Lebe selbstbestimmt wunderbar - Berbel Häseker - E-Book

Lebe selbstbestimmt wunderbar E-Book

Berbel Häseker

0,0

Beschreibung

»Lebe selbstbestimmt wunderbar – Hoffnung Schlaganfall« ist ein spannendes und sensibles Buch. Es zeichnet das Bild einer starken, disziplinierten und unabhän- gigen Frau, die das Leben und die Heraus- forderung liebt und ihr Dasein auch danach gestaltet. Einfühlsam, offen und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, erzählt Berbel Häseker von ihrem Schicksal. Sie beschreibt die Tiefen, die sie durchleben musste, aber auch die Höhen, die sie nach jeder überwundenen Krise aufs Neue erklomm. Sie erzählt von ihren Ängsten, ihrem Schmerz, der Wut und der Verzweiflung, mit der sie zu Beginn der Erkrankung umgehen muss. Doch auch ein neu erwachter Kampfgeist, der Glaube an eine mög- liche Genesung, der eiserne Wille, alles daran zu setzen, und eine Lebensfreude, die sich auch von den widrigsten Umständen nicht brechen lässt, sind Teil ihres Weges. Dieses Buch ist ein Plädoyer für den Glauben an das Gute und seine eigenen Möglichkeiten, ein Appell an die Freiheit und das Selbstbe- stimmungsrecht eines jeden Menschen und nicht zuletzt inspiriert es dazu, niemals aufzugeben und zu sich selbst und seinem Leben zu stehen. Es ist mehr als ein Ratgeber für Schlaganfallpatienten, es ist eine wahre Geschichte, mitten aus dem Leben! Mit den Worten von Berbel Häseker: »Wenn ich hilflos werde, dann werde ich wütend und dann habe ich den Mut, vieles auszuprobie- ren, denn mir ist das Ergebnis egal. Die Wut gibt mir die Kraft etwas zu wagen und dadurch kann ich mich selbst wieder aus der Hilflosigkeit herausholen.«

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 116

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Berbel Häseker

Lebe selbstbestimmt wunderbar

Berbel Häseker

Lebe selbstbestimmt wunderbar

Schlaganfall & Hoffnung

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

© 2022 Berbel Häseker

Umschlaggestaltung:

Marina Rudolph

Korrektorat:

Renate Jung

Buchsatz, Layout:

Verena Blumenfeld

Unter Mitarbeit von:

Sarah Rubal und Angela Zigánn

Druck:

tredition GmbH • Halenreie 40-44 • 22359 Hamburg

ISBN Großschrift: 978-3-347-78085-9

ISBN eBook: 978-3-347-78084-2

Auf das »Gendern« wurde wegen der besseren Lesbarkeit weitgehend verzichtet.

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Mein Dank gilt Frau Sarah Rubal für diestarke und kompetente Unterstützung,dieses Buch auf den Weg zu bringen.

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1: Kindheit und Erwachsenwerden

Kapitel 2: Schlaganfall-Schicksalsschlagund Herausforderung

Kapitel 3: Medizinische und psychologische Fakten

Kapitel 4: Laufen lernen – ein Neuanfang

Kapitel 5: Die Mühe lohnt sich! –Zurück in ein selbstbestimmtes Leben

Kapitel 6: Eigene Erkenntnisse und Ratschläge für Betroffene

Kontakt und Hilfe

Kapitel 1: Kindheit undErwachsenwerden

»Das Schönste, was eine Fee einem Kind in die Wiege legen kann, sind Schwierigkeiten, die es überwinden muß.«

Alfred Adler

Dieses Buch ist aus dem Wunsch heraus entstanden, anderen Menschen mit dem gleichen Schicksal, wie ich es erlebte, zu helfen und ihnen Mut für ihr weiteres Leben zu machen. Aber: Es ist meine ganz eigene, persönliche Geschichte, und jede Geschichte ist anders und individuell.

Jedes Leben ist ein absolutes Unikat, und es gibt keine zwei Menschen auf dieser schönen Welt, die einander in allen Dingen gleichen. Trotzdem glaube ich, dass man von den Geschichten seiner Mitmenschen lernen kann, und ich hoffe, für den einen oder anderen unter Ihnen wird meine Geschichte von Nutzen sein.

Eines möchte ich gleich zu Beginn klarstellen: Mein Leben war alles andere als leicht und angefüllt mit vielen Herausforderungen und manch großen Steinen, die mir den Weg zum Glück erst einmal versperrten. Doch sicher ist auch: Ich liebe Herausforderungen und brauche sie wie die Luft zum Atmen oder das tägliche Essen auf meinem Tisch. Und kein Stein, kein Hindernis ist so groß, als dass man sie nicht aus dem Weg räumen könnte. Es gibt immer eine Lösung, für jedes Problem! Auch wenn diese Lösung nicht immer sofort offensichtlich ist und eine lange Suche erfordert. Aber es lohnt sich!

Es gab auch Zeiten in meinem Leben, in denen ich mich sehr zurückzog und auch zurücknahm, vor allem in meiner Beziehung, die dann nach über 20 Jahren endete. Aber wann immer ich bei mir selbst war und meine eigene Art auslebte, war ich froh um jede Herausforderung, an der ich wachsen konnte und dazulernen durfte. Wenn mir diese »Prüfsteine« in meinem Leben ausgingen, machte ich mich meist schleunigst auf die Suche nach neuen Möglichkeiten, um meine Kräfte auf die Probe zu stellen.

»Stillstand ist Rückschritt«, sagte der deutsche Topmanager Rudolf von Bennigsen-Foerder. Wir sind nicht auf dieser Welt, um mit unseren Füßen immer auf derselben Stelle zu treten. Leben ist Bewegung, und wer sich nicht bewegt, lebt auch nicht.

Ich werde in diesem Buch einige dieser Herausforderungen beleuchten und Ihnen zeigen, wie ich damit umging und noch heute mit ihnen umgehe. Doch vor allen Dingen soll es hier um die größte Herausforderung gehen, die ich bisher erleben durfte oder musste, je nachdem, aus welcher Perspektive man es betrachtet. Ich spreche hier von meinem Schlaganfall, den ich am 17. März 2021 erlitt und der mich unerwartet und hart traf wie ein schweres Gewitter, das plötzlich über einen sonnigen und heiteren Tag hereinbricht.

Mitte 2022 dann traf ich die Entscheidung, meine Erfahrungen für andere aufzuschreiben, um ihnen Mut zu machen, und nahm dazu Kontakt mit einer guten Fee auf – einer Ghostwriterfee, die mir dabei helfen sollte.

Aber alles schön der Reihe nach, denn ich hatte natürlich auch ein Leben vor dieser Krankheit, und davon möchte ich nun berichten:

Ich wurde 1953 geboren und wuchs auf dem Dorf auf, und wenn ich sage »Dorf«, dann meine ich das auch so. Es heißt Fleste, liegt in der Nähe von Bremerhaven und zählte damals wie heute nicht einmal 100 Einwohner.

Das Dorfleben war typisch für die damalige Zeit: Nicht besonders offen und mondän. Stets war wichtig, »was denn die Nachbarn dazu sagen!«

Ich habe noch eine große Schwester, die zehn Jahre älter ist als ich. Die ersten Jahre meines Lebens wuchs ich sehr behütet auf. Meine Mutter und auch mein Vater waren immer für mich da und gaben mir ein Gefühl der Geborgenheit. Sie waren ein sicherer Hafen, in den ich immer wieder einlaufen konnte, wenn mein kleines Segelboot einmal in Seenot geriet. Ich bin froh und dankbar für meine glückliche Kindheit, weiß ich doch, dass dies beileibe keine Selbstverständlichkeit ist. Ich glaube, dass ich eine ziemlich gute Kindheit hatte, und es war auch nicht das Schlechteste für mich, in einem Dorf aufzuwachsen. Es war eine idyllische Umgebung, und ich konnte immer draußen spielen, wenn es das Wetter erlaubte. Das ist das Allergrößte für kleine Kinder, die so viel Energie in sich tragen. Als junges Mädchen war ich mit allem sehr zufrieden, und ich glaube, das lag auch daran, dass ich ein so gutes Umfeld hatte und eigentlich alles in meinem Leben in Ordnung war, wie es wohl jedem jungen Menschen zu wünschen wäre.

Doch kein Leben ist vor Krisen und Erschütterungen gefeit, und so bahnte sich auch in meinem jungen Dasein bereits der erste Schicksalsschlag an. Mein Leben sollte sich drastisch verändern, als ich zwölf Jahre alt war und mein Vater starb.

Sein Tod war sehr schwer für mich. Er bekam einen Herzinfarkt, und ich war diejenige, die ihn auffand, als es passierte. Da war er noch am Leben, und ich benachrichtigte meine Familie.

Meine Schwester hatte damals schon Kinder, und ich musste auf sie aufpassen, während sich alle um meinen Vater bemühten.

Nach einer Weile kam die Nachbarin und sagt zu mir: »Oh, du armes Waisenkind!«

Da begriff ich: »Mein Vater ist tot! Er steht nicht wieder auf !«

Es ist wohl für jedes Kind schwer zu verkraften, wenn ein Elternteil verstirbt, und ich war ja damals nicht einmal eine Jugendliche, ich war fast noch ein Kind!

Der Verlust meines Vaters änderte alles. Nun war meine Welt nicht mehr heil und in Ordnung, sondern geriet zum allerersten Mal seit meiner Geburt gehörig ins Wanken!

Ich erinnere mich noch gut an diese Zeit. Es war mitten in einem heißen Sommer, aber das schöne Wetter wollte nicht so recht zu dem furchtbaren Schicksalsschlag passen, der unsere kleine Familie damals mit voller Wucht traf.

Mein Vater wurde nach seinem Tod in meinem Zimmer in meinem Bett aufgebahrt, und alle Angehörigen und Freunde konnten von ihm Abschied nehmen. Ich schlief danach in seinem Bett, denn ich wollte nicht mehr in meinem eigenen Bett schlafen. Ich verband mein eigenes Bett mit seinem Tod und damit auch mit Verlust und Schmerz. Doch ich nahm es damals einfach so hin, und nach einer Weile verdrängte ich es und schaltete meine diesbezüglichen Gefühle einfach ab. Ich bearbeitete diese Thematik erst, als ich wirklich erwachsen war. Lange Jahre sprach ich mit niemandem darüber. Erst in meiner Therapie brachte ich meinen damaligen Schmerz und meine Trauer zur Sprache. Es ist ein heftiger Einschnitt im Leben eines jungen Mädchens, das sich gerade in der Pubertät und damit ohnehin schon in einer sehr schwierigen Lebensphase befindet. Das wurde mir aber erst bewusst, als ich als erwachsene Frau darüber sprach. In früheren Zeiten neigten die Menschen noch eher dazu, Gefühle nicht oder nur sehr wenig zu thematisieren. Es gab noch keine Gesprächstherapien, niemand sprach von seelischen Traumata. Die Menschen machten ihr Leid, ihren Schmerz und den seelischen Kummer, den sie erlitten, meist mit sich selbst aus. Ich sprach auch mit meiner Mutter kaum über den Tod meines Vaters.

Ich schlief in der ersten Zeit mit meiner Mutter zusammen im Ehebett, aber irgendwann geriet ich dann mit ihr aneinander, was auch verständlich ist, da ich längst kein kleines Kind mehr war. Ich zog wieder in mein eigenes Zimmer, und nach ein paar schlimmen Nächten mit Albträumen normalisierte es sich damals auch wieder.

Der Tod meines Vaters läutete die erste schwierige Zeit in meinem Leben ein. Davor und auch einige Zeit danach wieder ging es mir recht gut. Ich kam langsam in ein Alter, in dem mich die »jungen Männer« zu interessieren begannen. Ich sah gut aus und kam gut beim anderen Geschlecht an, was wichtig für mein Selbstvertrauen war.

Nach dem Tod meines Vaters hatte es meine Mutter nicht leicht. Man glaubt zwar, dass auf dem Dorf jeder jedem hilft, aber das war leider nicht so.

Meine Schwester war immer ganz anders als ich, heiratete sehr früh und war dann aus dem Haus. Sie führte ein Leben als Mutter und Hausfrau und bekam vier Kinder.

Meiner Mutter hätte es auch gefallen, wenn ich den gleichen Weg wie meine Schwester eingeschlagen hätte, aber ich hatte etwas andere Pläne für mein Leben!

Trotzdem hätte ich sicher früher mein Elternhaus verlassen, wenn mein Vater noch gelebt hätte. Dann wäre ich wahrscheinlich schon mit 17 oder 18 Jahren von zuhause ausgezogen. Aber auf dem Dorf wird bekanntlich sehr viel geredet, und die Nachbarn sagten oft: »Du kannst doch deine arme Mutter jetzt nicht allein lassen!«

Als junges Mädchen hörte ich auf solche Aussagen, und so sollte es noch einige Jahre dauern, bis ich den Absprung von meinem Elternhaus schaffte und mein Leben selbst in die Hand nehmen konnte.

Mein Herzenswunsch war es schon immer, Krankenschwester zu lernen. Dies war mein großer Traum, als ich jung war. Ich kam aber schon mit 15 Jahren aus der Schule und lernte zuerst Drogistin, denn damals war eine Ausbildung zur Krankenschwester erst ab dem 18. Lebensjahr möglich. Ich zog schließlich ohne schlechtes Gewissen von zu Hause aus, weil ich meinen ersten Mann kennenlernte und mich auch mit ihm verlobte.

Danach arbeitete ich drei Jahre auf der Seebeck-Werft in der Datenverarbeitung. Ich wollte mich im Anschluss daran gerne noch weiterbilden und Programmiererin werden, aber das Arbeitsamt machte mir einen Strich durch die Rechnung: »Sie sind so jung, Sie bekommen sicher noch Kinder. Diese Maßnahme können wir deshalb nicht unterstützen! Das fördern wir nicht.«

So war die Gesellschaft damals, und es gab viele Vorurteile und Ungerechtigkeiten zwischen Frauen und Männern.

Vielleicht war es aber auch gut, dass mich das Arbeitsamt nicht bei meinem Vorhaben unterstützte, denn so kam ich meinem ursprünglichen Herzenswunsch wieder näher und begann eine Ausbildung im Krankenhaus. Das gefiel mir sehr!

Ich dachte: »Berbel, das ist doch genau das Richtige für dich!« Nach einer Weile wechselte ich in die Psychiatrie, und auch dort machte mir meine Arbeit große Freude.

Auch mit der dortigen Leitung kam ich sehr gut zurecht, und nach einer Weile sagte sie zu mir: »Berbel, ich möchte dich unbedingt bei mir auf der Station haben. Ich finde, du bist die geborene Krankenschwester!«

Ich fühlte mich geschmeichelt und wollte diesen Weg wirklich gerne weitergehen. Bald wurde ich zur sogenannten »Seitenschwester«. Das war eine Zweitschwester, die eine stellvertretende Leitungsfunktion einnahm. Nachdem ich drei Jahre praktische Berufserfahrung gesammelt hatte, übernahm ich die Station. Ich war dabei ganz in meinem Element und liebte meine Arbeit!

In der Zwischenzeit machte ich Urlaub in Afrika, genauer gesagt in Nigeria. Ich hatte damals eine gute Freundin, die in Ludwigshafen lebte, und diese wiederum hatte auch eine Freundin. Sie hieß Jutta, war meine Arbeitskollegin und lebte nebenan in einer WG, wo ich häufig zu Besuch war. Heike aus Ludwigshafen wollte Jutta einmal besuchen, aber sie wurde krank, und ihr Bruder Jürgen kam an ihrer Stelle. Ich lernte ihn kennen und erfuhr, dass er als Elektriker arbeitete. Seine Firma hatte einen Auftrag in Lagos in Nigeria bekommen und richtete dort die Elektrik und Elektronik am Flughafen ein.

Wir verliebten uns ineinander und wurden ein Paar. Ich besuchte ihn dann später auch in Ludwigshafen, und Heike war dabei. Ich verstand mich gut mit ihr, denn sie war ebenfalls Krankenschwester. Wir teilten die gleichen Interessen und konnten uns über unseren Beruf unterhalten.

So flogen Heike und ich zusammen nach Nigeria und besuchten ihren Bruder. Wir waren insgesamt drei Monate dort. Damals war ich 25 Jahre alt und hatte noch fast mein ganzes Leben vor mir.

Als ich zurückkam, lernte ich den zukünftigen Vater meines Sohnes kennen. Ich fühlte mich zu ihm hingezogen und spürte, dass ich Gefühle für ihn entwickelte. Wir kamen zusammen, und nach relativ kurzer Zeit beschlossen wir, ein Kind zu bekommen, was wir auch in die Tat umsetzten. Ich war zu Beginn auch zufrieden mit der Situation und war sehr glücklich mit meinem Sohn.

Als ich meinen Sohn bekam, arbeitete ich trotzdem weiter. Das war auch sehr wichtig für mich. Wir hatten glücklicherweise die Möglichkeit der Kinderbetreuung bei uns im Krankenhaus. Es gab dort eine Krippe und auch einen Kindergarten. Erst als mein Sohn schon zehn Jahre alt war, schraubte ich meine Arbeitszeit zurück und reduzierte die Stunden. Ich dachte dann: »Er braucht jetzt mehr Betreuung als in seinen ganz jungen Jahren.«

Kurz nach der Geburt meines Sohnes kam zwischen meinem damaligen Partner und mir die Frage auf, ob wir heiraten sollten.

Wir heirateten zwar, aber es hielt trotzdem nicht mehr lange. Als mein Sohn drei Jahre alt war, trennten wir uns. Meine Mutter war nie sehr begeistert, wenn ich mich von einem Mann trennte. Sie sagte dann: »Um Gottes willen, was soll denn Tante Herta sagen!?«

Tante Herta war ihre Nachbarin, und meine Mutter legte immer großen Wert darauf, was die Nachbarin sagte oder von einer bestimmten Situation hielt.

Doch es ging nicht um meine Mutter. Es war mein Leben, ich musste lernen, meine eigenen Entscheidungen zu treffen und für sie einzustehen. Und doch beeinflussten mich die Erwartungen meiner Mutter an mich immer noch zu jener Zeit. Vor allem in meiner nächsten Beziehung sollte sich dies bemerkbar machen.