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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Psychologie - Entwicklungspsychologie, Note: 1,0, Europa-Universität Flensburg (ehem. Universität Flensburg), Sprache: Deutsch, Abstract: Ein Elternteil eines Kindes stirbt. Dieses Erlebnis ist wohl eines der schlimmsten, das man sich für einen Menschen vorstellen kann. Das Geschehene wird für das Kind zu einem kritischen Lebensereignis. Es erfordert eine unendlich schmerzliche Bewältigung. Schlägt die Bewältigung fehl, so kann es womöglich auch noch zu weiteren psychischen Krankheiten kommen. Die Lebensereignisforschung widmet sich diesen Ereignissen. Schon eine Definition für Lebensereignisse zu finden, war nicht leicht. Ich habe die Definition von Filipp (1995a) verwendet, die den Begriff „kritische Lebensereignisse“ gebraucht. Die Lebensereignisforschung stand vor dem Problem, Lebensereignisse zu klassifizieren. Dies wurde versucht, indem man ihnen Merkmale zuordnete. Im Weiteren gehe ich auf die unterschiedlichen Forschungsperspektiven ein, die die Lebensereignisforschung bietet. In diesem Zusammenhang ist es wichtig darauf zu achten, mit welchen Methoden die Forschung arbeitet, ob es Kritik zu den Methoden gibt und zu welchen Ergebnissen die Untersuchungen kommen. Eine große Frage der Lebensereignisforschung ist: Warum kommen einige Menschen mit Lebensereignissen schlechter zurecht als andere? Die Antwort ist nicht leicht zu finden, weil viele Einflüsse beachtet werden müssen. Ich habe mich hier auf die Bewältigung von Lebensereignissen und auf die „Ressourcen“ von Menschen konzentriert. Die möglichen Folgen von Lebensereignissen konnte ich natürlich auch nicht ganz außer Acht lassen. Im Anschluss an diesen allgemeinen Theorieteil folgen zwei Beispiele. Ich habe mich für das nicht-normative Lebensereignis „Scheidung der Eltern“ entschieden. Als Beispiel für ein normatives Lebensereignis habe ich den „Schulwechsel nach der 4. Klasse“ gewählt.
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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Definition von Lebensereignissen
3. Merkmale kritischer Lebensereignisse
4. Forschungsperspektiven
4.1 Klinisch-psychologische Forschung
4.2 Entwicklungspsychologie
4.3 Stressforschung
5. Methoden
5.1 Fragebogen Ansatz
5.2 Interviewansatz
5.3 Münchner Ereignisliste (MEL)
5.4 Kategoriensystem frei generierter Lebensereignisse
5.5 Vergessenseffekt
6. Bewältigung
6.1 Coping
7. Ressourcen
7.1 Das soziale Umfeld als Hilfe zur Bewältigung von kritischen Lebensereignissen
7.2 „Vulnerabilitätsfaktor“ als Erschwernis der Bewältigung von kritischen Lebensereignissen
8. Mögliche Folgen von kritischen Lebensereignissen
8.1 Depressionen als Folge von kritischen Lebensereignissen
9. Beispiel für ein nicht-normatives kritisches Lebensereignis: Eine Scheidung der Eltern
9.1 Mögliche Konsequenzen einer Scheidung
10. Ein Beispiel für ein normatives kritisches Lebensereignis: Schulwechsel nach der 4. Klasse
10.1 Einschätzungen vor dem Schulwechsel
10.2 Einschätzungen nach dem Schulwechsel
11. Schlussteil
12. Literaturverzeichnis
13. Anhang
Ein Elternteil eines Kindes stirbt. Dieses Erlebnis ist wohl eines der schlimmsten, das man sich für einen Menschen vorstellen kann. Das Geschehene wird für das Kind zu einem kritischen Lebensereignis. Es erfordert eine unendlich schmerzliche Bewältigung. Schlägt die Bewältigung fehl, so kann es womöglich auch noch zu weiteren psychischen Krankheiten kommen.
Die Lebensereignisforschung widmet sich diesen Ereignissen. Schon eine Definition für Lebensereignisse zu finden, war nicht leicht. Ich habe die Definition von Filipp (1995a) verwendet, die den Begriff „kritische Lebensereignisse“ gebraucht.
Die Lebensereignisforschung stand vor dem Problem, Lebensereignisse zu klassifizieren. Dies wurde versucht, indem man ihnen Merkmale zuordnete.
Im Weiteren gehe ich auf die unterschiedlichen Forschungsperspektiven ein, die die Lebensereignisforschung bietet. In diesem Zusammenhang ist es wichtig darauf zu achten, mit welchen Methoden die Forschung arbeitet, ob es Kritik zu den Methoden gibt und zu welchen Ergebnissen die Untersuchungen kommen.
Eine große Frage der Lebensereignisforschung ist: Warum kommen einige Menschen mit Lebensereignissen schlechter zurecht als andere? Die Antwort ist nicht leicht zu finden, weil viele Einflüsse beachtet werden müssen. Ich habe mich hier auf die Bewältigung von Lebensereignissen und auf die „Ressourcen“ von Menschen konzentriert. Die möglichen Folgen von Lebensereignissen konnte ich natürlich auch nicht ganz außer Acht lassen.
Im Anschluss an diesen allgemeinen Theorieteil folgen zwei Beispiele. Ich habe mich für das nicht-normative Lebensereignis „Scheidung der Eltern“ entschieden, da für dieses Thema viel Literatur zur Verfügung steht und weil ich mich sehr dafür interessiere, da ich selbst ein „Scheidungskind“ bin.
Als Beispiel für ein normatives Lebensereignis habe ich den „Schulwechsel nach der 4. Klasse“ gewählt, da dies das Thema des Seminars „Fürs Leben lernen. Psychologie der schulischen Übertrittsauslese“
Nach Filipp (1995a) stellen kritische Lebensereignisse reale Lebenserfahrungen dar, die eine Zäsur im Geschehensablauf sind. Sie werden von den Personen häufig auch retrospektiv als Einschnitte und Übergänge im Lebenslauf wahrgenommen. „Kritische Lebensereignisse werden als systemimmanente Widersprüche in der Person-Umwelt-Beziehung betrachtet, die einer Lösung bedürfen bzw. die Herstellung eines neuen Gleichgewichts fordern“ (Filipp, 1995a, S. 9). Filipp benutzt den Begriff „kritisches Lebensereignis“. Der Zusatz „kritisch“ soll das Lebensereignis als Wendepunkt charakterisieren (Schmalohr, 1989).
Kritische Lebensereignisse sind durch die Veränderungen der (sozialen) Lebenssituation einer Person gekennzeichnet. Die Person muss sich mit entsprechenden Anpassungsleistungen auf die neue Situation einstellen. Diese Anpassung erfordert die Veränderung oder den Abbau bisheriger Verhaltensmuster, deshalb werden kritische Lebensereignisse als „stressreich“ angesehen. Sie können vermeintlich positiv (z.B. Geburt eines Kindes) oder vermeintlich negativ (z.B. Scheidung der Eltern) sein (Filipp, 1995a).
Sie treten in der Regel eher schlagartig, kurzfristig und deshalb massiv auf (Haußer, 1983). Diese Definition schließt natürlich nicht aus, dass die Folgen eines kritischen Lebensereignisses sehr lange anhalten können.