Küchenfußboden - Veronika Lindgren - E-Book

Küchenfußboden E-Book

Veronika Lindgren

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Beschreibung

Wie verleiht man dem, wofür es keine Worte gibt, eine Stimme? Wie macht man die Dinge sichtbar, die so oft im Dunkeln geschehen? Und wo ist Gott? Warum schützt Gott nicht vor dem, was zerstört? Kann man dann überhaupt noch glauben? Dieses Buch beschäftigt sich mit genau dieser Thematik: Ein Tabu-Thema soll beschrieben werden, denn so oft drehen sich die Zuhörer weg, wenn es um traumatische Erfahrungen geht. Doch was empfinden die, die betroffen sind? Wie fühlen sich der Schmerz und auch die Heilung an? Anhand von Gedichten, die in einem solchen Prozess verfasst worden sind, versucht die Autorin ihr Erleben - und damit auch das von viel mehr Menschen, als uns bewusst ist- für Interessierte zu beschreiben.

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Für Caro,

weil du an mich glaubst,

wenn ich glaube, zu versagen

und weil du mir ein Zuhause gegeben hast.

Inhaltsverzeichnis

VORWORT

5 MINUTEN

ALEX

AMBIVALENZ

AN IHN

BÄLLE, DIE NICHT ROLLEN

BEIDES

BRÜCKEN BAUEN

DAS GEDICHT, DAS ICH IM TRAUM SCHRIEB

DER SCHAL

DIE FESTUNG

DIE GLÜHBIRNE UND DER KLEMPNER

DIE SACHE MIT DEM GLÜCK

EWIGKEIT

FEUER UND EIS

FARBEN

GARDEROBE

GEWITTER

GIFT

GRAUE HAARE

HÄNDE

KONTROLLE

LEBEN

MEIN EIGENER PALAST

MEINE FLASCHE LÄUFT AUS

NOCH ETWAS

MEER

NOVEMBERNEBEL

PAPPARAZZI

SALZWASSER

SCHNEE IM FRÜHLING

SEELENFEUER

SONNENAUFGANG

SPEEDING CARS

STEINE

SUBJEKTIVITÄT

TAPFERKEITSBLUMEN

TELL ‘EM ALL I SAID HI

TIEFERE PFADE

VERBÄNDE

VERTRAUEN ERLERNEN

VON BERGEN UND SONNENAUFGÄNGEN IM REGEN

WAS MUT GIBT, WEITERZUMACHEN

WENN SCHWARZ ZU HELL IST

WENN TRAUMATA REDEN KÖNNTEN

WO WIR UNS FINDEN

WOFÜR WORTE ZU LEISE SIND

ZEITGEDANKEN

NACHWORT

DANKSAGUNG

EPILOG

BESSER

Jetzt sitzen wir hier auf deinem

Küchenfußboden

Ich erzähle dir von meinen Erinnerungen

Den groben

Solche, für die nur kalten Fliesen

Tief genug liegen

Vorwort

Nach mehreren Jahren voller Alpträume und Flashbacks, mehreren Krankenhausaufenthalten und einigen Momenten, in denen ich kurz davor war, aufzugeben, ist dies hier der Versuch, das alles in Worte zu fassen. Denn das Gefühl, die „besten Jahre“ zu verlieren, sitzt tief und muss ausgesprochen werden.

Dieses Buch beschäftigt sich genau damit: Was, wenn man die goldene Zeit verpasst, weil man Dinge aufzuarbeiten hat, die einem angetan wurden?

In meinen Texten geht es um diesen Prozess des Aufarbeitens. Deswegen wurden sie auch gerade in der Zeit geschrieben: nachts, wenn ich vor lauter Flashbacks nicht schlafen konnte, nach Gesprächen, in denen mir meine eigene - nicht vorhandene! - Schuld vorgehalten wurde, während ich auf der psychiatrischen Station lag, oder dann, wenn ich dankbar war für die lieben Worte von Freunden, denen ich mich anvertraut habe. Weil der Prozess der Heilung aber nicht geradlinig verläuft, sind die einzelnen Gedichte alphabetisch sortiert und somit inhaltlich durcheinander.

Du wirst hier alles finden: Hoffnung, Verzweiflung Schmerz, Freundschaft, Vertrauen, Angst und auch Wut. Alle diese Gefühle dürfen sein, auch wenn es sich nicht so anfühlt. Auch die Frage nach Gottes Rolle in dem Geschehen damals und auch heute wird immer wieder unterschiedlich beantwortet. Ehrlich gesagt bin ich damit auch immer noch nicht am Ende, was vielleicht erkennbar wird. Schon früh war mir klar, dass ich keinen Glauben haben will, der mich aus schwierigen Situationen herausholt. Vielmehr wollte ich, dass ich alles mit Gott durchzustehen lerne. Das ist ein Prozess, der nicht immer kontinuierlich verläuft und manchmal auch echt zermürbend sein kann. Manche Fragen wurden mir immer noch nicht beantwortet und das bringt mich bis heute manchmal zum Zweifeln. Ich habe in meinen Texten versucht, ehrlich zu sein. Gott ehrlich die Sachen vorzuwerfen, die mich wütend auf Ihn machen, Ihm das zu geben, was in meinem Herzen ist. Denn ich glaube, dass mit dem Vers, „schütte dein Herz aus wie Wasser“ (Klagelieder 2,19) eben das gemeint ist. Es gab auch Phasen, in denen ich kurz davor war, die Sache mit Gott aufzugeben, weshalb ich niemandem einen Vorwurf machen kann, der diesen Schritt getan hat (was aber nicht heißt, dass ich das nicht unendlich traurig finde). Letztendlich hält Gott uns fest und nicht wir Ihn. Das ist vielleicht der Satz, den ich über dieses Buch schreiben könnte. Er hielt mich, als ich nichts von Ihm hielt und dafür bin ich bis heute dankbar.

Solltest du dieses Buch aus Interesse lesen, dann lass dir gesagt sein, dass es nur ein Einzelporträt und daher nicht generalisierbar ist. Das, was hier beschrieben wird, ist nur ein Erfahrungsbericht und keineswegs auf alle Situationen und Betroffene übertragbar. Das, was ich erlebt habe und immer noch durchlebe, ist ein Beispiel, aber kein Lehrbuchverlauf. Trotzdem hoffe ich, dass ich dir damit einen Einblick in eine Welt geben kann, die oft dunkel und kalt ist, aber in der die Sonne dafür umso deutlicher empfunden wird.

Wenn du jemanden kennst, der betroffen ist, dann ist der Griff zu diesem Buch ein Zeichen dafür, dass du diese Person ernst nimmst.

Damit tust du schon das Größte, was man tun kann. Es mag aufwühlend, traurig und aus der Fassung bringend sein, wenn du in diesen Gedichten dich oder die betroffene Person wiederfindest, aber genau das ist das Ziel eines Perspektivwechsels: Er soll neue Erfahrungen bringen, die das Verhalten der anderen Person erklären. Um diese Erklärung zu verstehen, muss man allerdings in den Schuhen des oder der Anderen gestanden haben und eben das möchte ich mit diesem Buch versuchen: Die Perspektive des oder der Betroffenen einzunehmen.

Für den Fall, dass du selbst betroffen bist: Du bist tapfer. Du kämpfst. Du bist mutig. Allein, dass du dich traust, hier reinzuschauen, beweist das. Diese Gedichte werden bestimmt Teile enthalten, in denen du dich und deine Gefühle wiederfinden wirst. Das kann guttun, aber auch traurig machen, oder sogar triggern. Sollte das passieren, dann gönne dir eine Pause, lies nur so viel, wie du wirklich schaffst. Du musst das nicht besonders schnell schaffen, du hast Zeit. Vielleicht gibt es Gefühle, die du nicht verstehst, das ist auch in Ordnung. Ich kann dir nun mal nur erzählen, was ich durchmache (das steht bewusst im Präsens, denn ich bin noch lange nicht fertig damit), deine Geschichte kann ganz anders sein. Trotzdem hoffe ich, dass du dich nach dem Lesen dieses Buches etwas weniger unverstanden und allein fühlst. Wenn das auch nur bei einer Person der Fall ist, dann war es mir das wert.

Und - den Ratschlag kann man nicht oft genug wiederholen - hole dir Hilfe! „Hilfe“ ist das Mutigste, was man sagen kann. Denn dazu gehört, dass man sich eingesteht, dass das Erlebte zu vielschichtig und groß ist, um es alleine zu bewältigen. Und das liegt nicht an dir, denn ein derartiges Trauma kann man einfach nicht alleine aufarbeiten. Ich habe viel zu lange damit gewartet und musste die bitteren Konsequenzen davontragen, also sei schlauer als ich. Wildwasser ist eine Beratungsstelle, die ich nur weiterempfehlen kann. Letztendlich ist es dein Weg und wenn es irgendetwas gibt, das ihn dir verschönert, oder erleichtert, dann mach das. Du darfst das! Und du wirst es schaffen, trau dich!

Sei es, dass du malst, laut Musik hörst, Filme zur Ablenkung schaust, schreibst, irgendwas: Tu es. Es muss nicht von den Anderen verstanden werden, denn es geht darum, dass es dir hilft. Hätte ich mich an die Norm gehalten, hätte ich mich auch nie getraut, mit dem Dichten zu beginnen. Das, was du erlebt hast, ist nicht normal. Deshalb muss deine Reaktion darauf auch nicht standardisiert sein. Fang heute an, das zu tun, was dir guttut (natürlich nur, wenn es dir nicht aktiv schadet).

Solltest du irgendwelche Fragen, Kritik, oder auch Feedback haben, kannst du mir gerne schreiben:

[email protected] .

Aber jetzt erstmal viel Kraft beim Lesen des Buches,

deine Veronika.

5 Minuten

Gib mir doch noch

5 Minuten

Ich weiß, wir haben den ganzen Tag gehabt

Ich weiß, wir haben so viel geredet

Gelacht

Geweint

Geschwiegen

Geliebt

Und jetzt liegen wir hier

Du willst schlafen

Aber ich kann nicht

Bitte

Gib mir doch noch

5 Minuten

5 Minuten

Höre ich dir jetzt beim Einschlafen zu

Ich traue mich kaum, zu fragen

Obwohl ich dich so gut kenne

Und mir sicher bin, dass du nicht nein sagen wirst

Aber wenn du ja sagst

Dann muss ich reden

Dann muss ich sagen, was mich bedrückt

Dann brauche ich einen Grund für die

5 Minuten

5 Minuten

Reichen nicht aus, um dir zu sagen

Was los ist

Um dir zu sagen

Warum genau jetzt mein Herz so weh tut

Und warum ich genau jetzt nicht schlafen kann

Ich habe so Angst

Dass du dich eigentlich ärgerst

Weil ich den ganzen Tag so viel mehr Zeit hatte

Weil du mich sogar angesprochen hast

Aber da konnte ich nicht reden

Aber vielleicht ja jetzt

Fangen wir an mit

5 Minuten

5 Minuten

Weine ich jetzt

Alleine in der Nacht

Und ich weiß, dass du nicht tief schläfst

Mich vielleicht sogar hörst

Aber nicht weißt, was du tun sollst

Oder wie du mir helfen kannst

Ich weiß es ja selbst nicht

Nur damit, dass du da bist

Und mir noch einmal Zeit gibst für

5 Minuten

Doch du schläfst

Und morgen wirst du mich fragen, was war

Aber dann ist die Nacht

Und mit ihr die Ehrlichkeit

Vorbei

Ich werde den Kopf schütteln

Dich vielleicht in den Arm nehmen

Und hoffen

Dass ich nie wieder

5 Minuten

Von dir brauche

Mein liebes Kind, gib mir

5 Minuten

Ich habe dir einen ganzen Tag gegeben

Ich habe dir Zeit gegeben

Und die ganze Zeit an dich gedacht

Wie ich dich liebe

Wie toll du bist

Und wie ich es liebe,

Dich mit Tagen und Freunden wie diesen

Zu segnen

Jetzt liegst du also dort

Du kannst mal wieder nicht schlafen

Und ich wünsche mir

Dass wir jetzt Zeit verbringen für

5 Minuten

5 Minuten

In denen du mir erzählen kannst, was los ist

Glaub mir

Ich kenne dein Herz

Deine dunkelsten Gedanken

Die verworrensten Emotionen

Ich habe dich damit geschaffen

Du warst schon immer besonders für mich

Ich würde dir das so gerne mitteilen, hör mir nur zu für

5 Minuten

5 Minuten

Reichen nicht aus, um dir zu sagen

Was los ist

Um dir zu sagen, warum genau jetzt dein Herz so weh tut

Hab keine Angst

Ich habe Größeres mit dir vor

Etwas so Schönes

Und dazu musst du diese Gefühle kennen

Sprich zu mir

Für mich gibt es keine unpassende Zeit

Oder einen ungünstigen Ort

Hör mir zu

Es gibt so viel, was ich dir zeigen möchte

Aber fangen wir an mit

5 Minuten

5 Minuten

Weinst du jetzt schon

Du bist nicht alleine

Menschen enttäuschen immer

Aber ich bin da

Ich will dich so gerne trösten

Mit einem Trost, den dir niemand sonst geben kann

Ich will dir meinen unfassbaren Frieden geben

Und der hält nicht nur

5 Minuten

Doch du kämpfst im Alleingang

Und morgen wirst du dich fragen

Warum dir nicht geholfen wurde

Ob du unwichtig bist

Du wirst nicht reden können

Aber, mein Kind

Ich warte auf dich

Dass du erkennst

Wie wertvoll du mir bist

Und du gerne

5 Minuten

Mit mir verbringst

Alex

Alex schaute auf den Boden und ich musste lächeln, als ich sah, wie ihm einige Haarsträhnen in die Stirn fielen.

Er war lange nicht beim Frisör gewesen, hatte generell kaum das Haus verlassen und all das war mir nicht aufgefallen.

Wie lange er wohl schon krank war? Oder wie lange ihn schon solche Gedanken plagten?

Am liebsten hätte ich ihn umarmt, ihm gesagt, dass alles gut werde, aber ich traute mich einfach nicht.

Zu viel war passiert, beziehungsweise eben nicht passiert zwischen uns, als dass ich so tun könnte, als wäre alles so wie immer.

Und was, wenn er genau das brauchte? Vielleicht brauchte er, dass jemand ihm Halt gab, jemand, an dessen Schulter er sich anlehnen konnte, jemand, der sich ausnahmsweise mal nicht abwandte, wenn es schwierig wurde.

Vielleicht brauchte er einfach jemanden, der bei ihm blieb.

Meine Hände zitterten und mein Herz pochte wie verrückt, als ich das Wort ergriff: „Alex, ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll...“, begann ich, doch ich kam nicht dazu, den Satz zu beenden.

Alex rührte sich plötzlich und sah mir direkt in die Augen. Stumm standen wir da und betrachteten uns, als sähen wir uns zum ersten Mal. Fast so, als wären wir Fremde, die aufeinandertreffen und den Zauber neuer Begegnungen genießen.

Ich sah in seine grünen Augen, sah das Muttermal auf seiner rechten Wange und die kleine Narbe am Kinn. Sein Gesicht war mir so vertraut und gleichzeitig so fremd, dass ich mich fragte, ob ich ihn hätte retten können.

Ob ich vielleicht die gewesen war, der er die letzte Chance gegeben hatte. Denn ich war mir sicher, dass ich ihm nicht hatte helfen können. Trotz all der Jahre, die wir zusammen verbracht hatten, kannte ich ihn nicht gut genug, um ihm die Fragen, die ihn so quälten, zu beantworten.

Und als wir uns nun in die Augen sahen, wurde es uns beiden klar.

Ambivalenz

Die Hände

Die andere streicheln, sind die

Die dir weh tun

Die Stimme

Die andere tröstet, ist die

Die dich bis in deine dunkelsten Träume verfolgt

Die Berührungen

Die andere vor Erregung

Sind die, die dich heute noch vor Schmerzen

Schreien lassen

An ihn

Hättest du gewusst, was es für mich heißt

Wie sehr mir die Erinnerung ins Herz beißt

Hättest du mich dann trotzdem berührt?

Oder hätte ich deine Hände heute Abend nicht in mir gespürt?

Hättest du die vertuschten Verbrechen angehäuft

Wenn du gesehen hättest, wie weit das Blut läuft

Sowohl damals als auch heute Nacht?

Hättest du es trotzdem gemacht?

Hättest du geahnt, was du damit startest

Hättest du dann auf Hilfe gewartet?

Oder war dir meine Seele egal

Und der Druck in dir ließ dir keine Wahl

Wäre dir klar gewesen, was es alles verrückt

Hättest du dich dann dennoch an mir beglückt?

Hättest du immer noch so gestöhnt

Wenn du gehört hättest, wie es ständig in meinen Ohren dröhnt?

Hättest du gewusst, dass du mich trotz deiner Lust

Eigentlich beschützen musst

Und dass ich heute schwitzend schreie

Wie in einem Becken voller hungriger Haie

Hättest du mich dann schlafen lassen

Anstatt mich anzufassen?

Hättest du es nicht gewagt

– wer wäre ich wohl dann?

Bestimmt hätte ich gestern Gott nicht gefragt

Wann ich endlich sterben kann

Hättest du mich geliebt

Wärst du nur in deinen Grenzen geblieben

Hätte ich gelernt, dass es ein Herz ohne Loch gibt

Doch du gehorchtest nur deinen Trieben

Hättest du mir Geborgenheit gegeben

Wie ein Vater seinem Kind

Hätte ich dann ein Leben

In dem ich nicht mal wüsste, was Traumata sind?

Wärst du vertrauenswürdig geblieben

Hättest du mich nie spüren lassen, was in dir ist

Hätte ich dir jetzt ein anderes Gedicht geschrieben

In dem du der Held und nicht der Böse bist

Hättest du deinen Körper nicht auf meinen gedrückt

Hättest du gemerkt, dass deine Gedanken ausarten

Hättest du mir meine Unschuld nicht genommen

Wäre mein Weltbild dann weniger verrückt?

Würde ich dann nicht immer das Schlimmste erwarten?

Wäre ich nicht viel weiter gekommen?

Stattdessen schreie ich durch den Wald, dass ich dich hasse

Kann mich selbst nicht mehr denken hören

Habe Träume, die meinen Schlaf stören

Und Angst, dass ich vor der Erinnerung verblasse

Du bist das Kapitel, über das ich nur weinend spreche

Habe die Seiten zwar unzählige Male gelesen

Aber sie sind für Außenstehende zu grausam gewesen

Doch ich spüre dich mit einer Wucht, als ob ich mir die Knochen breche

Du hast mir mein Lächeln genommen

Fast hätte ich mir die Arme aufgeschnitten

Deinetwegen habe ich so gelitten

Denn du bist meinetwegen zum Äußersten gekommen

Trotzdem sind meine Schreie meistens stumm

Mache gute Miene zum bösesten Spiel

Vielleicht war genau das dein Ziel

Denn würde ich was sagen, würdest du verbreiten, ich sei dumm

Es ist wie ein Spiel, von dem ich die Regeln nicht kenne

Wie eine Sprache, die ich übersetzen soll, aber nicht verstehe

Als würde ich erfrieren und gleichzeitig verbrennen

Aber beim Namen kann ich es nicht nennen

Deshalb schwebt es über mir, wohin ich auch gehe

Und ich kann dir nicht entkommen, egal wie schnell ich renne

Manchmal denke ich noch an dich

Ob du wohl lachst oder weinst

Wirklich so glücklich bist, wie du scheinst

Dann denke ich daran, was ich von dir habe

Dass ich genau wie du gestikuliere und lache

Oder auch so gerne Sport mache

Oder ich denke daran, was wir geworden wären

Ich hätte mit dir gerne die Welt bereist