Küche ohne Schnickschnack - Janina Enning - E-Book

Küche ohne Schnickschnack E-Book

Janina Enning

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Beschreibung

Du wünschst dir eine nachhaltige und minimalistische Küche und möchtest Zero Waste und ressourcenschonend kochen? Die beiden Experten von GrünesFamilienleben zeigen dir in diesem Buch, wie mit nützlichen Lifehacks und erprobten Home-Storys eine nachhaltigere Küche und nachhaltiges Kochen gelingen kann. Ob beim Einkauf, Kochen & Essen, in der Selbstversorgung oder bei den Geräten in der Küche: Mit den cleveren Geheimtipps aus dem Praxisratgeber kannst du deinen Alltag unkompliziert nachhaltiger gestalten. Tiefgründige Features wie „Warum ist Bio-Gemüse in Plastik verpackt?“, coole DIY-Ideen sowie regionale und saisonale Essenspläne ergänzen die vielen Infos in diesem Buch.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 161

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INHALT

Minimalismus und Nachhaltigkeit in der Küche

Gute Gründe

Wir haben es in der Hand

Die Grundlagen des Minimalismus

Was ist Minimalismus?

Ausmisten

Weniger Müll

feature

Glas statt Plastik?

Der Einkauf

Richtig planen

#machsnachhaltig

Die Pyramide für nachhaltigen Konsum

Speisepläne machen und richtig einkaufen

Saisonkalender

Den Wasserverbrauch in der Lebensmittelproduktion berücksichtigen

Lebensmittelsiegel

Schlauer kochen und essen

Die Folgen von Lebensmittelverschwendung

#machsnachhaltig

Tipps gegen Lebensmittelverschwendung

Lebensmittel richtig aufbewahren

feature

Warum ist Biogemüse in Plastik verpackt?

Vorräte anlegen

Reste verwerten

Müll vermeiden in der Küche

#machsnachhaltig

Lifehacks für den Küchenalltag

Was bringt eine pflanzenbasierte Ernährung?

Geräte & Küchenhelfer

Meine Geräte effizient nutzen

#machsnachhaltig

Wassersparen in der Küche

Siegel & Label bei Elektrogeräten

Küchenhelfer im Materialcheck

Unsere täglichen Begleiter

feature

Das Problem mit Kaffeekapselmaschinen

#machsnachhaltig-Infos

Im Netz

Endnoten

Über die Autoren

DEN ÖKOLOGISCHEN FUSSABDRUCK VERRINGERN

→ Dein ökologischer Fußabdruck steht für deine persönliche Ökobilanz, denn er zeigt, wie viele Ressourcen du verbrauchst. Durch die Reduzierung von Küchengeräten, Umsteigen auf effizientere und qualitativ hochwertigere Geräte, durch die Reduzierung deines Fleischkonsums, durch Einsparen von Müll, durch weniger Konsum und durch Umsteigen auf ökologischere Alternativen in verschiedenen Bereichen kannst du deine Ökobilanz verringern und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

VORBILD SEIN

→ Du lebst anderen Menschen etwas vor. Deine Kinder, Familie, Freund:innen und Arbeitskolleg:innen sehen, was du machst und wie du lebst, und schauen sich vielleicht etwas ab. Insbesondere für Kinder sind wir Erwachsene ein Vorbild. Vielleicht können wir durch unser Verhalten etwas dazu beitragen, dass die nachfolgende Generation besser auf die Welt achtet, als wir und unsere vorherigen Generationen es tun oder getan haben.

SELBSTGEKOCHT SCHMECKT BESSER

→ Fertigprodukte sind teuer und enthalten oft unnötige Zusatzstoffe, von denen viele auch der Gesundheit nicht zuträglich sind. Selberkochen hat viele Vorteile: Du sparst Geld, weißt genau, welche Zutaten in deinem Essen sind, du kannst die Speisen geschmacklich an deine Wünsche anpassen, und du kannst vorkochen und Reste einfrieren. Selberkochen macht (gemeinsam mit der Familie, dem Partner oder der Partnerin) Spaß, und das Ergebnis schmeckt ohnehin viel besser.

ES IST LEICHTER, ALS DU DENKST

→ Man stellt sich gern vor, dass wir große Dinge verändern müssen, um nachhaltiger zu leben. Vor diesen Umstellungen graut uns dann, und so gehen wir sie gar nicht erst an. So schwierig ist das aber gar nicht – Ehrenwort! Du wirst in diesem Buch sehen, wie einfach manche Umstellungen sind. Es ist wirklich leichter, als du denkst. Außerdem ist jeder Schritt wichtig. Es ist besser, wenn viele Menschen ein bisschen nachhaltig leben und das geben, was sie können, als wenn nur wenige Menschen perfekt nachhaltig leben.

WENIGER BESITZ, MEHR ZEIT

→ Je weniger du besitzt und desto qualitativ hochwertiger deine Geräte sind, desto weniger Ballast trägst du mit dir. Bei weniger Gegenständen musst du auch weniger putzen und weniger Zeit auf die Instandhaltung verwenden, und bei hochwertigen Geräten oft auch weniger reparieren. Weil du deine Zeit nicht mehr oder zumindest wesentlich weniger mit diesen Dingen verbringst, hast du automatisch mehr Luft für die schönen Dinge.

GELD SPAREN

→ Mehr Nachhaltigkeit verbindet man nicht automatisch mit mehr Geld. Doch wenn du weniger konsumierst, geplanter einkaufst und weniger Lebensmittel wegschmeißt, weniger Geräte besitzt, die Strom verbrauchen, mehr auf Qualität achtest und mehr selbst machst, sparst du bares Geld.

DER GESUNDHEIT GUTES TUN

→ Fleisch ist Hauptverursacher von Krankheiten wie Darmkrebs, Fettleibigkeit, Diabetes, Bluthochdruck und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen.1 Durch die Reduzierung oder den kompletten Verzicht auf Fleisch senkst du dein Erkrankungsrisiko. Neben dem Benefit für die eigene Gesundheit wirkt sich der reduzierte Fleischkonsum auch positiv auf das Tierwohl und die Umwelt aus.

WIR HABEN ES IN DER HAND

Dein Leben wird nicht von selbst nachhaltiger, nur weil du es so willst. Du musst aktiv etwas dafür tun und deinen Alltag umstellen. Doch warum ist die Küche ein sehr sinnvoller Ort für mehr Nachhaltigkeit und Minimalismus? Es müssen nicht immer die großen Handlungen sein, die die Welt verändern. Jeder von uns hat es in der Hand, seinen Beitrag für ein nachhaltigeres Leben zu leisten. Die Schritte beginnen schon im Kleinen. Weil wir viel Zeit in der Küche verbringen, dort viele Ressourcen verbrauchen und Entscheidungen treffen, ist sie ein guter und wirksamer Ort, um mehr Nachhaltigkeit in unser Leben zu bringen und mit der Umstellung anzufangen.

Die Küche ist oft der Lebensmittelpunkt

In der Küche verbringst du viel Zeit, weil du dort deine Mahlzeiten zubereitest und auch gemeinsam mit anderen isst. Beim Kochen und Reinigen verbrauchst du dort viel Strom und Wasser – in den meisten Haushalten ist die Küche der Ort, an dem der größte Stromverbrauch stattfindet. Zudem entscheidest du in der Küche, wie du dich ernährst: ob pflanzenbasiert, fleischhaltig oder in einer Mischung aus beidem, ob du saisonal und regional einkaufst, ob du deine Lebensmittel in Supermärkten oder auf Wochenmärkten beziehst, unverpackt oder verpackt, ob du deinen Müll reduzierst … Bei allen diesen Themen geht es um Nachhaltigkeit.

Kurz: Die Küche hat einen ganz besonderen Stellenwert in deinem Leben und ist vielleicht sogar das Herz deines Alltags oder eurer Familie. Mit einfachen Umstellungen und Lifehacks kannst du dein Handeln in der Küche korrigieren und nachhaltiger gestalten.

Veränderungen brauchen Zeit

Veränderungen sind ein stetiger Prozess. Jede Veränderung beginnt beim ersten Schritt. Manche Schritte werden dir leichter fallen, andere vielleicht schwerer. Je mehr Veränderungen an deiner Lebensqualität kratzen oder deinen Luxus betreffen, desto mehr geht es ans Eingemachte und desto schwieriger wird es vielleicht.

Die Küche ist – neben dem Badezimmer – daher ein guter Ort, um mit der Veränderung zu starten, weil es hier viele Alternativprodukte gibt und du deine Komfortzone nicht zu stark verlassen musst.

Anfangs macht es Sinn, wenn du dir nur ein Ziel oder mehrere kleine Ziele setzt. Das können sein: weniger Müll verursachen, die Küche ausmisten, Lebensmittel regional und/oder saisonal einkaufen, weniger Fleisch essen oder ganz darauf verzichten … Es wäre sehr schade, wenn deine Motivation in den Keller geht oder du ganz aufhörst, weil du dich in deinem Tun überforderst. Lass dir Zeit. Du musst es nicht perfekt machen, und Fehler sind auch vollkommen okay – ganz nebenbei bemerkt: Wer sagt eigentlich, dass es Fehler sind?

Kleine Veränderungen, die Großes bewirken

Du allein entscheidest, wie nachhaltig du leben und was du umsetzen möchtest und vor allem auch kannst. Vielleicht kannst du bestimmte Aspekte nicht so leicht ändern, dafür aber an anderen Punkten arbeiten. Es müssen nicht immer die großen Schritte sein. Wie wäre es beispielsweise, wenn du deine Geschirrspülmaschine seltener oder du Ökoprogramm nutzt, deine Glühbirnen in LED-Leuchtmittel tauschst oder weniger Plastikartikel kaufst? Deinen Fleischkonsum reduzierst oder Fleisch ganz aus deinem Speiseplan streichst, selbst kochst, Speisepläne erstellst oder geplant mit einem Einkaufszettel einkaufst, deine Lebensmittel regional und saisonal beziehst, unterwegs Lebensmittel mitnimmst oder insgesamt weniger konsumierst? Mit jeder Veränderung gehst du einen Schritt weiter auf deinem Weg in ein nachhaltigeres Leben. Mit jedem Schritt wird es dir leichter fallen, und jeder Schritt zählt in Sachen Klimaschutz.

Lieber unperfekt als gar nicht

Wir können den Klimawandel zwar nicht mehr stoppen, und was wir persönlich ausrichten können, ist in gewisser Weise begrenzt, doch trotzdem können wir durch einfache Umstellungen unseren Beitrag für eine nachhaltigere Welt leisten. Wie schon gesagt: Es ist besser, wenn viele Menschen unperfekt nachhaltig leben und tun, was sie können, als wenn wenige Menschen perfekt nachhaltig leben.

Kleine Schritte machen den Anfang. Wir werden dir in diesem Buch viele Tipps & Tricks an die Hand geben, damit dir die Umstellung leichter fällt.

DIE GRUNDLAGEN DES MINIMALISMUS

Minimalismus in seiner Reinform steht für uns in enger Verbindung mit mehr Nachhaltigkeit. Durch weniger und bewussteren Konsum und damit einhergehenden reduzierten Besitz werden viele Ressourcen in verschiedenen Bereichen auf vielfältige Art und Weise geschont. Daher ist es sinnvoll, sich auch mit Minimalismus zu beschäftigen, wenn man nachhaltiger Leben möchte.

WAS IST MINIMALISMUS?

Vielleicht fragst du dich an dieser Stelle, was Minimalismus mit Nachhaltigkeit in der Küche zu tun hat. Hast du dich schon mal gefragt, wie viel Geschirr und Besteck du wirklich brauchst? Wie viele Gegenstände du in zwei- oder dreifacher Ausfertigung besitzt und wie viele du davon wirklich nutzt? Warum deine Schubladen überquellen und du immer wieder aufräumen musst und des Chaos kaum Herr wirst?

Wenn du deine Küche minimalistischer gestaltest, ist das ein erster Schritt hin zu einem nachhaltigen Leben:

• Wenn du Geräte abschaffst, die du eigentlich nicht brauchst, kannst du viel an Energieverbrauch einsparen.

• Weniger Geräte bedeuten zugleich weniger Aufwand beim Putzen. Auch das spart Ressourcen.

• Du kannst bei allem, was du für deine Küche kaufst, bewusster und sinnvoller auswählen und deinen Konsum steuern.

• Und du kannst in der Küche viel selbst herstellen statt es fertig zu kaufen.

Wir haben vor einigen Jahren unsere Küche rigoros aussortiert. Früher war es so, dass uns all der Kram in den Schränken genervt hat. Alles war irgendwie vollgestellt und stand durcheinander. Manches war unnötigerweise in zweifacher oder dreifacher Ausfertigung vorhanden und wurde nie genutzt. Der Küchenraum war flächenmäßig groß, aber trotzdem wirkte er durch die Schränke, Regale und das ganze andere Zeug eng und unruhig. Klar, die Tassen standen bei den Tassen, die Gläser bei den Gläsern, aber so viele Kleinteile hatten keinen festen Platz. Irgendwie wirkte es auch zusammengewürfelt. Stilistisch passte nicht alles gut zusammen, und es wirkte somit nicht gemütlich.

Durch das Ausmisten brauchen wir jetzt nur noch Unterschränke. Sämtliche Hängeschränke und Regale konnten wir entfernen. Total befreiend! Wir fühlen uns in der Küche viel wohler. Wir haben die Sachen behalten, die wir brauchen und auch wirklich nutzen. Die Arbeitsflächen sind frei, die Küche wirkt (fast) immer sauber und aufgeräumt. Es war eine absolute Erleichterung, sich von unnützem Kram zu trennen. Von den aussortierten Sachen haben wir bis heute nichts vermisst. Für uns ist es wichtig, von Klarheit und Struktur in einer Wohlfühlatmosphäre umgeben zu sein und wenig Arbeit mit der Küche zu haben. Weniger ist für uns mehr.

Vorweg: Es gibt nicht den einen und wahren Minimalismus. Minimalistisch leben: Das ist so individuell, wie wir Menschen unterschiedlich sind. Jeder Mensch definiert Minimalismus für sich. Doch in einem sind sich diejenigen, die minimalistisch leben, einig: Sie wollen ein selbstbestimmtes Leben führen und ihr Glück nicht von Gegenständen abhängig machen.

Eine innere Haltung, die sich auf das Wesentliche beschränkt

Minimalismus ist Lebensstil und innere Haltung zugleich. Es geht darum, sich auf das Wesentliche zu beziehen. Aber was ist in diesem Zusammenhang eigentlich „das Wesentliche“?

Allgemein gesprochen bedeutet Minimalismus, möglichst wenig zu konsumieren, sich von materiellem und negativem Ballast zu befreien, innere und äußere Klarheit und Struktur zu haben und dadurch Freiheiten wie Zeit für die Familie, Partnerschaft und Freundschaften sowie finanzielle Freiheit und Sicherheit zu erlangen.

Mit einer minimalistischen Grundhaltung macht man sich nicht abhängig von Besitztum, sondern ist mit dem zufrieden, was man hat. Das, was man besitzt, schätzt man wert und pflegt es. Glück ist nicht abhängig von Besitz und von neuesten Errungenschaften, sondern kommt aus dem Inneren heraus.

Mit einer minimalistischeren Haltung können sich innere Veränderungen einstellen:

• Du konzentrierst dich auf wichtige Punkte, auf das Wesentliche.

• Dir wird egal, was andere besitzen.

• Du vergleichst dich nicht mehr mit anderen Menschen. Der vielleicht bestehende innerliche Druck lässt nach.

• Du hörst mehr auf dein Innerstes, auf deinen Instinkt und auf dein Gefühl.

• Du kannst besser Wichtiges von Unwichtigem trennen.

• Du hast keinen Drang danach, mehr zu besitzen und zu zeigen, was du besitzt.

• Du bist zufrieden.

• Du hast mehr Zeit für dich, deine Familie und Freunde.

• Du nutzt die Zeit intensiver.

• Du wirst kreativer.

• Du spürst vielleicht sogar eine tiefe Dankbarkeit für das, was du hast.

• Du tust Dinge, die dir guttun.

• Du trennst dich von Dingen und Menschen, die dir nicht guttun.

• Du lernst, besser Nein zu sagen.

• Du kannst auch mal nichts tun.

• Du sparst bares Geld.

BESITZ FRISST ZEIT, BRAUCHT ENERGIE UND KOSTET GELD.

Minimalismus & Nachhaltigkeit

Manche Minimalisten zählen Nachhaltigkeit nicht zum Minimalismus, andere schon. Wir persönlich sehen eine enge Verbindung: Wer sein (Konsum-)Verhalten reflektiert und überdenkt und nur das kauft, was er/sie braucht, und dabei auf Qualität und Herkunft sowie auf Produktionsweise und Material achtet, kombiniert einen minimalistischen mit einem nachhaltigen Lebensstil. Durch diese Verhaltensänderung und durch einen achtsamen Umgang mit seinem Hab und Gut spart man wichtige und wertvolle Ressourcen und schützt das Klima.

Minimalismus & Ernährung

Auch die Ernährung steht in Zusammenhang mit Minimalismus. Hand aufs Herz: Wie oft schmeißt du Lebensmittel weg? Gehörst du vielleicht auch zu den Menschen, die ohne Einkaufszettel einkaufen und dann einen Berg an Lebensmitteln kaufen – all das, worauf sie gerade Lust haben? Wer bewusster loszieht, einen Einkaufszettel schreibt und das kauft, was er/sie braucht, lebt auch in Sachen Ernährung minimalistischer und nachhaltiger. Man schont Ressourcen, produziert weniger Verpackungsmüll und wirft letzten Endes auch weniger Lebensmittel in den Abfall. Und man spart auch noch Geld.

Minimalismus & Konsum

Lässt du dich von Werbung und Sonderangeboten locken? Kaufst du etwas, weil es gerade im Angebot ist oder weil es dir einfach gefällt, obwohl du es nicht benötigst? Letztlich führt das oft dazu, dass sich viele Gegenstände im Haus ansammeln, die gar nicht genutzt werden. Bewusster Konsum bedeutet, Spontankäufen zu widersagen, sinnvoll zu konsumieren, vorher über eine Anschaffung nachzudenken, nicht sofort zu kaufen, mehrere Nächte darüber zu schlafen und anschließend eine bewusste Entscheidung zu treffen.

Bei Geräten und Utensilien – auch für die Küche –, die man nur ein, zwei Mal oder eben ganz selten nutzt, ist es sinnvoller, sie sich zu leihen oder mit anderen zu tauschen, vielleicht mit der Familie, Freunden oder Nachbarn. In Münster gibt es beispielsweise eine Leihothek, in der man für einen schmalen Cent Haushaltsgeräte leihen kann. Vielleicht gibt es so was auch in deiner Nähe? Dadurch spart man Geld und Ressourcen verschiedenster Art ein. Außerdem nehmen die Gegenstände keinen Platz im Haus ein.

STELL DIR VOR EINER EXTRAANSCHAFFUNG FOLGENDE FRAGEN:

Brauche ich das Teil wirklich? Wie oft werde ich es nutzen? Was passiert, wenn ich es nicht kaufe? Macht es mich glücklich?

Minimalismus & Mobilität

Laut Umweltbundesamt könnten in Ballungsgebieten mindestens 30 % der Autofahrten durch Radfahren ersetzt werden. 40 bis 50 % der Fahrten sind kürzer als fünf Kilometer.2 Hier lohnt es sich darüber nachzudenken, ob du etwas einsparen kannst: Brauchst du wirklich ein eigenes Auto, oder ist es nur bequemer? Welche Strecken könntest du durch Fahrrad (auch E-Bike), Bus oder Bahn ersetzen?

Ein Verzicht auf ein eigenes Auto spart monatlich viel Geld (Sprit, Versicherungen, Abnutzung, Reparaturen usw.). Wir hatten früher zwei Autos. Als wir uns mit Minimalismus und Finanzen auseinandersetzten, haben wir beschlossen, ein Auto durch einen Motorroller zu ersetzen. Der Zweitwagen war nur Luxus und nicht wirklich nötig. Mittlerweile ist auch der Motorroller verkauft, und wir besitzen nur noch ein Auto und Fahrräder. Mit unseren E-Bikes bestreiten wir viele Kilometer, die wir sonst immer mit dem Autor zurückgelegt haben. Für uns hatte das nur Vorteile: Wir sparen Ressourcen, schützen die Umwelt, können mehr Geld sparen – und sind gesundheitlich fitter.

Minimalismus & Selbermachen

Schon wer im Haushalt auf nachhaltigere, langlebigere Alternativen setzt (zum Beispiel Backpapieralternativen, Baumwolltücher), spart viele Ressourcen und Geld. Wer viele Dinge selber macht (zum Beispiel Reinigungsmittel, Bienenwachstücher), erst recht!

GENERELL GILT:

Besser nicht ständig neukaufen, sondern stattdessen das, was man hat, so lange wie möglich nutzen.

Minimalismus & Finanzen

Oft wird einem nachhaltigen Leben nachgesagt, dass er teuer sei. Doch durch die Kombination mit einem minimalistischeren Lebensstil lassen sich viele Ausgaben reduzieren und Geld sparen. Das braucht seine Zeit, ist aber äußerst wirksam: Du kannst Verbindlichkeiten reduzieren, Verträge kündigen, deine flexiblen Ausgaben mindern und vieles mehr. Das Geld kannst du stattdessen einfach sparen, in Erlebnisse investieren oder für qualitativ hochwertigere Produkte nutzen – ganz im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens.

Minimalismus löst nicht automatisch deine Probleme

Wichtig aber ist zu wissen, dass weniger zu besitzen dich nicht automatisch glücklicher und zufriedener macht. Das ist viel zu kurz gedacht. Es muss ein grundsätzliches Umdenken in Sachen Konsum stattfinden, denn oft konsumieren wir, um Lücken in uns selbst zu schließen oder um Probleme zu kompensieren. Daher ist Einkaufen mit leerem Magen beispielsweise auch keine gute Idee, weil du dann wahllos zulangst und mehr kaufst als nötig.

Du solltest dich daher nicht nur fragen, was dir wichtig ist, was du brauchst und was dich glücklich macht. Du solltest viel tiefer in dich hineinhorchen und dich fragen, warum du dieses konkrete Produkt kaufen möchtest, was dir vielleicht eigentlich fehlt oder du eigentlich brauchst, was dich beschäftigt oder bedrückt.

AUSMISTEN

Vielleicht bist du an dieser Stelle zu dem Gedanken gekommen, dass sich bei dir zu viele Gegenstände angesammelt haben, auch in der Küche. Vielleicht macht sich bei dir auch ein bedrückendes Gefühl bemerkbar, und du hast den Eindruck, zu wenig Platz zu haben? Dann könnte es sein, dass Ausmisten für dich genau das Richtige ist. Doch bedenke: Ausmisten braucht Zeit. Ausmisten ist ein Prozess und kann über viele Monate oder sogar Jahre gehen.

Wenn du aber einmal richtig ausgemistet hast, wirst du merken, dass du vielleicht doch genügend Platz hast und dass dein Kram nur zu viel geworden war. Ausmisten gibt dir die Möglichkeit, dein Haus hell und luftig zu gestalten, schenkt dir Platz, Raum, Klarheit und Struktur und verschafft dir mehr freie Zeit, weil du weniger putzen musst. In deinem Heim finden sich dann nur noch deine Lieblingsmöbel und -deko, sodass es zu deinem Wohlfühlort werden kann – insofern es das noch nicht ist.

Aber Vorsicht: Bloßes Ausmisten hat noch nichts mit Minimalismus und schon gar nichts mit Nachhaltigkeit zu tun. Dein Besitz muss gut gehegt und gepflegt werden, dein Konsum muss sich in ein bewusstes Konsumverhalten verändern. Erst dadurch werden Ressourcen gespart. Das bedeutet auch, dass das Aussortierte nicht einfach weggeworfen wird. Sind Gegenstände noch gut und funktionsfähig, solltest du sie verschenken oder verkaufen. Sie sind schon im Kreislauf drin, und so können sie woanders noch weiter benutzt werden.

Funktionsfähige Gegenstände gehören nicht in den Müll! Guten Gegenständen kann man ein zweites Leben schenken, indem man sie verkauft oder spendet. Schließlich sind viele Dinge zum Wegwerfen viel zu schade, und Wegwerfen ist nicht nachhaltig. Und es macht glücklich, Gegenstände zu verschenken und anderen Menschen damit eine Freude zu machen und etwas Gutes zu tun.

Anleitung zum erfolgreichen Ausmisten

Beschränke dich nicht auf eine bestimmte Anzahl an Gegenständen, die du vorher vielleicht festgelegt hast. Behalte so viele Dinge, wie du benötigst und mit denen du dich wohlfühlst. Es gibt hier kein richtig und kein falsch. Es geht um dich und um deine persönlichen Lebensumstände.

Doch um deine Haltung zu verändern, musst du dich von unnötigem Besitz trennen und dich kognitiv intensiv damit auseinandersetzen. Das kann eine ganz neue Erfahrung für dich sein und dich an deine Grenzen bringen. Du musst Entscheidungen treffen, die nicht immer ganz leicht sind. Andererseits kann es auch sehr befreiend sein, sich von Altlasten zu trennen und dabei neue Energie zu gewinnen.

Wie du vorgehst, ist deine persönliche Entscheidung – niemand kann sie dir vorgeben. Es gibt unterschiedliche Typen: Die einen wollen am liebsten sofort alles loswerden, den anderen fällt das Sich-Trennen schwer und sie wissen nicht, wie sie anfangen sollen. Ein erster Tipp ist daher: Bleib ruhig und entspannt, bei dir selbst und gehe in deinem Tempo vor.

Mach es so, wie es sich für dich richtig anfühlt. Das, was wir dir im Folgenden beschreiben, ist eine Möglichkeit von vielen. Dein Vorgehen kann auch ganz anders aussehen. Schließlich ist jeder Mensch, jede Familie, jede Wohnung, jedes Leben anders.