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Ein Mitglied einer Werbefirma wird bei einem Seminar auf Porquerolles am Strand ermordet aufgefunden. Bei der Untersuchung stellen sich komplizierte persönliche Verflechtungen zwischen den Kollegen heraus, die ein Motiv darstellen könnten. Liegt dort die Ursache für den Mord? Als ein zweiter Seminarteilnehmer ermordet wird, ermitteln Fleur Dubois und Julien Peyrot plötzlich in einer anderen Richtung.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Kommissar Peyrot und der Mord am Strand von Porquerolles: Frankreich Krimi
Copyright
Kapitel 0
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
von HENRY ROHMER
Ein Mitglied einer Werbefirma wird bei einem Seminar auf Porquerolles am Strand ermordet aufgefunden. Bei der Untersuchung stellen sich komplizierte persönliche Verflechtungen zwischen den Kollegen heraus, die ein Motiv darstellen könnten. Liegt dort die Ursache für den Mord? Als ein zweiter Seminarteilnehmer ermordet wird, ermitteln Fleur Dubois und Julien Peyrot plötzlich in einer anderen Richtung.
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Alfred Bekker
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Es war eine jener seltenen, frühherbstlichen Morgende auf der Île de Porquerolles, an denen die träge aufgehende Sonne den Horizont in ein Kaleidoskop aus Pastellfarben tauchte. Die ersten Strahlen tanzten über die smaragdgrünen Wellen und malten schimmernde Lichtflecken auf die weißen Sandstrände. Ein leichter Wind strich durch die Pinienwälder und mischte sich mit der salzigen Meeresluft, um den Charakter dieser wundersamen Insel zu formen.
Der kleine Hafen von Porquerolles erwachte allmählich zum Leben. Die Fischerkähne, die wie getreue Wachposten in Reih und Glied an den Anlegestellen dümpelten, erzählten Geschichten von vergangenen Abenteuern und ungestillter Sehnsucht. Antoine, der alte Fischer mit der sonnengegerbten Haut und dem verschmitzten Lächeln, polierte gerade sorgfältig die Bordwand seines Bootes, als ein junger Tourist in auffallend neuer Freizeitkleidung von der Fähre stolperte und sichtlich beeindruckt den ersten Atemzug der Morgenluft inhalierte. Antoine nickte ihm flüchtig zu und murmelte etwas von „un autre rêveur de la ville“, einem weiteren Träumer aus der Stadt.
Das Herz des Ortes war die Place d'Armes, ein weitläufiger Platz, der von alten Steinbauten umrahmt wurde, deren Fassaden unter dem moosüberwachsenen Putz verschwanden. Hier und da flimmerten noch die Lichter der Cafés, die erste Espresso servierten und den schlaftrunkenen Inselbewohnern einen Muntermacher ausbrachten. Madame Bouvier, eigentümlich für ihren scharfen Blick und ihre unerschütterliche Meinung über die Qualität der lokalen Produkte, begann gerade, Gemüse und Obst auf ihren Marktstand zu stellen, als sie ein paar eingeschlafene Katzen verscheuchte, die es sich über Nacht auf ihren Holzkisten gemütlich gemacht hatten.
In einer Ecke der Place d'Armes stand ein altes Klavier auf Rollen, auf das irgendein Abenteuerlustiger einst ein verziertes Schild mit der Aufschrift „Jouez pour tous” geschraubt hatte. Luc, ein Stammgast, dessen zerschlissene Fischerjacke Geschichten von harten Wintern und abenteuerlichen Bootstouren erzählte, verstimmte die ersten Tasten. Ein paar einsame Noten schwebten in die Morgenluft und vermischten sich mit dem Chor der Möwen und dem gelegentlichen Glucksen des Hafens.
Es wurde allmählich lebhafter. Über die gepflasterte Straße schlenderte ein älteres Ehepaar, das seine vermutlich allmorgendliche Runde drehte und schwatzend die neuesten Inselgeschichten austauschte. Kinder in Schuluniformen, die auf der Insel wie kleine Versionen ihrer Eltern wirkten, huschten mit Schultaschen vorbei, auf der Jagd nach den besten Sitzplätzen im alten Klassenzimmer am Ende der Straße.
Ein besonderes Augenmerk zog an diesem Morgen ein junger Paar auf sich, das frisch verheiratet den ersten Urlaub in der südlichen Sonne verbrachte. Sie liefen Hand in Hand, die Augen glänzten vor Glück und Aufregung, während sie über den Trödelmarkt schlenderten und ein altes, verrostetes Fernglas bewunderten. Der Verkäufer, ein beleibter Mann mit buschigen Augenbrauen und einem verschmitzten Grinsen, pries es ihnen als „das perfekte Werkzeug für Abenteuer auf hoher See“ an.
Während die ersten Touristen die Strände aufsuchten und sich auf den Felsen um Leuchos verliebten, begannen im Hintergrund des Küstenortes geheime Kräfte zu arbeiten. Die ruhige Oberfläche der Insel verbarg tiefe Wasser, und auch wenn die morgendliche Sonne Porquerolles in einem friedlichen Licht präsentierte, so wusste niemand, welch düsteres Geheimnis bald enthüllt werden würde, sobald das Rätsel der Geschichte seine Fäden zu weben begann…
Der geheime Ort am Strand, verborgen und fast mystisch in seiner Abgeschiedenheit, war nur den Eingeweihten der Île de Porquerolles bekannt. Ein verschlungener Pfad, überwuchert von wilden Brombeersträuchern und säumend von duftenden Lavendelbüschen, führte zu dieser versteckten Bucht. Der Geräuschpegel des Dorfes verblasste allmählich, während man tiefer in die grünlichen Tunnel aus Blättern eindrang, bis schließlich nur noch das sanfte Rauschen des Meeres die Stille durchbrach.
Die Bucht selbst war eine natürliche Schönheit. Die Klippen, die den Strandbogen schützend umrahmten, erhoben sich majestätisch und gaben der kleinen Bucht den Anschein eines nahezu uneinnehmbaren Refugiums. Diese Felsen waren von der Zeit gezeichnet; poröse, mit weißen und goldenen Flechten übersäte Oberflächen erzählten Geschichten von Jahrhunderten der Erosion und salzigen Winden.
Das Wasser in der Bucht war von außergewöhnlicher Klarheit, so durchsichtig, dass man mühelos die Seeigel, bunten Fische und Algen erkennen konnte, die zwischen den Felsen und im weichen Sand lebten. Der Sand selbst war anders als an den belebteren Stränden der Insel – feiner, fast wie Puder, schimmerte er unter der Sonne in einem goldenen Glanz. Hier und da fanden sich kleine Perlen und herrlich geformte Muscheln, wahre Schätze der Natur, die das klare Wasser anspülte und zurückließ.
Ein besonderer Anziehungspunkt der geheimen Bucht war der alte Leuchtturm, der inmitten der Felsen thronte. Er erinnerte an vergangene Zeiten, als tapfere Seeleute noch auf brüllenden Ozeanen kämpften und seine Strahlen ihre einzige Hoffnung auf Rettung waren. Der Leuchtturm hatte die Jahre nicht unbeschadet überstanden: Sein Fundament war rissig, Flechten und Moos hatten seine Mauern überzogen, und einige seiner Stufen im Inneren waren dem Zahn der Zeit zum Opfer gefallen. Dennoch strahlte er etwas Erhebendes und Zeitloses aus, seinen letzten Glanz nutzend, um Romantikern und Träumern Zuflucht zu gewähren.
Ein Stück entfernt vom Leuchtturm, geschützt von einem dichten Dickicht, stand eine alte, halb verfallene Fischerhütte. Die Hütte war aus grobem, verwittertem Holz gebaut und die Fensterläden hingen schief in ihren Angeln. Über der Tür hing ein verblasstes Schild, das einst den Namen des ursprünglichen Besitzers trug, nun aber nur noch Schatten seiner ursprünglichen Pracht war. Das Innere der Hütte erzählte Geschichten einsamer Stunden und geheimnisvoller Handwerkskunst. Alte Netzte, verrostete Angelhaken und zerbrochene Kompasse hingen an den Wänden, als ob sie nur darauf warteten, wieder zum Leben erweckt zu werden.
Dies war der Rückzugsort von Marc, dem Künstler. Ein grob gezimmerter Tisch vor der Hütte diente ihm als Werkbank. Darauf lagen unvollendete Skulpturen aus Treibholz, deren abstrakte Formen und rauen Kanten die Rohheit der Natur widerspiegelten. Während Marc arbeitete, lauschte er dem Flüstern des Meeres und ließ sich von der natürlichen Schönheit der Umgebung inspirieren.
Der geheime Ort am Strand von Porquerolles war nicht nur ein Versteck, sondern ein heiliger Boden für diejenigen, die nach Frieden und Inspiration suchten. Er versteckte sich vor neugierigen Augen und offenbarte seine Geheimnisse nur den Seelen, die bereit waren, sich auf die magische Stille und die tiefen Geheimnisse der Insel einzulassen. Doch auch dieser verwunschene Winkel würde bald in den Strudel der Ereignisse gezogen werden, die das Schicksal für die Île de Porquerolles bereithielt.
Der Leuchtturm von Porquerolles, der sich stolz inmitten der geheimen Bucht erhob, war nicht nur ein Wahrzeichen der Insel, sondern auch ein Quell zahlreicher Mythen und Legenden, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Für die Inselbewohner war der Leuchtturm mehr als ein maritimes Signal; er war ein lebendiger Zeuge vergangener Zeiten und verborgener Geschichten.
Eine der bekanntesten Legenden besagte, dass der Leuchtturm einst von einem Einsiedler bewohnt wurde, der als „Le Gardien Silencieux“ – der stille Wächter – bekannt war. Dieser Mann, so erzählte man sich, hatte eine traurige Geschichte. Er war ein ehemaliger Seemann namens Louis, der nach einem schweren Sturm seine gesamte Crew verloren hatte. Die Trauer und Schuldgefühle trieben ihn in die Einsamkeit und er fand in dem Leuchtturm sein neues Zuhause. Louis widmete sein Leben dem Schutz anderer Seeleute und glaubte fest daran, dass er durch das Licht des Leuchtturms die Geister seiner verlorenen Kameraden besänftigen könnte. Man sagt, dass sein Geist noch immer in den Nächten umherwandert, wenn Nebel über die Insel kriecht, und dass er denjenigen erscheint, die in Not sind, um ihnen den Weg zu weisen.
Eine weitere Legende, die bei den Kindern der Insel besonders beliebt war, erzählte von einem Piratenschatz, der tief unter dem Fundament des Leuchtturms verborgen liegt. Der Legende nach hatte der berüchtigte Pirat Gaston Le Noir, der zusammen mit seiner Crew die Küsten des Mittelmeers unsicher machte, seinen Schatz hier vergraben, bevor er von den königlichen Flotten gefasst wurde. Es hieß, dass Gaston die Geister einiger seiner getreuen Männer beschworen hatte, um den Schatz für immer zu bewachen. Manchmal, in den stillsten Nächten, wenn das Meer besonders ruhig und die Insel in düstere Schatten getaucht war, konnte man angeblich das Klirren von Ketten und leises Flüstern hören – die Stimmen der Geisterpiraten, die den ewigen Wächterdienst vollziehen.
Ein mystisches und düsteres Märchen berichtete von einer geheimnisvollen Meerjungfrau, die einst vor langer Zeit aus den tiefsten Abgründen des Ozeans aufgetaucht sein soll. Diese Meerjungfrau, so wunderschön wie unnahbar, verliebte sich in einen jungen Leuchtturmwärter namens Pierre. Sie besuchte ihn jede Nacht und sang ihm Lieder, die das Meer selbst zu orchestrieren schien. Doch ihre Liebe war von kurzer Dauer, denn die Meerjungfrau durfte das Wasser nicht lange verlassen, ohne ihre Unsterblichkeit zu riskieren. Eines stürmischen Abends, als sie ein letztes Mal auftauchte, wurde sie von einem Blitz getroffen und verwandelte sich in Schaum, der sich im Wind zerstreute. Seitdem glaubte man, dass ihr gequältes Seufzen im Klang der brechenden Wellen zu hören sei und dass sie denjenigen ihren Segen gewährt, die ihre traurige Geschichte mit reinem Herzen anhören.
Eine der neueren, moderneren Legenden drehte sich um einen geheimen Tunnel, der angeblich vom Inneren des Leuchtturms tief unter die Insel führte. Dieser Tunnel sollte zu einer unterirdischen Höhle führen, in der geheime Versammlungen stattfanden, und nur wenige hätten gewusst, wer sich dort trifft und zu welchem Zweck. Manche behaupteten sogar, dass dort Artefakte und Dokumente verborgen lägen, die das Schicksal der Insel für immer verändern könnten, wenn sie ans Licht kämen.
Diese Geschichten, so wahr oder erfunden sie auch sein mochten, verliehen dem alten Leuchtturm eine Aura des Geheimnisvollen und Magischen, die sowohl die Fantasie der Einheimischen als auch die der wenigen Besucher, die diesen abgeschiedenen Ort entdeckten, beflügelte. Der Leuchtturm stand als stiller Zeuge all dieser Erzählungen, blickte unbeeindruckt auf die wogenden Wellen und die tagein, tagaus vergehende Zeit, und wartete geduldig darauf, welche weiteren Legenden sich im Schatten der Île de Porquerolles entfalten würden.