch der Richter

Die Judäer erobern Siedlungsgebiete

Sebulon kassiert Zinsen

Gott straft, hilft, straft und hilft Israel

Debora eint verschiedene israelitische Stämme

Jael tötet den Heerführer Sisera mit einem Nagel

Gideon prüft die Glaubwürdigkeit Gottes

300 Wasserlecker vernichten 120.000 Männer

Jothams Fabel vom Dornbusch

Gott verkauft erneut die Israeliten als Sklaven

Jephthah opfert Gott seine Tochter

Simson: Supermann und Selbstmordattentäter

Eine untreue Ehefrau wird vergewaltigt und zerstückt

Gott ergreift Partei im Bürgerkrieg

Die Benjamiter nehmen sich die Töchter der Feinde

Über das Buch Ruth

1. Buch Samuel

Hanna lobt den Herrn und bekommt sechs Kinder

Gott kündigt einen Doppelmord an

Gott erschlägt 50.000 Menschen

Der Prophet Samuel warnt vor der Monarchie

Vernichtung der Amalekiter und Entmachtung Sauls

David und Goliath

David erbeutet 200 feindliche Vorhäute

David liebt einen Mann

David läuft zu den Philistern über

2. Buch Samuel

David lässt einen Jüngling ermorden

David wird König und Staatsgründer

Jerusalem wird Zentrum des Reiches

Gott erschlägt Usa im Zorn

David lässt Gefangene ermorden

Gott tötet das Kind von König David und Bathseba

Massenmord oder Zwangsarbeit?

Davids Sohn Amnon vergewaltigt seine Schwester

Absaloms Aufstand gegen König David

Davids Neffe Joab ermordet Absalom

Davids Neffe Joab ermordet Amasa

David opfert Gott zwei Söhne und fünf Enkel

Davids Dankgebet

1. Buch der Könige

König Salomo lässt seinen Bruder Adonia ermorden

Das salomonische Urteil

König Salomos heidnischer Harem

König Jerobeam: Frevel und Strafankündigung

Gott will sich an König Baseas Kindern rächen

Elia schlachtet die falschen Propheten

2. Buch der Könige

Elia tötet einen Hauptmann mit Feuer vom Himmel

Elisa verflucht 42 junge Burschen

Elisa zaubert und bewirtet seine Feinde

Gott täuscht und vertreibt die Aramäer

Die Tötung und Schändung von Joram und Isebel

Jehu lässt 70 Söhne sowie Propheten des Baal töten

Die Israeliten werden nach Assyrien verschleppt

Ein Engel ermordet 185.000 assyrische Soldaten

Gott kündigt eine weitere Volksvertreibung an

Die Bestrafung des Königreichs Juda

2. Buch der Chroniken

König Ahas wird bestraft

König Hiskias Opfergaben

Gott straft König Manasse

Grund und Dauer der babylonischen Gefangenschaft

Esra

Gott ist ausländerfeindlich

Esther

Die Juden vernichten 75.000 Menschen

Hiob

Gott und der Satan plagen Hiob

Das Theodizee-Problem

Aus den Psalmen

Sprichwörter (Sprüche Salomos)

Kohelet (Der Prediger Salomo)

Alles ist eitel

Alles hat seine Zeit

Wir Menschen sind auch nur Tiere

Glücklich die Toten - elend die Armen

Unrecht, nutzloser Reichtum und Glück

Kohelet warnt vor den Frauen

Kohelet rät, das Leben zu genießen

Das Hohelied

Jesaja

Die Untreue des Volkes

Das Gericht über Jerusalem

Schwerter zu Pflugscharen

Gott will den Frauen ihren Schmuck und ihre Männer nehmen

Die Ankündigung der Vernichtung Assurs

Die Ankündigung des messianischen Reiches

Die Ankündigung der Vernichtung Babels

Die betrunkenen Priester

Die Prophezeiung des Gerichts über Edom

Die Verheißung des messianischen Heils

Gott erschafft das Übel und den Frieden

Das vierte Lied vom Gottesknecht

Gott verheißt den Gerechten Lohn

Schweinefleischessern drohen furchtbare Strafen

Jeremia

Gott kündigt Götzendienern furchtbare Strafen an

Aus den Klageliedern Jeremias

Hesekiel

Hesekiels Vision und Berufung

Gott kündigt eine Hungersnot an

Väter werden ihre Kinder und Kinder ihre Väter essen

Strafandrohung gegen Land und Volk

Gott kündigt an, Kinder und Frauen töten zu lassen

Drohung gegen das untreue Jerusalem

Das Ende der Sippenhaft

Gott schärft und poliert sein Schwert

Das Gleichnis von den unzüchtigen Schwestern

Die untreuen Hirten

Der gute Hirte

Gott füttert Vögel und Feldtiere mit Heiden

Daniel

Daniel wird Berater des Königs von Babylon

Daniel deutet einen Traum des Königs

Daniels Freunde im Feuerofen

Daniel deutet den Traum vom gefällten Baum

Das Menetekel an der Wand des Palastes

Daniel in der Löwengrube

Hosea

Das Gericht über die Priester

Gott als Motte und Made

Gott will Feuer in Judas Städte schicken

Gott will Kinder zerschmettern

Joel

Die Ankündigung von Frieden und gute Ernten

Gott kündigt einen schrecklichen Wutanfall an

Macht Pflugscharen zu Schwertern!

Amos

Das Gericht über die Völker

Amos kündigt Erniedrigung, Mord und Vertreibung an

Jona

Bestrafung und Errettung des Propheten Jona

Micha

Micha droht dem Volk Israels

Nahum

Das drohende Gericht über Ninive

Haggai

Das Volk soll Gott einen neuen Tempel bauen

Sacharja

Gott kündigt Grauenvolles an

Maleachi

Gott droht, mit Kot zu werfen

Gott kündigt an, die Gottlosen zu verbrennen

Anhang

Schluss mit religiöser Indoktrination an Schulen!

Ethikunterricht

Reimbibeln für Schüler und Schülerinnen

Weitere kirchenkritische Artikel von W Klosterhalfen

Interview mit dem Autor der Reimbibel

Liebe in der Bibel

Die Briefe des Wolfgang an den „lieben" Gott

Aus dem Alten Testament

Das erste „Testament" macht drei Viertel der Bibel aus. Es wird von den Christen als das „Alte Testament" bezeichnet und entspricht weitgehend dem jüdischen Tanach. Auswahl und Anordnung der Schriften wurden bis zum Jahr 350 festgelegt. Die Texte sind nicht streng chronogisch geordnet. Die fünf Bücher Mose (Pentateuch) bezeichnen die Juden als Thora. Der jahwistische Teil der Thora (Gott wird Jahwe genannt) wurde um 900 vChr niedergeschrieben. Der elohistische Teil (Gott wird Elohim genannt) wurde um 720 vChr verfasst. Die Priesterschrift entstand um 550 vChr im Babylonischen Exil. Ein „Redaktor“ hat später mündlich und schriftlich Tradiertes zusammengestellt.

Genesis (Das 1. Buch Mose)

Gott erschafft Himmel und Erde

(Genesis, Kap. 1 und 2)

Am Anfang war Gott ganz allein

und sah wohl nicht viel Sinn im Sein.

Ganz langsam nur verging die Zeit

von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Ganz plötzlich kam ihm die Idee

(soweit ich das als Mensch versteh):

„Ich mache mir jetzt eine Welt,

die mir als Schöpfer gut gefällt.“

Wie Gott das machte, weiß man nicht,

wenn man von seiner Schöpfung spricht.

Für Christen ist jedoch ganz klar:

Der Herr ist groß und wunderbar.

Gott schuf den Himmel, dann die Erde,

dass sie des Herren Bühne werde.

Die Erde war noch wüst und leer

und ganz bedeckt vom großen Meer.

Sein Geist beliebte, dort zu schweben,

ansonsten regte sich kein Leben.

Da sprach der Herr (das ist kein Jux):

„Es werde Licht nun - Fiat lux!“.

Nachdem er so das Licht gemacht,

schied Gott vom Tag die finst‘re Nacht.

Dann spannte er das Himmelszelt

hochoben über unsre Welt.

Die Erde trennte er vom Wasser,

erschuf so Land und Meer, so dass er

als Nächstes Pflanzen schaffen konnte,

die dann das Licht zunächst besonnte.

Viel Grünes, Bäume, Früchte, Samen

danach dann an die Reihe kamen.

Er setzte Sonne, Mond und Sterne

ans Himmelszelt in weiter Ferne.

Der Herr war sehr erfinderisch,

schuf Schlangen, Vögel, Vieh und Fisch.

Die Tiere waren sehr verschieden,

und Gott der Herr war sehr zufrieden.

Besonders gut dem Herrn gerieten

Bakterien, Viren, Parasiten.

Auch hat er damals nicht vergessen:

die Starken, die die Schwachen fressen.

Den Menschen schuf er sich zum Bild,

was Gläubigen bis heute gilt.

Man merke sich dabei genau:

Gott schuf den Mensch als Mann und Frau.

Bisweilen hört man diesen Spott:

Der Mensch erschuf auch diesen Gott,

und wenn die Menschen Pferde wären,

dann würden sie ein Pferd verehren.

Der Babylonier Himmelskult

war an den Himmelsleuchten schuld.

Die Sonne wie auch die Planeten

war’n göttlich und drum anzubeten.

Man ehrte sie an sieben Tagen,

vermied so Zorn und böse Plagen.

Die Priester machten nun Laternen

aus all den schönen Göttersternen.

Gottlos war der Sternenhimmel,

Schluss war mit dem Gottgewimmel.

Doch in unsern Wochentagen

klingen nach die Göttersagen.

Die beiden großen Kirchen erkennen heute an, dass sich das vielfältige Leben auf der Erde durch Evolution entwickelt hat. Von Kreationisten wird dies bestritten. 2019 glaubten immer noch vierzig Prozent der Erwachsenen in den USA, dass Gott innerhalb der letzten ca. 10.000 Jahre den Menschen in genau seiner heutigen Form erschaffen hat.

Die Schöpfungsgeschichten beeindrucken seit über 2500 Jahren. Noch beeindruckender sind aber die wissenschaftlichen Erkenntnisse über das Universum und den Planeten Erde. Allein unsere Milchstraße hat etwa 250 Milliarden Sterne und eine Ausdehnung von etwa 100.000 Lichtjahren. Im beobachtbaren Universum vermutet man etwa 1.000 Milliarden

Galaxien, allein in unserer Galaxie mindestens

50 Milliarden Planeten.

Zur Evolution der Erde und ihrer Lebewesen

siehe z.B. evolutionsweg.de und Wikipedia.

Am Anfang gab es einen Knall,

das sagt man heute überall.

Was davor war, ist noch nicht klar.

Noch ist er eine These bloß:

der „kosmische Zusammenstoß“.

Gemäß dieser These entstand unser Universum aus dem Zusammenstoß zweier Universen. Aber wie kamen die zustande?

Was ich den Astronomen glaub:

Der Mensch entstand aus Sternenstaub.

Gott erschafft Adam, den Garten

Eden und Eva (Genesis, Kap. 2)

Zur Zeit als Gott die Erde machte,

er auch schon an die Pflanzen dachte.

Es gab bisher noch keinen Regen,

doch brachte Feuchtigkeit schon Segen.

Den Menschen formte Gott aus Erde,

Gott blies, dass er lebendig werde.

Aus einem feuchten Erdenkloß

entstand so Adam - nackt und bloß.

Der Herr erschuf dann einen Garten,

mit Bäumen, Früchten aller Arten.

Das Paradies, von dem wir reden,

ist uns bekannt als Garten Eden.

Er stellte den Erkenntnisbaum

zentral in diesen Lebensraum.

Es gab auch einen Lebensbaum,

doch diesen Baum erwähnt man kaum.

Die Bäume wuchsen nirgends besser,

denn Eden hatte vier Gewässer:

Es gab dort außer dem Pischon

den Tigris, Euphrat und Gihon.

Der Mensch, gesetzt in diesen Garten,

er musste nicht sehr lange warten,

bis Gott den Früchtebaum verbot:

„Wer davon isst, der ist bald tot.“

Der Mensch gab allen Tieren Namen,

die zu ihm in den Garten kamen.

Da sprach der Herr: „Er ist allein,

so soll es nicht auf Dauer sein.

Nach all den andern schönen Sachen

will ich ihm eine Hilfe machen.“

Er baute aus des Menschen Rippe

die Mutter unsrer Mensehensippe.

Und als der Mensch die Frau dann sah,

da fühlte er sich ihr ganz nah:

„Ist Fleisch vom Fleisch und Bein vom Bein,

ich nenn sie Frau, sie ist nun mein.“

Die Eltern lässt der Mann allein,

um mit der Frau ein Fleisch zu sein.

Die beiden Menschen waren nackt,

doch hat sie keine Scham gepackt.

Gott ruhte aus am siebten Tage,

so steht es in der Schöpfungssage.

Und wer die Welt genau studiert,

merkt schnell, dass er sehr gern pausiert.

Die Bibel wird sehr unterschiedlich aufgefasst

und interpretiert:

- wortwörtlich als Wort Gottes,

- als von Gott inspirierte Berichte,

- als von Menschen ohne göttlichen Einfluss

verfasste Schriften.

Seit wenigen Jahrzehnten dominiert in der Theologie die historisch-kritische Methode. In Predigten, Texten und Reden des Kirchenpersonals und in der Rezeption durch normale Bürger scheint aber häufig immer noch ein wortwörtliches Verständnis durch.

In meiner Reimbibel möchte ich nicht nur die „Rosinen", sondern auch viele der verhängnisvollen Passagen des „Buchs der Bücher" in leicht lesbarer Weise wiedergeben und zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der als heilig angesehenen Geschäftsgrundlage der beiden Kirchenkonzerne und ihrer Abspaltungen anregen.

„Kein Buch des Mose stammt von Mose, kein Psalm Davids von David, kein Spruch Salomos von Salomo, keine Vision Daniels von Daniel, die allerwenigsten Prophetenworte von den Propheten, unter deren Namen die Bücher überliefert sind. Es gab keinen Exodus aus Ägypten, keine Sinaioffenbarung und keine Übergabe der Zehn Gebote. Abraham, Isaak, Mose und Josua sind bloße Namen, Jericho wurde nie erobert. “ Gerd Lüdemann: Altes Testament und Kirche. Springe 2006, S. 196.

Sündenfall und Vertreibung aus dem

Paradies (frei nach Kapitel 3)

Naschverbot im Himmelsgarten?

Eher nicht, was wir erwarten.

Eva war es etwas bange,

doch dann sprach zu ihr die Schlange:

„Sterben wirst du dadurch nicht.“

Weiter dann die Schlange spricht:

„Diese Frucht ist wirklich heiß,

wissen wirst du, was Gott weiß."

Eva aß, danach ihr Mann.

Adam sah sich Eva an,

dachte sich: „Mein Gott, wie böse,

Eva hat ja eine Möse.“

Adam zierte Sack und Glied.

Eva sah den Unterschied,

machte ihm ‘ne Feigenhose.

(Diagnose: Sexneurose)

Haben sich dann schnell versteckt,

dass der Herr sie nicht entdeckt.

Doch im Fall des Sündenfalles

checkte Jahwe sofort alles:

„Sag mir, Adam, wo du bist!

Warum hast du dich verpisst?“

(Logisch ist die Frage Mist,

weil der Herr allwissend ist.)

Adam drauf: „Ich bin ganz nackt,

darum hat mich Furcht gepackt.“

„Wer hat dir das denn gesagt?“,

hat der Herr zurückgefragt.

„Hast du von dem Baum genommen,

soll mein Zorn dich überkommen!"

„Herr, verschone meinen Leib,

diese Frucht gab mir das Weib.“

Jahwe sprach drum Eva an:

„Warum hast du das getan?“

Eva sprach: „Ich ward betrogen,

denn die Schlange hat gelogen.“

Jahwe sprach direktemange

diese Worte zu der Schlange:

„Weil du Böses hast getan,

fresse Erde nun fortan.

Menschen sollst du giftig stechen,

strafen sie für ihr Verbrechen.“

Und zu Eva sprach er dann:

„Dein Verlangen sei der Mann.

Schwanger werde und beim Kreißen

soll es dir den Leib zerreißen.“

Und zu Adam sprach er schließlich:

„Deine Tat stimmt mich verdrießlich.

Folgtest deines Weibes Rat,

strafen will ich deine Tat.

Ich verfluche deinen Acker,

also gehe hin und racker

dich auf deinen Feldern ab,

bis zu Staub du wirst im Grab.“

Jahwe wurde richtig fies:

„Raus aus meinem Paradies!“

Fortan war die Sünde erblich,

und der Mensch blieb Mensch und sterblich.

Unerfüllter Menschheitstraum

blieb die Frucht von Lebensbaum.

Denn den Baum des Lebens

sucht man nun vergebens.

Zwei Cherubim mit Flammenschwert

verhindern, dass zurück man kehrt.

Trotz des Herren strenger Mahnung:

beide hatten keine Ahnung.

Wussten nicht, was bös und gut,

was man lässt, und was man tut.

Wegen einer Schlangenlist

wurde Gott zum Exorzist.

Und so weiß heut jeder Christ,

dass der Schöpfer reizbar ist.

Theologen von Beruf

rätseln, wer das Böse schuf.

Gott war‘s nicht, so viel steht fest.

Der hasst Böses wie die Pest.

Doch es bleiben arge Zweifel:

Wer zum Teufel schuf den Teufel?

de.wikipedia.org/wiki/Teufel

Ganz gewitzte Theologen

haben daher schon erwogen,

dass der böse Antichrist

Teil des lieben Gottes ist.

Denn aus Güte schuf Gott kaum

den verfluchten Früchtebaum

und der schwachen Menschen Sucht

nach dem Fleisch der süßen Frucht.

In der lateinischen Übersetzung heißt es: Eritis sicut deus, scientes bonum et malum (Ihr werdet sein wie Gott und erkennt Gut und Böse). Dass die Früchte am Baum der Erkenntnis meist als Äpfel dargestellt werden, könnte daran liegen, dass malum sowohl „das Böse“ wie auch „Apfel“ bedeutet. Die christliche Lehre von der Erbsünde hat zwar in der heutigen Theologie einen schweren Stand, sie ist aber in der Bevölkerung immer noch populär und wird z.B. im Katechismus der Katholischen Kirche wie folgt dargestellt:

„Der Bericht vom Sündenfall [Gen. 3] verwendet eine bildhafte Sprache, beschreibt jedoch ein Urereignis, das zu Beginn der Geschichte des Menschen stattgefunden hat [Vgl. GS 13,1.]. Die Offenbarung gibt uns die Glaubensgewißheit, daß die ganze Menschheitsgeschichte durch die Ursünde gekennzeichnet ist, die unsere Stammeltern freiwillig begangen haben" (Nr. 390)

Das Christentum und die vielen anderen religiösen Unterdrückungs- und Ausbeutungssysteme sind die eigentliche Erbsünde, die die Menschen immer noch auf nachfolgende Generationen übertragen. Die Methode, Menschen Schuldgefühler einzureden und ihnen dann vorzumachen, man könne sie vor einer ewigen göttlichen Bestrafung schützen, bringt den Kirchen seit vielen Jahrhunderten Geld und Macht.

Ob Menschen überhaupt einen freien Willen haben, ist heftig umstritten. Während Katholiken und evangelikale Christen dies eher bejahen, ist es gemäß der Prädestinations lehre (Augustinus, Luther, Calvin) nur der Gnade Gottes zu verdanken, wenn ein Mensch gut ist. Zur christliche Lehre von der Erbsünde, der individuellen Schuld, dem Opfertod Jesu und dem Jüngsten Gericht passt die Annahme eines freien Willens besser als eine Sicht wie Schopenhauer sie vertreten hat:

„Du kannst tun was du willst: aber du kannst, in jedem gegebenen Augenblick deines Lebens, nur ein Bestimmtes wollen und schlechterdings nicht Anderes, als dieses Eine.“ Arthur Schopenhauer: Preisschrift über die Freiheit des Willens (1839)

Menschen haben zwar oft das subjektive Gefühl, frei entscheiden zu können, was sie tun oder lassen, aber in Wirklichkeit haben die Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen von Menschen physikalische, chemische, biologische, psychologische und politisch-ökonomische Ursachen. Man kann daher argumentieren, dass eine irdische oder göttliche Bestrafung eigentlich ungerecht ist. Es besteht jedoch aus praktischen Gründen Einigkeit darüber, dass Straftäter für ihre Taten zu bestrafen sind, soweit nicht eine offensichtliche Einschränkung der „ Willensfreiheit“ dem entgegen steht.

Eigenartigerweise erwarten auch Richter, die an eine Freiheit des Willens glauben, dass sich eine Bestrafung positiv auf den angeblich freien Willen des Täters auswirkt.

Gemächlich fließt der Bach zu Tal,

er hat halt keine andre Wahl.