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Als Ermittlerteam haben sich Eva Schatz und Rainer Sailer bewährt - trotz einiger Spannungen. So ist Sailer froh um die Mithilfe seiner forschen Kollegin, als er mit einem neuen Fall konfrontiert wird: Eine junge Frau liegt tot in einem Parkhaus, und niemand kann sich ein Mordmotiv vorstellen. Wieder mit von der Partie: der umtriebige Pfarrer Römer, der die Untersuchungen zwar durcheinander-, aber auch gewaltig voranbringt. Und dann taucht da immer wieder ein beliebter Sänger auf …
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Seitenzahl: 385
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SIGRUN ARENZ
KÜHL BIS ANS HERZ
Kriminalroman
ars vivendi
Vollständige E-Book-Ausgabe der im ars vivendi verlag erschienenen
Originalausgabe (1. Auflage September 2009)
© 2009 by ars vivendi verlag
GmbH & Co. KG, Cadolzburg
Alle Rechte vorbehalten
www.arsvivendi.com
Lektorat: Elmar Tannert
Umschlaggestaltung: Anna Ponton unter Verwendung einer Fotografie von Norbert Treuheit
Datenkonvertierung eBook: ars vivendi verlag
eISBN 978-3-86913-338-6
Track 1: Der Fischer (Text: Johann Wolfgang von Goethe)
Das Wasser rauscht’, das Wasser schwoll,
ein Fischer saß daran,
sah nach dem Angel ruhevoll,
kühl bis ans Herz hinan.
Und wie er sitzt und wie er lauscht,
teilt sich die Flut empor;
aus dem bewegten Wasser rauscht
ein feuchtes Weib hervor.
Sie sang zu ihm, sie sprach zu ihm:
Was lockst du meine Brut
mit Menschenwitz und Menschenlist
hinauf in Todesglut?
Ach wüsstest du, wie’s Fischlein ist
so wohlig auf dem Grund,
du stiegst herunter, wie du bist,
und würdest erst gesund.
Labt sich die liebe Sonne nicht,
der Mond sich nicht im Meer?
Kehrt wellenatmend ihr Gesicht
nicht doppelt schöner her?
Lockt dich der tiefe Himmel nicht,
das feuchtverklärte Blau?
Lockt dich dein eigen Angesicht
nicht her in ew’gen Tau?
Das Wasser rauscht’, das Wasser schwoll,
netzt’ ihm den nackten Fuß;
sein Herz wuchs ihm so sehnsuchtsvoll,
wie bei der Liebsten Gruß.
Sie sprach zu ihm, sie sang zu ihm;
da war’s um ihn geschehn:
Halb zog sie ihn, halb sank er hin
und ward nicht mehr gesehn.
Applaus brandete durch das hohe gotische Gewölbe der St. Andreaskirche, nachdem die letzten Töne des Pianos verklungen waren. Der Sänger, der in gespannter Reglosigkeit abgewartet hatte, verbeugte sich tief, lächelte gelöst ins Publikum und streckte dann dem Pianisten die Hand hin, der ebenfalls enthusiastischen Beifall erhielt.
Rainer Sailer wandte seinen Blick von den beiden Künstlern ab, die gerade Blumensträuße von den Organisatoren des Abends in Empfang nahmen, und wandte sich an seine Begleiterin. »Nun?«, meinte er. »Ich hoffe, es hat sich gelohnt.«
Sie klatschte weiter, während sie ihm antwortete: »Danke für die Einladung, das war ein wunderschöner Abend … Also, jetzt mal ehrlich, welche deiner Freundinnen hat dir einen Korb gegeben, so dass du stattdessen mich mitnehmen musstest?«
Rainer lachte. »Ach, Mutter, so viele Leute in meinem Alter kenne ich nun wirklich nicht, die Schubert mögen … Obwohl …« Er ließ den Blick durch die Reihen der Kirchenbänke schweifen, wo viele Leute noch applaudierten, während andere schon aufgestanden waren, um nicht ins Gedränge des allgemeinen Aufbruchs zu geraten. Für ein klassisches Konzert waren erstaunlich viele junge Leute gekommen, um den Bariton Jonas Hofer zu hören. Er war ein gebürtiger Weißenburger, der gerade dabei war, als Sänger Karriere zu machen, und viele Leute hatten die Gelegenheit genutzt, ihn in seiner Heimatstadt auftreten zu sehen. »Kennst du den Hofer nicht auch, von der Schule?«, fragte seine Mutter und erhob sich mit einem Seufzer von der unbequemen Kirchenbank. Rainer schüttelte den Kopf. »Der war doch bei den Windsbachern«, erklärte er und fragte sich nebenbei, ob die vielen jungen Frauen im Publikum auch gekommen wären, wenn Jonas Hofer nicht in die Kategorie »gutaussehend und charismatisch« gefallen wäre, Schubert hin oder her. »Kann ich dich noch auf einen Orangensekt einladen?«, erkundigte er sich bei seiner Mutter, während die beiden sich dem Strom von Menschen anschlossen, die dem Ausgang zustrebten. »Ich glaube, draußen auf dem Kirchplatz wollten sie noch einen Umtrunk anbieten.« Frau Sailer schauderte bei dem bloßen Gedanken. »Lieber einen heißen Kaffee im Warmen«, erwiderte sie. »Bei dem Wetter draußen herumstehen …« Sie schüttelte verständnislos den Kopf, und Rainer musste ihr recht geben, als sie in die Novembernacht traten, wo kleine Gruppen herumstanden, viele mit Schals und Handschuhen, obwohl es nicht direkt frostig war. Ein besonders lebhafter Kreis aus größtenteils jungen Leuten hatte sich um Jonas Hofer, den Sänger, gebildet, der jetzt einen schwarzen Wollmantel über seinem Anzug trug. Gelegentlich bemerkte Rainer jemanden, den er kannte – in mancher Hinsicht war Weißenburg eben doch ein Dorf –, und einmal wechselte er rasch auf die andere Seite seiner Mutter hinüber, um nicht gesehen zu werden. »Wer war das?«, wollte Frau Sailer prompt wissen, die das Manöver durchschaut hatte.
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