Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
In der Esoterik spielen die Krafttiere eine sehr große Rolle. Es geht vor allem darum, sich mit deren Botschaften auseinanderzusetzen und von ihnen zu lernen. Für diese spirituelle Arbeit wurden Krafttierkarten entwickelt. Sie können auch als Orakel benutzt werden, allerdings liegt ihr eigentlicher Wert nicht darin, sondern in der Weise, wie sie auf simple Art längst vergessenes Wissen wieder aufleben lassen. Ob man nun eine Karte zieht, um die Botschaft dieses Tieres zu hören, oder ob man von seinem Krafttier träumt: Diese Wege führen zu erstaunlichen Entdeckungen und verblüffenden Sichten der Dinge, die zwar auf den ersten Blick nicht in unsere hochtechnisierte Welt zu passen scheinen - aber eben nur auf den ersten Blick.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 173
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
In der Esoterik spielen die Krafttiere eine sehr große Rolle. Es geht vor allem darum, sich mit deren Botschaften auseinanderzusetzen und von ihnen zu lernen. Für diese spirituelle Arbeit wurden Krafttierkarten entwickelt. Sie können auch als Orakel benutzt werden, allerdings liegt ihr eigentlicher Wert nicht darin, sondern in der Weise, wie sie auf simple Art längst vergessenes Wissen wieder aufleben lassen.
Ob man nun eine Karte zieht, um die Botschaft dieses Tieres zu hören, oder ob man von seinem Krafttier träumt: Diese Wege führen zu erstaunlichen Entdeckungen und verblüffenden Sichten der Dinge, die zwar auf den ersten Blick nicht in unsere hochtechnisierte Welt zu passen scheinen – aber eben nur auf den ersten Blick.
Eleonore Radtberger, 1957 im Rheinland geboren, befasst sich seit vielen Jahren sehr intensiv mit spiritueller Arbeit, wobei der Tarot einen großen Raum einnimmt. Die Autorin, die sich für eine undogmatische Annäherung an die Wege des Spirituellen ausspricht, arbeitet auch mit anderen Medien, wie zum Beispiel Runen oder Lenormand-Karten.
Die Publikationen der Autorin, herausgegeben von Winfried Brumma (Pressenet), verstehen sich als Ratgeber, oder vielleicht auch als kleine Führer durch die Welt. Entdecken muss sie jeder für sich selber.
Die spirituelle Bedeutung der Krafttiere
Warum Krafttiere wichtig sind
Begegnungen
Was unterscheidet Totem und Krafttier?
Der Adler
Der Affe
Der Bär
Der Biber
Der Büffel
Der Dachs
Der Delphin
Der Drache
Das Eichhörnchen
Die Eidechse
Das Einhorn
Der Elch
Der Elefant
Die Ente
Der Esel
Die Eule
Der Falke
Der Fisch
Die Fledermaus
Der Frosch
Der Fuchs
Die Gans
Der Geier
Der Hahn und die Henne
Der Hase und das Kaninchen
Der Hirsch
Der Hund
Der Jaguar
Das Kamel
Die Katze
Der Kojote
Der Kolibri
Der Kranich
Der Krebs
Das Krokodil
Die Kuh
Der Lachs
Der Löwe
Der Luchs
Die Maus
Der Otter
Der Panther
Der Pegasus
Das Pferd
Der Phönix
Der Rabe
Die Ratte
Die Robbe
Der Salamander
Das Schaf und der Widder
Die Schildkröte
Die Schlange
Der Schmetterling
Der Schwan
Das Schwein
Der Skorpion
Der Specht
Die Spinne
Der Steinbock
Der Tiger
Der Vogel
Der Wal
Der Wolf
Warum ist ‚mein‘ Krafttier nicht dabei?
Buch-Empfehlungen
Seit es die Menschen gibt, haben sie an ihren Seelenwelten gebaut, sie mit der äußeren Welt verflochten und so ein spirituelles Gefüge erstellt, das ihnen ihre Existenz begreifbarer machte. Und immer, von Anbeginn der Zeit, haben Tiere eine große Rolle dabei gespielt.
Die frühen Menschen hatten ihre eigenen Bezugspunkte, sie waren wahrscheinlich sehr gute Beobachter und erfuhren ihre Welt mit sehr wachen Sinnen. Sie sahen die Tiere und ihr Verhalten, nahmen Affinitäten und Entsprechungen wahr und erkannten die Verwandtschaft mit den sie umgebenen Lebewesen an. Wir kennen die oft unglaublich eindrucksvollen Höhlenmalereien, die das Wesen der abgebildeten Tiere einzufangen scheinen, sie in gewisser Weise tatsächlich „herzuholen“.
Die Wissenschaft ging meist von einem Jagdzauber aus, der die dargestellten Tiere „rufen und bannen“ sollte. Dies wäre eine Lesart, aber ebenso gut können diese „Portraits“ die Verbindung zu dem betreffenden Tier symbolisieren. Eine Beschwörung gewissermaßen, vielleicht eher nach der Jagd.
Die weisen Männer und Frauen der Vorgeschichte ließen sich auf das Miteinander alles Lebenden ein, ebenso gingen sie die spirituellen Wege der Entsprechungen und Anziehungen. So erschienen Tiere als Helfer, Lehrer oder auch als Warner – der Schamane konnte sich mit ihnen verständigen und Hilfe erwarten. Da wahrscheinlich oft angenommen wurde, dass jeder Mensch über seine eigenen Schutz- und Krafttiere verfügte, konnten diese angesprochen und in die Behandlung körperlich oder psychisch Kranker eingebunden werden.
Viele Riten, die den Übergang vom Kind zum Erwachsenen begleiteten, suchten in Trance-Zuständen die Verbindung zu den Tieren – manchmal, um eine Offenbarung zu erhalten oder um sich an den tierischen Schutzgeist zu binden. Es gibt unzählige Variationen, aber immer geht es darum, von der Kraft oder Weisheit des Tieres zu profitieren. In manchen Kulturen konnten „Totems“ gewählt werden – andere erschienen und gehörten zur Persönlichkeit. Ganz gleich, um welches Land oder welchen Kontinent es sich handelt – dieser spirituelle Weg ist allgegenwärtig.
Bis in die Neuzeit hinein, und tatsächlich noch heute, begegnen wir dieser Praxis. Die Wappenkunde zum Beispiel bedient sich Fabelwesen oder tatsächlicher Tiere, und viele Sportvereine haben einen Vertreter des Tierreichs auf der Fahne. Es sieht so aus, als sollten die Eigenschaften der betreffenden Tiere auf die Menschen übertragen werden. Und genau darum geht es in diesem Fall ja auch. Wenn ein Hockey-Club sich „Wölfe“ nennt, dann ist klar, was gemeint ist. In Asien, vor allem in China, gilt ein machtvoller oder auch starker Mensch als „Tiger“ – das chinesische Horoskop kennt seine eigenen Entsprechungen, wobei es sich ausschließlich um Tiere handelt.
Eltern oder Liebende bedenken ihre Babys oder Partner mit Tiernamen, wobei es sich um zärtliche Vergleiche handelt. Und natürlich müssen die Vertreter der Fauna auch für die Beleidigungen herhalten. Scheinbar denken wir unbewusst noch heute so, dass wir Tiere, bzw. ihre Eigenschaften, in alles einbinden. Die Religionen und Kulte der Menschheit kennen Tiergötter, die dem Menschen so ähnlich sind, dass sie als seltsame Mischwesen dargestellt werden. Tiere wurden angebetet, entweder in ihrer tatsächlichen Existenz, oder aber als Symbol für das, wofür sie standen. Auch der christliche Glaube kennt das „Lamm Gottes“. Heidnische Völker kannten die symbolische Verwandlung in ein Tier, und die Bibel spricht von Lämmern und Böcken als Symbol für Menschen.
Überall begegnen uns diese Vergleiche, sie sind so allgegenwärtig, dass sie in unseren Sprachgebrauch fest eingebunden sind, und das gilt für alle Völker. Tatsächlich scheinen wir weder in der Liebe noch im Hass ohne Tiere auszukommen.
In der Esoterik spielen die Krafttiere ebenfalls eine sehr große Rolle. Es geht hier vor allem darum, sich mit deren Botschaften auseinanderzusetzen und von ihnen zu lernen. Für diese spirituelle Arbeit wurden Krafttierkarten entwickelt. Sie können auch als Orakel benutzt werden, allerdings liegt ihr eigentlicher Wert nicht darin, sondern in der Weise, wie sie auf verblüffend simple Art längst vergessenes Wissen wieder aufleben lassen. Wir sind zwar weit entfernt von den Schamanen unserer Altvorderen, aber vieles von dem, was sie wussten, erfuhren, lebten und bewirkten, hat noch immer ihren Nachhall in unserem Innern. Jahrtausende lang gingen die Menschen diesen geistigen Weg, der wohl in unserem Artgedächtnis noch kartographiert ist.
Die Menschen billigten den Tieren eine Seele, einen Geist zu. Inwieweit dies eher als kollektiv oder solitär gedacht war, kann verschieden sein. Aber das spielt letztendlich keine große Rolle – die Tiere wurden als Teil der Welt, des Lebens und meist als wirkliche Verwandte angesehen. Und man konnte von beseelten, spirituellen Lebewesen lernen und ihre Hilfe in Anspruch nehmen.
Ob man nun eine Karte zieht, um sich mit diesem Tier auseinanderzusetzen und seine Botschaft zu hören, oder ob man von seinem Krafttier träumt, ob man es visualisiert und spielerisch darstellt: Diese Wege führen zu erstaunlichen Entdeckungen und verblüffenden Sichten der Dinge, die zwar auf den ersten Blick nicht in unsere hochtechnisierte Welt zu passen scheinen – aber eben nur auf den ersten Blick.
Wir leben in einer praktisch zweigeteilten Welt. Einerseits sind der Technik kaum Grenzen gesetzt und wir können uns in virtuellen Welten bewegen. Kommunikation in Sekunden quer über den Globus ist eine Selbstverständlichkeit, und die Entwicklung wird immer schneller. Es gibt noch viele Menschen hierzulande, die einst ohne Waschmaschinen und Mixer aufgewachsen sind. Und während ihrer Lebenszeit wurden Farbfernseher zur Selbstverständlichkeit, genauso wie die Raumfahrtprogramme. Kaum jemand kommt noch ohne Mobiltelefon aus und Computer gehören zum täglichen Leben.
Andererseits lebt ein Teil in uns noch in einer urzeitlichen Steppe, trotz dieser explodierenden technischen Innovationen. Viele unserer Verhaltensweisen haben mit den Überlebensstrategien der Urzeit zu tun, ob wir nun unser Notebook öffnen, um mit Freunden zu plaudern, oder ob wir ein Lagerfeuer in Gang bringen. Unser Ursprung liegt nun einmal in einem jeweils funktionierenden ökologischen System und nicht in den Bytes einer Festplatte. Ein großer Teil von uns hat das auch nicht vergessen, und so zieht es die Menschen immer wieder in die Wälder und Ebenen, an Flüsse und Seen. Wir brauchen das, weil es zu uns gehört. Selbst wenn es uns nur in den Garten oder auf die Terrasse treibt, dahin wo der Grill steht.
Noch immer kommunizieren wir auf einer bestimmten Ebene mit unserer biologischen Umwelt, auch wenn es uns nicht bewusst ist. Und noch immer verstehen wir diesen Code, der einmal zum Überleben unserer Spezies gehört hat, und der uns unsere Welt verstehen und begreifen ließ.
Es ist niemals falsch, sich mit Tieren zu beschäftigen, was durchaus nicht bedeutet, dass man sie besitzen oder benutzen muss. Sie gehören ganz einfach zu uns, denn von Anfang an haben sie unsere Welt mit uns geteilt. Der Mensch lernte von ihnen und tut es heute noch. Die enge Beziehung der Altvorderen zu den Tieren drückte sich in vielen Dingen aus, und das ist bis heute geblieben. Denn unsere Kinder haben Stofftiere in ihren Bettchen, und Tierfiguren stehen überall in unseren Wohnungen herum. Tierbilder schmücken unsere Kleidung und stellen die Designs für Schmuck. Ganz wie in den ältesten Zeiten, könnte man sagen. Denn die bevorzugten Motive der urzeitlichen Menschen waren Tiere.
Wer sich mit dem beschäftigt, was Tiere uns geben können, und damit sind nicht die Frühstückseier gemeint, wird eine unglaublich faszinierende Welt wiederentdecken. Eine Welt, in der wir mit unserer Umwelt wirklich kommunizieren konnten und in der uns die Verwandtschaft alles Lebendigen bewusst war.
Wer anfängt, sich mit den „Krafttieren“ zu beschäftigen, fragt sich vielleicht, wie man einem Einhorn begegnen könnte. Schließlich stehen Fabeltiere ja nicht in der Schlange an der Bushaltestelle, und im Zoo wird man das Ungeheuer von Loch Ness wohl auch nie finden.
Exotische Tiere wie Kobras oder Elefanten treffen wir bei einem Spaziergang wohl eher selten an. Aber dafür weiß heute jedes Kind, wie ein Elefant oder ein Löwe aussieht – dank Büchern, Filmen und dem Internet. Das war nicht immer so, denn bevor die Massenmedien das Leben der Menschen für immer geradezu dramatisch veränderten, waren die Menschen mit dem vertraut, das zu ihrem eigenen Lebenskreis gehörte. Das betraf natürlich auch die Tiere. Ein Schamane der Inuit hatte mit Sicherheit keinen Bezug zu einem Tukan oder einer Katze. Ebenso wenig hätte ein Shoshone als Totem einen Goldhamster wählen können oder von ihm erwählt werden.
Menschen, die in hohem Maße von ihrer Umwelt abhängig sind, verstehen diese sehr gut, es hilft ihnen beim Überleben. Wer nicht die Möglichkeit hat, sich Nahrungsmittel von anderswo zu beschaffen als von der Erde und den Pflanzen bzw. den Tieren, die er jagt, muss sehr viel wissen über das Leben um ihn herum. Diesen Bezug hat der moderne Mensch zu einem großen Teil verloren. Wir können uns Lebensmittel einfach kaufen – auch solche, die in unserem Lebensraum überhaupt nicht vorkommen. Wir brauchen nicht auf Dinge zu lauschen, die unsere Vorfahren vermutlich ohne Anstrengung hören konnten. Wir haben eine andere Lebensmelodie – eine, die völlig anders klingt und viel mit Signalen und Takten zu tun hat, die wir selber geschaffen haben.
Anders gesagt: Wir müssen uns den Bezug zu unserem natürlichen Lebensraum erst wieder erarbeiten. Das ist leichter als es aussieht, denn wir haben nichts wirklich verloren, eher vergessen oder sogar verdrängt. Dazu gehört wahrscheinlich auch die Empathie, die uns befähigt, mit Tieren in Kontakt zu kommen. Das gilt nicht für die geliebte Hauskatze oder den geschätzten Hund, denn das können die meisten von uns.
„Meinen Hund, meine Katze, mein Pferd verstehe ich oder bilde es mir zumindest ein. Der unmögliche Köter meines Nachbarn ist natürlich etwas völlig Anderes. Das gilt auch für die Nachbarin, die immer ein Geschrei wegen der Vögel macht, die unser Kater fängt.“ Die hier beschriebene Art von Verbundenheit ist eine eher oberflächliche. Die Tatsache, dass Nachbars Hund ebenso ein Recht hat, hier und da zu bellen, so wie das unser Schnuffi tut, oder dass die Frau nebenan glaubt, dass eine Amsel ebenso ein Recht auf ihr Leben hat wie eine Katze – und damit nicht falsch liegt – wird gerne verdrängt. Wobei die Vogelliebhaberin auch zu weit geht, wenn sie allen Katzen den Tod wünscht.
Tierliebe ist es auch keineswegs, wenn man von flaumigen Küken und plüschigen Hasenbabys entzückt ist, aber hysterisch wird beim Anblick einer Maus oder Spinne. Das sind nämlich auch Tiere – so wie eine Krabbe oder ein Käfer. Vielen Tieren wäre besser gedient, wenn man ihnen Respekt statt fehlgeleiteter „Tierliebe“ entgegenbrächte.
Alles, was auf dieser Erde lebt, ist in gewisser Weise verwandt – denn die Bausteine des Lebens sind nun einmal gleich, wenn sie auch zuweilen anders vermauert sind. Viele Menschen glauben mittlerweile, dass die Erde ein lebender Organismus ist und dass alle Lebewesen miteinander verbunden sind – ob sie das nun wissen oder nicht. Mit diesem Glauben haben sie sich den Altvorderen wieder angenähert, die wohl ein ganz ähnliches Weltbild hatten.
Die Menschen in alter Zeit lernten von den Tieren, und im besten Falle brachten sie ihnen Respekt entgegen, auch wenn sie diese jagten. Wir wissen von Zeremonien, die das getötete Tier ehren und ihm danken sollten. Natürlich waren der Hirsch und der Bär trotzdem tot, aber es besteht ein gewaltiger Unterschied zu den heutigen Massentötungsmaschinerien, die den zivilisierten Menschen das tägliche Kotelett und den Aufschnitt garantieren.
Dass man von unseren Verwandten aus dem Tierreich sehr viel lernen kann, ist eine Tatsache – wir Menschen haben uns von Anbeginn der Zeit so manches Nützliche von den Tieren abgeschaut. Wer also kleine Hündchen ganz entzückend und süß findet, oder hinschmilzt beim Anblick eines Rehkitzes, aber sogleich zur Zeitung greift, wenn er eine Spinne sieht und sie totschlägt, der sollte keine Zeit mit den „Krafttieren“ verschwenden, denn Mäuse und Schlangen gehören ebenso zu ihnen wie Spinnen. Wer Antworten sucht und Hilfe, der darf sich nicht nur an gut aussehende Überbringer wenden.
Angenommen, man hat keine unüberwindbaren Vorurteile gegen manche Tiere – meist kommt so etwas vom Hörensagen und weil man das nie wirklich hinterfragt hat – dann muss man lernen, zu sehen. Nur weil man im Zoo ein Dromedar sieht, bedeutet das nicht, dass man eine Antwort auf eine Frage bekommen hat. Und wenn man dann zu Hause sofort nachschlägt, was nun das Dromedar oder Kamel als Krafttier zu bedeuten hat, wird man mit Sicherheit falsch liegen.
Man hätte in allerkürzester Zeit eine ganze Krafttier-Arche, denn sogar in den Städten gibt es unzählige Tiere. In jedem noch so kleinen Vorgarten tummeln sich Vögel und Insekten, huschen Nager durch das Gras und buddeln im Erdreich fleißige Arbeiter – auch wenn sie von den Menschen nicht unbedingt so sehr geschätzt werden. Auf den Straßen sieht man unzählige Menschen mit Hunden, und auf den Fensterbänken sitzen Katzen.
„Wenn nun die Botschaft, die mir gilt, von einem Hund ‚überbracht‘ werden soll … wie soll ich das überhaupt bemerken?“, könnte nun die Frage lauten. Aber die Antwort ist doch sehr einfach. Man geht täglich an mindestens zehn Hunden vorbei, oder man sieht viel mehr von ihnen, wenn man im Park auf einer Bank sitzt. Man achtet gar nicht darauf – aber „dieser spezielle Hund“ wird die Aufmerksamkeit mit Sicherheit auf sich lenken. Entweder, weil er etwas Besonderes tut, oder unseren Blick einfängt und plötzlich präsent und damit sicht- und wahrnehmbar wird.
Da fliegen in den Gärten täglich viele, viele Elstern umher – aber auf einmal sitzt eine auf dem Fenstersims, zeigt kaum Scheu und lässt sich eine Zeit lang aus der Nähe betrachten. Normalerweise trägt man den Kopf eher gesenkt, schließlich muss man ja darauf achten, wo man hinläuft. Aber auf einmal richtet man den Blick zum Himmel – und sieht einen Falken.
Es kann aber ebenso gut sein, dass ein Bild in einer Zeitschrift stark wirkt – oder dass man erschrickt, weil einen eine sehr stark vergrößerte Spinne ansieht. Wenn einem gerade die Tiere oft begegnen, vor denen man Angst hat oder die als „eklig“ empfunden werden, so ist auch das eine Botschaft. Es wäre in diesem Falle gut, sich mit den negativen Gefühlen, die durch dieses besondere Tier ausgelöst werden, auseinanderzusetzen. Was wird verdrängt, was spiegelt dieses Tier aus unserem eigenen Inneren wider?
Was nun die mythologischen Tiere wie Drachen und Einhörner betrifft, so können sie uns im Traum, auf Bildern oder auch als Figuren begegnen. Die uralte Symbolik des Einhorns ist ein fester Bestandteil unserer Mythen, und Drachen scheinen geradezu archetypisch zu sein. Jedes Volk der Erde kennt sie, wobei sie manchmal positiv und anderswo eher negativ belegt sind. Es scheint fast, als würde unser Artgedächtnis diese Wesen von Anbeginn der Zeit kennen.
Es ist auch durchaus möglich, dass man sich ohne Anlass plötzlich an ein Tier erinnert, das man kannte. Die Katze einer Tante vielleicht, oder den Hund der Familie, als man noch ein Kind war. Wenn der Gedanke an diese Tiere tagelang präsent ist, dann ist es ebenso bedeutsam. Es geht einfach um den Moment der Berührung.
Wenn Ihnen das Krafttier begegnet, das gerade die notwendige Botschaft für Sie hat, dann spüren Sie das. Das kann auch eine der Amseln sein, die jeden Morgen im Garten sitzen. Normalerweise bemerkt man sie kaum noch – aber an diesem Tag ist etwas anders. Die Amsel tritt in die Wahrnehmung ein. Und dann wissen Sie, dass etwas Bedeutsames geschieht.
Die Krafttierkarten sind eine sehr gute Alternative. Es gibt verschiedene Decks in schönen Ausführungen und natürlich mit Buch oder Anleitung. Es könnte allerdings die Gefahr bestehen, dass die betreffenden Tiere zunehmend als Symbol wahrgenommen werden. Das sollte allerdings nicht so sein, da es eine zu große Entfernung zur „Basis“ bedeutet.
Zieht man zum Beispiel die Karte „Huhn“, so kann man erst einmal lesen, was es darüber zu wissen gibt in spiritueller Hinsicht. Aber es ist wichtig, sich auch tatsächlich mit diesem Tier zu beschäftigen. Stadtmenschen haben in der Regel nicht sehr viel Ahnung von diesen Vögeln, aber meist haben sie schon einmal welche gesehen. Das tatsächliche Tier sollte in den Gedanken präsent sein – so als tippelte ein richtiges Leghorn durch den Raum, legte den Kopf schief und suchte den Teppich nach Körnern ab.
Kramen Sie alles aus Ihrem Gedächtnis, was mit diesem Tier zu tun hat! Lassen Sie es lebendig werden! Ein Teil der Antwort ist nämlich das tatsächliche Wesen des Tieres.
Der reine Symbolgehalt ist nicht verbindlich. Bei uns wird einer Kuh eher Dummheit bescheinigt, wogegen sie in China ein Symbol der Sanftmut ist. Drachen gelten in Europa als böse Wesen, die vor allem Jungfrauen auf der Speisekarte haben und überhaupt des Teufels sind – in Asien ist ein Drache ein glückbringendes und gütiges Wesen. Ein Mensch wird kreidebleich beim Anblick einer Ratte, ein anderer züchtet begeistert Farbratten. Wo der eine Mäuse als widerliches, huschendes und unsauberes Getier sieht, ist der andere von den putzigen Knopfaugen und den kleinen Pfötchen hingerissen.
Die Annäherung an die Krafttiere kann nicht oberflächlich bleiben, sonst wird sie zu einem Orakel, das mehr mit Glücksspiel zu tun hat als mit wirklicher Spiritualität. Natürlich gibt es einen Symbolgehalt, aber die Botschaften der Krafttiere entschlüsselt man erst dann wirklich, wenn man sie kennenlernt, sie tatsächlich als Verwandte wahrnimmt.
Die Clans haben Schwierigkeiten. Das Wetter ist zu schlecht, um zu jagen und die wenigen Früchte, die in primitiver Weise angebaut werden, gedeihen zu lassen. Es gab auch Streit mit den Nachbar-Clans, man konnte sich nicht einigen über die freie Nutzung der Jagdgebiete. Möglicherweise wächst aus der Unzufriedenheit die Bereitschaft, die Regeln zu umgehen und man muss auf Angriffe vorbereitet sein. Es kommt zu viel zusammen und man hat noch keinen Weg gefunden, um mit den Gegebenheiten umzugehen.
Man hat sich um das Zelt desjenigen versammelt, der den Kontakt mit der Anderswelt hält und der am ehesten die Pfade der Geister gehen kann. Der Schamane hat ein mächtiges Totem, er ist verwandt mit dem großen Vogel, der über die Ebenen fliegt: dem Adler. Er hat sich dieses Totem nicht ausgesucht, es ist mit geboren worden wie seine Stimme oder seine Gestalt. Seine Familie war seit jeher mit diesem Totem verbunden und das macht ihn zu dem, der er ist.
Der Adler ist ein Botschafter zwischen den Welten, er ist nicht an die Erde gebunden und er verfügt über große Gaben. Nichts bleibt ihm verborgen, sein Blick geht durch Wolken, Erde und sogar durch die Steine.