Kommunikationsstörungen und Gesprächsführung in der Schule - Christina Menge - E-Book

Kommunikationsstörungen und Gesprächsführung in der Schule E-Book

Christina Menge

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Pädagogik - Schulpädagogik, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Schule als Institution bildet mit all ihren Strukturen und Regeln den Rahmen für jegliche Kommunikation, welche zwischen Lehren, Schülern, Schulleitern und auch den Eltern der Schüler stattfindet. Sie wird als Ort sekundärer Sozialisation verstanden (Brunner u. a. 1978, S.34), weshalb die Interaktionsprozesse, die innerhalb dieser stattfinden, nicht nur im Bezug auf das Lernen, sondern auch für die Entwicklung und Persönlichkeitsbildung der Kinder eine entscheidende Rolle spielen. Auf die konkreten Situationen, in denen schulische Kommunikation stattfindet, haben sowohl die einzelnen Positionen der Beteiligten Einfluss, als auch das gesamte Schulsystem, sowie die Strukturen innerhalb der Schule. Diese Strukturen werden im ersten Kapitel als Einstieg für den weiteren Verlauf der Arbeit erläutert. Ebenso treten in der Schule verschiedene Individuen miteinander in Kontakt, die aufgrund ihrer bisherigen Erlebnisse und Erfahrungen unterschiedliche Persönlichkeiten entwickelt haben und individuelle Fähigkeiten zu denken, zu handeln und zu kommunizieren besitzen. Wie diese Kontakte genau aussehen und wodurch sie beeinträchtigt oder verbessert werden können, wird im zweiten Kapitel beschrieben. Mit der Antwort auf die Frage, welche Wege beispielsweise Lehrer gehen können, die mit einem Problemschüler oder Klassenkonflikten konfrontiert werden, beschäftigt sich der dritte und letzte Teil der Arbeit. Abschließend werden die einzelnen Aspekte im Fazit zusammengefasst und das Ergebnis kommentiert.

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Inhalt

 

Einleitung

1. Die Schule als institutioneller Rahmen für Interaktionsprozesse – Beeinflussende Faktoren innerschulischer Kommunikation

2.  Kommunikation und Kommunikationsstörungen im Schulalltag

2.1. Kommunikationsstörungen und ihre Ursachen

2.2. Lehrer- Schüler- Kommunikation als System

2.3. Störungen innerhalb dieses Systems und typische Lehrerstrategien

3.  Lösungsmöglichkeiten bei Schulkonflikten –   Gesprächsführung in der Schule

3.1. Partnerzentriere und systemische Gesprächsführung

3.1.1. Grundannahmen

3.1.2. Ziele und erwartete Effekte

3.1.3. Das Gebäude erfolgreicher Gesprächsführung

3.2. Prozessmodell der kooperativen Entscheidungsfindung

3.2.1. Grundlagen

3.2.2. Ansatz, Ablauf und Interaktionsfertigkeiten

4.  Fazit

Literatur

 

Einleitung

Die Schule als Institution bildet mit all ihren Strukturen und Regeln den Rahmen für jegliche Kommunikation, welche zwischen Lehren, Schülern, Schulleitern und auch den Eltern der Schüler stattfindet. Sie wird als Ort sekundärer Sozialisation verstanden (Brunner u. a. 1978, S.34), weshalb die Interaktionsprozesse, die innerhalb dieser stattfinden, nicht nur im Bezug auf das Lernen, sondern auch für die Entwicklung und Persönlichkeitsbildung der Kinder eine entscheidende Rolle spielen.

Auf die konkreten Situationen, in denen schulische Kommunikation stattfindet, haben sowohl die einzelnen Positionen der Beteiligten Einfluss, als auch das gesamte Schulsystem, sowie die Strukturen innerhalb der Schule. Diese Strukturen werden im ersten Kapitel als Einstieg für den weiteren Verlauf der Arbeit erläutert.

Ebenso treten in der Schule verschiedene Individuen miteinander in Kontakt, die aufgrund ihrer bisherigen Erlebnisse und Erfahrungen unterschiedliche Persönlichkeiten entwickelt haben und individuelle Fähigkeiten  zu denken, zu handeln und zu kommunizieren besitzen. Wie diese Kontakte genau aussehen und wodurch sie beeinträchtigt oder verbessert werden können, wird im zweiten Kapitel beschrieben.

1. Die Schule als institutioneller Rahmen für Interaktionsprozesse – Beeinflussende Faktoren innerschulischer Kommunikation

Interaktion und Kommunikation findet in der Schule in formalisierter Form statt. (Tillmann 1993, S.143) Die wichtigsten Faktoren, die diese Form in der Institution Schule ausmachen, haben deutliche Auswirkungen auf schulische Kommunikationsprozesse und können aufzeigen, wie die Interaktion in dieser Institution beeinflusst wird. Hier gibt es vier dominierende institutionelle Vorgaben: Hierarchie und Zwang sowie Leistung und Konkurrenz, die zusammen das Interaktionsklima beeinflussen (ebd., S.144).

 Die Hierarchie kann man daran erkennen, dass  Lehrer in der Unterrichtssituation über den Schülern stehen. Der Unterricht wird so gestaltet, wie der Lehrer es will. Er muss sich zwar am Lehrplan orientieren, jedoch hat er einen breiten Handlungsspielraum, in dem er frei agieren kann (ebd., S.144). Er hat im Gegensatz zum Schüler stärker die Möglichkeit, Einfluss auf den Unterricht zu nehmen und seine Persönlichkeit auszudrücken.

Schüler haben diese Möglichkeiten nur begrenzt. Jede unangepasste Handlung, die das Unterrichtsgeschehen oder den jeweiligen Lehrer stört, wird von diesem sanktioniert und bewertet (ebd., S.144). Durch die Sanktionierung lernt der Schüler, dass er sich an die aufgestellten Regeln zu halten hat und sein Verhalten sich an den vom Lehrer gestellten Anforderungen orientieren muss.

Der Zwang, der für Schüler oft ein Problem darstellt, wird bereits durch die Schulpflicht deutlich. In Deutschland müssen Kinder und Jugendliche ca. vom sechsten bis zum 16. Lebensjahr täglich die Schule besuchen;   sie  müssen  45  Minuten an  einer Schulstunde aktiv oder passiv teilnehmen, müssen in der Klasse bleiben, der sie zugeteilt wurden - und all das unabhängig von persönlichen Präferenzen (ebd., S.144).

 Die Leistung wirkt sich auf den gesamten  Schulalltag aus. Schüler müssen Unterrichtsinhalte in Tests, Hausaufgaben, mündlicher Abfragung und Klausuren reproduzieren und nur wenn sie dabei erfolgreich sind, erbringen sie gute Leistung. Hier geht es nicht um eine individuelle Leistung unabhängig vom Thema, sondern darum, das zu leisten, was in jedem einzelnen Fach - abhängig auch vom Lehrer - spezifisch gefordert wird (ebd., S.144).

Aus diesem Leistungsprinzip resultiert die schulische Konkurrenz. Anstrengungen auf Seiten der Schüler laufen darauf hinaus, im Vergleich mit Anderen besser zu sein. Langfristig gesehen sollte jeder einen guten Schulabschluss anstreben, da dieser entscheidend für das spätere Leben ist. Da es ohne die Schlechten aber auch keine Besseren geben kann (ebd., S.145), herrscht ein Schulklima, dass geprägt ist von starkem Konkurrenzdruck.

2.  Kommunikation und Kommunikationsstörungen im Schulalltag

 

Es ist nun, nachdem der institutionelle Rahmen deutlich geworden ist, wichtig zu betrachten, zwischen wem Interaktion im gesamten Schulbetrieb stattfindet. Hier tauchen die verschiedenen Positionen des Schulleiters, des Lehrers, der Schüler und deren Eltern auf. Da jede dieser Positionen im Schulalltag mit den anderen in Kontakt tritt, sind all diese Kontakte und alle beteiligte Personen potentielle Problemauslöser. Da das ein sehr umfangreiches Feld ist, gehen die folgenden Ausführungen von der Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern aus. Auch wenn alle oben erwähnten    Personen   zum    Schulsystem    ihren   Beitrag   leisten,   hängt

 

erfolgreicher Unterricht hauptsächlich von der täglichen Lehrer- Schüler- Interaktion ab. Um ein für alle Beteiligten möglichst angenehmes Unterrichtsklima zu schaffen, gilt es, Kommunikationsstörungen zu vermeiden und auftauchende Probleme sinnvoll zu lösen.

 

2.1. Kommunikationsstörungen und ihre Ursachen

 

Es gibt drei mögliche Ursachen für Kommunikationsstörungen zwischen Lehrern und Schülern.

 

 Zum einen können die Probleme aus den Interaktionsstrukturen als so genannte Kommunikationssysteme resultieren, die sich mit der Zeit herausbilden und irgendwann eine Eigendynamik entwickeln. Hier wird davon ausgegangen, dass Kommunikationssysteme an sich schon gestörte Kommunikation mit sich bringen können.

 

 Zum anderen sind die Biographien der am Unterricht beteiligten Individuen mögliche Gründe für Konflikte. Die „Lebensfelder“ (Brunner u.a., S.14), sowohl vom Lehrer als auch der einzelnen Schüler, wirken sich individuell auf die Interaktion und die Fähigkeiten beider Seiten aus. Sie beeinflussen die Art zu kommunizieren, genauso wie die sprachlichen und non- verbalen Fähigkeiten und haben die Persönlichkeit geprägt.

 

 Ebenso können Störungen durch äußere Bedingungen hervorgebracht werden, die sich möglicherweise auf den Interaktionsrahmen der Institution Schule auswirken (ebd., S.44f). Gesellschaftliche Verhältnisse beeinflussen zum Beispiel die Leistungsanforderungen.

 

2.2. Lehrer- Schüler- Kommunikation als System

 

Auf der einen Seite steht der Lehrer, der als solcher eine doppelte Funktion hat. Zum einen die des Wissensvermittlers, dessen oberstes Ziel es ist, mindestens  ausreichende  Leistungen  bei den Schülern zu erzielen und zum

 

anderen die des Erziehers, der innerhalb der ständigen Interaktion mit den Schülern das Erreichen eben dieses Ziels ermöglichen soll.

 

 Auf der anderen Seite stehen die Schüler, die die an sie gestellten Erwartungen bestmöglich erfüllen sollen. Sie sollen sich den unterschiedlichen Anforderungen der Lehrer anpassen und gute Leistungen erbringen.