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Eine verkleidete Kugelfee, ein magischer Ring und ein himmlisches Abenteuer voller Glitzerstaub! In dieser Gute-Nacht-Geschichte flattert eine Frau mit kleinen Flügeln hoch hinaus und entdeckt ein Reich, in dem stattliche Elfenmänner ihre Aufwartung machen. Wird sie ihr Glück im Himmelreich finden?
Wir wünschen zauberhafte Träume!
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Veröffentlichungsjahr: 2019
Irgendwo hier in dieser großen, alten, schweren Holzkiste zwischen all den anderen Faschingsverkleidungen, Masken und Utensilien, muss mein Feenkostüm stecken, welches ich mir vor einem Monat auf einem englischen Second-Hand Basar in Shadow Springs gekauft habe. Ist es denn zu glauben, ich finde es nicht. Hier die alte Teufelsmaske vom Mittelaltermarkt, die habe ich von einem als Magier verkleideten Mann mit den Worten geschenkt bekommen: „Das was sich darin verbirgt, wird sich Dir in genau 365 Tagen zeigen." Eigentlich wollte ich mich zieren und sie von mir weisen mit den Worten: „Danke, aber behalten sie die lieber für sich." Aber jener Mann in seinem mit goldenen Sternen benähten Mantel und passenden nachtblauen Zipfelhut, steckte sie mir mit Nachdruck entgegen. Seine Augen flammten seltsam auf, mir wurde komisch und ich nahm die Maske in meine Hände, steckte sie in meine bunte, selbstgenähte Jutetasche, bedankte mich artig, lächelte ihm unsicher zu, er nickte und ich ging zügigen Schrittes fort und suchte nach meiner Freundin Anne, die sich sicherlich schon wieder einen Becher Met hinter die Binde kippte. Wir blieben noch eine Weile auf dem Mittelalterfest. Als Anne genügend Met getrunken und ich mich an den stattlichen Männern in Ritterkostümen satt gesehen hatte, verließen wir das bunte Treiben. 365 Tage ist es her. Ich nahm die Maske in beide Hände und halte sie mir vors Gesicht: „Na, was willst du mir denn jetzt für ein Geheimnis offenbaren?" Ich glaubte schon immer an Magie und Hokuspokus, drum war ich und bin es noch auch abergläubisch und sehr empfänglich für Geschichten, die man mir glaubhaft machen will, aber nicht für allen Scheiß. Ich schüttelte die Gruselfresse mit ihren rotschwarzen Bemalungen, ihren hässlich großen Zähnen und ihrem Zottelhaar und ihren wirklich gruseligen Glasaugen und nichts, aber auch rein gar nichts passierte. Zeit zum Entrümpeln, beschloss ich. Und ich werfe das aus Holz geschnitzte Ding neben die Kiste und spreche zu mir die Worte meiner Mutter: „Schatz, glaube doch nicht immer alles und jeden!" Wumm. Die Maske fällt zu Boden. Und mir fällt schlagartig ein, dass ich bei der letzten Aufräumaktion mein märchenhaftes Glitzerfeenkleid in den Schrank gepackt hatte. Ich stehe auf und gehe zum Familien-Bauernschrank mit den reichlich verzierten, pastellfarbenen Ornamenten. Unter lautem Knarren öffne ich die Tür und da hängt es auch schon in all seiner hellblauen-rosafarbenen mit Perlen und Pailletten bestickten Pracht. Die Party – ich liebte Motto-Verkleidungs-Partys aller Art – konnte beginnen. In unserem „magischen Freundinnenkreis" richtete eine Jede von uns abwechselnd eine Verkleidungsparty à la HEIDI KLUM aus und lud verschiedene Gäste ein. Mittlerweile gab es ja auch schon eine Halloween-Party-App, aber so eine nutzen wir nicht. Never! Wir halten uns da lieber an die gute „Mund-zu-Mund-Party-Propaganda" und verlassen uns auf unsere Freunde, Kollegen, Bekannten und deren Dunstkreis. Ich öffne die Bodenluke, will gerade mit meinem Glitzertüll hinab schreiten, da fällt mein Blick auf ein leuchtendes Etwas auf dem Boden neben der Truhe. Nanu? Neugierig drehe ich wieder um und schreite über die knarrenden Bretter unter meinen Füßen. Die Sonne scheint genau durch das runde Fenster auf das Funkelding vor meinen Füßen. Im Lichtstrahl sehe ich viele, feine Staubpartikel tanzen. So sieht also Feinstaubbelastete Luft aus, prima, das atme ich hier alles ein, denke ich bei mir und nähere mich dem Funkelteilchen vor mir. Ich bücke mich und hebe es auf. Was bist DU denn für ein fantastischer Klunker?!! Ich stecke mir den bunt schimmernden Ring an meinen Finger, passt perfekt. Was für ein traumhaftes Schmuckstück. Hätte selbst der Zaren-Hofjuwelier FABERGE nicht besser hinbekommen. Ein geiles Teil. Der große „Klopperstein" schimmert in allen Regenbogenfarben, so ungeheuer märchenhaft, dass er nur unecht sein kann. Den Dachboden hatte ich erst kürzlich nach verborgenen Familienschätzen durchwühlt und bin nicht fündig geworden, außer Omas Spitzenunterhosen und Nachthemdchen habe ich nichts Aufregendes entdecken können. Und jetzt dieser Glitzerbrummer? Ich nehme ich nochmal vom Finger und mustere ihn „fachfrauisch". Die Prägung auf der Innenschiene des Ringes kann ich ohne Brille unmöglich erkennen. Gut, wird irgend so ein Modeschmucklabel sein. Denn der Stein ist auf alle Fälle nicht echt, wird eine Art Mystik-SWAROWSKI-Kristall sein, einen solchen Regenbogen-Diamanten gibt es auf der ganzen Welt nicht. Opal, Mondstein oder ein anderer Edelstein kommen auch nicht in Frage, denn ich kenne mich da aus, schließlich war mein Ex-Freund seines Zeichens Edel-Schmuck-Designer. Diese alte Nulpe hatte es in der ganzen Zeit unseres Zusammenseins nicht ein einziges Mal geschafft, mir auch nur ein vernünftiges Echtsschmuckteilchen zu schenken. Soweit reichte seine Liebe wohl nicht, wohl aber mein Anwesen. Unser Familienhaus, eine alte Stadtvilla mit großem Gartengrundstück, hatte zwar viele Zimmer, jedoch lasse ich einen gefühlsverarmten Reichgeizkragen nicht für lau hier wohnen und an seinen Entwürfen arbeiten. Überall lagen in seiner ernannten Schmuckwerkstatt, im schönsten, größten und lichtdurchflutetsten Zimmer im Erdgeschoss gleich neben dem Wintergarten, überall Schmucksteine in meisterhafter Farbbrillanz herum. Kinder, was habe ich mich bei diesem Anblick immer gefreut. Immer wenn die Sonne und der Mond durch die Jugendstilverzierten Fenster auf all die Kostbarkeiten schienen, kam ich mir vor wie Alice im Wunderland. So viele prachtvolle Farben um mich herum, ein Funkeln und ein Leuchten. Und all die Designskizzen und Musterteile verteilt auf dem alten Sekretär meines Urgroßvaters, den englischen Polstermöbeln von Tante Ernette, machten mir ungetrübt Hoffnung darauf, auch mal so einen Entwurf von Monsieur Bernard S. aus Bern (seines Zeichens für große Häuser wie BULGARI, TIFFANY und Co. tätig) um den Hals, an den Ohren, am Handgelenk und Finger zu tragen. Aber denkste Puppe! Und da ich im Angesicht meines Alters keinerlei Kompromisse nach der Art „Naja, keiner ist perfekt" mehr einzugehen pflegte, um später nur festzustellen, dass derjenige nicht einmal ansatzweise der Richtige für mich ist, schmiss ich ihn mit allen seinem Krempel vor die Türe und wohne seither lieber alleine, gehe auf verrückte Partys und kichere mit meinen Freundinnen über bekloppte Pärchen in noch bekloppteren Kostümchen als die unseren. Einmal tief Luft holen. So viel steht fest. Ganz so bekloppt wie manch andere werde ich aber nie aussehen auch nicht als kugelige Fee. In den letzten Jahren habe ich einiges an „Knochenspeck" zugelegt. Als Gerippe könnte ich jetzt nicht mehr durchgehen, aber als kurvige Elfe oder Fee allemal. Bastele ich mir einfach große Flügel. So what?! Wer an Magie glaubt (nicht umsonst bin ich der weltgrößte, weibliche Harry Potter Fan), der kann selbst mit winzig kleinen Flügeln fliegen, egal wie schwer man ist. Und dieser brillante Ring hier, wird meiner elfenhaften Gestalt im Glitzerkleid noch mehr Funkelausstrahlung verleihen und statt eines gewöhnlichen Sternenstabes werde ich ihn als ganz besonderes Zauberrequisit nutzen. Öfter mal was Neues. Und dieser Kawenzmann hier - ist genau wie ich - nicht zu übersehen. Wir passen also super zusammen. Woher er gekommen ist, ist letztendlich auch egal. Dabei fällt mein Blick auf die Maske, ich schaue sie mir etwas näher an und bemerke, dass ihr ein Auge fehlt. Komisch. Na, muss bei dem Aufprall wohl heraus gehopst sein. Ist jetzt auch egal. Hauptsache der Ring ist jetzt da und bringt mir magisches Feenglück. Ich werd‘ verrückt, es ist ja schon kurz nach 17 Uhr. Mannomann! Jetzt muss ich aber Hoppi Galoppi machen. Und so sause ich die Stufen hinab, eile ins Badezimmer im ersten Stock, schmeiße Tüll und Gedöns auf den Badewannenrand – keine Zeit mehr für ein ausgiebiges Duftschaumbad. Eigentlich wollte ich es mir heute, in Anbetracht meines Feendaseins, noch ausgiebig mit meiner neuesten Entdeckung aus dem Drogeriemarkt LILLI FEEs GLITZERSCHAUMTRAUM in der Badewanne gemütlich machen, dafür ist aber keine Zeit mehr. Was ist eine Fee ohne Flügel? So ein Mist! Wie konnte ich die nur vergessen noch vorher zu kaufen??! Heute hatte ich den lieben langen Vormittag Zeit, jetzt schaffe ich das nicht mehr. Im Keller hatte ich noch jede Menge Krepp-Papier und Wolle und Stoffe, wer ja wohl gelacht, das nicht irgendwie geschmeidig hinzubekommen. Eine Umzugskiste, die letzte, leere, von Monsieur B. aus B. hatte ich auch noch im Keller aufbewahrt, Gott sei es gedankt. Aus dieser werde ich das Grundgerüst für meine Flügel schneiden. Was wäre die Bastelwelt ohne Pappe?! Ich kommentiere meine Arbeitsschritte, es klingt fast wie ein Zauberspruch: „Ratsch, fatsch, schnippel, kleb, wickel, tacker und gebändel!"
Fertig. Jetzt heißt es sich noch kurz unter die Brause stellen, mit Orangenduschschaum meiner Lieblingsmarke RICARDA M. einseifen, abrubbeln und mit reichlich Erdbeerglitzerpuder einstäuben. So, die Grundierung steht. Drehe ich meine Haare jetzt noch ein? Lass mal auf die Uhr schauen. Nee, die Zeit reicht dafür nicht. Ich toupiere meine Haare ordentlich auf und zwar mit meinem selbst angerührten und stets bewährten Schaumfestiger der Extraklasse (Mischverhältnis: zwei Anteile Wasser, ein Anteil Zucker), umwickle meine Fingerchen mit meinen Klebehaaren, losgelassen und schon habe ich Spiralhaare, die vom Kopfe abstehen. Hm. Wieder etwas platt zurückgedrückt, schließlich will ich ja nun bitte nicht aussehen wie ein explodierter Besen. Drum hier und da noch rosa- und blaue und lilafarbene Kunststrähnen eingeklemmt, Glitzerspray drüber. Haare stehen. Soll heißen, sind fertig. Guddi. Ich mustere mich im antiken Dreiseitenspiegel anno 1852. Die Bleikristallgläser sind nach all den Jahren auf dem Buckel auch schon etwas angelaufen, aber zum sich Schminken reicht es noch. Man muss nur nah genug herantreten. „Süße, Du siehst süß aus", zwinkere ich meinem Spiegelbild zu. Die pinken oder doch lieber die schwarzen Kunstwimpern? Hm. Ich entscheide mich für die schwarzen, schließlich bin ich schon bunt genug, oder? Ach was! Wenn schon, denn schon. Und zack klebe ich diese mit geübter Hand auf den Wimpernrand. Einmal links und einmal rechts. Lilafarbener Lidschatten passt am besten zu meinen braunen Knopfaugen und hier und da noch Highlighter (für die Männer unter ihnen – helles Glitzerzeug fürs Gesicht, um Akzente zu setzen…aber nicht weiter wichtig) und etwas Rouge und als Krönung hellblauen Lippenstift aufgetragen. Und zwar schön dick. Das schreckt selbst zugedröhnte Männer ab. Ich habe heute nämlich mal so überhaupt gar keinen Bock auf Bekanntschaften aus der himmlischen Pimmelwelt. Eure Sprüche und Lümmel könnt ihr heute echt stecken lassen. Nanu? Ich wundere mich kurz, was ist denn mit mir heute los? Ein bissel Knutschen und Fummeln hat doch noch niemanden geschadet? Ich werfe einen Blick auf den im Flur hängenden überdimensionalen Blumenkalender, ein Geschenk meiner Freundin Anne. Ah, ich bin seit heute mittendrin im PMS. Na, herrlich. Wie ging das gleich noch?
„Wenn Dich Dein Leben nervt, dann streu Glitzer drauf."
Oder wie in meinem Fall: „Wenn Dich Deine monatliche Blutung nervt, streu Glitzer drüber!" Ich stelle mir das gerade bildlich vor. Schön auf der Mullbinde angerichtet. Würgereiz. Auf `nem Tampon nicht minder unappetitlich. Igitt. Ich schüttel ganz schnell den Modifikationsversuch dieses Spruches und die Bilder dazu aus meinem Kopf. Es klingelt. Das wird Anne sein. Ich stolpere vor Aufregung, was sie wohl anhat und was sie vor allem zu meinem Outfit sagt, die halbrunde Treppe hinab zum Eingangsbereich, inklusive an der Decke hängendem kristallenen Kandelaber. Öffne die Türe, strecke meine mit Glitzertüll verhüllten Arme weit von mir, schließe parallel dazu und ganz schnell die Augen und quieke laut: „TATTAAAA!"
„Ach, Du meine Scheiße!" Kommt als Antwort. Ich klappe meine Augenlider wieder auf, drücke meine Hände in die Hüfte und verziehe einen Schmollmund.
„Liebes, entschuldige bitte, aber Du siehst wirklich wie eine fleischgewordene Fee aus dem Bilderbuch aus. Haha."
Mein Gesicht erhellt sich wieder und ich antworte kess: „Ja, liebe Anne, wer kann, der kann." Und dabei drehe ich mich auf meinen noch unbesohlten Füßlein im Kreis herum. „WAS oder WEN stellst Du denn bitte dar", frage ich mit einem Grinsen im Gesicht und etwas uncharmant und entschuldige mich auch gleich wieder, „Sorry, ich habe PMS."
„Naja, wie man vielleicht etwas unschwer erkennt, bin ich ein Zaubervogel. Ein Phoenix."
„So. So. Wohl noch ein sehr junger Phoenix, so ganz ohne Federn. Hast Du den Overall selber eingefärbt?"
„Ja. Heute. Gezwungenermaßen musste ich meine ursprüngliche Verkleidungsidee verwerfen. Die Kinder meines Bruders hatten sich beim letzten Besuch den irrwitzigen Spaß erlaubt und in mein geliebtes Pflegebad Färbepillen gesteckt. Ehe ich mich versah war ich von oben bis unten feuerrot. Daher habe ich auch gleich den Maler-Einteiler ins Badewasser gelegt und wie Du sehen kannst, hält das Feuerrot nicht nur auf dem Stoff außerordentlich gut." Anne zeigt auf ihr Gesicht und ihren Kopf.
„Dann, liebe Ann, ist das also keine PUMUCKEL-Perücke…" Ich musste mir auf die Unterlippe beißen, sonst hätte ich jetzt vollkommen ungeniert losgebrüllt vor Lachen. Scheiße noch eins, was sah sie beschissen aus. Der Preis der bescheuertsten Verkleidung ist hier heute aber sowas von sicher. „Eigentlich ähnelst Du eher einem gekochten Hummer, Cherie."
„Hör bloß auf. Habe schonen einen Friseur- und Kosmetiktermin am Montag bei Charlotte, die kennst Du noch von meiner letzten Party, klargemacht. Und bevor Du weiterfragst. Ja, ich habe schon was intus und immer noch großen Durst!" Dabei macht Anne eine untrügliche Bewegung mit ihrer Hand.
„Okay. Jetzt komm erstmal rein. Ich muss Dir auch gleich noch erzählen, was ich heute gefunden habe und irgendwo habe ich auch noch eine große Federboa. Ein Vogel so ganz ohne Federn ist ja nun auch kein richtiger Vogel. Gell?"
Anne lächelte: „Ich habe gehofft, dass Du noch etwas in Deinem Fundus für mich hast. Hicks. Vielleicht auch gleich noch einen Cognac?"
Ich gebe dem Taxifahrer vor der Türe ein Signal noch zu warten. Kurze Zeit darauf befinden wir uns, ein feuerroter Hummer-Vogel und eine glitzernde Kugel-Fee, auf der Rückbank des Taxis auf dem Weg zur Luise-Karl-Straße 77. Dort gibt heute unsere liebe Freundin Mirabell eine Verkleidungs-Fatsche. Während ich noch einen Schluck aus der Proseccodose nehme, bewundert Anne immer noch völlig fasziniert und schon etwas „drüber" meinen Funkelring. „Daass hat die Welt noch nisch gesehen, so ein schönes Ding. Hicks. Und Du hast den wirklisch bei Dir aufm Dach gefundn. Sach bloß. Gib mir mal noch so ein Schluck aus Deiner Dose, Frau Mösenmose. Hicks."
Na, prima. Anne ist nicht nur ein bissl drüber, die ist schon auf der komplett blauen Seite. „Nix da. Du musst dann erstmal was essen. Schluss jetzt! " Ich schiebe sie bestimmt von mir und verwehre ihr einen weiteren Drink.
„Du bisssd aber ganz schön ego hicks egozentorischhhh."
Mirabell empfängt uns mal wieder als Prinzessin wie sie von Natur aus schon eine ist: blond gelockte, lange Haare, super schlanke, trainierte Figur, strahlendes Lächeln. Sie ist einfach umwerfend und begrüßt uns mit ihrer warmherzigen Art auch charmant wie immer: „Hallo ihr Süßen! Schön, dass ihr da seid. Ihr seht bezaubernd aus."
„Na, das wüsste isch aber. Hicks.", lallt Anne zu meiner rechten, und hält sich schwankend an meinem Arm fest.
Ich winke ab und sage zu Mirabell: „Alles gut. Ich habe sie im Griff."
Auf der Party – wir magischen Freundinnen hatten bislang alle noch keine Kinder und Mirabell war die einzige von uns, die einen festen Freund hatte – ging es richtig heiß ab. Keine Ahnung, wo Mirabell immer all diese schönen Menschen aufgabelte, aber es waren gerade auf der männlichen Seite äußerst adrette, was sage ich, äußerst geile Typen dabei. Ich hätte es wissen und lieber auf ein anderes Kostüm zurückgreifen sollen. Krankenschwester oder Nonne gehen immer gut. Verdammt. Aber ich wollte heute ja eh keusch bleiben. PMS sei es gedankt, schwankte ich von einem Hormonschub getrieben „Ja, nehmt mich bitte" zum nächsten „Haut bloß ab." Da hilft nur weitertrinken, um dieses Wirrwarr in meinem Kopf und Körper auszubalancieren, ersäufen trifft es eher. Aber natürlich ganz Lady like. Nicht zu viel, aber auch - auf keinen Fall - zu wenig. Im Vergleich zu meiner Freundin Anne (hatte in ihrem Leben schon viel mitgemacht – aber wer nicht), kannte ich meine Grenze und wollte da auch nie mehr drüber gehen. Apropos Anne. Wo ist der rote Feger eigentlich abgeblieben? Ich muss zweimal hinsehen, denn mit ihrem roten Wuschelkopf und in ihrem roten Einteiler kann man sie schwerlich auf der ebenfalls roten Couch ausmachen. Die kann ich jetzt eh nicht mehr retten, sie schnarcht bereits tief und fest. Ich beschließe sie für andere Gäste sichtbar zu machen und schnalle ihr meine Flügel um, schenke mir ein weiteres Glas Sekt ein und schaue in die Runde.
„Jetzt können Sie ja aber gar nicht mehr fliegen. Soll ich Ihnen vielleicht meine Flügel leihen?"
Ich drehe mich um und sehe einen Elfenmann vor mir. Große, stattliche, kräftige Statur (der kann mich wenigstens mal hochheben, ohne sich gleich einen Bruch zu heben), blaue Augen mit rosafarbenen Wimpern und einem koketten Lächeln zum Niederknien und mit Sicherheit stockschwul! Hach, wenn es nur auch mal Hetero-Männer geben würde, die sich erstens in so ein rosafarbenes Kleidchen mit Glitzerpailletten stecken ließen und zweitens dabei auch noch so sexy aussehen würden.
„Ähm. Ich brauche keine Flügel um fliegen zu können." Antworte ich.
„Wirklich? Na, das beweisen Sie mir aber jetzt!"
„Die Decken hier sind nicht hoch genug". Schmunzel ich etwas verlegen, ob seiner bezaubernden Erscheinung.
Er schaut nach oben: „Achso?"
Ich setze gleich noch einen meiner Lieblingssprüche ein: „Außerdem darf ich außerhalb von HOGWARTS nicht zaubern!"
„Nun, es gibt da ja eine Ausnahmeregelung. Laut Paragraph sieben ist in außergewöhnlichen Situationen ein Zauber durchaus erlaubt."
Ich stutze. Er kennt sich mit Harry Potter aus. Macht ihn ja gleich noch viel sympathischer. Aber, ich habe genügend schwule Freunde und mich leider auch schon in den einen und anderen unsterblich und vollkommen sinnlos verliebt. Wie gesagt, ich bin jetzt 40 und muss Energieprioritäten setzen. Dieser Elfenmann hier vor mir, wird mir hier zu gefährlich, ich fühle das jetzt schon zwischen meinen Schenkeln und ich entscheide dem Ganzen gleichmal Einhalt zu gebieten. „Sorry, wenn ich jetzt so direkt bin. Auch wenn ich in diesem bunten Glitzerfummel tuntig aussehe, ich bin eine Frau. Und ich habe leider keine Freundschaftskapazitäten mehr frei für liebenswert schwule Bekanntschaften. Mein Freundesschrank ist sozusagen mit ‚Homoerektösen‘ zum Bersten voll. Tschuldigung." Ich zuckte mit den Schultern. „Und nochmal SORRY für den abrupten Gesprächsabbruch, aber ich habe auch gerade PMS und das ist keine Abkürzung für einen magischen Zauberspruch."
Zeit, die Party zu verlassen. Der Höhepunkt ist erreicht. Ich versuche meine voll im Nebel des Deliriums träumende Freundin zu wecken, da tippt mir jemand auf meine rechte Schulter. Wieder steht er vor mir und wackelt mit seinen Flügeln. „Ich habe das jetzt nicht Alles so gen au verstanden, aber das mit dem Fliegen ohne Flügel würde ich gerne noch sehen. Bitte kommen Sie. Da draußen auf der Terrasse können wir bis zum Himmel hoch ..."
Geile Mischung, denke ich bei mir, sexy, schwul und völlig behämmert. „Na, bitte. Machen wir uns den Spaß." Ich habe gerade einen kleinen Hormonaufwind. Anne schläft eh noch viel zu tief und zu fest und er macht mich irgendwie auch neugierig, der Herr Elfenmann. Vielleicht will er ja auch mal einer Frau seinen Zauberstab zeigen.
Well, einen Blick kann ich ja mal riskieren. Auf der Terrasse angekommen, es ist eine sternenklare Nacht, die Uhr zeigt gleich Zwölf, es ist bitterkalt und wir sind weit und breit alleine.
„Und jetzt? Können Sie nun fliegen ohne Flügel?" Vor meinen Augen erhebt er sich in die Höh‘.
„Das ist Zauberei!" Flüstere ich und drehe nervös meinen Ring, Runde für Runde um meinen Finger. „Ich, ich…" fange ich an zu stottern und schaue ihn mit großen Augen an wie er mit flatternden Flügeln immer höher und höher steigt. Ein Gedanke lodert in meinem Kopf auf und ich flüstere: „Ich will auch. Ich will auch fliegen. Zu ihm. Mit ihm. Überall hin." Und drehe dabei weiter meinen Klunker, Runde für Runde an meinem Finger. Und dann…dann passiert es. Ich verliere den Boden unter meinen Füßen und hebe ab. Schwebe zu ihm empor, immer höher und höher. Unter mir sehe ich das rotgeziegelte Dach meiner Freundin Mirabell, meine rotgefärbte Anne muss darunter immer noch schnarchend und sabbernd liegen, ich sehe die Lichter der Stadt und schwebe noch höher. Ich wusste gar nicht, dass ich so schwindelfrei bin. Dann berührt seine Hand die meine und wir schauen uns an. Angesicht zu Angesicht. Und er sagt: „Komm. Weiter." Ich fliege mit ihm noch höher hinauf, durch die Wolkendecke und immer höher und höher. Scheiße noch eins, was ist das für ein abgefahrener Traum. Ich drücke meine Augenlider ganz fest zu und wünsche mir jetzt weder abzustürzen noch aufzuwachen und atme tief ein und aus. Diese Luft? Sauerstoffreich, weich und vor allem eins: staubfrei. Meine Lungen frohlocken, jede einzelne Zelle in meinem Leib scheint zu tanzen.
„Wir sind angekommen", haucht er mir ins Ohr.
Ich öffne langsam die Augen und sehe ein glitzerndes Traumschloss. König Ludwig von Bayern wäre neidisch gewesen, denn dieses Schloss ist 1000 und einmal schöner als NEUSCHWANSTEIN und alle mir bekannten Schlösser auf Erden. Er lässt meine Hand los und gibt mir einen sanften Schubs und ich schwebe zum großen Wolkentor vor. Es öffnet sich und ein weiterer Elfenmann, in einem blauen Glitzergewand, heißt mich mit Verbeugung willkommen. Ich drehe mich um, mein rosafarbener Elfenmann fliegt hinter mir her und nickt mir zu. Ich schwebe durch das große Tor und vor mir auf einem riesigen, mit bunt glitzernden Wolkensteinen gepflasterten Hof, sehe ich eine riesengroße Elfenmännerschar in bunten Gewändern. Alle Farben des Universums sind vertreten. Sie verneigen sich vor mir und ich lande wie von Zauberhand geführt inmitten von ihnen auf dem Platz. „Willkommen, Elfenkönigin. Wir sind Deine Diener. Was ist Dein Wunsch?"
„What the fuck??!" entfährt es mir und ich halte sogleich schuldbewusst meine Hand vor den Mund. Schließlich sind wir hier im Himmelreich oder so.
Mein rosafarbener Begleiter schwebt zu mir. „Nurdiejenige, die diesen Ring trägt“, dabei schaut er auf den großen Glitzerstein an meinem Finger, „und mit ihm zaubern kann, die ist auch unsere Königin. Es ist ein Königsjuwel, welches aus dem Kohlenstoff menschlicher Asche gewonnen ist. Es ist die Asche einer ganz bestimmten Blutlinie."
An dieser Stelle frage ich mich, was ich heute alles getrunken habe und ob ich besser mal eine HARRY POTTER Pause einlegen sollte, von ungefähr sieben Jahren plus.
„Wünsch Dir was, drehe an diesem Ring und Du wirst es sehen." Spricht einer der wunderschönen Elfen.
„Okay. Muss das hier eigentlich laut ausgesprochen werden?" frage ich zurück.
Mein rosafarbener Begleiter antwortet lächelnd: „Wünsche es Dir einfach. Entweder laut, leise oder im Stillen und das Drehen dabei nicht vergessen!"
Ich drehe hier gleich durch, denke ich bei mir und flüstere vor mich hin: „Ich wünsche mir, dass alle sexy Elfenmänner hier vor mir und um mich, heterosexuell sind und mich verwöhnen und lieben und verehren."
Kaum zu Ende gesprochen, rufen sie schon alle: „So sei es!"
Ab hier beginnt mein enorm geiler, hammermäßiger, fantastischer Sexurlaub im Himmelreich und ich denke gar nicht daran, wieder zurück auf die Erde zu eilen. Auch wenn an meinem irdischen Bettchen meine Familie und meine Freunde mich anbetteln, endlich wieder zu erwachen, kann ich von hier droben nur zu Euch rufen: „Hey, Leute, hier ist es einfach viel schöner und ich bleibe hier auch noch eine ganze Weile. Verzeiht."
Wir wünschen Dir himmlische Träume!
Diese 4 Schritte lösen Deine negativen Gedanken in Luft auf
https://www.peacelife.de/negative-gedanken/
33 Wege um Deine Schwingung zu erhöhen
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"Singen ist eine Art von Stressbewältigung, ähnlich wie Autogenes Training. Der Münsteraner Musikpsychologe Karl Adamek hat diesen Effekt in mehreren Studien und Therapieeinheiten beobachten können. Sein Resümee: „Durch Singen bewältigen viele Menschen Angst, Trauer und Stress.'Wer singt, hat also deutlich bessere Chancen auf psychisches Wohlbefinden.'
https://www.naturundheilen.de/wissensschatz/beratungsservice/singen-gegen-aengste-und-stress/
Eckhart Tolle: Annahmehttps://www.youtube.com/watch?v=82Df6N19Isg
Eckhart Tolle: Die neue Erde
https://www.youtube.com/watch?v=RPF3TXj1jdc