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"Dürfen wir uns an den Blumen erfreuen, auch wenn die Gesamtlage schwierig ist? Dürfen wir lachen und tanzen, auch wenn das Leid vielerorts Einzug hält? Dürfen wir die Sonnenstrahlen genießen, auch wenn die Tagesnachrichten bedrückend sind? Ja. Wir dürfen nicht nur, wir sollen. Wer nicht genießt, wird auf Dauer ungenießbar. Wer keine Freude empfindet, kann auch keinen Leidenden trösten. Wer die Liebe verweigert, verliert seine Lebendigkeit. Nur wenn wir gut in Kontakt mit uns selbst sind, werden wir Kraft, Inspiration und Unterstützung für andere sein können." Kraft und Inspiration für diese Zeiten Persönlich. Authentisch. Ehrlich. Ein Wegweiser durch bewegte Zeiten Was ist wichtig? Was tut mir jetzt gut? Diese Fragen beschäftigen uns gerade in Zeiten wie diesen. Matthias Strolz widmet sich in seinem neuen Buch "Kraft und Inspiration für diese Zeiten" den großen und kleinen Herausforderungen des Daseins. Er schildert in 17 Geschichten, was er aktuell beobachtet, was ihn bewegt, was hilft. Er erzählt persönlich, authentisch und ehrlich. Wir sind derzeit alle gefordert, einen stimmigen Umgang mit großen Herausforderungen und einem neuen Alltag zu finden. Matthias Strolz plädiert dafür, sich gut um sich selbst zu kümmern. "Dann kümmern wir uns gleichzeitig auch um alle anderen", meint er. "Die Selbstfürsorge ist das Fundament, um uns kraftvoll in die Gemeinschaft einzubringen. Ein Virus hat uns neue Verantwortungen und Einschränkungen gebracht. Auch viele Sorgen. Wir sind in der Pflicht, einen Umgang und Rhythmus zu finden, der uns in guter Balance und in Verbindung mit uns selbst hält. Das ist essenziell auch für die körperliche und geistige Gesundheit." Matthias Strolz brennende Fragen der Zeit und des Lebens ein. Und er gibt konkrete Antworten – mit Achtsamkeit, Witz und getragen von Zuversicht. Ein Reisebegleiter für "schräge Zeiten", eine Quelle der Kraft, Inspiration für aktive Lebensgestaltung und unseren Alltag.
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Seitenzahl: 40
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Weil eine Welt mit Geschichteneine bessere Welt ist.
Matthias Strolz
Life is a story
1. Auflage 2020
© story.one – the library of life – www.story.one
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Gesetzt aus Minion Pro und Lato.
© Coverfoto: Andreas Hofer, www.andreas-hofer-fotograf.at
© Fotos: istockphoto.com
Printed in the European Union.
ISBN: 978-3-903715-00-4
eISBN: 978-3-903715-01-1
Lustvoll singen,hemmungslos tanzen.
Ich komme zu mir.
Warum ich? Warum gerade jetzt?
Mensch, was bin ich?!
Blühe, du schöpferisches Wesen!
Ich bin verletzlich. Ich bin befreit.
Bewusst. Oder Sackhüpfen im Sumpf.
Loslassen. Die leere Hand.
Wovor hast du Angst?
Berufung. Wenn unsere Seele tanzt.
Unsere Dreifaltigkeit – Kopf, Herz, Bauch.
Ich will eine Glücksministerin.
Sex, Geld, Tod – Tabu und Lebendigkeit.
Schönheit und Anmut.
Ja, es tut weh. Aufbruch folgt.
Es wird heftig. Und irgendwann wieder gut.
Mein Tempel des Lebens.
Gönne dich dir selbst!
In dunkler Nacht ist ein Komet niedergegangen. Mitten ins Leben. In seinem Schweif sprießen Himmelschlüssel.
Dieses Bild bekam ich heute in der Früh. Es sind heftige Zeiten. Die Tagesnachrichten überstürzen sich mit Zahlen, Daten und Fakten zur Krise. Die Sozialen Medien sind voller Emotion und Verschwörungstheorien. Die Verunsicherung wächst allerorts.
„Und du so?“, frage ich mich auf dem Weg durch die Morgensonne. „Was heißt es für mein Leben?“ Veranstaltungsabsagen, Arbeitslosenzahlen, Schutzmasken, Nachrichten von Freunden, Versammlungsverbote, Hilferufe, Durchhalteparolen, gemeinsames Essen, frohes Lachen unserer Kinder … Mein Verstand beginnt zu galoppieren. Emotionen gesellen sich dazu. Es ist ein Kampf zwischen Aggression und Zuversicht. Was davon wird wachsen?
Ich betrachte einen abgeschlagenen Holzstern. Da liegt er, in unserem Garten. Bedeckt mit Schneekristallen. Aus frostiger Nacht taucht er hell funkelnd in den Tag, umringt von Frühlingsblumen. „Der Komet hat schöne Blüten im Schweif“, fällt mir auf. „Ich will nicht ausrinnen an der Social-Media-Front“, sag’ ich mir. Zuletzt hatte ich ganze Tage damit zugebracht zu posten, Interviews zu geben, Gastkommentare zu schreiben, zu kritisieren, zu kämpfen. Ich hänge am Tropf der Nachrichten wie ein Junkie. Die tägliche Informationswalze füllt meinen Kopf bis zum Platzen. Nun tropft sie auch ins Herz. „Ich spüre Enge. Herzschmerzen“, berichtete ich meiner Frau gestern Abend. „Ich werde was ändern“, ist der Gedanke, mit dem ich einschlafe.
„Was tut mir gut in diesen Zeiten?“, frage ich mich, als ich aufwache. Mäßigung in der Informationsaufnahme und im Social-Media-Konsum. Weniger Weltverschwörung, mehr Begegnung mit der Natur. Hinaus in die Sonne. Den Vögeln bei ihrem Morgenkonzert lauschen. Ich schlüpfe in meine Waldviertler Wanderstiefel und bringe mich in Bewegung. Ich will bewusster wahrnehmen. Sehen, hören, spüren. „Ich schau mir jetzt den Frühling an!“ Freude steigt auf.
Ich werde zu mir kommen. „Du bist ein Gärtner des Lebens, ein divine architect. Kultiviere Formen und Felder sämtlicher Art … Folge deiner Intuition. Wenn es die Situation nahelegt oder deine innere Stimme dich dort hin ruft, komme ganz zu dir. Hier bist du geborgen vor allem Ungemach.“ So steht es in meinem „Lied des Lebens“, das ich bei meinem fünftägigen Aufenthalt im Wald vor rund neun Jahren bekommen habe. Dieses Lied hat mich gut durch all die letzten Jahre geleitet – durch den Abschied aus meinem Unternehmen, die Parteigründung, die Zeit im Parlament und zuletzt hinein in mein neues Sein und Tun – als Autor, Publizist und Impact-Unternehmer.
„Verlasse dich auf dein Wesen … Suche nicht, finde. Sei bereit. Alles kommt zu dir. Sei aufmerksam, sei wachsam. Entscheide.“ Die Gestalt eines Buches steht auf in meinem Herzen. Es weitet sich. „Ich werde Himmelschlüssel sammeln“, sag’ ich mir. Ich habe entschieden.
Auf meinem Mittagsspaziergang bin ich heut’ in ein Hundstrümmerl gestiegen. Ja, Hundekot. Frisch gemacht.
„Warum ich? Warum muss das mir passieren? Warum gerade jetzt?“ Wir alle kennen diese Selbstgespräche. Nicht nur mit Blick auf unseren Schuh. Auch im größeren Stil, so Krisen-Style: Ich habe mich gerade beruflich neu erfunden. Nach einem Jahr Aufbauarbeit war ich dort, wo ich hinwollte. Und nun? Ein Virus später …
Jetzt könnte ich mich maßlos ärgern – über das Kleine wie das Große. Doch ich habe beschlossen, mein Gesicht in die Frühlingssonne zu halten. Meine – wirtschaftliche und schuhmäßige – Sohle anzunehmen. Ich pfeif’ aufs Warum.