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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: 1, Universität zu Köln (Erziehungswissenschaft), Veranstaltung: Kunsttherapie in ausgewählten pädagogischen und rehabilitativen Feldern. Theorie- Methode- Praxis, Sprache: Deutsch, Abstract: Kapitel zwei liefert die Definition des Begriffs „sexuelle Gewalt“ aus rechtlicher und feministischer Sichtweise. Nach der Definition des Begriffs gibt Kapitel zwei Informationen über die Folgen sexueller Gewalt gegen Mädchen. Missbrauch kann Kurzzeit- und Langzeitfolgen haben. Die Arbeit konzentriert sich hauptsächlich auf die Kurzzeitfolgen, da diese von Bedeutung für die kunsttherapeutische Behandlung sind. Im Vordergrund stehen die Auswirkungen des Missbrauchs auf die Psyche des Mädchens, da die erwähnten Methoden überwiegend an die Emotionen des Kindes anknüpfen. Kapitel drei vermittelt dann die Gründe für die Anwendung von KT bei sexuellem Missbrauch. In diesem Kapitel wird auf die Ziele der KT bei Misshandlungsopfern eingegangen als auch auf die Möglichkeiten der Kunsttherapie zum Erreichen dieser Ziele. In diesem Zusammenhang wird die Frage beantwortet, warum gerade KT bei sexuellem Missbrauch sinnvoll ist. Zur Beantwortung der Frage wird der Vergleich mit anderen Therapieformen hinzugezogen. In Kapitel vier werden dann ausführlich maltherapeutische als auch gestalterische Methoden in der Kunsttherapie mit sexuell missbrauchten Kindern aufgeführt. Es wird auf Spontanzeichnungen, auf gemeinsames Malen mit dem Therapeuten und auf die Integration von Spiel und Sprache in die Kunsttherapie eingegangen. Die Hausarbeit führt konkrete maltherapeutische als auch gestalterische Aufgaben auf, die sich für die Behandlung von Missbrauchsopfern eignen. Hierbei werden Aufgaben aufgeführt, die an die psychischen Folgen sexueller Misshandlung anknüpfen: Welche Möglichkeiten hat der Therapeut, dem Kind die Angst vor der Aufdeckung der Missbrauchserfahrung zu nehmen? Wie genau kann ein Therapeut mit den Ambivalenzgefühlen missbrauchter Mädchen umgehen? Welche Methoden helfen, um unterdrückte Aggressionen zu entladen? Wie können Einstiegs- und Abschlussaufgabe aussehen? Welche Testverfahren sind bei dieser Diagnose hilfreich? etc.. Zwischendurch wirft die Hausarbeit kurz einen Blick auf mögliche Auswertungsansätze einzelner kunsttherapeutischer Methoden. Das Fallbeispiel Johanna am Ende der Hausarbeit eröffnet dem Leser einen Einblick auf die Auswirkungen der Missbrauchserfahrung auf die Psyche eines Kindes und zeigt, wie ein Therapeut das Mädchen einfühlsam und geduldig dabei unterstützt, sich mithilfe kunsttherapeutischer Methoden der sexuellen Erfahrung anzunähern und sich zunehmend mehr bereit zu fühlen, über die Erfahrung zu sprechen.
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Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis:
1. Einleitung
2. Definition des Begriffs „ sexuelle Gewalt“ und deren Folgen
2.1. Definitionen
2.1.1. Rechtliche Definition
2.1.2. Feministische Definition
2.2. Folgen sexueller Gewalt gegen Mädchen
2.2.1. Psychische Folgen
2.2.2. Somatische Folgen
2.2.3. Soziale Folgen
3. Gründe für die Anwendung von Kunsttherapie bei sexuellem Missbrauch
3.1. Ausgangsdiagnosen
3.2. Ziele der Kunsttherapie
3.3. Möglichkeiten der Kunsttherapie zum Erreichen der Ziele
3.4. Vergleiche mit anderen Therapieformen
4. Kunst- bzw. Maltherapeutische Methoden in der Therapie mit sexuell missbrauchten Kindern
4.1. Spontanzeichnungen
4.2. Themenzentriertes Malen und Gestalten
4.2.1. Einstiegs- und Abschlussaufgabe
4.2.2. Testverfahren
4.2.3. Kunsttherapeutische Aufgaben mit Ton
4.2.4. Maltherapeutische Aufgaben
4.3. Gemeinsames Malen
4.4. Bild, Sprache und Spiel in der Kunsttherapie
5. Fallbeispiel Johanna (vgl. Reichelt 1994, S. 133ff.)
6. Schlussbemerkung
7. Literaturverzeichnis
8. Quellenverzeichnis
9. Anhang
Jedes dritte Mädchen und jeder siebte Junge werden Opfer sexueller Misshandlung[1].
Es gibt längst Therapieformen für erwachsene Menschen, die als Kinder missbraucht wurden. Doch kaum ein Therapiemodell führt Methoden zur Behandlung missbrauchter Kinder auf (vgl. Reichelt 2000, S. 09).
Aus diesem Grund wirft die Hausarbeit einen Blick auf die Methoden zur Behandlung sexuell missbrauchter Kinder und geht nicht auf die Behandlung erwachsener Frauen ein, die in ihrer Kindheit sexuell missbraucht wurden.
Hinsichtlich der Häufigkeit sexueller Missbrauchserfahrungen (Mädchen ca. 33% und Jungen ca. 14%), liegt die Konzentration bei der Hausarbeit auf sexuell missbrauchten Mädchen im Alter von 6 bis 14 Jahren. Der sexuelle Missbrauch kann durch den Vater oder eine nahe stehende Person als auch durch einen fremden Mann vollzogen worden sein.
Trotz der häufig auftretenden Misshandlungen, stehen viele Therapeuten dieser Thematik oftmals immer noch ratlos gegenüber und verspüren abwehrende Gefühle bei der Behandlung von Missbrauchsopfern.
Durch die Auseinandersetzung mit diesem Thema wird ein Therapeut darin gestärkt, sich dieses Thema vertraut zu machen und sich dieser Problematik zu stellen, so dass er mit sexuell missbrauchten Mädchen in der Therapie arbeiten kann.
Kinder werden durch diese traumatisierte sexuelle Erfahrung in Verwirrung und Desorientierung geworfen und sie benötigen einen Therapeuten als Vertrauensperson. Sie Kinder verspüren Angst, über die Erfahrungen zu sprechen, da sie befürchten, dass ihnen nicht geglaubt wird und da die Drohungen des Täters sie oftmals daran hindern über die Ereignisse zu sprechen.
An diesem Punkt setzt die Kunsttherapie an. Dem Kind wird ermöglicht, sich zunächst auf bildnerischer Ebene mitzuteilen und sich im Bild mit den sexuellen Erfahrungen auseinanderzusetzen bis es dazu in der Lage ist, sich auch verbal zu öffnen.
Es muss betont werden, dass der Kunsttherapeut mit der Bildsprache sehr vorsichtig umgeht. Er liefert keine voreiligen Interpretationen der Situation des Kindes, sondern wartet auf sprachliche Kommentare und deckt die Bildaussagen im Verlaufe der Therapie auf (vgl. Schlack in Reichelt 1994, 07f.).
Die Hausarbeit gibt hierbei in Anlehnung an das Buch „Kindertherapie nach sexueller Misshandlung“ von dem Heilpädagogen und Kindertherapeuten Stefan Reichelt einen Einblick in maltherapeutische Methoden für die Behandlung sexuell missbrauchter Kinder und geht ergänzend auf mögliche gestalterische Aufgaben für Erfahrungsopfer ein.
Sexueller Missbrauch ist ein sehr komplexes Thema, mit dem der Therapeut sich zunächst auseinander gesetzt haben muss, um die Therapie mit einem sexuell missbrauchten Mädchen zu beginnen. Er muss sich sicher sein, ob er sich der Behandlung gewachsen fühlt und den nötigen Mut und ein „Orientierung vermittelndes Wissen“ (Reichelt 1994, S. 09) besitzt.
Hierzu liefert Kapitel zwei zunächst die Definition des Begriffs „ sexuelle Gewalt“ aus rechtlicher und feministischer Sichtweise.