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"Die Welt scheint sich einfach weiter zu drehen Unbekümmert, unverdrossen Und manch leeres Gespräch füllt wieder die Köpfe, Was dich wirklich bewegt - in deinem Herzen verschlossen" Dieses Buch versucht Aufarbeitung, Trost für all jene, die ähnliches erlebt haben und Erinnerung dessen, was wirklich passiert ist. Es ist das, was aus dem Trauma namens zwanziger Jahre der Zweitausender heraus entstanden ist. Dies ist für all die kritischen Denker, für die, die für die Freiheit kämpfen, für all die Verstoßenen, für euch, die ihr menschlich geblieben seid.
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Vera Frey
Krisenjahre
Vera Frey
Krisenjahre
Impressum
© 2023 Vera Frey
Alle Rechte, auch des auszugsweisen Nachdruckes, der auszugsweisen oder vollständigen Wiedergabe, der Speicherung und der Übersetzung, vorbehalten
ISBN: 9783741291937
Herstellung und Verlag: BoD - Books on Demand, Norderstedt
Für die kritischen Denker
Für die Verstoßenen
Für die, die für die Freiheit kämpfen
Für die, die bereit waren, aufzuwachen
Für die, die menschlich geblieben sind
Für Euch
Dies ist eine Sammlung. Eine Sammlung aus Texten, Gedichten und Gedanken, die seit 2020 entstanden sind. Sie sind entstanden aus dem Beobachten der Geschehnisse und dem Versuch, all das, was passiert ist und passiert, in Worte zu fassen und zu verarbeiten. Sie dienen dem Erinnern, dem Bewahren, dem nicht Vergessen. Vielleicht teilt der Eine oder Andere manchen Gedanken und findet sich wieder.
Teil 1
If you kept the small rules, you could break the big ones.
Hieltest du dich an die kleinen Regeln, konntest du die großen brechen.
George Orwell (frei übersetzt)
Eine kurze Geschichte
6 Stunden, 48 Minuten und 12 Sekunden. So lange hatte Gregor in dieser Nacht geschlafen. Als er aufwachte, war es ein Morgen wie jeder andere. Nur war alles anders. Gregor lief ins Bad und schaute in den Spiegel, der wie jeden Morgen vom aktuellen Tagesgeschehen berichtete. Er sah grauenvolle Bilder an diesem Morgen. Das für sich wäre nichts Ungewöhnliches gewesen, aber heute gab es etwas Neues. Eine Krankheit. Sie war unsichtbar, aber sehr gefährlich. Gregor beobachtete, wie Särge aus Gebäuden getragen wurden. Die Krankheit war weit entfernt. Aber sie kam näher. Wer betroffen war, würde gänzlich verrückt werden. Er würde nicht mehr in der Lage sein, das Gesicht eines Menschen zu erkennen. Nichts würde er von dem Gesicht eines jeden der ihm gegenübersteht, wahrnehmen können, außer den Augen. Und man würde keinen vernünftigen Satz mehr herausbringen können. Ja noch schlimmer, man würde Dinge sehen, die gar nicht existierten. Man würde langsam dieser Welt entgleiten.
Gregor ging wie jeden Morgen zur Arbeit. Er war ein guter Bürger und tat sein Bestes, um dieses Land voranzubringen. Er liebte seine Arbeit, denn sie erfüllte ihn. Aber heute war etwas anders. Heute lagen unbekannte Formulare auf seinem Schreibtisch, jede Menge Formulare. Der Schreibtisch quoll mit Bergen von Papier. Gregor sah auf zu seinem Kollegen, der eben vor seinen Schreibtisch getreten war. Und Gregor öffnete den Mund, um etwas zu sagen und schloss ihn gleich wieder. Denn das Gesicht seines Kollegen war gänzlich nicht mehr zu sehen, nichts konnte er mehr davon erkennen, nichts mit Ausnahme der Augen. Der Kollege nickte Gregor zu und wandte sich zum Gehen. Halt! Rief Gregor. Halt! Woher kommt das Papier? Das gehört hier nicht her. Doch sein Kollege fragte bloß - Gregor, welches Papier? Und er ging.