Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Trotz ihrer weiten Verbreitung werden Lebensmittelunverträglichkeiten häufig noch falsch diagnostiziert, denn die Symptome können bei den verschiedenen Unverträglichkeiten sehr ähnlich sein – und ähneln zudem denen anderer Krankheitsbilder, insbesondere Allergien und dem Reizdarmsyndrom. Das Leiden vieler Menschen dauert oft Jahre, ohne dass die richtige Diagnose gestellt wird. Seit 2001 beschäftigt sich Sigrid Steeb mit der Thematik und hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, ein praktikables, gut verständliches Buch zu schreiben, mit dessen Hilfe Lebensmittelunverträglichkeiten anhand eines Testpfades zuverlässig selbst diagnostiziert werden können. Behandelt werden: Laktose-, Fruktose-, Stärke-, Sorbit-, Glukose-Galaktose-,Histamin- und Salicylatintoleranz; Lebensmittelallergien; Glutenunverträglichkeit; Reizdarm-, Reizmagen- und Leaky-Gut-Syndrom; Bakterielle Überwucherung des Dünndarms, Intestinale Candidose, Eosinophiles gastrointestinales Syndrom, Mehrfachintoleranzen, Depressive Störungen Mit vielen verträglichen Rezepten: Alle Rezepte sind für die Zubereitung bei Lebensmittelallergien, Laktose-, Fruktose- und Histaminintoleranz sowie oft auch bei Mehrfachintoleranz geeignet.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 152
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Darf in mich vorstellen: der Testpfad
Darf ich mich vorstellen? Ich bin der grüne Testpfad. Damit Sie sicher und schnell zum Ziel kommen, leite ich Sie Schritt für Schritt durch das Labyrinth der Lebensmittelunverträglichkeiten.
Halten Sie die Reihenfolge der Tests ein, denn so kommen Sie am schnellsten zu Ihrer Diagnose. Sie dürfen zwischen den einzelnen Belastungstests eine Pause einlegen, wenngleich es ratsamer ist, die Testabfolge so zügig wie möglich durchzuführen.
Auf unserem Testweg begleiten uns Symptomsmileys, die die Weichen für das weitere Vorgehen stellen:
keine Symptome
geringe Symptome
deutliche Symptome
Nahrungsmittelallergie oderLebensmittelintoleranz?
Eine krankhafte Reaktion auf Lebensmittel wird häufig fälschlicherweise als Nahrungsmittelallergie gedeutet. In vielen Fällen wird sie jedoch durch etwas anderes verursacht, beispielsweise durch eine Lebensmittelvergiftung, eine Abneigung gegenüber einem Lebensmittel oder eine Intoleranz gegenüber einem Bestandteil des Lebensmittels.
Lebensmittelallergien führen über das Immunsystem zu einer Kettenreaktion, in deren Rahmen auf das Lebensmittelallergen hin sogenannte Antikörper gebildet werden. Diese Antikörper lösen die Ausschüttung von Körperchemikalien wie Histaminen aus, die die verschiedenen Symptome wie Juckreiz der Haut oder Augen, rinnende Nase, Husten, Hautekzem oder allergisches Asthma auslösen.
Lebensmittelintoleranzen
Welche Lebensmittel Siein der Regel vertragen
Eine Übersicht zu Fruktose- und Histaminintoleranz finden Sie in der hinteren Klappe.
4VORWORT
7LEBENSMITTELUNVERTRÄGLICHKEIT – SO TESTEN SIE SICH SELBST
8Wichtige Infos vorweg
8Wann soll ich mich selbst testen?
9Darf ich mich vorstellen: der Testpfad
10Lebensmittelunverträglichkeiten – die Symptome sind bei jedem anders
13Warnsymptome, die Sie ernst nehmen sollten
14Wann die Selbsttestung nicht für Sie geeignet ist
16Steebsche Stärketage – so bereiten Sie sich vor
24Steebsche Stärkerezepte
35IHR PFAD AUS DER LEBENSMITTELINTOLERANZ
36Kohlenhydratintoleranzen
44Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz)
52Fruchtzuckerunverträglichkeit (Fruktoseintoleranz)
62Stärkeintoleranz (Saccharose-Maltose-Intoleranz)
67Glukose-Galaktose-Intoleranz
70Weitere Intoleranzen
70Sorbitintoleranz
75Histaminintoleranz
84Salicylatintoleranz
87Allergie- und Autoimmungeschehen
87Lebensmittelallergie
96Glutenunverträglichkeit (Zöliakie)
102Eosinophiles gastrointestinales Syndrom
103Syndrome
103Reizdarmsyndrom
107Reizmagensyndrom
108Leaky-Gut-Syndrom
114Weitere Syndrome
114Bakterielle Überwucherung des Dünndarms
115Intestinale Candidose
117Mehrfachintoleranzen
120Depressive Störungen
123REZEPTTTEIL
124Anmerkungen zu den Rezepten
126Brot, Teig & Co
131Vorspeisen und Suppen
135Salate und Soßen
139Gebackenes und Gebratenes
142Gemüse und Kartoffeln
146Reis und Nudeln
150Desserts und Kuchen
156ANHANG
156Internetadressen und Lesetipps
158
Liebe Leserin, lieber Leser,
bis zu 40 Prozent der Menschen glauben, an einer Lebensmittelunverträglichkeit zu leiden. Doch wenn sie mit ihrer Vermutung zum Arzt gehen, werden sie oft bitter enttäuscht. Ärzte sehen Lebensmittelunverträglichkeiten häufig nicht als Krankheit an, sofern es sich nicht gerade um eine Lebensmittelallergie handelt, die unter Umständen lebensbedrohlich verlaufen kann.
Dabei deckt sich die Zahl durchaus mit der von Ärzten geschätzten Häufigkeit einer Unverträglichkeit bei Erwachsenen:
Laktoseintoleranz
15 bis 20 Prozent
Fruktosemalabsorption
10 bis 15 Prozent
Histaminintoleranz
5 Prozent
Lebensmittelallergie
4 Prozent
Salicylatintoleranz
2 bis 3 Prozent
seltenere Unverträglichkeiten
2 Prozent
Das ergibt zusammengerechnet um die 40 Prozent. Da wundert es umso mehr, dass viele Ärzte die Diagnostik von Lebensmittelunverträglichkeiten ignorieren.
„Lebensmittelunverträglichkeiten werdenin den nächsten Jahren weiter zunehmen.“
Es ist sogar zu erwarten, dass Lebensmittelunverträglichkeiten zunehmen werden, mit bedingt durch den hohen Verzehr von Eiweißen, Laktose, Fruktose, Histamin, Lebensmittelzusatzstoffen aus tierischen Lebensmitteln, konservierten Lebensmitteln, Fast Food und Convenience-Produkten.
Wie viele Patienten hatte ich, die sich mit ihren Deutungen von Lebensmittelunverträglichkeiten total verzettelt haben und sich damit – und manchmal auch ihren Kindern – ganz unnötige Einschränkungen und bizarre Diäten auferlegt haben. Schön wäre es, wenn Sie sich das mithilfe dieses Ratgebers ersparen könnten.
„Mit diesem Buch bekommen Sie Ihre Lebensmittelunverträglichkeit in den Griff.“
„Weniger ist mehr!” – dieses Motto wird uns im positiven Sinne durch das Buch begleiten, und Sie werden sehen, es findet sich insbesondere in den so einfachen, aber so leckeren Rezepten wieder.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Erfolg!
Ihre
Dr. med. Sigrid Steeb
Viele Menschen glauben, an einer Lebensmittelunverträglichkeit zu leiden. Oft stellen sie dann aber unrichtige Zusammenhänge her, beschuldigen falsche Lebensmittel und setzen sich unnötigen Diäten aus. Die Symptome können bei allen Erkrankungen sehr ähnlich sein – das macht es für Nichtmediziner schwierig, selbst eine Zuordnung zu einem Lebensmittel zu treffen.
Im folgenden Kapitel erfahren Sie, wie Sie eine Lebensmittelunverträglichkeit anhand eines Testpfades zuverlässig selbst diagnostizieren können. Selbstverständlich sehe ich die Erkrankung auch aus dem Blickwinkel des Facharztes und gebe bei allen Krankheitsbildern den Hinweis, wann es erforderlich ist, sich in ärztliche Hände zu begeben.
Wenn Patienten, die vermuten, an einer Lebensmittelunverträglichkeit zu leiden, zum Arzt gehen, werden sie oft bitter enttäuscht. Zwar wird ihnen bei Beschwerden des Magen-Darm-Traktes durchaus eine Magen- oder Darmspiegelung angeboten, bei Kopfschmerzen vielleicht sogar eine Computertomografie des Schädels. Bleiben die Untersuchungsergebnisse jedoch unauffällig, verweisen viele Ärzte gerne und schnell auf die Psyche.
Wenn Sie seit Monaten oder Jahren, vielleicht sogar seit Jahrzehnten, unter häufigen Kopfschmerzen, unter Müdigkeit, Übelkeit, allgemeinem Unwohlsein, Durchfall, Blähungen, Hautausschlägen, Nasennebenhöhlenentzündungen, verstopfter oder laufender Nase, Bronchialasthma, Konzentrationsproblemen, Schlafstörungen leiden, wenn Ihre Beschwerden Sie an Alltagsaktivitäten hindern, dann fühlen Sie sich nicht nur krank, dann sind Sie krank! Und wenn Sie krank sind, sollten Sie sich mit Ihren Beschwerden in der Vergangenheit unbedingt schon einmal bei Ihrem Hausarzt oder bei einem Facharzt vorgestellt haben. Wenn Sie hierdurch letztendlich keine Besserung Ihrer Beschwerden erfahren haben, dann lassen Sie sich nicht beirren, der Ursache selbst auf den Grund zu gehen.
Wenn Sie schon lange unter Unwohlsein leiden, sollten Sie diesen Beschwerden auf den Grund gehen.
DARF ICH MICH VORSTELLEN: DER TESTPFAD
Darf ich mich vorstellen? Ich bin der grüne Testpfad. Damit Sie sicher und schnell zum Ziel kommen, leite ich Sie durch das Labyrinth der Lebensmittelunverträglichkeiten – Schritt für Schritt und mit einer über 80-prozentigen Chance, beschwerdefrei zu werden.
Halten Sie die Reihenfolge der Tests ein, denn so kommen Sie am schnellsten zu Ihrer Diagnose. Sie dürfen zwischen den einzelnen Belastungstests eine Pause einlegen, wenngleich es ratsamer ist, die Testabfolge so zügig wie möglich durchzuführen.
Auf unserem Testweg begleiten uns Symptomsmileys, die die Weichen für das weitere Vorgehen stellen:
keine Symptome
geringe Symptome
deutliche Symptome
Eines möchte ich Ihnen noch mit auf unseren gemeinsamen Weg geben: Auch ein ehrlicher Testpfad – und das will ich für Sie sein – kann einmal an seine Grenzen stoßen. Sollten wir eine Sackgasse erreichen, was nicht häufig der Fall sein wird, aber vorkommen kann, dann nehmen Sie auch das als wichtige und wegweisende Erkenntnis! Aber darüber reden wir später. Erst einmal geht es jetzt auf S. 11 weiter – folgen Sie mir bitte!
Parallel zum Testpfad sollten Sie, sofern das nicht bereits während Ihrer Leidenszeit erfolgt ist, ein Schilddrüsen-Funktionsscreening (TSH-Bestimmung im Blut) und einen Allergietest (auf Lebensmittel, Pollen, Gräser, Hausstaubmilbe) durchführen lassen. Wenn Sie mindestens 35 Jahre alt sind, könnten Sie dies im Rahmen einer Gesundheitsuntersuchung beim Hausarzt erledigen, auf die Sie als Kassenpatient alle zwei Jahre Anspruch haben. Ihr Hausarzt führt die Allergiediagnostik in der Regel zwar nicht selbst durch, kann Sie aber zu einem entsprechend ausgebildeten Facharzt (HNO-Arzt, Hautarzt, Lungenfacharzt) überweisen.
Die Symptome bei Lebensmittelunverträglichkeiten sind schillernd bunt und bei jedem Menschen anders. Die Anzeichen können bei allen Erkrankungen sehr ähnlich sein – das macht es für Sie so schwierig, selbst eine Zuordnung zu einem Lebensmittel zu treffen.
Je nach Art der Lebensmittelunverträglichkeit bestehen jedoch unterschiedliche führende Symptome, sogenannte Leitsymptome, die in den einzelnen Kapiteln besprochen werden.
Hier die möglichen Symptome auf einen Blick:
• Bauchschmerzen (abdominelle Schmerzen)
• Blähungen (Meteorismus)
• Blasenentzündung/Reizblase
• vermehrte Darmgeräusche (Borborygmus)
• Darmwinde (Flatulenz)
• Durchfall (Diarrhö)
• Erbrechen (Emesis)
• Hautausschlag (Ekzem)
• Herzrhythmusstörungen
• Kopfschmerzen, Migräne
• Nesselsucht (Urtikaria)
• Regelschmerzen (Dysmenorrhö)
• Schlafstörungen
• Tagesmüdigkeit/Erschöpfung (Fatigue)
• Übelkeit
• Verstopfung (Obstipation)
• Wassereinlagerungen, Gefühl von Aufgeschwemmtheit, Lidschwellungen
• Schwellungen der Haut oder der Schleimhäute (Quincke-Ödem)
TESTPFAD SYMPTOME
Stellen Sie zunächst fest, ob eines der genannten Symptome Sie schon seit längerer Zeit belästigt. Wenn ja, folgen Sie dem Testpfad auf S. 13.
Wenn nein, lesen Sie trotzdem weiter, denn es wird noch interessant. Und dann empfehlen Sie diesen Ratgeber einem Betroffenen.
Eine Diarrhö liegt vor, wenn die Stuhlfrequenz mehr als dreimal pro Tag beträgt und der Stuhlgang dabei breiig oder flüssig ist. Bei Durchfällen bis zu vier Wochen Dauer spricht man von einer akuten, darüber hinaus von einer chronischen Diarrhö. Die Mehrzahl der akuten Diarrhöen ist durch Infektionen bedingt (zu 80 Prozent durch Viren) und hält nur wenige Tage an. In aller Regel ist in diesen Fällen eine spezifische Diagnostik und Therapie nicht erforderlich.
Eine Steatorrhö besteht bei unzureichender Fettresorption des Dünndarmes mit entsprechend vermehrtem Stuhlfettgehalt. Der Stuhl schwimmt dann auf dem Wasser der Toilette und ist schlecht wegspülbar. Ein Fettstuhl bedarf ärztlicher Abklärung (z. B. Ausschluss einer Funktionsstörung der Bauchspeicheldrüse).
Entgegen der weitverbreiteten Meinung ist es nicht erforderlich, täglich Stuhlgang zu haben. Man muss nicht jeden Tag „müssen”, manchmal braucht die Nahrung eben etwas länger auf ihrem Weg durch unseren viele Meter langen Darm.
Eine chronische Obstipation liegt erst vor, wenn über ein Vierteljahr häufig mindestens zwei der nachfolgend genannten Symptome vorgelegen haben:
• Stuhlgang nur ein- oder zweimal pro Woche
• heftiges Pressen beim Stuhlgang
• harter Stuhl, eventuell schafskotartig
• das Gefühl von Blockade oder inkompletter Entleerung
Häufige Ursachen einer Obstipation sind eine ballaststoffarme Ernährung, Flüssigkeitsmangel, Bewegungsmangel, Klimawechsel, Stress, Zeitmangel, Elektrolytstörung (z. B. Kaliummangel), Medikamente (z. B. Eisen, Lopedium, Morphium, manche Blutdruckmittel), Schilddrüsenunterfunktion, Zuckerkrankheit oder ein Reizdarm. Seltener liegen als Ursache eine anatomische Veränderung im Darm oder im Analbereich (z. B. nach Operation), eine Lebensmittelallergie oder ein Missbrauch bestimmter Abführmittel vor.
Meteorismus: griech. „in der Luft befindlich”
Als Blähungen bezeichnet man eine Ansammlung von Luft (auch verschluckte Luft) oder während des Verdauungsprozesses entstandenen Gase im Darm (meistens Dickdarm). Der Bauch kann gebläht aussehen. Blähungen können auch ohne sichtbaren Blähbauch außerordentlich schmerzhaft sein (bis hin zu stechenden Schmerzen oder Krämpfen) und haben das eine oder andere Mal schon zum Verdacht auf Blinddarmentzündung (Appendizitis) geführt. Bei ungewohnt starken Bauchschmerzen gilt auf alle Fälle: Lieber einmal zu oft zum Arzt als einmal zu wenig!
Gegen Blähungen helfen Anis-Fenchel-Kümmeltee, Wärmflasche, Bauchmassage und ggf. ein Arzneimittel, das Simeticon enthält (z. B. Lefax, Sab simplex; erhältlich in der Apotheke).
Es gibt Symptome bzw. Faktoren, die an ernsthafte organische Störungen denken lassen und die nicht in Eigenregie abgeklärt werden können.
Dazu gehören:
• Fieber
• Blutarmut
• Schluckstörung
• akute ungewohnt starke Schmerzen
• morgendliches oder anhaltendes Erbrechen
• Blut im Hustenauswurf, im Erbrochenen, beim Stuhlgang, im Urin
• Durchfall während oder nach der Einnahme von Antibiotika
• Schmerzen unter Einnahme von ASS (Acetylsalicylsäure) oder NSAR (Indometacin, Ibuprofen, Diclofenac)
• nächtliche Beschwerden (Durchfall, Schmerzen)
• Durchfall und Verstopfung im Wechsel
• Gewichtsverlust über zehn Prozent des Ausgangsgewichts innerhalb der letzten sechs Monate
• Darmkrebs in der Familie
• zunehmendes bzw. therapieresistentes Bronchialasthma
• zunehmender bzw. therapieresistenter Hautausschlag/Urtikaria/Quincke-Ödem
TESTPFAD WARNSYMPTOME
Sollten Sie eines der genannten Symptome bei sich feststellen, so zögern Sie auf keinen Fall und suchen Sie Ihren Hausarzt auf! Leider muss der Testpfad für Sie hier enden.
Liegt keines der Warnsymptome vor, dann folgen Sie bitte dem Testpfad auf S. 14.
Die in diesem Ratgeber beschriebenen Belastungstests können für manche Personen bzw. in bestimmten Lebenssituationen zu belastend oder sogar gefährlich werden. Beispielsweise wenn es hierdurch zu Durchfall oder Erbrechen kommt, einhergehend mit Einschränkung der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme.
Folgende Personen sollten deshalb keine Selbsttestung durchführen:
• Akut Kranke bzw. frisch Operierte
• Diabetiker mit stärker schwankenden Blutzuckerwerten oder Neigung zur Unterzuckerung
• Gebrechliche
• Kinder
• Schwangere und Stillende
• Menschen, bei denen das Beschwerdebild weniger als drei Monate besteht und die noch nicht bei einem Arzt vorstellig geworden sind
TESTPFAD AUSSCHLUSSKRITERIEN
Sollten Sie zu dem genannten Personenkreis gehören, so endet der Testpfad für Sie hier. Wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt oder an einen Facharzt.
Gehören Sie nicht zum genannten Personenkreis, dann folgen Sie bitte dem Testpfad Stärke auf S. 16.
Fachärzte
Zu welchem Facharzt Sie gehen, hängt von den führenden Symptomen ab:
• Wenn Sie zu Blähungen, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall neigen, gehen Sie bitte zu einem Gastroenterologen (Facharzt für Verdauungsorgane).
• Wenn Sie zu verstopfter Nase, laufender Nase, Nebenhöhlenentzündungen, Ohrenschmerzen neigen, suchen Sie bitte einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt auf.
• Wenn Sie zu Hautausschlag, Nesselsucht, Quincke-Ödem neigen, ist ein Dermatologe (Hautarzt) der Facharzt Ihrer Wahl.
• Wenn Sie zu Kopfschmerzen oder Migräne neigen, hilft ein Neurologe oder ein Orthopäde weiter.
Wenn Sie zu Kopfschmerzen oder Migräne neigen, kann ein Neurologe oder ein Orthopäde weiterhelfen.
TESTPFAD STÄRKE
Sollten Sie sich zurzeit in einer symptomfreien oder symptomarmen Phase befinden, so können Sie gleich morgen oder an Ihrem nächsten freien Tag den Laktose-Belastungstest durchführen. Folgen Sie hierzu zunächst dem Testpfad Kohlenhydrat-Belastungstest auf S. 42.
Wenn Sie sich aktuell in einer symptomreichen Phase befinden, dann sollten Sie zunächst für Entlastung und Energiezuwachs sorgen. Hierfür nutzen wir sogenannte Stärketage. Folgen Sie hierzu dem untenstehenden Testpfad „Stärketage”.
TESTPFAD STÄRKETAGE
Während der Stärketage verzichten Sie auf alle Lebensmittel, die eine Belastung mit Laktose, Fruktose, Sorbit, Gluten, Histamin und den häufigsten Allergenen bedeuten würden. Führen Sie die Stärketage durch, bis Sie symptomfrei oder zumindest symptomarm geworden sind, höchstens jedoch fünf Tage lang. Gehen Sie dann zu den Belastungstests über, folgen Sie hierzu zunächst dem Testpfad Selbsttest auf S. 42.
Falls es Ihnen jedoch nicht um die Abklärung von Magen-Darm-Beschwerden geht, sondern um andere Symptome, dann gehen Sie nach Ihren Stärketagen direkt zu den Histaminbelastungstagen (Testpfad S. 80) über und machen Sie einen Leseabstecher zur Lebensmittelallergie (S. 87) und zur Multiplen Chemikaliensensitivität (MCS, S. 117).
Sollten die Stärketage Ihre Symptome nicht bessern, so folgen Sie bitte dem Testpfad auf S. 22.
Verzehren Sie während der Stärketage nur Kartoffel- und Reismahlzeiten. Eine Kartoffel-Reis-Diät wird schon lange als Ausgangskost bei der Suche nach Lebensmittelallergien angewendet. Beide Lebensmittel eignen sich für die Eliminationsdiät besonders gut, da Allergien gegen Kartoffeln oder Reis in unseren Breiten sehr selten sind (wenn auch nicht ganz ausgeschlossen). Nun muss man wissen, dass die althergebrachte Kartoffel-Reis-Diät wirklich nur aus dem Verzehr von gekochten Kartoffeln und gekochtem Reis, pur, allenfalls mit ein wenig Salz – und sonst nichts – besteht. Um Ihnen die Eliminationsdiät angenehmer zu gestalten, habe ich für Sie die Stärketage mit einfachen, aber leckeren Stärkerezepte und ausgesuchten Gewürzen entwickelt. Die auf diese Weise modifizierte Kostform ist weiterhin laktosefrei, fruktosearm, sorbitarm, histaminarm, glutenfrei und allergenarm.
Sehr wichtig für die zuverlässige Beurteilung Ihrer Stärke- und Belastungstage ist das Führen eines Ernährungs- und Symptomprotokolls. Tragen Sie so genau wie möglich ein, was Sie zu sich nehmen (während der Stärketage reicht der Name der zubereiteten Speise), welche Beschwerden auftreten und wie stark die Beschwerden ausgeprägt sind (leicht, mittel, schwer). Notieren Sie bitte auch, welche Medikamente/Nahrungsergänzungsmittel Sie einnehmen – überprüfen Sie diese am besten vor Beginn der Stärketage auf ihren Gehalt an Laktose.
Das Formular für Ihr Ernährungsprotokoll (Seite 18) können Sie fotokopieren oder einscannen.
Ernährungsprotokoll
Werde ich damit denn satt? Während der Stärketage sollen und dürfen Sie sich an den stärkereichen Lebensmitteln Kartoffeln und Reis satt essen. Bei der Stärke in Lebensmitteln handelt es sich um ein besonders langkettiges Zuckermolekül, das eine längere Zeit für seine enzymatische Aufspaltung und die anschließende Aufnahme durch die Dünndarmwand benötigt. Das führt dazu, dass Sie länger satt sind, Ihr Blutzuckerspiegel stabil bleibt und kaum ansteigt, was wiederum dazu führt, dass Sie leistungsfähig bleiben.
Für Diabetiker ist eine Ernährung mit stärkereichen Produkten aus denselben Gründen vorteilhaft. Während der Stärketage empfiehlt es sich, den Blutzucker etwas häufiger zu bestimmen, da er niedriger werden kann. Zur Medikamentenanpassung nehmen Sie dann bitte ggf. Kontakt zu Ihrem Arzt auf.
Kann ich die Mahlzeit frei wählen? Ja, verzehren Sie die warmen Mahlzeiten aber bevorzugt zu Hause und die kalten Mahlzeiten unterwegs, z. B. im Büro. Als Frühstück empfehle ich Reisflockenbrei, Milchreis oder mit Ghee (Butterschmalz) zubereitete Reiswaffeln. Für den kleinen Hunger zwischendurch eignen sich geschälte Salatgurke, Honigmelone (Wassermelone enthält Fruktose und Histamin!), Reiswaffeln mit oder ohne Ghee, eine kleine Portion Milchreis oder selbst gemachte Kartoffelchips. Widerstehen Sie der Versuchung, zwischendurch etwas anderes zu essen oder die Rezepte anzureichern. Sie könnten damit schnell in ein Fettnäpfchen treten, indem Sie sich unerwünschte Stoffe zuführen (Laktose, Fruktose, Histamin usw.).
Kann ich während der Stärketage abnehmen? Wer während der Stärketage abnehmen möchte, achtet darauf, pro Tag nicht mehr als 40 bis 50 g Fett zu essen. Die Tagesfettmenge kann dabei jeder für sich selbst aus den Nährwertangaben der Rezepte berechnen.
Was darf ich trinken?