Kraniche landen - Reinhard Lehmitz - E-Book

Kraniche landen E-Book

Reinhard Lehmitz

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Beschreibung

In diesem Band sind viele Haiku und andere Kurzgedichte über Landschaften, Vögel, Impressionen, Lustiges und andere Themen zu finden. Der zweite Teil des Bandes enthält viele Aphorismen, Lebensweisheiten lassen sich aufspüren. Mit schwarzen Hauben Sumpfmeisen am Futterhaus - Da! Ein blauer Hut Lass stille das Jahr momentgestundet ziehen Gedankenfelder Im Bus hocken sie, Ohren, Blicke verkabelt. Kinder des Fortschritts. Kalmare leuchten Spülsaum am Ozeanstrand blau verglimmt ihr Licht

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Inhalt

Haikus und andere Kurzgedichte

Reinhard Lehmitz

Willi Volka

Gert W. Knop

Armo Reis

Friederike Amort

Susanne Ensthaler

Marko Ferst

.

Gregor Stefan Heuwangl

Torsten Krippner

Timo Heidl

Dieter Strametz

Angelica Seithe

Sarah L. Goehre

Erich Pfefferlen

Johanna Krüger-Bandt

Ralf Hilbert

Romy Leininger

Werner Siepler

Kathrin Ganz

Irene Kress-Schmidt

Dieter Geißler

Marlene Wieland

Rainer Gellermann

Grete Ruile

Gila Plohnke

Angela Hilde Timm

Ralf Becker

Claudia Castillon

Adam R. Prokop

Vanessa Stöter

Eduard Preis

Aphorismen

Rainer Gellermann

Erich Pfefferlen

Hans Sonntag

Alexander Weiz

Frank Findeiß

Grete Ruile

Ralf Hilbert

Hanna Conrad-Peters

Leontin Rau

Werner Kresse

Wolfdietrich Jost

Johanna Krüger-Bandt

Felix Martin Gutermuth

Ingeborg Parma-Block

Ralf Becker

Timo Heidl

Bekannte Aphorismen aus früherer Zeit

Autorinnen und Autoren stellen vor

Haiku und andrere Kurzgedichte

Reinhard Lehmitz

Strandhimmel in Bunt

Rot ist besonders beliebt

Drachenwettbewerb

Lila und Orange

Falläpfel in einem Bett

aus Herbstzeitlosen

Spiegelglatt die See

Der Spiegel rauh durch Tropfen

die leise fallen

Ein kleines Mädchen

drückt die Puppe fest an sich

bei Blitz und Donner

Oh welche Freude

die blaue Mädchenkiefer

Gepflanzt mit Gefühl

Seichte Meeresbucht

Kraniche finden Ruhe

Morgens ein Konzert

Die Pilze nur klein

Nach dem kräftigen Regen

ein großes Wunder

Mohn und Kamille

auf einem alten Schlachtfeld

der Spezies Mensch

Im Wintergarten

sind Blumentöpfe bepflanzt

mit Liebesbriefen

Der alte Mann mit

weißem Kopf wie Löwenzahn

Frühling war einmal

Das Fischerboot am

Strand ganz fest eingefroren

Ruhe für den Fisch

Wir sind zwei Bäume

Noch berühren wir uns nicht

Vielleicht die Wurzeln?

Du kleine Spinne

hast gar nichts zu befürchten

Mein Besen steht still

Im schwankenden Schilf

turnt mit sicherem Gefühl

ein Schilfrohrsänger

Kamelienfest

Ein Fluten froher Menschen

auf Blumenwellen

Am Fensterrahmen

ein verirrter Schmetterling

Ich lasse dich frei

Ein Meer aus Silber

Junge Getreidehalme

mit Tropfen besetzt

Dünen rot betupft

Ein Meer aus Hagebutten

verkündet den Herbst

Sieh! Rotes Treiben

Marienkäfer sammeln sich

Bald ist Winterschlaf

Im Gebüsch pinkeln

Schauen sie woanders hin

Herr Gartenrotschwanz

Schwalbenrückkehr in

die alte Kinderstube

Du bist auch noch da

Noch nach Jahrzehnten

Vertrauter Zigarrenduft

in Opas Schreibtisch

Kettengebirge

Maulwürfe widerspiegeln

die Erdgeschichte

Am Pferdeapfel

rastet in der Flugpause

ein gelber Falter

Erschlag sie doch nicht

Sie faltet ihre Hände

Betend die Fliege

Die morsche Leiter

Ein sehr beliebter Spielplatz

für flinke Mäuse

Das Mohnblumenfeld

Es brodelt im Sommerwind

So begann die Welt

Schwäne starten durch

nach kraftraubendem Anlauf

Dann wird es leise

Schmetterlinge im

Flimmern über der Wiese

bei Mittagshitze

Franzosenkraut lebt

meist nur kurz das Vive la France

Gärtner auf der Pirsch

Frühlingserwachen

Am Wegesrand vereinzelt

schon ein Schachtelhalm

Barfuß die Kinder

Beim Nussbaum drückt es öfter

unter den Füßen

Strandwanderer den

Blick nach unten gerichtet

Buntes Meerglas lockt

Bald ist es geschafft

Eine Weinbergschnecke auf

dem Weg zum Nachbarn

Am alten Weiher

liegt Anspannung in der Luft

Frösche im Startblock

Äpfel aufgereiht

auf dem Obstlagerboden

Düfte der Kindheit

Wem mag missfallen

das Blütenschneegestöber

der frühen Kirsche

Ein Haus mit Rosen

umpflanzt - ihm gleichst du schöner

Kranich am Himmel

Nach Dauerregen

überall Regenwürmer

Zu viel ist zu viel

Für den Umweltschutz

Feuerwanzen strömen zu

einer Kundgebung

Endlich der Regen

Vor Freude machen Käfer

Trampolinsprünge

Ein frostiger Tag

In der sonnigen Ecke

sitzt auch ein Sperling

Lausche den Stimmen

der schon lauen Abende

Die Parkbank lädt ein

Aufgeregte Kois

erwarten die Fütterung

Ein lautes Blubbern

Bunter Schmetterling

auf der Nase des Buddha

Besinnliche Rast

Aus dem Weizenfeld

erhebt sich kurz die Lerche

und taucht wieder ein

Im Frühbeet schläft noch

der herrenlose Kater

Erste Saat geht auf

Ein erster Falter

spreizt eifrig seine Flügel

Träumt er vom Sommer?

Im Licht des Morgens

erwachen Pfirsichblüten

Dazu kräht ein Hahn

Suchende Blicke

mit einem Zweig im Schnabel

Wohin mit dem Nest?

Versteckt im Maisfeld

Kindheitserinnerungen

Wie klein wir waren

Luftbildaufnahmen

Sehr bizarre Landschaften

Borke inspiriert

Die satte Katze

fängt trotzdem noch eine Maus

und macht Luftsprünge

Sie pflücken fällt schwer

Sie nicht pflücken aber auch

die kleinen Veilchen

Regen bei Sonne

Die Bank im Garten glitzert

Tropfen aufgereiht

Herbstlaub wie verklebt

in der feuchten Jahreszeit

In Pfützen Wolken

Vom Fischfang zurück

Blaugefrorene Hände

in der Winterzeit

Schneeflocken fallen

Sieh da! Ein Schneegebirge

auf Schwesters Nase

Katze Minka schläft

Die Ohren verraten sie

Sie ist mit dabei

Nach dem Platzregen

Die Straße wird zum Flussbett

mit Lindenblütenschiffchen

Ein Frosch springt sehr kühn

in den verlockenden Pool

Er wird gerettet

Hoch auf der Rutsche

Die Kleine sehr verängstigt

Es siegte der Mut

Schiffchen aus Papier

Kinderaugen verfolgen

gespannt das Rennen

Japanischer Hain

Am Rand des Trockenteiches

üppiger Bambus

Im Regen duschen

Gefühlswelten öffnen sich

ohne Aromen

Der Teich am Tempel

reich geschmückt mit Seerosen

in Rot und in Weiß

Im wogenden Schilf

erklingen die Melodien

des seichten Windes

Die Trauerweide

zeigt ihren mächtigen Stamm

im kräftigen Wind

Alles wirkt farblos

Sieh hin! Blaue Farbtupfer

Schlehenbuschleuchten

Tränende Herzen

Erste Blüten schon im Mai

Rotes Herz tropft weiß

Kraniche landen

in der Abenddämmerung

Der Wind steht günstig

Mit schwarzen Hauben

Sumpfmeisen am Futterhaus -

Da! Ein blauer Hut

Böse Steigerung

Das Böse ist böser

als wir annehmen

denn es akzeptiert

unseren Einspruch nur

wenn er noch böser ist

als es selbst

Ein Traum?

Im Namen

des Lebens

Frieden!

Grenzenlos

Zeitlos

Endlich!

Machtlos

der Krieg

Ein Traum?

Nur Mut ihr Aufrechten

„Gegen den Krieg“

ist danach zu spät

Aus gebeugter Haltung

dauert Aufrichten lange

„Gegen den Krieg“

ist ein erhebendes Sein

Der Krieg fürchtet ihn

den aufrechten Gang

Nur Mut ihr Aufrechten!

Maßlosigkeit

Der Mensch erscheint maßlos

Er will im siebten Himmel leben

Dabei erkennt er

nicht einmal den ersten

Die Sprache dieses Himmels

hat er nie verstanden

Wie sollte er dann

den siebten Himmel

je erfahren können?

Mein Baum

Mein zarter Baum

Man hat dir

den Haupttrieb genommen

Das hat auch etwas Gutes

Nun verzweigst du dich kräftigt

So bleibt du in meiner Nähe

Kunst entsteht leise

Leise entstehen

Wort und Bild

Leise reifen

Wort und Bild

zu Kunst

Zuerst leise

und dann laut

verkündet sich

die Freude darüber

Irrsinnige Wahrheit

Es ist Krieg

in der Welt

Schlachthaus

Leichenberge

Rotes Blut

in Mutter Erde

Der Mensch

die Krone (?)

der Schöpfung

legt Hand an sich

Sklaverei

Wer aus vielen Töpfen essen will

muss sich Sklaven halten

die für ihn kochen

ob er will oder nicht

Sklaverei hat viele Gesichter

Ginkgo biloba

Du bist ...

In deiner Beständigkeit

ein Sieg über die Zeit

In deinen Blättern

Symbol zweier Seelen

In deinen Früchten

ein großes Geheimnis

In deinem Wesen

ein Füllhorn der Liebe

In deinem Sein

der Urvater aller Bäume

Rose

Du Rose ...

Ich halte dich windgeschützt

denn ich spüre

du frierst ein wenig

in deinem Blühen

Ein Unfall?

Einst betrat der Mensch diese Welt

Seit langem tritt er sie

Vielleicht bleibt ein Fußabdruck?

Das aber wird der Mensch

wohl zu verhindern wissen

Sind wir Wesen des Übergangs

oder ist der Mensch doch

ein Unfall des Universums?

Menschliche Größe

Man wird nicht kleiner

wenn man sich vor ihr verneigt

Man wächst

Wer zählt die Tränen?

Im Neuen vergeht das Alte

Kein Leben ohne Sterben

So einfach ist das und doch

so schwer zu vestehen

Wer zählt die Tränen?

Lebenszeit

Es ist Zeit sagt die Zeit

Besinne dich

Nimm mich an sagt die Zeit

Nutze mich

Zögere nicht sagt die Zeit

Ich bin kostbar

Vertraue mir sagt die Zeit

Ich bin da

mit Lebenszeit

Anathema

Weit aufgerissene Augen

Verzweifelte ungehörte Schreie

Langsam sinkende Gesichter

Was taten Menschen sich an

Das ist gut so

Das ist gut so

wenn das Ich

sich bereichert fühlt

und aufblüht im Wir

wenn dann

das Wort „gemeinsam“

dankbar gemeinsam

buchstabiert wird

Rote Seide

Rote Seide in zarten Falten

ganz nah an der Haut

ohne Zweifel fordernd

süchtig nach Berührung

dem Rausch schon zugewandt

Doch Fingerspitzen widerstehen

Ein dankbares Lächeln

Das Herz ist nicht teilbar

Ein wichtiger Schlüssel

Hat man sich eingeschlossen

in sein Inneres

sollte der Schlüssel

sorgfältig aufgehoben werden

Zur Sicherheit!

Man könnte ihn einmal

verzweifelt suchen

Kochkunst I

Zuerst ist ein Gedicht

wie ein neues Rezept

Das Gedicht mundet zwar schon

aber an den Zutaten

wird immer wieder gearbeitet

Irgendwann wird ein Gedicht

in sich unberührbar

Kein Buchstabe darf fehlen

ein hinzugefügter stört

Ein zeitloses Rezept ist entstanden

Menschenwürde

Das Eis ist noch sehr dünn

Man könnte verzweifeln

wenn es die Hoffnung als Brücke

nicht geben würde

Kochkunst II

Wir leben in der Praxis

der vorgegebenen Rezepte

Die Gerichte sind beschrieben

als Hochglanzgebrauchsanweisungen

Das Salz in der Suppe aber

bleiben die eigenen Zutaten

Sie geben jedem Gericht

die individuelle Note

Des Winters Lieder

Winterzeit ist nicht ohne Lieder

Schneeflocken singen zu ihrem Tanz

Hören lernen wir nun wieder

Leiser Ton erfaßt uns ganz

Winterzeit hat tausend Weisen

Zart geschrieben in die Stille

Lasst uns laut die Stille preisen

Das ist Winter`s Wille

Rein wissenschaftlich

Das Gefühl sagt

die Liebe lässt schweben

Der Verstand sagt

mildernde Umstände

Die Physik fragt

nach welchen Formeln?

Augenblick

Im Sein des Kosmos

sind wir nur

ein Augenblick

Aber ist es nicht

ein faszinierender

Augenblick?

Wir haben das Privileg

Wunder zu erblicken

Eine rote Rose

Niedergelegt für

Claus Schenk Graf von Stauffenberg

in der Gedenkstätte Albstadt-Lautlingen

nach einer totalen Sonnenfinsternis

In Verehrung und Dankbarkeit

Im Bewusstsein der eigenen Hilflosigkeit

Im Glauben an das Wachsen

wenn das Gewissen in Aufruhr ist

Es war die Zeit einer Sonnenfinsternis

Ein gewaltiger Sturm brach los

Der Himmel weinte verbittert

doch die Sonne ging wieder auf

Liebe ist auch

Liebe ist auch

sich zu hegen

und zu pflegen

ohne das ein

künstlicher Park

entsteht

Du ... Erde

Du ... Erde

Ich weiß

dass du uns trägst

aber ich weiß nicht

wie du uns erträgst

Weißt du es auch?

Ich habe es ...

der Sonne geblinzelt

dem Mond erzählt

den Sternen geschwiegen

dem Himmel gedacht

der Erde gestreichelt

Sie alle wissen es

Weißt du es auch?

Dankbarkeit

Es ist

ein schönes Gefühl

zu fliegen

Im Hochgefühl

sollten wir nie vergessen

von wem wir es lernten

Nicht wirklich?

Nicht wirklich?

Wirklich nicht?

Ich weiß nicht wirklich

wirklich nicht

was NICHT WIRKLICH ist

Es scheint so

das NICHT WIRKLICH

wirklich ist denn es ist

allgegenwärtig!

Wörtliche Liebe

Man greift nach Worten

um sie eng an sich zu binden

Ergreifen dann die Worte

lassen sie nicht mehr los

Gegen Gewalt

Gewalt als Antwort

auf Gewalt:

Gegengewalt

Versöhung als Antwort

auf Hass:

gegen Gewalt

Zu spät!

Du fragst

wie es mir geht

ohne DICH

Erst jetzt?

Du hättest

früher fragen sollen

Jetzt geht es mir

wieder gut

OHNE dich!

Reise ohne Vorwarnung

Auf meiner Lebensreise

bin ich dir begegnet

und habe mich

auf dich eingelassen

Hättest du mich

nicht vorwarnen können

dass es für immer

sein wird?

Bisher reiste ich immer

nur mit Rückfahrkarte

(Neuzeit) Wert der Liebe

Du kamst zu mir

als du allein

nicht mehr konntest

Jetzt glaubst du

alles zu können

und gehst von mir

Biergarten am See

Muße und Zufriedenheit

kommen in den Sinn

sitzt man in lauer Sommernacht

beim kühlen Bier

und stützt das Kinn

Hier am See da schmeckt das Bier

da schwelgt an dann der Sinn

Schön hier am See

so denke ich

Hier geh` ich wieder hin

Ja oder genau?

Das zustimmende Wort JA

ist heute vielstimmig

aus der Mode gekommen

Man wiederholt sich ständig

mit einem GENAU

Ob man wohl demnächst

auf dem Standesamt

auch mit GENAU antwortet?

Oder lebt das JA weiter?

Lecker!

Alles ist lecker

Es gibt nichts mehr

was nicht lecker ist

wenn es denn lecker ist

Mir schmeckt es trotzdem

Lecker!

Willi Volka

Rund ums Wasser

Wer von Wüste spricht,

weiß was Wasser bedeutet.

Sonne blitzt im Tau.

Am Ufer stehen,

Fließen und Strömen fühlen.

Zeitfluss ist spurlos.

Sichere Furt ist dort

wo Wasser sich kräuseln.

Stille Wasser nicht.

Im Regen stürzen

Tropfen wild ins Zufallsspiel.

Scheibe stark verstriemt.

Segel gerafft

Boot keilt die Wellen vorm Wind.

Wind dreht zum Kentern.

Unwetter naht rauscht,

Bäume krachen entwurzelt laut.

Regenbogen still.

Kraniche

Sie sind wieder da

Trompetenlaut Duettrufe

froher Frühlingsang

Kranich Schreitvogel

Schnabel lang pickt sich Beute

gestärkt zum Balztanz.

Kraniche falten

Symbol für langes Leben

Hiroshima mahnt

Gert W. Knop

Welt im Chaos

Zwischenwelten, verlorenen

Zukunft im Nebel

Stiller Ozean

verblassende Melodien

nur dieses Rauschen

Temperatursturz

Graupelschauer am Morgen

Licht aus den Fenstern

Erinnerungen

vergilbende Fotos

verlorene Zeit

Damals das Schtetl

ein geschäftiges Treiben

jetzt wächst nur noch Gras

Kurz vor der Blüte

eisiger Wind und dann Frost

am Frühlingsmorgen

Wie Sonnenstrahlen

die Blüten des Löwenzahns

im Nachbargarten

Betörender Duft

vom Fliederbusch im Garten

Nektar für Hummeln

Ausgedörrtes Land

ein Weg ins Ungewisse

verwehte Spuren

Erstrahlend im Licht

zartes Grün der Akazie

der Ruf der Taube

Auf hellem Papier

Sätze mit dunkler Tinte

wie Eintagsfliegen

Geisterhafte Schatten

sie scheinen zu eilen und wandern

ein silberner Spiegel

auf winzigen flüsternden Wellen

Mondschein über der Mandau

Im Nachtflug allein

am Boden nur spärliche Lichter

Postflug über die Pampa

Exupéry zwischen Himmel und Erde

einsamer Flug ins stille Nichts

Armo Reis

Dieser Ostwind facht

kräftig die Kaminglut an:

die Äste frosten

Wogendes Gelb vom

Felderwind gestreichelt. Die

Spritze ist bereit.

Lerche jubiliert

über den gereiften Feldern.

Hagel prasselt.

Frühling erwartet

den verstummten Maler

Frost im Pinsel

Im Regen allein

gelassen Würmer fütternd

Störche sehen weg

Papagei redet

den bunten Frühling herbei.