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Aneinander vorbeireden und Missverständnisse gehören für viele Menschen sowohl beruflich, als auch privat zur Tagesordnung. Dazu kommt, dass unsere Kommunikation zu großen Teilen unbewusst ist und somit genug Gelegenheiten für Missverständnisse bietet. Energien im Gespräch zu spüren, sowie die Fähigkeit und Bereitschaft, Empfindungen, Emotionen, Gedanken, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu verstehen und nachzuempfinden sind wichtiger als jedes gesprochene Wort. So schaffen Sie eine motivierende, positive und energetische Gesprächsatmosphäre - im privaten und beruflichen Bereich.
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Seitenzahl: 101
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Das zucken einer Augenbraue und scheint es noch so unscheinbar kann mehr ausdrücken als hundert Worte
- Charlie Chaplin -
Was tun?
Grundsätzliches
Blauer Fisch
Die Landkarte
Betonung
Hin-hören
Körpersprache
Augenbewegungen
Welches Haus?
Negationen
Energiediebe
Achterbahn
Streitgespräche
Ich-Modell
Wahrnehmungen
Beziehungskiller
Persönlichkeitstpyen
Goldene Regeln
Energien und Botschaften in wichtigen Gesprächen erkennen und nutzen
wenn Gesagtes missverstanden wird, wenn der eigentliche Gedanke vom anderen völlig falsch interpretiert und aufgenommen wird? Kennen Sie Situationen, in denen Sie am liebsten jemanden gegen das Schienbein treten würden, weil Sie zwar mit ihm reden, der/die GesprächspartnerIn allerdings Ihre Bedürfnisse nicht versteht und Sie damit zur Weißglut bringt?
Sich gut zu verstehen ist eine wunderbare Erfahrung, die nicht immer so einfach gelingt. Missverständnisse und Enttäuschungen führen im Lauf einer Beziehung, einer Freundschaft oder im Berufsleben leicht zu Streit oder „Funkstille“. Aneinander vorbeireden und Missverständnisse gehören für viele Menschen sowohl beruflich als auch Privat leider zur Tagesordnung. Dazu kommt, dass unsere Kommunikation zu großen Teilen unbewusst ist und somit genug Gelegenheiten für Missverständnisse bietet.
In diesem Buch lernen Sie, wie Sie erkennen können, ob sich Ihr Gesprächspartner gut oder weniger gut in Ihrer Kommunikation fühlt und welche Gedanken in ihm vorgehen. Ich stelle Ihnen verschiedene Blickwinkel vor, Energien und Empfindungen des Gegenübers wahrzunehmen. Welcher Persönlichkeitstyp sind Sie und welcher Ihr Gesprächspartner? Nebenbei können Sie herausfinden, welcher Persönlichkeitstyp Ihr Lebenspartner, Lebenspartnerin, Freund, Freundin, Mitarbeiter, Bekannter, oder Kunde ist.
Wer klug ist, wird im Gespräch weniger an das denken worüber er spricht als an den, mit dem er spricht
- Arthur Schoppenhauer -
Ich habe mir lange überlegt, mit welchem Zitat aus dem Bereich Kommunikation ich das Buch beginnen könnte. Wer sucht der findet... und dann habe ich dieses gefunden: „Ich bin nur verantwortlich dafür, was ich sage, nicht dafür, was du verstehst“
Das ist der größte Unsinn, den ich in puncto Zitate gelesen habe. Natürlich stimmt das nicht. Ich bin ganz sicherlich dafür verantwortlich, was mein Gegenüber in der Kommunikation versteht. Und was ich sage, ist manchmal gar nicht so wichtig. Das werden Sie in diesem Buch immer wieder erfahren.
Gut – fangen wir an. Ich möchte, bevor wir zu den einzelnen Themen und Inhalten kommen, erst einmal einige Gedanken zum Thema „Kommunikation zwischen den Zeilen“ erklären.
Es ist nicht mein Ziel, Sie zum Meister in diesem Bereich zu machen. Meine Intention mit diesem Buch ist, Sie für die alltäglichen Prozesse in der Kommunikation zu sensibilisieren. Besonders in wichtigen Gesprächen. Sie sollen in die Lage kommen, wie ein Regisseur schwierige Gespräche zu lenken, ohne das Ihr Gesprächspartner es mitbekommt. Allerdings nur zum Nutzen ALLER Teilnehmer. Sie werden hier keine Manipulationstechniken finden. Ich bin ein großer Gegner solcher Praktiken. Sie werden merken, dass die Methoden hier vieles für Sie vereinfachen werden. Jedes Thema hat immer nur ein Ziel:
„Wahr ist nicht das was ich sage, sondern was mein Gegenüber versteht“
- Jürgen Wolf -
Ich zeige Ihnen einige Blickwinkel, welche für Sie sicher neu sind. Kommunikation läuft meist nicht so ab, wie wir es denken. Z.b., dass Worte so überaus wichtig wären.
Jede Kommunikation besteht natürlich aus Inhalten. Dazu kommt, wie unsere Stimme darauf Einfluss nimmt. Sprechen wir sehr schnell, langsam, tief oder hoch. Die Mimik, unsere Gestik und unbewusste Körpersprache sind natürlich ebenso ein Teil der Gespräche, die wir mit anderen führen.
Eine kleine Aufgabe:
Sie bekommen jetzt 100 Prozent, welche Sie verteilen dürfen. Wie würden Sie diese den drei Punkten zuordnen.
Körpersprache, Mimik, Gestik
…...................
%
Stimme
…....................
%
Inhalt
…....................
%
Lösung: Kommunikation besteht zu..
Körpersprache, Mimik, Gestik 55 % // Stimme 38 % // Inhalte 7 %
Da könnte man doch auch sagen: Hauptsache man sieht gut aus, hat eine tolle Stimme, dann kann man doch den größten Schei... erzählen
Ich glaube, da liege ich, wenn ich mir die Medien in der heutigen Zeit so anschaue, nicht weit weg von meiner Aussage ;-)
Zurück zum Thema. Was sagt uns das eigentlich? Viele versuchen in Verkaufsgesprächen mit immer besseren Argumenten den Auftrag zu bekommen. Auch in Streitgesprächen wird oft nur noch ein Wortgefecht geführt. Du hast..... - Nur, weil du das und jenes getan hast - Du hat ja auch... usw. Doch wie wir oben in den Prozentzahlen erfahren durften, bestimmen nur 7 Prozent den Inhalt. Und jetzt? Wenn ich mir diese Zahlen ansehe, würde ich noch einen Punkt dazunehmen, den es in den offiziellen Statistiken nicht gibt. Die Energie. Zu den Prozenten würde ich nochmal 100 Prozent dazunehmen, und das wäre die Energie, die sich in schwierigen Gesprächen aufbaut.
Jede zwischenmenschliche Beziehung findet auf zwei Ebenen gleichzeitig statt.
Auf der Gefühlsebene (sachliche Argumente – Inhalte - Ratio) und der Verstandesebene (menschliche Beziehung - Gefühle)
Die Verstandesebene beinhaltet das Ratio, dieses verlangt nach Fakten, Zahlen, Argumente, Beweise. Menschen, die nur Glauben was sie sehen, sind meist auf der Verstandesebene beheimatet.
In der Gefühlsebene befinden sich sehr sensible Menschen. Sie sehnen sich nach Harmonie, Vertrauen, Zugehörigkeit.
Und mit diesen zwei Ebenen sind wir schon mitten im Thema
»Kommunikation zwischen den Zeilen.«
Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, derart, dass letzterer den ersteren bestimmt und daher eine Metakommunikation ist.
- Paul Watzawick -
Stellen wir uns ein Paar vor, wo jeder sich auf einer anderen Ebene befindet. Und das kommt sehr oft vor. Schon hier kann einem bewusst werden, wie schwierig oft Kommunikation sein kann. Auch in Verkaufsgesprächen sind überzeugende Argumente eines Verkäufers, der sich auf der Verstandesebene befindet, oft wirkungslos, wenn der/die Kunde/In sich in der Gefühlsebene wohl fühlt. Dies gilt natürlich auch umgekehrt. Ich möchte aber nicht so sehr in Fachausdrücken schreiben. Deshalb gebe ich den Begriffen Verstandesebene und Gefühlsebene einen andere Bedeutung. Ich setze sie in einen anderen Rahmen.
Die Verstandesebene ist jetzt ein „BLAUER FISCH“
Für die Gefühlsebene steht das „ROSA SCHWEINCHEN“
Ich habe diese beiden Figuren einfach so ausgesucht, ohne jede Bewertung und psychologische Auswertungen. Wieso diese Figuren statt der üblichen Fachbegriffe? Das hat sich ergeben aus Gesprächen mit meiner Frau. Sie hatte eine Massagepraxis in einem Hotel im Allgäu. Dort gab es keine Stammkunden, sondern ständig Menschen, die aus allen Teilen Deutschlands zu ihr kamen. Oft sprach sie über die Kunden, wenn es etwas besonderes zu berichten gab. Die ständigen Begriffe... das war ein Mensch auf einer Verstandesebene oder... ein Kunden war eher auf der Gefühlsebene, ging uns irgendwann auf die Nerven. So kam der blaue Fisch und das rosa Schweinchen in unsere Gespräche. Und die beiden nutze ich auch hier und möchte sie auch gleich anwenden.
Meine Frau kennt sich gut mit den Eigenschaften des blauen Fisches und des rosa Schweinchen aus. Sie holte die Kunden immer auf ihrer dementsprechenden Ebene ab. Wenn ein blauer Fisch die Praxis betrat, konnte sie in der Körpersprache schon erkennen, was sie erwartete. Erst einmal ein Blick in den Raum, dann auf alle Teile der Räumlichkeit. Also wo steht die Massagebank, ist es eine billigere oder ein hochwertiges Modell. Hängen Zertifikate an der Wand. Dies geschieht in Bruchteilen von Sekunden. Dann die typische Ansprache: Bei mir können sie schon fester zugreifen, ich kann was vertragen (voll Ratio). Nur mal so nebenbei: Fester zugreifen hat nichts mit richtiger Massage zu tun. Statt dem Kunden zu erklären, dass es auf andere Dinge ankommt, stellte sich meine Frau auf die Ebene des blauen Fisches. Sie stieg auf die Kommunikation in etwa so ein: Oh, da kennt sich aber jemand aus, oder.. sie wissen ja gleich, was sie möchten . Sie müssten mal die Reaktion des blauen Fisches sehen. Er/Sie fühlt sich sofort bestätigt. Der blaue Fisch mag keine langen Erklärungen oder lange Konversationen. Fakten, Thema, Bestätigung sind die Themen. Fertig.
Das rosa Schweinchen schaut sich die Praxis mit ganz anderen Blicken an. Es werden zuerst Farben, Gerüche und Musik wahrgenommen.. Typisch für die rosa Schweinchen sind Äußerungen wie: Wie gemütlich es hier ist oder Das riecht aber gut hier. Auch hier begegnet meine Frau dem rosa Schweinchen auf dessen Ebene. Sie gibt der Kundin/Patientin gleich ein gutes GEFÜHL: Dann werden sie sich aber gut entspannen oder: Sie werden sich sicher wohlfühlen und die Anwendung wird ihnen gut tun.
In solchen Situationen sollte man noch einiges beachten. Der blaue Fisch lebt in seiner Welt (Ebene) und sollte nicht zum rosa Schweinchen umgebaut werden. Der blaue Fisch kann sich überhaupt nicht zurechtfinden auf der anderen Ebene. Umgekehrt natürlich ebenso.
Ich habe es am Anfang schon erwähnt: „Wahr ist nicht was ich sage, sondern was der andere versteht“. Ich möchte nochmal kurz darauf eingehen, weil es die wichtigste Botschaft dieses Buches ist. Wenn viel mehr Menschen darauf achten würden, gäbe es nicht mehr so viele Missverständnisse in Gesprächen.
Die Menschheit zerfällt in zwei Teile: der erste drückt sich falsch aus, und der zweite missversteht es.
- Alexander Roda Roda -
Besonders in wichtigen Gesprächen. Dazu gehören auch Streitgespräche, auf die ich später noch eingehen werde. Als Anker des obersten Grundgesetzes der Kommunikation nochmal ein Bild dazu. Wenn Sie mal wieder in eine Situation kommen, wo Sie diesen Punkt übersehen, denken Sie bitte an dieses Bild als Metapher.
In diesem Buch werden Sie viele Methoden lernen, wie Sie herausfinden können, was B versteht. Und natürlich wie Sie darauf eingehen sollten.
Es gibt keine größere Illusion als die Meinung, Sprache sei ein Mittel der Kommunikation zwischen Menschen
- Elias Canetti -
In meinen Seminaren benutze ich einen aufgeblasenen Plastikball, auf der unsere Erde (wie auf einem Globus) dargestellt ist. Dieser Ball wird in der Regel als Wasserball im Schwimmbad oder am Strand benutzt. Als Einleitung zum nächsten Thema werfe ich den Ball einfach zu einem Teilnehmer und frage ihn, was dieser Gegenstand für ihn ist. Dann kommen Antworten wie... ein Wasserball. Dann soll der Teilnehmer den Ball jemandem anderen zuwerfen. Diesen frage ich dann ebenso, was der Gegenstand für ihn ist. Beispiel... die Erde. So geht das Spiel noch etwas weiter. Weitere Antworten: Eine Weltkugel - Spielball - Spielzeug, usw. Dann soll der letzte Teilnehmer mir den Ball zurückwerfen und ich sage: für mich ist es Sondermüll.
Ein Gegenstand und jeder sieht in anders. Es ist und bleibt aber ein Gegenstand. Wer hat jetzt Recht? Keiner!! Denn es gibt nicht die eine Wirklichkeit, sondern nur verschiedene Blickwinkel.
JEDER MENSCH HAT SEINE EIGENE LANDKARTE
Die Metapher mit dem Wasserball lässt sich in allen Richtungen spielen. In einer kleinen Runde von zehn Teilnehmern stellte ich die Frage: Was ist für dich Kirche? Ich bekam zehn völlig verschiedene Antworten. Diese entsprachen den verschiedenen Landkarten der Teilnehmer.
Es gibt im Grunde keine Wirklichkeit. Die Welt besteht aus verschiedenen Blickwinkeln auf die Situationen. »Kommunikation zwischen den Zeilen« so der Titel dieses Buches. Ein großer Schritt, Ihren Gesprächspartner zu verstehen liegt darin, herauszufinden, wie die Landkarte dieser Person gestaltet ist. Es ist völlig unnötig, andere davon zu überzeugen, dass die eigene Landkarte der Ausgangs- und Endpunkt wichtiger Kommunikation sein soll. Hierzu habe ich noch ein Beispiel: Bitte spielen Sie mit und lesen Sie die Hinweise, die jetzt folgen. Lassen Sie zu, dass sich ein inneres Bild bei Ihnen aufbaut.
BITTE BLEIBEN SIE JETZT AUF DIESER SEITE
– bleiben Sie auf dieser Seite!! Stellen Sie sich vor, dass vor Ihnen ein Pärchen entlangläuft. Sie sehen also nur die Rückseite der Personen. Zwischen den beiden (sie sind in etwa 20 -25 Jahre jung) läuft ein kleines Kind. Das Kind (ca. 2 Jahre) wird von beiden an der Hand geführt. Links geht die Frau und rechts der Mann. Die Frau hat ein dunkles sommerliches Kleid an, der Mann trägt eine kurze helle Hose und ein weißes Shirt mit dunklen Querstreifen . Das Kleinkind trägt helle Schuhe, kurze Hosen und eine helle Jacke. Sie gehen spazieren, wobei der Mann noch einen Buggy (vom Kind) vor sich herschiebt. Es ist ein Park. Links kann man große Bäume sehen, jedoch nur den unteren Teil (die Baumstämme). Die Personen gehen auf einem Weg und rechts befindet sich eine Wiese. Diese ist voller Laub. Es scheint Herbst zu sein.