Leben im Wohnmobil Band 2 - Klaus-Peter Sperling - E-Book

Leben im Wohnmobil Band 2 E-Book

Klaus-Peter Sperling

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Beschreibung

Leben im Wohnmobil schildert mein Leben im Wohnmobil mit allen Freuden und Leiden. Der Inhalt lebt von Begegnungen mit anderen Campern, von Begegnungen mit meinem ständig wechselnden Umfeld und bekannten Persönlichkeiten. Ich berichte über Wissenswertes aus der bereisten Regionen und über meine Wahrnehmung von Gesetzen und Vorschriften, mit denen ich Tag für Tag konfrontiert wurde. Der zweite Band gibt den Zeitraum Juli 2023 bis Juni 2024 wieder. Ihr könnt Erfahrungen und Hinweise zu Stellplätzen und Campingplätzen entnehmen. Das Buch ist mit über 150 Fotos bebildert.

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Unglaublich, aber wahr.

Das zweite Jahr „Leben im Wohnmobil“, ist vorbei. Der Zeitraum 27.06.23 bis 26.06.24 und es geht nahtlos weiter.

Wo ist die gesamte Zeit geblieben?

Stellt ihr euch die Frage ebenfalls?

Es kamen jede Menge Ereignisse in den zwölf Monaten auf mich zu.

Das erste Ereignis am Ende des Monats Juni 2023 war meine Beschäftigung mit der Vermittlung des neuen Wohnmobils für Inken @wo.ist.bert.

Bereits vor Jahren hatte Inken den Wunsch gehegt im Wohnmobil zu leben. Ich hatte es zufällig entdeckt.

Nach einigen Telefonaten hatte Inken sich entschieden in Zukunft im Wohnmobil zu leben. Eine Woche später konnte sie den Vertrag für ihren „BERT“ nach einer Probefahrt unterzeichnen.

Bei meiner jüngsten Tochter Carina und ihrer Familie hatte ich, während deren Urlaubsabwesenheit, auf Haus und Hof aufgepasst. Zur gleichen Zeit wurde bei meiner im gleichen Ort wohnenden Tochter Maren, das Projekt „Selbstbau Swimmingpool“, gestartet.

Gemeinsam mit ihrem Ehemann Arthur und vielen Freunden wurden das große Areal mit dem Minibagger ausgehoben. Durch das klitzekleine Gartentor wurden mehrere hundert Schubkarren wertvollen Erdreichs in bereitstehende Container gefahren. Bis zur Fertigstellung sollte es noch ein paar Wochen dauern.

Das nächste Highlight fand bereits am ersten Juli statt. Ich hatte mir eine Karte für ein Konzert der ehrwürdigen „Pet Shop Boys“ in der Lanxess Arena, Köln gegönnt.

Einfach herrlich den beiden Künstlern im hohen Alter zuschauen zu können. Sie haben nichts von ihrem Pep verloren. Im Gegenteil, sie wirken heute wie ein Operetten Pärchen im modernen Stil.

Am Tag darauf traf ich Manfred von @testontour in der schönen Stadt Brüggen am Niederrhein. Hier haben wir uns zum Sonntagsfrühstück getroffen und die neuesten Neuigkeiten ausgetauscht.

Er hatte noch einigen Pläne, bevor er im Winter wieder nach Torrox kam. Allerdings hatte er ein riesiges Pech mit seinem 1 ½ Jahre jungen Knaus Wohnmobil. Während der Fahrt an die Ostsee ist ihm die Scheibe der Aufbautür rausgefallen. Einfach so. Ganz klar ein Herstellerfehler.

Notdürftig konnte er den Schaden mit Panzer Tape beheben, um weiterzufahren. Nun begann die schlimme Zeit.

Dort, wo er sein Wohnmobil gekauft hatte, konnte ihm der Händler keine neue Scheibe besorgen, da es ein Garantiefall war.

So mussten zuerst Kulanzanträge beim Hersteller gestellt werden, um die Fragen der Kosten zu klären.

Und wie es scheinbar so üblich ist, rührte sich der Hersteller erstmal nicht. Nach intensiver Kleinarbeit durch Manfred und unter Mitnahme der Sozialen Medien, bewegte sich der Händler endlich.

Es vergingen weitere Wochen. Die Lieferung der Scheibe war schon für Ende Januar 2024 avisiert, da kam Anfang Dezember der überraschende Anruf seines Händlers: „Ihre Scheibe steht plötzlich bei uns auf dem Hof!“

So konnte er mit vielen Wochen Verspätung endlich seine Reise in den Süden starten.

Ähnliches Pech hatte ich im Laufe der ersten Juliwoche ebenfalls. Ich hatte mein Wohnmobil vor dem Krefelder Zoo auf einer stark befahrenen Straße am Straßenrand abgestellt.

Während ich beim Zahnarzt saß, wurde versucht über die Aufbautür in SUNNY einzubrechen. Wie sich später herausstellen sollte, waren es keine Profis. Man hatte versucht das Schloss der Aufbautür mit einer Schere zu öffnen. Dabei war die Scherenspitze abgebrochen. Einen Werkstatttermin für eine eventuelle Reparatur konnte ich für Ende Juli in Baunatal vereinbaren.

In der Woche danach beendete ich meinen Aufenthalt in Krefeld und fuhr an die Nordseeküste in Ostfriesland. Ich verbrachte auf dem Wohnmobilstellplatz am Großen Meer im Südbrookmerland sehr schöne Tage.

Der Stellplatz und die fantastische Lage werden durch eine sehr gute Gastronomie ergänzt.

Südbrookermeerland war der Ort, an dem ich Gaby @lillidiewohndose zum ersten Mal in Natura traf. Es war ein kurzweiliger Nachmittag, den wir miteinander verbracht hatten.

Sie war gerade damit beschäftigt neue Pläne für ihr Leben im Wohnmobil zu durchdenken. Davor stand noch die große Aufgabe der persönlichen Gesundung. Ich wünsche ihr noch heute, dass sie die Kraft findet es zu bewältigen.

Meine schönste Tour in den vier Tagen hatte ich in die alte Garnisonsstadt Aurich. Ich war begeistert von der Geschichte der Stadt, die sich als Wiege der Ostfriesischen Kultur bezeichnet.

Herrschaftliche Häuser prägen den gesamten Innenstadtbereich. Die Fußgängerzone wurde gerade komplett erneuert und nach der leidigen Corona Krise wiederbelebt.

Die zweite, von mir besuchte ostfriesische Stadt Emden, Heimat unseres berühmtesten Ostfriesen „Otto“ Waalkes, war schön, aber sie hatte für mich wenig zu bieten. Ein Wohnmobilstellplatz am Hafenbecken, ein Fährterminal zur Insel Borkum und das „Otto Museum“, waren die einprägsamsten Stätten, die ich besucht habe.

Der Weg führte mich weiter nach Süden an die Oberweser. Hier war ich für ein paar Tage in Würgassen und habe wie immer eine schöne Zeit verbracht. Der Wohnmobilstellplatz der Gaststätte „Alte Linde“ ist perfekt.

Ich stehe dort bis zu dreimal im Jahr direkt am Ufer der Oberweser. Getrennt ist der Platz zum Fluss nur durch den Weser-Rad-Wanderweg.

Direkt nebenan ist die Anlegestelle der handgesteuerten Personen- und Fahrradfähre. Für 1,50 € erreichen die Radwanderer und Fußgänger die andere Uferseite.

Übrigens ist es ein hervorragender Platz, um die unterschiedlichsten Radfahrer zu beobachten. Es kam an dieser Stelle schon zu lustigen Begebenheiten.

Die Anlegestelle liegt im Sommer ein bisschen versteckt durch das hochgewachsene Ufergras. Besonders privat angeführte Gruppen erreichen diesen neuralgischen Punkt immer sehr lustig.

Stellt euch vor: Eine Gruppe von 10 E-Bike Fahrern und Fahrerinnen kommt mit einem gemächlichen Tempo von knapp 30 km/h aus Bad Karlshafen. Der Anführer der Gruppe ruft plötzlich: „Stop, hier anhalten!“

In diesem Moment rauschen fünf Damen mit 28-30 km/h, vertieft in Gespräche über neue Kleidung oder die nächste Mahlzeit, auf die Gruppe der plötzlich anhaltenden Männer zu.

Leute, ein Traum von Stand-Up Comedy begann und ich saß in der ersten Reihe.

Verletzt hat sich Gott sei Dank niemand.

Mein Besuch des Weser Skywalk, sowie der Besuch der beiden Kleinstädte Bad Karlshafen und Beverungen haben für die nötige Abwechslung gesorgt.

Ein Gewitter machte die vorläufig letzte Nacht an der Oberweser außergewöhnlich.

Am nächsten Morgen, ich war gerade dabei alles in „SUNNY“ zu verstauen, kam ein neben mir stehender M-Liner Fahrer zu mir. Er beschwerte sich, dass ich in der Nacht kurz vor dem Gewitter, meine Aufstellfenster zu laut geschlossen hätte.

Seine Frau sei durch das Geräusch aus dem Schlaf gerissen worden und hätte danach nicht mehr schlafen können.

In solchen Situationen werde ich bekanntlich ruhig und überlege kurz meine Antwort darauf, damit die Situation nicht unnötig eskaliert.

So habe ich den M-Liner Fahrer freundlich auf ein paar Naturpräparate hingewiesen, die er seiner Frau in der Apotheke holen könnte, damit sie besser schläft. Laut schimpfend zog der schon durch sein Weib gebeutelte Ehemann von dannen.

Der nächste Weg führte mich zum Adria Wohnmobilhändler PGS nach Baunatal. Hier konnte ich nach Terminabsprache mit „SUNNY“ hinkommen, um das Schloss der Aufbautüre reparieren zu lassen.

Niemand wusste, dass ich seit Tagen die Aufbautür nicht mehr von außen verschließen konnte. Das hatte zur Folge, dass ich beim Verlassen von „SUNNY“ gezwungen war, die Aufbautüre von innen zu verriegeln.

Der Nachteil daran war, dass ich immer durch eine der beiden Fondtüren ein- und aussteigen musste. Dieser Umstand hatte vorher auf einigen Stellplätzen zur Verwunderung beigetragen. Lustigerweise hat keiner der Beobachter gefragt, warum ich vorne einsteige und zur Mitte wieder herauskomme.

Die Reparatur brachte die abgebrochene Scherenspitze zu Tage.

Allerdings war es nur möglich ein anderes Schloss einzubauen. Dieses musste ich dann weiter manuell von innen bedienen oder es musste im verschlossenen Zustand verbleiben.

Da die Aufbautür mit der Zentralverriegelung verbunden war, hätte der gesamte Schließmechanismus getauscht werden müssen.

Da mein Konto nicht bereit war, 500.-€ für einen neuen Schließmechanismus zu zahlen, wollte ich mit der besonderen Situation vorläufig lieber leben. Zur Sicherheit habe ich mir eine zusätzliche Verriegelung von außen bei einem Händler bestellt und anschließend montieren lassen. Ich packe so etwas nicht an. Das geht zu 90% daneben.

Meine Reise führte mich weiter in den Harz. Ich hatte Inken versprochen, dass wir uns noch einmal treffen.

Wir haben über die Übernahme von „BERT“ gesprochen. Sie war zu diesem Zeitpunkt in Bad Lauterberg zur Reha, die sie „glücklicherweise“ drei Monate nach ihrer Hüft-OP noch bekommen hatte.

Die deutsche Rentenversicherung hatte sie seit März, nach dem Corona bedingten Abbruch der ersten Reha, schlichtweg vergessen. Nur mit Eigeninitiative bekam sie ihre notwendige Reha Maßnahme.

Inken wollte „BERT“, so nennt sie ihr Wohnmobil, am 31.Juli in Sonsbeck abholen. Ich habe ihr zugesagt die Übernahme mit ihr gemeinsam durchzuführen.

Vom Harz bin ich noch einmal ein paar Tage zu meinen Kindern nach Krefeld gefahren. Mittlerweile hatte die Baustelle des Pools schon Form angenommen. Die Hohlblocksteine waren ringsherum gesetzt worden. Nun mussten die Hohlblocksteine vor der Verfüllung mit Beton noch mit Moniereisen verbunden werden.

Diese Arbeit hatte meine Ex-Frau gemeinsam mit ihrem Sonnenschein und mit Maren und Arthur übernommen.

Mir liegt so etwas nicht. Die Verletzungsgefahr ist für mich ständig anwesend, wenn ich handwerkliche Arbeiten erledige.

Ein paar Tage später fuhr ich nach Haltern, wo ich den Abend mit meinem lieben „Wölkchen“ in einer großartigen Pizzeria verbracht habe. „Wölkchen“, so nenne ich @mariemarienkäfer. Sie ist eine äußerst nette blonde Spätfünfzigerin, die die Lebenslust mit Schaufeln entgegennimmt.

Warum nenne ich sie „Wölkchen?“

Ganz einfach: 1,60m klein, Konfektionsgröße 36 und maximal 49kg+ haben mich zu dem Spitznamen geführt. Leicht wie eine Wolke!

Wir sind in den letzten drei Jahren gute Freunde geworden.

Sie führt ein schönes Leben mit ihrem nicht so gesunden Mann. Ein großes Manko trifft sie seit einiger Zeit. Immer wieder brechen die Freundschaften mit gleichaltrigen Paaren auseinander.

Seit der C-Krise ist das Verhalten der Menschen untereinander in dieser Altersklasse verstärkt worden. Angst von Verlust jeglicher Art prägt die Menschen.

„Wölkchen“ freut sich jedes Mal, wenn wir uns treffen. Sie kann bei mir so einfach drauflosreden, während ich ihr aufmerksam zuhöre.

Sie erzählt oft von ihrer beruflichen Tätigkeit und welche Lücken sie im System allzu oft schließt.

Darum muss ich sie ermahnen, dass sie ihr Pflichtbewusstsein gegenüber anderen Kolleginnen etwas zurückfahren sollte. Wenn nichts liegenbleibt, dann wird kein Chef für Besserung der Situation sorgen.

Zuhause kümmert sie sich liebevoll um die Eltern und ihren Mann. Es bleibt ihr zwar Zeit für sich selbst, aber aufpassen sollte sie trotzdem auf sich. Auch ein resolutes „NEIN“ gehört zur Achtsamkeit des „ICH!“

Pass schön auf dich auf, liebes Wölkchen.

Am Tag danach habe ich auf dem Stellplatz zufällig @nellygrafie getroffen. Sie organisierte nach dem Tod ihres geliebten Mannes, den Umzug aus der Eifel nach Gladbeck. In ihrem Inneren ist das sicherlich ein riesiger Sprung.

Stand heute, während ich dieses Buch schreibe, hat sie es geschafft, sich von vielem zu verabschieden. Sie wird bald in ihrem Wohnmobil leben und reisen. Die erste knackige Allein-Tour hat sie im Frühjahr 2024 mit Bravour geschafft. Jetzt folgt die Kür!

Alles Gute, liebe Nelly und viele nette Camper an deiner Seite.