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Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt! „Was sollen denn die Nachbarn sagen?”, wie oft haben wir diesen Satz in unserer Kindheit gehört! Den eigenen Weg gehen – leichter gesagt als getan. Denn unser ganzes Leben ist von den Erwartungen der anderen geprägt: Chef, Partner, Freunde und Familie. Wir wollen es allen recht machen und denken dabei viel zu wenig an unsere eigenen Bedürfnisse und Wünsche. Dabei kann ein selbstbestimmtes Leben so einfach sein. Benita Feller hat eine Technik entwickelt, die uns hilft, unser wahres Ich zu entdecken und einen gesunden Abstand zu äußeren Einflüssen zu entwickeln. Damit jeder zu dem Menschen werden kann, der er schon immer sein wollte. Nicht perfekt, aber selbstbestimmt. Erfahren Sie, wie Sie sich selbst mehr wahrnehmen, Grenzen ziehen und persönliche Freiräume finden!
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Seitenzahl: 253
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Vorwort
Den eigenen Weg gehen
Einen neuen Kurs einschlagen
Warum wir so sein wollen, wie andere uns gern hätten
Die Kindheit prägt uns fürs ganze Leben
Erfüllte und unerfüllte Wünsche der Kindheit
Die Einflüsterungen der Werbung
Distanz zum Weltgeschehen bewahren
Lieber echte Erlebnisse als Likes
Das eigene Aussehen annehmen
Gut aussehen statt perfekt gestylt sein
Ein Partner muss nur mir selbst gefallen
Kein Druck im Urlaub
Stress in der Arbeit?
Ich wähle meinen Beruf selbst
Veränderungen im Beruf sind möglich
Sich selbst entdecken
Die eigenen Bedürfnisse ausloten
Die Blasentechnik: Erkennen, was uns ausmacht
Wie schaffe ich es, in meiner Blase zu bleiben?
Atem schöpfen
Achtsam wahrnehmen
Mit allen Sinnen entspannen
Entspannen in der Bewegung
Einen Moment innehalten
Bewusster leben
Das Übungsprogramm für einen Monat
Auf den Punkt gebracht: Was bringt mir die Blasentechnik?
Wenn das Außen wichtiger wird als wir selbst
Konflikte in der Paarbeziehung
In einer Blase vereint
Konflikte in Freundschaften
Man kann es nicht allen recht machen
In fremden Blasen: Wenn wir den gesunden Abstand verlieren
Eigene Wünsche und Ziele erkennen und verfolgen
Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt
Die eigene Persönlichkeit ausloten
Prägungen aus der Vergangenheit erkennen und überwinden
Sich nicht auf eine Facette reduzieren lassen
Wenn nur der Job zählt
Unsere Rollen im Gleichgewicht halten
Mutter oder Vater sein
Was hält mich ab, meinen eigenen Weg zu gehen?
Selbstzweifel
Vergleiche mit anderen
Angst vor Veränderung oder Leere
Widerstand von außen
Stärken Sie Ihre Persönlichkeit!
Positives Denken pflegen
Ungute Stimmen aufspüren
Den inneren Kritiker zur Diskussion herausfordern
Das innere Kind annehmen
Den Körper erkunden und annehmen
Bewusst im Hier und Jetzt sein
Einen Rückzugsort finden
Zeit für eine Bestandsaufnahme
Was macht mein Leben gerade aus?
Meine Wünsche – wie hätte ich mein Leben am liebsten?
Fahrtenbuch für die Seele: Jeden Tag Bilanz ziehen
Was kann ich tun, um auf meinem Kurs zu bleiben?
Sich auf das wirklich Wichtige konzentrieren
Öfter mal offline gehen: Ausschalten ist erlaubt
Berufliche Veränderungen wagen
Schluss machen
Fehler zulassen
Negative Gedanken verbannen
Erinnerungen unter die Lupe nehmen
Das Hier und Jetzt zum schönsten Ort machen
Sich Ziele setzen
Entschlüsse fassen
Die eigenen Ansprüche definieren
Eigene Werte festlegen
Lernen, Nein zu sagen
Grenzen ziehen
Bei sich bleiben
Hindernisse überwinden
Den inneren Schweinehund besiegen
Lust statt Versagensängste
Wenn der Fokus verloren geht
Faulsein gezielt genießen
Die Welt bunter gestalten
Auszeiten sind wichtig
Täglich Neues wagen
In Bücherwelten eintauchen
Zeit für sich selbst reservieren
Sich liebevoll begegnen
Was und wer tut mir gut?
Wo will ich wirklich sein?
Wie gestalte ich mir meinen Tag?
Ich und Außen im Gleichgewicht halten
Ich und die anderen
Gute Kommunikation – gutes Miteinander
Am Arbeitsplatz
Freundschaften
Partnerschaft
Die Eltern
Streit – wie reagiert man am besten?
Schlusswort: Nur Mut!
ALLES, WAS WIR HÖREN, IST EINE MEINUNG, KEINE TATSACHE. ALLES, WAS WIR SEHEN, IST EIN PERSPEKTIVE, NICHT DIE WAHRHEIT.
MARCUS AURELIUS
Liebe Leserin, lieber Leser,
neulich saß ich in einer Abendgesellschaft und wurde nach meinem Job gefragt. Als ich erzählte, dass ich Therapeutin sei, kam gleich die Bemerkung, da hätte ich ja sicher mit vielen schrägen Menschen zu tun. Man wollte wissen, welche denn meine merkwürdigsten Fälle seien. Abgesehen davon, dass ich so etwas weder erzählen dürfte noch wollte, wäre die Wahrheit für meine Zuhörer doch eher enttäuschend gewesen: Die Leute, die zu mir kommen, sind ganz normale Menschen. Manchmal gibt es einfach Situationen im Leben, die einen aus der Bahn werfen können. Das können die unterschiedlichsten Anlässe sein: die Trennung vom Partner, Kündigung, eine Krankheit oder lang verdrängte Probleme, die plötzlich in Form von Panikattacken an die Oberfläche kommen. Niemand ist davor gefeit, es kann jedem passieren.
Seit meiner Kindheit ist die Neugier auf Menschen meine stärkste Triebfeder. Diese Eigenschaft hat auch meine Berufswahl bestimmt. Meine erste Karriere habe ich als Redakteurin bei einem Frauenmagazin gemacht, ein Job, in dem ich vielen spannenden Leuten begegnet bin. Und deren Lebensgeschichten haben mich schon immer am meisten interessiert.
Mit der Zeit hatte ich gefühlt in dem Bereich alles gemacht, was ich machen wollte. Ich bin viel gereist, habe an der Entwicklung einer neuen Zeitschrift mitgearbeitet. Irgendwann fühlte es sich jedoch an, als wäre ich in einer Sackgasse gelandet. Es ging es nicht weiter. Der Inhalt meiner Arbeit füllte mich nicht mehr aus, mit der Zeit kam mir alles zu oberflächlich vor. Ich wollte herausfinden, was sich hinter den schillernden Oberflächen verbirgt, die die Welt der Hochglanzmagazine uns präsentiert. Also habe ich mich und meine Welt neu erfunden und wurde Persönlichkeitscoach. In der Rolle helfe ich Menschen dabei, Stärken an sich zu entdecken und zu fördern.
Um noch intensiver mit Menschen arbeiten zu können, ließ ich mich dann zur Heilpraktikerin mit Schwerpunkt Psychotherapie ausbilden. Ich durchlief eine Reihe von weiteren unterschiedlichsten Praxisausbildungen und fand schnell meine Richtung in den humanistischen Therapiearten. Heute kombiniere ich gern unterschiedliche Therapieformen miteinander. Ein Schwerpunkt meiner Arbeit ist die Gestalttherapie (nicht zu verwechseln mit der Gestaltungstherapie). Um noch tiefer in die Materie vorzudringen, begann ich ein Studium der Psychologie und gründete schließlich meine Praxis in München. Seitdem fühle ich mich angekommen. Eine Entscheidung, die ich nicht einen Tag bereut habe, ist das doch einer der spannendsten Berufe, den ich mir vorstellen kann. In den letzten Jahren habe ich viele Erfahrungen gesammelt, von denen ich Ihnen in diesem Buch gern einige weitergeben möchte. Außerdem hatte ich schon lange große Lust, wieder zu schreiben, eine Arbeit, die mir als Redakteurin viel Freude bereitet hat.
Aus der Vielzahl von Erfahrungen, die ich in meinem Leben gemacht habe, kann ich heute schöpfen. Das Wichtigste, was ich gelernt habe, ist, auf meine innere Stimme zu vertrauen und meinen eigenen Weg zu gehen. Ich möchte Ihnen mit dem Buch helfen, dass auch Sie herausfinden, was der beste Weg für Sie persönlich ist.
Aufbauend auf meine jahrelange Erfahrung in meiner Praxis habe ich eine Technik entwickelt, die es meinen Klienten erlaubt, ihren eigenen Weg im Leben zu gehen. Die von mir entwickelte Blasentechnik hilft ihnen, sich auf eine gesunde Art und Weise von ihrem Außen abzugrenzen und immer bei sich zu bleiben. Damit nicht länger nur meine Klienten davon profitieren, möchte ich sie Ihnen in diesem Buch vorstellen. Sie kann Ihnen dabei helfen, sich ganz neu zu erfinden und neue Ziele zu definieren – und auch tatsächlich zu erreichen.
Das Buch gliedert sich in vier Teile. Der erste widmet sich dem Erkennen der Mechanismen, die in uns arbeiten. Der zweite Teil erläutert Ihnen, wie Sie sich mithilfe der von mir entwickelten Blasentechnik davon freischwimmen. Im dritten Teil lernen Sie, wie Sie Ihr Ich stärken und sich selbst und Ihrer Wünsche und Bedürfnisse noch bewusster werden. Im vierten Teil geht es dann um die Menschen in Ihrer Umgebung, um die Konflikte mit dem Außen und um die richtige Kommunikation.
Und weil Sie sich ab heute die Welt so gestalten, wie es Ihnen gefällt, können Sie das Buch selbstverständlich in der Reihenfolge lesen und erarbeiten, auf die Sie gerade Lust haben. Da das Buch viele Themen anreißt, kann leider nicht alles erschöpfend bis in die Tiefe behandelt werden, es wird Ihnen vielmehr Impulse und Anregungen geben, sich auf einen neuen Weg zu machen.
Eines möchte ich dazusagen: Wenn Sie hier eine Anleitung suchen, um sich selbst zu perfektionieren, muss ich Sie enttäuschen. Ich persönlich halte nichts von perfekten Menschen. Die liebenswertesten Menschen, die ich kenne, sind herrlich unperfekt – und das ist auch gut so. Der Hang zur Selbstperfektionierung führt nur sehr selten ins Glück. Perfektion ist etwas, das Maschinen erreichen können, aber wer will schon eine Maschine sein?
Ich kann Ihnen auch nicht versprechen, dass dieses Buch Sie porentief glücklich machen wird. Siegmund Freud hat einmal gesagt: „Die Absicht, dass der Mensch glücklich sei, ist im Plan der Schöpfung nicht enthalten.“ Auch wenn ich nicht ganz so pessimistisch bin, was das Glück angeht, war meine Absicht die folgende: Ich möchte, dass Sie entdecken, was wirklich gut für Sie ist, indem Sie lernen, mehr auf Ihre innere Stimme zu hören, mehr bei sich zu bleiben und sich von unguten Einflüssen abgrenzen zu können. Mein Buch soll Ihnen Mut machen, sich selbst neu auszuprobieren und neue Dinge an sich und Ihrer Umwelt zu entdecken.
Ihre
Der erste Teil des Buches widmet sich dem Erkennen der Mechanismen, die in uns arbeiten. Was ist es eigentlich, das uns davon abhält, wir selbst zu sein? Welche Rolle spielen unsere Eltern, unsere Beziehungen, unsere Sicht auf die Welt? Sie können immer etwas ändern – für eine Kurskorrektur ist es nie zu spät!
Unser Lebensweg verläuft oft auf Schienen, die andere für uns gelegt haben. Gerade bei wichtigen Entscheidungen lassen wir uns immer wieder beeinflussen – von den Echos der Ermahnungen aus unserer Kindheit, den Einflüsterungen der geheimen Verführer aus der Werbung, den tatsächlichen oder auch nur angenommenen Erwartungen unserer Lebenspartner und Freunde. Weil wir uns zu oft von den Meinungen und Wünschen anderer lenken lassen, nimmt unser Leben langsam, aber sicher eine falsche Richtung.
Bei der Wahl des Berufs liebäugeln wir mit einer Karriere, die unsere Eltern stolz und unsere Freunde neidisch macht. Und wenn wir uns dann für eine Laufbahn entschieden haben, hangeln wir uns die Karriereleiter rauf (und manchmal runter) und hinterfragen viel zu selten, ob wir mit unserem Job auch wirklich glücklich sind. Denken wir dann doch über eine Alternative nach, muss die möglichst ein noch höheres Beeindruckungspotenzial auf unser Umfeld haben.
Auch in den Ferien finden viele von uns keine Entspannung. Ging es letztes Jahr in die Karibik, muss es dieses Mal ein noch exotischeres Ziel sein. Pfeif auf die Flugangst, wir stopfen uns voll mit Chemikalien, die verhindern, dass wir in der Ferne einer seltenen Krankheit anheimfallen, setzen uns 20 Stunden in einen schlecht klimatisierten Flieger und stellen fest, dass die Strände in der Südsee auch nicht so viel spektakulärer sind als die in Europa. Immerhin erhoffen wir uns aber bei Facebook ein paar Likes mehr für unsere Urlaubsfotos als beim letzten Aufenthalt an der Playa de Palma.
Nicht einmal in unserer Haut wollen wir uns so recht heimisch fühlen. Wir meinen, die anderen könnten uns zu dick finden und überhaupt eine Menge an uns auszusetzen haben. Schon deshalb investieren wir viel Zeit und Geld in Diäten und Fitnessstudios, bekommen aber trotz aller Aufwendungen partout keinen Waschbrettbauch (genauso wenig wie 99 Prozent der restlichen Bevölkerung auch).
Sicher, wir wollen eine Menge anders machen als unsere Eltern. In unseren Beziehungen kopieren wir sie dann aber doch gerne. Traumfrau oder Traummann sind in vielen Fällen ein Abbild von Vater und Mutter, nicht unbedingt äußerlich, dafür aber umso mehr, was den Charakter angeht. So ertragen Töchter von cholerischen Vätern viel zu oft herumbrüllende Partner, während Muttersöhnchen, die der Tyrannei ihrer Mutter entronnen sind, sich pfeilgerade in die Arme einer alles bestimmenden Walküre flüchten.
Das Credo des großen griechischen Philosophen Sokrates lautete: „Erkenne dich selbst.“ Dieses Buch soll Ihnen helfen herauszufinden, welche Einflüsse Sie womöglich von dem Weg abbringen, der für Sie persönlich der einzig wahre und glücklich machende ist. Es soll Ihnen helfen, ungute Programmierungen aus der Kindheit hinter sich zu lassen und über die Jahre eingeschliffene Verhaltensmuster abzulegen. Damit Sie sich auf das konzentrieren können, was Ihnen wirklich guttut, damit Sie auf Ihrem ganz eigenen Kurs geradewegs Ihr persönliches Glück ansteuern.
Ich möchte Ihnen mit diesem Buch helfen, den für Sie besten Lebensweg einzuschlagen. Dabei ist es für eine Kurskorrektur nie zu spät. Ich hatte schon Klientinnen, die lange nach dem Erreichen des Rentenalters ihrem Leben noch einmal eine neue Richtung gegeben haben.
Alfred Hitchcock, der Großmeister des Suspense, strapazierte nicht nur mit größtem Vergnügen die blank liegenden Nerven der Kinozuschauer, er trieb auch grausame Späße mit den Menschen in seiner direkten Umgebung. Wenn der Regisseur zu einer seiner glamourösen Partys einlud, schrieb er an eine beliebige Person unter den Eingeladenen, es handele sich um einen Maskenball. Den unglücklichen Adressaten, der dieser besonderen Einladung folgte, erwartete in seiner Kostümierung – unter den anderen Gästen in Abendgarderobe – ein Abend voller Häme und Peinlichkeiten. Hitchcock wusste wie kaum ein anderer, wie man mit den Urängsten der Menschen spielt. Denn tief in uns allen wohnt der Wunsch, dazuzugehören, Teil einer Gemeinschaft zu sein, sich zu integrieren.
Als sich unsere Vorfahren noch vom Jagen und Sammeln ernährten, war die Zugehörigkeit zur Gruppe überlebenswichtig. Ein Mammut konnte keiner allein erlegen, im Winter allein überleben ist schwer. Diese Erfahrungen haben sich bis heute in unser kollektives Gedächtnis eingebrannt. Wie tief der Wunsch, Teil einer Gruppe zu sein, noch heute in uns verwurzelt ist, kann man Wochenende für Wochenende im Fußballstadion beobachten. Menschen mit vollkommen unterschiedlichen Lebenshintergründen verschmelzen zu einer eingeschworenen Gemeinschaft. Sie tragen die gleichen Farben, singen die gleichen Lieder, teilen die gleichen Gefühle, sie hören für 90 Minuten auf, Individuen zu sein. Ähnliches erlebt man auch auf Popkonzerten. Teil von etwas Größerem zu sein kann uns in den Zustand einer Euphorie versetzen. Das Gegenteil stürzt uns leicht in Verzweiflung.
Mit schönster Regelmäßigkeit höre ich von Klienten, die der Babyboomer-Generation angehören, den immergrünen Klassiker der elterlichen Ermahnungen: „Was sollen denn die Nachbarn denken?“ Hier verbirgt sich eben die Drohung, den Ausschluss aus der Gemeinschaft zu riskieren, wenn man sich nicht an die Kleiderordnung des Viertels hält oder in anderer Form auffällig zu werden droht. Man führt uns mit dem Satz aber auch vor Augen, dass die Empfindungen anderer wichtiger sind als unsere eigenen. Nur wenn wir uns unterordnen, können wir uns der Zuneigung anderer gewiss sein, will man uns einreden.
Je mehr wir uns aber den Gefühlen und Erwartungen anderer unterordnen, desto mehr verlieren wir unsere eigenen Gefühle und damit uns selbst aus den Augen. Und je mehr wir sie ignorieren, desto mehr schrumpft das Selbstwertgefühl. Das ist eine Spirale, in der man sich mehr und mehr verliert. Dabei bleibt all das auf der Strecke, was uns ausmacht, was uns einst einzigartig werden ließ, eben das, was uns an interessanten Persönlichkeiten so fasziniert: ihr Charisma.
Es sind immer die Menschen, die auf die Meinungen von anderen nichts gegeben haben, die unsere Gesellschaft verändern. Reichlich Anlass für die Nachbarschaft, sich Gedanken zu machen, gab es etwa in den Siebzigerjahren in England, als plötzlich junge Punks mit zerrissener Kleidung und grell gefärbten Haaren für Gerede sorgten. Ein kleiner Laden in London staffierte sie mit löchrigen T-Shirts aus, auf denen das Konterfei der Queen zu sehen war, deren Gesicht, als Gipfel der Geschmacklosigkeit, mit Buchstaben aus einem Erpresserbrief verunstaltet war. Den Aufschrei, der durch die Medien ging, kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Nicht wenige wollten die Designerin damals einsperren lassen, doch die landete nicht etwa im Gefängnis, Vivienne Westwood wurde vielmehr selbst zu einer Königin der Modewelt. Und dieselbe Queen, die von ihr einst zur Zielscheibe ihrer Entwürfe gemacht worden war, adelte Westwood Jahrzehnte später und erhob sie in den Stand einer Dame Commander of the Order of the British Empire. Es kann sich also durchaus lohnen, die Nachbarn und ihre Meinung ganz einfach zu ignorieren.
Wer sich nicht um andere Meinungen schert, hat die besten Chancen, schlussendlich im Rampenlicht zu stehen und den Applaus für seinen Mut zu genießen. Gäbe es nicht Menschen, die sich über die Ansichten der Allgemeinheit hinwegsetzen, säßen wir heute alle noch ungekämmt und ungeduscht um ein Feuer versammelt vor einer Höhle. Den Menschen, die glauben, die Welt ist eine Scheibe, zu erklären, dass sie rund ist, erfordert viel Mut und noch mehr Durchhaltevermögen. Jede wichtige neue Erfindung wurde zu Anfang belächelt und verteufelt. Man machte sie klein, auch um die brillanten Köpfe dahinter kleinzumachen. Große Künstler galten oft als verschrobene Außenseiter, ihre Werke waren teilweise unverkäuflich, doch weil sie an sich glaubten, erinnern wir uns noch nach Jahrhunderten an ihre Namen und bewundern, was sie geschaffen haben. An die Masse ihrer Kritiker erinnert sich hingegen kein Mensch mehr. Darum: Gehen Sie immer Ihren Weg, ganz egal, was die anderen sagen oder denken könnten. Ihr Weg ist der einzige, der Sie zu Ihrem persönlichen Glück führt.
Und sollten Sie sich doch wieder einmal fragen, wie Nachbarn Ihr Handeln beurteilen werden, erinnern Sie sich an den Satz von Jane Austen: „Wozu leben wir, wenn nicht, um unseren Nachbarn Anlass zum Lachen zu geben und dafür umgekehrt über sie zu lachen.“
Geben Sie nichts auf die Urteile von anderen, tun Sie, was Sie für richtig halten.
In der Kindheit werden die Weichen für unseren gesamten Lebensweg gestellt. Auch wenn es bei den Sitzungen in meiner Praxis immer um das Hier und Jetzt geht, führen uns doch die unterschiedlichsten Gefühle und Gedanken sehr häufig geradewegs zurück in die Kindheit – eben dorthin, wo sie uns ursprünglich eingepflanzt wurden.
Der österreichische Schriftsteller Heimito von Doderer drückte das folgendermaßen aus: „Jeder bekommt die Kindheit über den Kopf gestülpt wie einen Eimer, später zeigt sich erst, was darin war. Aber ein ganzes Leben lang rinnt das an uns herunter, da mag einer die Kleider oder Kostüme wechseln, wie er will.“ Auch wenn die Schlussfolgerung etwas pessimistisch ausfällt, ist doch sehr viel Wahres an dem Zitat. Wenn wir über unser tagtägliches Tun und Handeln nachdenken und uns fragen, warum wir in einer Situation so und nicht anders reagiert haben, finden sich die Gründe sehr oft in unseren frühesten Lebensjahren.
Die allermeisten von uns wurden so erzogen, dass sie sich möglichst nahtlos in unser Umfeld einfügen. Zunächst einmal sollten wir Rücksicht auf die Gefühle und Wünsche von anderen nehmen und unsere eigenen hintanstellen. Wollten wir beispielsweise außerhalb des Karnevals mit dem Prinzessinnenkostüm zur Schule gehen, konnten wir uns sicher sein, mit dem entsetzen Ruf: „Oh Gott, was sollen denn die Nachbarn denken!“ gestoppt zu werden. So sind die Nachbarn in unserem Unterbewusstsein zu einer ständigen Kontrollinstanz geworden, die uns in Gedanken immer über die Schulter schaut. Auch wenn wir schon lange nicht mehr vom Wunsch beseelt sind, in einem Prinzessinnenkostüm durch die Gegend zu laufen, lassen wir uns immer noch von den vermuteten Erwartungen unserer nächsten Umgebung beeinflussen.
Das Gefühl, beobachtet zu werden, hat sicher positive Effekte, was eine vorschriftsmäßige Trennung vom Hausmüll betrifft, kann aber für unser Gefühlsleben doch zu einer ernsthaften Belastung werden. Nicht nur, wenn man beim Sex seinen Gefühlen nicht freien Lauf lässt, weil man Angst hat, die Nachbarschaft könnte etwas davon mitbekommen. Dabei müssen wir uns einfach vor Augen führen, dass die Gedanken der Nachbarn in Wahrheit unsere Gedanken sind, denn niemand weiß wirklich, was in den Köpfen von Herrn Nebenan und Frau Linkerflur vorgeht, außer sie selbst. Es gilt hier also eine gedankliche Abkürzung zu finden: Wie beurteile ich mein Verhalten und wie würde ich das finden, wenn andere das täten? Nichts anderes hat schon Kant mit seinem kategorischen Imperativ gemeint, der sich mit dem Sprichwort „Was du nicht willst, dass man dir tu’, das füg auch keinem andern zu“ wiedergeben lässt.
Eine heute glücklicherweise nicht mehr weit verbreitete Erziehungsmaxime lautete: „Früh krümmt sich, was ein Häkchen werden will.“ Sie ist aber immer noch ein passendes Bild dafür, wie unsere Gefühle einmal ge- oder besser verformt worden sind. Wir müssen daran arbeiten, die Verkrümmung loszuwerden und uns aufzurichten zu dem Menschen, der wir tatsächlich sind. Wenn Sie jetzt gleich aktiv werden wollen, finden Sie ab S. 44 ein kleines Fitnessstudio für Ihr Ego. Mit den dort vorgestellten Übungen können Sie Ihrem ureigenen Ich sehr viel Gutes tun.
Die Zeit, in der wir groß geworden sind, spielt eine ganz bedeutende Rolle bei unserer Erziehung. Kinder von Kriegs- und Nachkriegskindern haben oft ein ganz ungesundes Essverhalten. Weil für die Eltern und Großeltern der Hunger oft Realität war, spielte die Ernährung eine zentrale Rolle bei der Erziehung. Der Teller musste immer und unter allen Umständen leer gegessen werden. Unter Anfeuerungen wie „Ein Löffel für Mami, ein Löffel für Papi“ wurde den Kindern beigebracht, bloß nichts übrigzulassen. Übergewicht war bis in die Siebzigerjahre noch kein Alarmsignal, sondern eher ein Zeichen von Gesundheit. Dazu war Essen die wertvollste Belohnung, und reichlich aufzutischen galt als der Liebesbeweis schlechthin. Wer so aufgewachsen ist, wird auch im Erwachsenenalter oft mehr essen, als gut ist, frei nach dem Motto: „Lieber den Magen verrenken, als dem Wirt was schenken.“ Wer Probleme mit dem Gewicht hat, bekommt sie nur in den Griff, wenn er die Stimmen aus der Kindheit aus dem Kopf bekommt und lernt, auf sich selbst zu hören. Das fängt damit an, dass man nur bis zu dem Moment isst, bis man satt ist.
Natürlich sollte man auch heute nach Möglichkeit keine Lebensmittel wegwerfen, besser ist es, ein bisschen weniger zu kochen oder die Reste einfach aufzuheben. Wenn man noch ein paar Leckerbissen übrig hat, könnte man die auch den Nachbarn anbieten – was die dann wohl von einem denken mögen?
Es gibt nur einen Menschen, auf den Sie unbedingt immer hören sollten, und der sind Sie selbst!
Wenn wir heranwachsen, verlieren unsere Eltern zunehmend ihren Einfluss auf unsere Entwicklung. Auf dem Schulhof suchen wir uns eigene Vorbilder, denen wir nacheifern. Und das sind in den seltensten Fällen die besonders fleißigen Mitschüler, die ihre Nasen immer nur in Bücher stecken und gute Noten schreiben. Vielmehr richtet sich unser Blick auf die echt coolen Kids, die mit den geilen Sneakers, dem hippen Skateboard, dem abgefahrenen Smartphone. Am liebsten würden wir so sein wie sie. Wir lieben die Marken, die sie tragen, und versuchen uns in den Sportarten, in denen sie so brillant sind. Für viele bricht damit eine schwierige Zeit an. Auch wenn wir gesagt bekommen haben, dass alle Menschen gleich sind, wird uns spätestens hier bewusst, dass es in unserer Gesellschaft durchaus noch große soziale Unterschiede gibt. In der Familie waren alle gleich. Bekam der Bruder mal ein größeres Stück Kuchen, fand man Wege, ihm etwas davon zu stibitzen – und die soziale Gerechtigkeit war wiederhergestellt.
Konfrontieren Kinder ihre Eltern mit dem Wunsch nach teuren Smartphones oder Markenartikeln, wird ihnen der Wunsch oft verwehrt. Nicht alle Eltern können oder wollen Monat für Monat mehrere Hundert Euro aufbringen, um extravagante Wünsche zu erfüllen. Aber egal, ob wir als Kinder alle Dinge bekommen haben, die wir wollten, oder ob wir uns mit weniger oder gar nichts zufriedengeben mussten: In beiden Fällen hat das Auswirkungen auf die Entwicklung, denn nichts begehrt der Mensch mehr als die Dinge, die er nicht haben kann.
Wichtig ist, dass wir im Verlauf unseres Lebens erkennen, wie die erfüllten und unerfüllten Wünsche unserer Kindheit uns weiter beeinflussen. So legen Menschen, die in frühen Jahren keine teure Markenkleidung getragen haben, später oft einen übersteigerten Wert darauf. Wir sollten dem Kind in uns immer genügend Raum lassen, aber beim Konsumverhalten müssen wir ihm nicht unbedingt immer nachgeben. Spätestens wenn unser Konto überzogen ist, sollten wir ihm mal Einhalt gebieten. Wie sagt Richard David Precht so schön: „Sie kaufen Dinge, die sie nicht brauchen, um Leute zu beeindrucken, die sie nicht mögen, mit Geld, das sie nicht haben.“
Erlebnisse sind kostbarer als alles, was man für Geld kaufen kann.
Wenn wir morgens vom Radiowecker aus dem Schlaf gerissen werden, ist oft das erste, was wir hören, Werbung. Wenn wir beim Frühstück kurz checken, was über Nacht bei Facebook passiert ist, geht das nicht ohne Werbung. Unser Weg zur Arbeit ist von Plakaten flankiert, über die Monitore in den U-Bahnen und immer mehr öffentlichen Verkehrsmitteln flimmern weitere Kaufbefehle. Kommen wir nach Hause, leeren wir als Erstes unseren von Reklamesendungen vollgestopften Briefkasten. Wollen wir uns beim Fernsehen entspannen, werden unsere Lieblingssendungen immer wieder von TV-Spots unterbrochen, und wenn wir vor dem Schlafen ein letztes Mal auf unser Tablet schauen, geht auch das nicht ohne Werbebegleitung.
Auch wenn wir wissen, dass sich das Angebot in Internet und TV ohne Werbung nicht finanzieren ließe, sind wir doch gewaltig davon genervt. Den Werbetreibenden ist es sehr wohl bewusst, dass sie uns allen penetrant auf den Keks gehen. Was sie aber keinesfalls davon abhält, jedes Jahr Milliarden in ihre Kampagnen zu investieren. Und das hat einen einfachen Grund: Es funktioniert! Dass uns Werbung auf den Geist geht, heißt nicht, dass sie uns nicht trotzdem in ihrem Sinne beeinflusst.
Als ich gerade meine erste eigene Wohnung bezogen hatte und zum ersten Mal für meinen Minihaushalt einkaufen ging, waren meine Mittel noch recht knapp bemessen. So entschied ich mich bei den Lebensmitteln nur für die günstigsten No-Name-Produkte. Am Ende meines Einkaufs hatte ich dann aber doch das Gefühl, das ich mir auch noch etwas Gutes gönnen sollte. Ich entschied mich für einen richtig guten Kaffee und packte mir eine 500-Gramm-Packung „Jacobs Krönung“ in den Einkaufswagen.
Durch meine gesamte Kindheit hatte mich die „Krönung“ begleitet, schon zu Zeiten, als für mich eine Tasse „Nesquik Kakao“ das höchste der Trinkgefühle war. Die Werbebotschafterin der „Krönung“ war eine gewisse Frau Sommer, eine ganz unsympathische Person, wie ich schon als Kind fand. Die Geschichten liefen immer gleich ab: Frau Sommer tauchte bei einer Taufe, einer Hochzeit oder einem anderen hohen Familienfest auf, bei dem Kaffee gereicht wurde. Und der war immer so hundsmiserabel schlecht, dass das Fest zum totalen Reinfall zu werden drohte. Bis Frau Sommer auftrumpfte, aus ihrer kleinen Handtasche eine große Packung „Jacobs Krönung“ hervorholte und alle schlagartig glücklich waren. Auch wenn mich das Verhalten von Frau Sommer immer geärgert hatte, war es der Firma Jacobs dennoch gelungen, mir zu vermitteln, dass ihr Kaffee etwas ganz Besonderes sei.
Natürlich wird man mit der Zeit klüger, bei seinen Kaufentscheidungen lässt man sich auch von Tests, Freunden, Bekannten und Kollegen leiten. Auch das weiß die Werbeindustrie, darum versucht sie mit dem sogenannten Influencer-Marketing, uns dazu zu bringen, die gleichen Dinge, die unsere Freunde gut finden oder empfehlen, zu kaufen, egal ob es um die neuesten Cremes oder probiotische Joghurts handelt. Besser, wir treffen unsere Entscheidungen aus unserem eigenen Bauch heraus.
Von Geburt an sind wir mit einem sehr guten Gespür ausgestattet, das uns sagt, was gut für uns ist. Bei einem Test mit Kleinkindern setzte man ihnen eine riesige Auswahl von Lebensmitteln vor. Sie konnten nehmen, was sie mochten, und gaben tatsächlich dem Gemüse den Vorzug vor den Süßigkeiten. Mit der Zeit verlieren wir unsere natürlichen Instinkte, nicht zuletzt wegen der Einflüsse der Werbung. Wie Sie diese wiederentdecken können, dazu später mehr.
Nur Sie selbst, nicht die Werbeprofis wissen, was wirklich gut für Sie ist!
Jeden Tag gibt es neue Hiobsbotschaften, oder wie man zur Zeit des Mongolensturms sagte: Tatarennachrichten. Ein Tsunami in Asien, ein Börsenbeben in den Vereinigten Staaten, Finanzkrisen kreuz und quer durch Europa, Krieg im Mittleren Osten und der Terrorismus rund um den Erdball.
24 Stunden am Tag werden wir minutiös über die neuesten Katastrophen informiert. Dabei überlagert zumeist ein aktuelles Thema den ganzen Rest. Als es in Fukushima den Zwischenfall im Atomkraftwerk gab, hielt die Welt für einen Moment den Atem an. Die Medien befassten sich mit kaum etwas anderem, die Facebook-Gemeinde postete Pray-for-Japan-Logos auf ihren Seiten, und alle nahmen Anteil – für ungefähr zwei, höchstens drei Wochen. Dann war Fukushima keine Nachricht mehr wert. Dass die Strahlenbelastung dort, Jahre später, nicht besser, sondern schlimmer geworden ist, erfährt man, wenn man gut aufpasst, gerade noch so am Rande. Denn längst wird schon die nächste Sau durchs globale Dorf getrieben.
So traurig das ist, es verhält sich mit den Katastrophen nicht anders als mit der Mode: Irgendwann haben wir uns daran sattgesehen und wenden unseren Blick in eine andere Richtung. Und in einer globalisierten und digitalisierten Welt reicht unser Blick sehr weit: Brauchte die Nachricht von der Entdeckung Amerikas Jahre oder sogar Jahrzehnte, bis sie sich überall herumgesprochen hatte, bekommen wir heute fast in Echtzeit mit, wenn sich am anderen Ende der Welt eine Tragödie abspielt. Entsprechend oft werden wir mit Schreckensmeldungen konfrontiert, und das tut natürlich auch etwas mit unserer Psyche: Es entsteht das Gefühl, zu einer schrecklichen Zeit in einer furchtbaren Welt zu leben.
Was natürlich ganz großer Blödsinn ist. Die allermeisten unserer Vorfahren mussten weitaus Ärgeres mitmachen, sie waren ständig von Hunger bedroht, Krankheiten, die heute harmlos sind, stellten noch vor hundert Jahren eine tödliche Bedrohung dar, ein bewaffneter Konflikt folgte auf den nächsten. Die allermeisten Menschen besaßen so gut wie nichts, und das wenige, das sie hatten, konnte ihnen jederzeit weggenommen werden. Es wurden keine Pläne für die weitere Zukunft geschmiedet, denn alles, was zählte, war, den nächsten Tag zu erleben.
In unserer Zeit geht es der Allgemeinheit, zumindest in unseren Breiten, gut wie in keiner anderen Phase der Menschheitsgeschichte. Und das sollte man sich einfach öfter mal ins Gedächtnis rufen. Wenn also demnächst wieder etwas Furchtbares passiert, fragen Sie sich, ob es Sie betrifft und ob Sie etwas gegen die Folgen tun können. Es gibt sehr viele Dinge im Leben, die wir nicht beeinflussen können, und sich deswegen schlaflose Nächte zu machen, ist reine Zeitverschwendung. Je mehr wir uns von den Nachrichten beeinflussen lassen, desto mehr verlieren wir uns und unser Leben aus dem Blick.
Es hat auch wenig Wert, sich für alle Gefahrenszenarien absichern zu wollen, wie die Geschichte eines Mannes aus Australien zeigt, der den Zweiten Weltkrieg vorhersah. Um der Bedrohung zu entgehen, suchte er mit großem Bedacht nach einem sicheren Platz, an dem er die aufziehende Tragödie unbeschadet überstehen würde. Er entschied sich für eine Insel im Nirgendwo, die für die Militärs aller Mächte strategisch total wertlos zu sein schien, auf der es nichts als Kokospalmen gab. Guadalcanal Island, die Insel, auf die er sich schließlich geflüchtet hatte, sollte kurze Zeit später zu einem Schauplatz der schrecklichsten Gefechte im Zweiten Weltkrieg werden. Wäre er zu Hause in Australien geblieben, hätte er seinen Frieden gehabt. Was einmal mehr beweist, dass auch kluge Menschen nicht immer die klügsten Entscheidungen treffen. Genießen Sie Ihr Leben jeden Tag, egal was in der Welt gerade wieder los ist.