Leidenschaft schlägt Mittelmaß - Grant Cardone - E-Book

Leidenschaft schlägt Mittelmaß E-Book

Grant Cardone

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Beschreibung

Wir leben in einer Welt der Mittelmäßigkeit, in der jeder denselben Mittelklasseerfolg anstrebt wie alle anderen auch. Für Grant Cardone führte dieser Weg zu Arbeitslosigkeit, Armut und Drogensucht. Dann hörte er auf seine innere Stimme und entfachte seine ganze Leidenschaft, um seine Träume zu erreichen – heute besitzt er einen Fernsehsender, eine Villa und einen Privatjet! Hier zeigt er, wie jeder seine Leidenschaft entfesseln kann, um dasselbe zu erreichen. Dieses Buch gibt den Lesern die Inspiration und die Werkzeuge an die Hand, um aus ihrem Kokon der Mittelmäßigkeit auszubrechen und ihre verrücktesten Träume zu verwirklichen.

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Seitenzahl: 292

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New York Times Bestsellerautor

GRANT CARDONE

LEIDENSCHAFTSCHLÄGT MITTELMASS

Wie sie fokussierter, kreativer, leistungsfähiger und glücklicher sein können, als Sie es sich je vorgestellt haben.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen

[email protected]

1. Auflage 2021

© 2021 by FinanzBuch Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH,

Türkenstraße 89

80799 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form.

This edition published by arrangement with Portfolio, an imprint of Penguin Publishing Group, a division of Penguin Random House LLC.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Übersetzung: Silvia Kinkel

Redaktion: Petra Sparrer

Korrektorat: Manuela Kahle

Umschlaggestaltung: Karina Braun, in Anlehnung an das Design der Originalausgabe von Daniel Lagin

Satz: Röser MEDIA GmbH & Co. KG, Karlsruhe

eBook: ePUBoo.com

ISBN Print 978-3-95972-433-3

ISBN E-Book (PDF) 978-3-96092-813-3

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96092-814-0

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.finanzbuchverlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de

Dieses Buch ist meiner Frau Elena Lyons Cardone gewidmet. Mehr als 20 Jahre war ich davon besessen, die perfekte Frau für mich zu finden. Dieses Verlangen war so stark, dass ich mein Haus in La Jolla verkaufte und nach Los Angeles zog, weil ich davon überzeugt war, ihr dort zu begegnen. Ich traf sie an meinem ersten Abend in Los Angeles – und war vom ersten Moment an wild entschlossen, sie zu heiraten. Obwohl Elena eine Weile brauchte, um mich so zu sehen, wie ich bin, hat sie seither nie versucht, mich zu ändern. Seit wir zusammen sind, hat sie mich inspiriert und ermutigt. Nicht ein einziges Mal hat sie mir vorgehalten, ich würde zu viel arbeiten, oder von mir verlangt, mehr Zeit für sie zu haben. Sie ist eine unglaubliche Partnerin und Freundin, eine erstaunliche Frau und eine fantastische Mutter. Danke, E.

INHALT

Einleitung

KAPITEL 1Besessenheit rettete mein Leben – und wird auch Ihres retten

KAPITEL 2Leidenschaft ist die einzige Option

KAPITEL 3Die richtigen Leidenschaften

KAPITEL 4Träume füttern

KAPITEL 5Zweifel aushungern

KAPITEL 6Bestimmen, um zu gewinnen

KAPITEL 7Für andere gefährlich bleiben

KAPITEL 8Verkaufen aus Leidenschaft

KAPITEL 9Mehr versprechen, mehr liefern

KAPITEL 10Leidenschaftliche Teams bilden

KAPITEL 11Mit Leidenschaft Kontrolle ausüben

KAPITEL 12Mit Leidenschaft beharrlich bleiben

KAPITEL 13Für immer leidenschaftlich bleiben

Danksagung

Referenzen

Glossar

Quellenangaben

EINLEITUNG

Mein Leben lang haben mir die Menschen gesagt, dass meine Erfolgsbesessenheit ein Übel sei. Ich wurde als arbeitssüchtig, zwanghaft, obsessiv, immer unzufrieden, unausgeglichen und tyrannisch bezeichnet, und es sei unmöglich, mit mir zusammenzuarbeiten. Ich sei zu anspruchsvoll, stelle unzumutbare Erwartungen an mich und andere. »Fachleute« kamen zu dem Schluss, dass ich unter ADD, ADHS, OCD und anderem leide. Freunde und Familie empfahlen mir zu relaxen, herunterzukommen, mich zu entspannen und locker zu bleiben.

Aber wie sehr ich auch versucht habe, meine Besessenheit, meine Obsession, meinen Ehrgeiz oder eben meine Leidenschaft – wie man es auch nennen mag – zu unterdrücken oder zu kontrollieren, in Wirklichkeit ist sie der Motor für alles, was ich bisher im Leben erreicht habe. Mit 25 Jahren stand ich vor dem Nichts, hatte alles verloren. Dank meiner Leidenschaft besitze ich heute fünf Privatunternehmen mit einem Jahresumsatz von 100 Millionen Dollar, gelte als einer der zehn einflussreichsten CEOs weltweit, habe es mit fünf Büchern auf die Bestsellerlisten der New York Times gebracht, und bin ein international bekannter Redner, ein aufmerksamer Ehemann und Vater zweier Mädchen sowie ein engagiertes Mitglied der Gesellschaft.

Ich prahle nicht, sondern möchte nur klar und deutlich darauf hinweisen, dass ich alles, was ich im Leben erreicht habe, nicht einer bestimmten Erfindung, glücklichem Timing, einem Insiderdeal oder besonderer Intelligenz verdanke. Ich stehe nur deshalb da, wo ich heute bin, weil ich meine Leidenschaft als einen Teil von mir akzeptiert habe.

Davon abgesehen hat es mich beinahe umgebracht, meine Leidenschaft zu verleugnen, bevor ich in der Lage war, sie vollständig anzunehmen und positiv einzusetzen. Ich lernte auf die harte Tour, wie zerstörerisch es sein kann, Leidenschaft zu leugnen oder von den falschen Dingen besessen zu sein.

Nun möchte ich andere daran teilhaben lassen, wie ich meine Leidenschaft entdeckte und allein durch sie mein wunderbares Leben erreichte. Ich verrate Ihnen die Methoden, die ich im Laufe der Zeit entdeckt habe, um meine Leidenschaft erfolgreich zu nutzen. Ich gebe Ihnen die Erlaubnis, uneingeschränkt und ohne Rechtfertigungen besessen zu sein – unabhängig davon, wer Sie sind, woher Sie kommen, wie Ihre familiäre Situation ist oder welchen verrückten großen Traum Sie träumen.

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Bevor ich dieses Buch schrieb, verfasste ich Die 10x-Regel, einen Bestseller über die Bedeutung des Denkens und Handelns in XL-Dimensionen. Kurzum: Sie müssen Ihre Ziele und Ihr Handeln verzehnfachen. Wenn Sie ein Budget für ein Projekt planen, sollten Sie den ursprünglich angedachten Betrag mit zehn multiplizieren; wenn Sie 1 Million Dollar im Jahr verdienen möchten, dann setzen Sie sich besser 10 Millionen Dollar als Ziel. In Die 10x-Regel geht es darum, sich um ein Vielfaches höhere Ziele zu setzen, um jedes einzelne Ziel zu erreichen.

Nachdem Die 10x-Regel erschienen war, bekam ich viele Leserbriefe mit Aussagen wie: »Ich versuche, die 10x-Regel auf mein Unternehmen anzuwenden, aber es fällt mir schwer, dieses Prinzip durchzuhalten« oder »Dieser 10x-Ansatz bringt mein ganzes Leben durcheinander«. Da wurde mir klar, dass ein Puzzleteil fehlte – das Konzept der Leidenschaft. Leidenschaft ist das fehlende Stück, jene Geisteshaltung, die es Ihnen ermöglicht, die 10x-Regeln in Ihrem Privat- und Berufsleben umzusetzen.

Natürlich können Sie auch Erfolg haben, ohne besessen zu sein, aber die Erfolgsebenen, von denen ich hier rede, werden Sie ohne Leidenschaft nie erreichen. Leidenschaft ist die einzige Gemeinsamkeit überaus erfolgreicher Menschen auf der ganzen Welt.

Um Ihnen zu zeigen, wie Sie Leidenschaft entwickeln und für ihren eigenen Erfolg nutzen können, präsentiere ich Ihnen diese Botschaft schrittweise in überschaubaren Kapiteln.

Das erste Kapitel von Leidenschaft schlägt Mittelmaß schildert, wie Leidenschaft mein Leben gerettet hat und warum sie so wichtig ist. Ich definiere Leidenschaft und erkläre, was sie für mich bedeutet. Kapitel 2 räumt mit der gängigen Meinung auf, dass Mittelmaß und Sicherheit alles sind, was Sie erreichen können, und verdeutlicht, warum Sie Mittelmäßigkeit und Zweifel durch glühende, zielgerichtete, animalische Leidenschaft ersetzen müssen. Dann schauen wir uns in Kapitel 3 an, wie Sie herausfinden können, wofür Sie brennen. Ich werde Sie durch einige wichtige Übungen führen, die Ihnen helfen, sich darüber klar zu werden, was Sie im Leben am meisten wollen.

Die folgenden Kapitel bauen auf diesem Fundament auf und führen Sie durch den schwierigen Prozess, Ihrer Leidenschaft zu folgen. In Kapitel 4 beweise ich Ihnen, warum Sie sich Ihre Leidenschaft bewahren müssen. In Kapitel 5 geht es darum, warum es wichtig ist, »den Zweifel auszuhungern«, Schwarzmaler abzublocken und keine Angst vor Neidern zu haben. Kapitel 6 präsentiert Ihnen die Möglichkeiten, Ihre Leidenschaft zu nutzen, um zu dominieren, zu bestimmen – Ihre Vergangenheit, Ihr Denken, Ihre Finanzen, Ihr Fachgebiet und Ihre Marke. Und in Kapitel 7 erfahren Sie, warum »auf Sicherheit gehen« das Gefährlichste ist, was Sie tun können – und wie Sie trotz enormer Widrigkeiten Gefahren trotzen. Diese Verhaltensregeln werden Sie in Ihrem Streben nach Erfolg leiten.

Anschließend wechseln wir zu praktischen geschäftlichen Ratschlägen, die Ihnen helfen, Ihre Leidenschaft real werden zu lassen, nicht nur für Sie selbst, sondern für alle in Ihrem Umfeld. In Kapitel 8 teile ich mein international renommiertes Verkaufswissen mit Ihnen. Ich helfe Ihnen zu verstehen, wie wichtig das Verkaufen für die Verwirklichung Ihrer Leidenschaft ist und wie sie ein super-erfolgreicher Vermarkter, Promoter und Verkäufer werden. Kapitel 9 widmet sich der Kundengewinnung und Sie erfahren, wie Sie dank größerer Versprechungen auch mehr liefern können. In Kapitel 10 wenden wir uns den Menschen zu, mit denen Sie beruflich zu tun haben, insbesondere Ihren Mitarbeitern, und ich zeige Ihnen, wie Sie eine Kultur um sich herum schaffen können, die völlig auf Ihre Leidenschaft abgestimmt ist. In Kapitel 11 bekommen Sie Tipps dazu, was eine echte Führungskraft ausmacht, was in meinen Worten heißt, »wie und warum Sie ein Kontrollfreak sein müssen«. Auf diese Weise halten Sie Ihre Leidenschaft nicht nur lebendig, sondern verwandeln sie in ein blühendes, lukratives und mächtiges Geschäft, das vielleicht sogar eine völlig neue Branche erschafft oder eine bestehende umwälzt.

Die letzten beiden Kapitel handeln davon, wie Sie Ihre Leidenschaft langfristig aufrechterhalten können. In Kapitel 12 betrachten wir die Kraft der Beharrlichkeit, die Leidenschaft reifen lässt und sie in etwas verwandelt, das Ihre Erwartungen von heute übersteigt. Und bevor ich Sie ziehen lasse, um die Welt zu verändern, stelle ich Ihnen in Kapitel 13 noch Tipps und Techniken dazu vor, wie man Leidenschaft entwickelt und sie bewahrt.

Wir alle haben Ratgeber darüber gelesen, dass man seinen Träumen folgen soll. Solche Bücher können zwar inspirierend sein, sagen Ihnen aber nicht, wie Sie Ihr Leben dauerhaft verändern können. Dieses Buch jedoch ist brutal ehrlich. Es zerreißt den Kokon des Mittelmaßes, der von der Gesellschaft eng um Sie herum gesponnen wurde. Es hilft Ihnen, die Macht Ihrer Leidenschaft zu entfesseln und leitet Sie dann dazu an, auf Ihre Leidenschaft zu achten und sie zu steuern, damit Sie Ihre kühnsten Träume verwirklichen können.

Ob Sie Unternehmer, Geschäftsinhaber, Vorreiter, Freigeist, Künstler, Sportler, Erfinder, Verkäufer oder Ingenieur sind, ich weiß, dass Sie nach Erfolg streben und nicht einfach die Hände in den Schoß legen wollen. Mein Buch macht Mut und verhilft dem Riesenehrgeiz in Ihnen zu voller Entfaltung.

Ich helfe Ihnen, Ihre Marke und Ihr Geschäft zu etablieren, und zeige Ihnen, wie Sie beides trotz aller Hindernisse und Konkurrenz in atemberaubende Höhen wachsen lassen. Leidenschaft ist die entscheidende Komponente des Erfolgs – noch vor Strategie, Preisgestaltung, Timing, Wettbewerb oder Mitarbeitern; sie ist der Weg zu wahrer Freiheit und absoluter Kontrolle über Ihr Leben – persönlich, finanziell und emotional.

Wenn Sie wie ich uneingeschränkt besessen sind, haben Sie Ihre Höchstform erreicht und sind hochkonzentriert, hartnäckig, unglaublich kreativ und erfüllt von einem unersättlichen Siegeswillen, der nicht nur große Talente anzieht, sondern auch das Beste in anderen hervorbringt. Diese Ebene der Leidenschaft macht Sie nicht zu einem Egoisten oder Egozentriker, sondern lässt Sie endlich auf dem Niveau agieren, für das Sie immer bestimmt waren und andere Menschen so mitziehen, dass auch sie ihr volles Potenzial und ihre Möglichkeiten entwickeln.

Die Leidenschaftlichen sind Branchenpioniere, Umstürzler, Titanen, Veränderer und lebende Legenden, die von anderen bewundert und nachgeahmt werden. Die Leidenschaftlichen regieren nicht nur die Welt, sondern machen sie auch lebenswert.

Mein Ziel besteht darin, dass dieses Buch Sie und Millionen andere auf der ganzen Welt beeinflusst, um eine neue Bewegung zu erzeugen. Eine Bewegung, in der wir einander die Erlaubnis geben, unsere Obsessionen anzunehmen und zu befeuern.

Stellen Sie sich vor, jeder Mensch auf Erden würde sich ohne Vorbehalt, Bedauern oder Entschuldigung voll und ganz auf seine positiven Obsessionen stürzen. Über Nacht wäre die Welt ein anderer und besserer Ort. Wenn sich jeder auf seine eigene Leistung konzentriert und eigene Erfolge erreicht, bleibt keine Zeit für Krieg, Drogen oder sinnlose, unnötige Zerstörung anderer Art. Wir alle würden Erfolge erreichen, die wir zuvor für unmöglich gehalten hätten – und uns gegenseitig inspirieren, mehr zu tun und mehr zu sein.

Wenn Sie alle mitmachen, bereit sind, Verantwortung für Ihr Leben und Ihr Unternehmen zu übernehmen, bereit sind, Ihre Zukunft und die Welt zu verändern, dann lesen Sie bitte weiter.

KAPITEL 1

BESESSENHEIT RETTETE MEIN LEBEN – UND WIRD AUCH IHRES RETTEN

Damit Sie verstehen, wie ich erfolgreich wurde und die erstaunliche Macht der Leidenschaft kennenlernte, muss ich zuerst schildern, wie ich mein Leben fast ruiniert hätte, indem ich meine Leidenschaft unterdrückte.

Es ist keine schöne Geschichte, aber eine wahre. Und es würde mich nicht wundern, wenn Sie einige Parallelen zu Ihrem eigenen Leben entdecken.

DIE WURZELN MEINER LEIDENSCHAFT

Ich hatte keinen Vater, der mich ins Land der Reichen führen, mir eine Million Dollar für meinen ersten Immobiliendeal leihen, mich in einem Country Club den »richtigen« Leuten vorstellen oder mir zeigen konnte, wie es im Geschäftsleben läuft.

Meine Eltern waren die Kinder italienischer Einwanderer, die Anfang des 19. Jahrhunderts nach Amerika gekommen waren. Mein Vater war der Erste in seiner Familie, der das College besuchte. Er war ein ehrgeiziger junger Mann mit Unternehmergeist, der glaubte, der amerikanische Traum sei in Reichweite, als er zusammen mit meiner Mutter ein kleines Lebensmittelgeschäft eröffnete.

Dad war von Erfolg besessen, denn er hielt es für seine oberste Pflicht, seine Familie zu versorgen. Schon sehr früh verstand ich, dass es für meinen Vater das wichtigste Lebensziel war, seine Familie abzusichern: sicherzustellen, dass wir ein Dach über dem Kopf hatten und Essen, Kleidung und eine Ausbildung bekamen.

Ein paar Jahre vor meiner Geburt hatte Dad den ehrgeizigen Plan, mit ein paar Partnern seine eigene Lebensversicherung zu gründen. Ich kenne nicht alle Details, aber seine Partner booteten ihn aus, was ihn in eine schwierige Situation gebracht hatte. Mit 42 Jahren war mein Vater arbeitslos, musste drei Kinder ernähren und es waren Zwillinge unterwegs (ich und mein Zwillingsbruder, Gary). Mein Vater musste neu anfangen. Er beschloss, seine mageren Ersparnisse zu nutzen, um sich als Börsenmakler lizenzieren zu lassen und eine ganz neue Karriere zu beginnen.

Dank seiner Arbeitsethik und dem unbedingten Willen, für seine Familie zu sorgen, begann sich sein neues Unternehmen auszuzahlen. Er kaufte ein neues Auto, auf das er sehr stolz war, einen Lincoln Town Car. Kurz nach meinem achten Geburtstag zogen wir in unser neues Zuhause auf einem weitläufigen, circa 6000 Quadratmeter großen Seeufer-Grundstück. Wir besaßen ein Boot zum Angeln und Wasserskifahren und einen Aufsitzrasenmäher. Zu beiden Seiten hatten wir Ärzte als Nachbarn, die damals zu den erfolgreichsten Menschen im Ort zählten. Die harte Arbeit und der Erfolg meines Vaters als Börsenmakler hatten unsere Familie in der Mittelschicht Fuß fassen lassen. Ich hörte oft, wie meine Mutter und mein Vater darüber sprachen, dass wir es geschafft hatten. Schon als Kleinkind verstand ich, dass das etwas Besonderes war.

Die folgenden zwei Jahre mit meiner Familie in diesem Haus am Seeufer waren ein wunderbarer Teil meiner Kindheit, aber sie währten nicht lange. Nur anderthalb Jahre, nachdem mein Vater sein Traumhaus gekauft hatte, starb er mit nur 52 Jahren an einem Herzleiden.

Mit fünf Kindern, einer geringen Summe Geld aus einer Lebensversicherung und einem großen Haus auf dem Land, das im Unterhalt sehr teuer war, stand meine 48-jährige Mutter plötzlich als Witwe allein da. Einen Beruf, mit dem sie jetzt das Auskommen der Familie hätte sichern können, hatte meine Mutter nicht erlernt. Sie hatte ihr Leben ihren Aufgaben als Ehefrau und Mutter gewidmet. Und jetzt musste sie eine Lösung finden, damit das Erbe meines Vaters reichte, bis alle fünf Kinder ihr Studium abgeschlossen hatten.

Dies war eine große Herausforderung für eine Frau ohne Hochschulabschluss und Berufsausbildung. Sie war in der Weltwirtschaftskrise aufgewachsen und wollte nicht, dass ihre Familie so hart kämpfen muss wie die Menschen zu jener Zeit. Also entwickelte sie, wenn man so will, die Leidenschaft (den eisernen Willen), mit dem wenigen Geld auszukommen, das mein Vater uns hinterlassen hatte.

Sie betrachtete zukünftige Kosten als Bedrohung und begann sofort, unseren Lebensstandard herunterzuschrauben. Als Erstes verkaufte sie das Traumhaus meines Vaters. Wir waren gezwungen, in die Stadt zu ziehen, in ein winziges Backsteinhaus auf einem winzigen Grundstück, umgeben von Häusern, die alle völlig gleich aussahen. Der See war weg und wir konnten nicht mehr vor unserer Tür bootfahren, angeln, Krabben fischen und jagen. Ich war am Boden zerstört.

In unserem neuen Zuhause herrschte Trauer – wir alle vermissten unseren Vater. Obendrein hatte meine Mutter Angst, was ich deutlich spürte. Ihre ständige Angst prägte die Atmosphäre bei uns. Während andere Jungen in meinem Alter mit ihren Vätern beim Sport, bei der Jagd oder beim Angeln waren, sah ich zu Hause meiner Mutter dabei zu, wie sie Rabattmarken ausschnitt, stets angetrieben von der Sorge, dass uns das Geld nicht zum Leben reichen könnte. Meine Mutter drehte jeden Penny dreimal um. Sparsamkeit bestimmte ihr Denken und unser gesamtes Handeln.

Gleichzeitig erinnerte sie mich ständig daran, wie außerordentlich glücklich und dankbar ich für alles sein sollte, was wir hatten. So betonte sie stets: »Dein Vater hat uns in die Mittelschicht gebracht – das ist mehr, als die meisten haben.« Ich bekam das immer wieder von ihr zu hören. »Du solltest nie etwas für selbstverständlich halten.«

Ich versuchte, dankbar für alles zu sein, was wir hatten, aber es gelang mir nicht. Auf mich wirkte unsere Situation alles andere als glorreich. Ich war zehn Jahre alt, mein Vater tot, das Traumhaus weg, Mama lebte in Angst, und ich sollte dankbar sein? Ich war nicht dankbar – ich war sauer!

Ich wusste es damals nicht, aber in dieser Zeit entstand das, was mich später im Leben antreiben würde. So sehr ich meine Mutter dafür liebte, bewunderte und schätzte, was sie tat, damit wir Kleidung, Essen und ein Dach über dem Kopf hatten, wollte ich mein Leben nicht in ständiger Sorge verbringen. Als ich 16 Jahre alt war, schwor ich meiner Mutter: »Wenn ich erwachsen bin, werde ich reich, damit ich mir nie Sorgen darüber machen muss, ob ich genug Geld habe. Und wenn ich reich bin, helfe ich vielen Menschen. Dieses Mittelschicht-Getue nervt, ich werde mein eigenes Ding machen!«

Kaum hatte ich das ausgesprochen, erkannte ich, dass ich mich wie ein verwöhnter, undankbarer, respektloser, rebellischer, rotznäsiger Teenager anhörte. Meine Mutter hatte diesen Gesichtsausdruck, den alle Eltern bekommen, wenn ein Kind austickt. Sie war wütend, enttäuscht und frustriert. Trotzdem spürte ich ein überwältigendes Gefühl von Ohnmacht, da ich wusste, dass ich damals an nichts etwas ändern konnte.

Meine Wutanfälle häuften sich. Und je öfter sie mich überkamen, desto klarer wurde mir, dass ich gleichzeitig falsch und richtig lag. Ich wusste, dass ich dankbar sein sollte – so viele Menschen hatten weniger als wir. Aber ich wusste auch, dass ich, mit dem, was ich dachte, nicht ganz Unrecht hatte. Warum sollte jemand gerade genug Geld haben, um klarzukommen – und trotzdem ständig unter Geldsorgen leiden? Nachdem sich die Wogen geglättet hatten, versuchte ich meiner Mutter zu erklären, dass ich natürlich alles schätzte, was sie für uns tat, und dankbar für alles war, was wir hatten. Aber diesen Zwist über Knappheit und Geld sollte ich noch jahrelang mit anderen und mir selbst führen.

Bei jedem meiner Wutausbrüche sagte meine Mutter (wie später auch meine Freundinnen und Freunde) immer dasselbe: »Aber wir haben es so viel besser als andere.« Ich habe diese Antwort nie verstanden. Was haben andere mit meinem Leben zu tun? Und jedes Mal, wenn ich mich mit anderen verglich, die mehr hatten – Menschen, die das Leben so richtig lebten – wiederholten Mutter, Freundinnen und Freunde: »Vergleiche dich nicht mit anderen.« Ich hatte nie Recht.

»Eines Tages komme ich groß heraus«, sagte ich immer wieder zu mir selbst. Aber ich hörte auf, es zu meiner Mutter zu sagen, denn jedes Mal beugte sie sich dann zu mir hinunter, umarmte mich und erwiderte: »Warum kannst du nicht einfach dankbar sein für das, was wir haben?« Und dann begann sie wieder, mir zu erzählen, wie sie aufgewachsen war, und dass sie sich ohne Geld und ohne zu wissen, woher die nächste Mahlzeit kam, um fünf Geschwister hatte kümmern müssen.

Ich drehte mich im Kreis – es war wie eine Endlosschleife, die mich von dem abhalten wollte, was ich für möglich hielt und was ich wollte. Wie oft ich auch versuchte, mich von der Logik meiner Mutter zu überzeugen, es ergab für mich keinen Sinn. Dad hatte sich abgeschuftet, schaffte schließlich den Aufstieg, kaufte sein Traumhaus, war gestorben und hatte eine Familie hinterlassen, die bei jedem Lebensmitteleinkauf befürchtete, das Geld reiche nicht. Das sollte es sein? Nein, danke.

Rückblickend erkenne ich, dass ich der Einzige war, der damals verstand, wie die Welt tatsächlich funktioniert.

BESESSEN VON DEN FALSCHEN DINGEN

Ich konnte damals nichts tun, um die Situation meiner Familie zu verbessern: Ich war jung und frustriert und hatte ehrlich gesagt auch keine Idee. Ich hatte viel Freizeit und in meinem Leben fehlte ein starker Mentor, und so war ich auf dem besten Weg, ein problematischer Teenager zu werden.

Während der Highschool war ich schwierig. Ich hatte eine große Klappe, war starrsinnig, störte den Unterricht und wurde aus dem Klassenraum geworfen. Hinzu kam, dass ich immer um die Freundinnen der Football-Spieler herumstrich, sodass ich mich mit schöner Regelmäßigkeit mit einem der Spieler prügelte. Ich verursachte mehr Ärger, als meine arme Mutter verkraften konnte.

Als ich meinen Schulabschluss machte, pflegte ich bereits Umgang mit den falschen Leuten: Ich trank, rauchte und probierte Drogen aus. Drogen wurden zu einem Dauerproblem meines Alltags. Mit 16 rauchte ich Gras, und mit 19 nahm ich alles, an das ich herankam. Wenn ich kein Dope hatte, probierte ich alles andere aus. Ich hatte ein massives Drogenproblem.

Ich studierte, denn das hatte meine Mutter meinem Vater vor seinem Tod versprochen. Ich fühlte mich dazu verpflichtet, obwohl ich keinen Sinn darin sah. Ich verschwendete fünf lange Jahre auf dem College, passte im Unterricht nie auf, behielt so gut wie nichts, aber meine Noten reichten gerade noch, um auf dem College zu bleiben. Schließlich machte ich einen Abschluss in Rechnungswesen, den zu nutzen ich nicht die geringste Absicht hatte, und meine Schulden für den Studienkredit beliefen sich auf 40 000 Dollar.

Ich bot keinen schönen Anblick. Mit 23 hatte ich mindestens zehn Kilo Untergewicht und war wegen der Drogen aschfahl im Gesicht. Ich war zum schwarzen Schaf meiner Familie geworden. Früher hatte ich zwar immer gesagt, dass ich reich werden will, aber nun stand ich ohne Fähigkeiten, ohne Selbstwertgefühl und ohne Orientierung da. Ich schaffte es, einen Job bei einem Autohändler zu bekommen, der mir aber wie eine Sackgasse vorkam.

Und dann kam ein Wendepunkt, der mir den richtigen Kick gab. Weil ich mit den falschen Leuten verkehrte und von den falschen Dingen besessen war, wurde ich fast totgeprügelt. Ich verbrachte drei Tage im Krankenhaus, nachdem ich in meiner Wohnung beinahe verblutet wäre. Ich musste mit 75 Stichen an Kopf und Gesicht genäht werden. Nicht einmal meine Mutter hätte mich erkannt. Um die Augen und den Mund herum sind die Narben in meinem Gesicht bis heute zu sehen.

Die Menschen, die mich liebten und am meisten an mich glaubten, hatten keine Ahnung, wie sie mir helfen sollten. Verdammt, ich wusste selbst nicht, wie mir zu helfen war. Sogar dass ich in meiner eigenen Wohnung fast zu Tode geprügelt worden wäre, änderte mich nicht. »Heute nehme ich keine Drogen«, schwor ich mir jeden Tag, nur um es Augenblicke später doch zu tun.

Tatsächlich änderte sich zwei weitere Jahre lang nichts. Ich konsumierte täglich weiter. Damals hasste ich alles an meinem Leben – meinen Job, die Autobranche, Kollegen, die Leute, mit denen ich mich umgab, meine Wohnung. Ich hasste auch mich selbst. Nur mein Hund, ein 60 Kilo schwerer Dobermann namens Capo, den ich sechs Jahre lang hatte, bedeutete mir noch etwas, aber ich begann, sogar Capo zu vernachlässigen. Alle, die mich liebten, machten sich Sorgen um mich, und ich enttäuschte viele, die bereit waren, an mich zu glauben. Ich war pleite und gebrochen – finanziell, emotional, geistig und sogar physisch.

Am Wochenende meines 25. Geburtstags besuchte ich meine Mutter, die nicht weit von dem schäbigen Apartment wohnte, das ich für 275 Dollar im Monat gemietet hatte. Ich tauchte berauscht bei meiner Mutter auf, lallte und hatte eine von Barbituraten geschwollene Zunge. Meine verzweifelte Mutter stellte mir ein gewaltiges Ultimatum: »Komm nicht mehr her, bevor du dein Leben im Griff hast.«

Ich wusste, dass ich mich ändern musste oder dass ich sterben würde, ohne eine Chance zu bekommen – mir selbst oder ihr – zu beweisen, dass aus mir etwas werden kann.

Als ich dem Besitzer des Autohauses sagte, dass ich wegen meines Drogenproblems Hilfe brauche, schlug er vor, ich solle es selbst ihn die Hand nehmen. Zum ersten Mal gab ich vor jemandem zu, dass ich es nicht konnte. Ich sagte ihm: »Wenn ich aus eigener Kraft aufhören könnte, hätte ich schon vor fünf Jahren aufgehört.«

Einige Tage später wies ich mich mit Hilfe eines Freundes in eine Entzugsklinik ein. Ich hatte Angst, war aber auch hoffnungsvoll.

29 Tage später, als meine Versicherungsleistung auslief und das Behandlungszentrum kein Geld mehr an mir verdienen konnte, wurde ich zurück in die Welt geschickt, aus der ich gekommen war. Das einzig Gute an der Behandlung war die Erfahrung, dass ich 29 Tage ohne Drogen auskommen konnte.

Auf meinem Weg nach draußen bedachte mich der für mich zuständige Betreuer zum Abschied mit einer letzten Stichelei. »Du wirst es nie schaffen«, sagte er. »Du hast eine suchtgefährdete Persönlichkeit. Du hast eine Krankheit, von der du dich nie erholen kannst. Du hast keine Macht oder Kontrolle über deine Krankheit oder dein Leben, und die Chancen, dass du nie wieder Drogen nimmst, sind gleich null. Nie wieder Drogen zu nehmen, ist der größte Erfolg, den du im Leben erreichen kannst. Bei allem anderen wirst du scheitern. Vergiss deine grandiosen Ideen von Geld, Ruhm und Erfolg.«

Wow. Das nenne ich motivierend.

Mir Hilfe zu suchen, war für mich ein großer Schritt gewesen, und obwohl mir das Behandlungszentrum die Chance gegeben hatte, von den Drogen loszukommen, hatte man mich weder wirklich wiederhergestellt noch die Gründe aufgearbeitet, die mich überhaupt dazu gebracht hatten, Drogen zu nehmen. Ich verließ diesen Ort so kaputt wie ich dorthin gekommen war. Tatsächlich war meine Unsicherheit gegenüber meinem Leben und meinen Fähigkeiten noch größer, weil ich nicht mehr unter dem Drogeneinfluss stand. Und das nannten sie »Genesung«? Ich war nicht geheilt. Zum ersten Mal war mir deutlich bewusst, wie zerbrechlich ich war.

Als ich das Behandlungszentrum verließ, schwor ich mir, nie wieder Drogen anzurühren – und die »suchtgefährdete Persönlichkeit«, die mich, wie mein Betreuer behauptet hatte, davon abhalten würde, mein Leben neu aufzubauen, zu meinen Gunsten einzusetzen.

WIE ICH MEINE LEIDENSCHAFT POSITIV NUTZTE

Als ich wieder zu Hause in meiner Müllhalde von Wohnung stand, mit meinem Hund als einzige Gesellschaft, setzte ich mich mit einem Stück Papier an meinen Küchentisch.

Im Entzug ließen sie einen viel schreiben, aber nur über die Vergangenheit, die eigenen Verletzungen und schlechten Erfahrungen. »Davon habe ich genug«, dachte ich. Ich musste in die Zukunft schauen. Ich musste aufhören, mich darauf zu konzentrieren, wo ich gewesen war, und anfangen, dorthin zu schauen, wo ich hin wollte.

Seitdem schrieb ich auf, was ich mit meinem Leben anfangen wollte. Ich wollte meine Familie stolz auf mich machen. Ich wollte stolz auf mich sein. Ich wollte unbedingt beweisen, dass sich der Betreuer irrte. Ich wollte in meinem Leben aufräumen und ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft werden. Ich wollte der Welt beweisen, dass ich etwas wert war. Ich wollte erfolgreich und wohlhabend sein, ein angesehener Geschäftsmann und jemand, der anderen helfen kann, so wie ich es einst meiner Mutter gesagt hatte. Alles floss nur so aus mir heraus, als ich mir gestattete, über mein neues Leben zu schreiben. Ich schrieb immer weiter: über den Wunsch, eines Tages Bücher zu schreiben, darüber, ein Top-Verkäufer zu werden. Ich schrieb sogar darüber, Ehemann und Vater zu werden.

Ich erinnerte mich daran, was ich meiner Mutter gesagt hatte, als ich 16 war, bevor alles den Bach hinuntergegangen war: »Wenn ich erwachsen bin, werde ich reich, damit ich mir nie Sorgen machen muss, ob ich genug Geld habe. Und wenn ich reich bin, werde ich vielen Menschen helfen.« In diesem Moment erkannte ich, dass ich nicht drogenabhängig geworden war, weil ich von Drogen besessen war, sondern weil ich aufgegeben hatte, was mich begeistert hatte, als ich noch jünger war, insbesondere Erfolg.

Kennen Sie das alte Sprichwort »Wogegen du deinen Widerstand richtest, dem schaffst du Bestand?« Als ich meinem Bedürfnis nach Größe widerstanden und meine Leidenschaft unterdrückt hatte, war meine Energie in ein destruktives Verhalten geflossen. An diesem Abend beschloss ich, meinen Wunsch, erfolgreich zu sein und anderen Menschen zu helfen, nie wieder zu unterdrücken.

Ich wusste: Der erste Schritt auf dem Weg zum Erfolg bestand darin, mir selbst zu helfen. Bevor ich mein eigenes Leben nicht in den Griff bekam, konnte ich anderen nicht helfen. Bevor ich andere dazu bewegen konnte, mir zu glauben und mir zu vertrauen, musste ich zuerst mein Selbstwertgefühl wiederaufbauen. Aber wo sollte ich anfangen? Ich hatte keine Freunde. Meine Ex-Freundin, ebenfalls süchtig, schlief jetzt mit einem Drogendealer. Ich hatte nur meinen Job im Autohaus.

Obwohl ich den Job hasste, beschloss ich, mich zu 100 Prozent in meine Arbeit als Verkäufer zu stürzen und den Job als Sprungbrett zu nutzen. Ich nahm mir das Versprechen ab, alles über das Verkaufen und die Automobilindustrie zu lernen und meine freie Zeit zu nutzen, um anderen dabei zu helfen, die Wahrheit über Drogen und ihre zerstörerische Kraft zu erkennen. Ich beschloss, meine gesamte obsessive Energie so umzuleiten, dass ich mein Leben so wiederaufbauen konnte, wie ich es wollte.

Nachdem ich das Manifest meines neuen Lebens geschrieben hatte, ging ich ins Bett und fühlte mich zum ersten Mal seit Jahren inspiriert und klar denkend.

Am darauffolgenden Morgen erschien ich eine Stunde zu früh zur Arbeit im Autohaus – beschämt, befangen, voller Furcht vor dem, was andere über mich dachten, mit mangelndem Selbstvertrauen und ohne eine Ahnung, wo ich anfangen sollte. Der Besitzer begrüßte mich mit offenen Armen, was großartig war. Später erkannte ich, dass er wahrscheinlich mein Leben gerettet hatte, indem er mir die Möglichkeit gab, es wieder in Ordnung zu bringen.

An meinem ersten Tag war mir unbehaglich zumute, aber es lief gut. Ich verkaufte tatsächlich etwas. Ich blieb länger bei der Arbeit als alle anderen, wahrscheinlich aus Angst, nach Hause zu gehen. Freie Zeit war für mich riskant, denn wenn ich mich langweilte oder nichts Sinnvolles zu tun hatte, lief ich Gefahr, in alte Gewohnheiten zu verfallen.

Sechs Monate später war ich immer noch drogenfrei, und meine Hingabe und mein Engagement für mein neues Manifest sowie mein leidenschaftliches Bemühen darum, clean zu bleiben, mein Leben wiederaufzubauen und Erfolg zu haben, zahlten sich aus. Ich wurde der Top-Verkäufer des Autohändlers und übertraf Jungs, die jahrelang dort gearbeitet hatten. Die standen nun da, kratzten sich am Kopf und rätselten, was wohl mein »Geheimnis« war. Sie dachten, es läge daran, dass ich keine Drogen mehr konsumierte.

Falsch! Sicher hätte ich unter Drogeneinfluss nichts von dem tun können, was ich tat, aber das Geheimnis bestand nicht einfach nur darin, keine Drogen zu nehmen. Ich kannte viele Leute, die nach dem Entzug beruflich keinerlei Fortschritte machten. Mein »Geheimnis« war, dass ich nicht mehr von schädlichen Gewohnheiten besessen war, sondern mir erlaubt hatte, wieder mit derselben Unschuld und Energie wie als Kind vom Erfolg besessen zu sein. Statt meinen leidenschaftlichen Ehrgeiz erfolgreich zu sein abzulehnen, gab ich mir selbst die Erlaubnis, ihn anzunehmen.

Langsam bekam ich einen Vorgeschmack darauf, wie das Leben sein könnte. Ich verdiente zum ersten Mal Geld und sparte alles. Noch wichtiger war, dass ich mich zum ersten Mal seit Jahren gut fühlte. Mein Selbstwertgefühl kehrte zurück und ich fand allmählich meinen Stolz und den Glauben an mich wieder. Obwohl ich weit von dem Erfolg entfernt war, von dem ich träumte, wusste ich schließlich, dass ich die richtige Richtung eingeschlagen hatte.

Zum ersten Mal tat ich, was ich angekündigt hatte. Ich wachte in meiner kleinen Wohnung auf, fütterte meinen Hund, duschte und sah mir beim Frühstück ein Verkaufstrainings-Video an. Bei meiner täglichen Fahrt zur Arbeit hörte ich Persönlichkeitsentwicklungs- und Verkaufstrainingskassetten, denn ich wollte der Beste der Besten werden. Im ersten Jahr verbrachte ich wahrscheinlich 700 Stunden damit, mich als Verkäufer zu verbessern. Ich traf eine Stunde vor allen anderen ein und blieb an vielen Abenden bis nach 22 Uhr. Wenn ich nicht im Autohaus arbeitete, kümmerte ich mich um Drogenabhängige.

Jeden Monat war ich besser als im Vormonat: Ich verkaufte mehr, ich verdiente mehr Geld, und ich baute mein Selbstwertgefühl wieder auf. Und jeden Monat war ich einen weiteren Monat von meiner Vergangenheit entfernt.

Aus Monaten wurden Jahre und als ich 28 wurde, war ich nicht mehr das Kind mit dem Drogenproblem. Ich war ein zuverlässiger Verkaufsprofi, der kontinuierlich zu dem 1 Prozent der Top-Verkäufer der gesamten Autobranche gehörte. Ich begann, in größeren Dimensionen zu denken, und kultivierte sogar den großartigen Gedanken, eines Tages eine Verkaufslegende zu werden, wie die Jungs, die ich mir jeden Tag zum Vorbild nahm. Ich wollte international bekannt werden, Millionen anderen das Verkaufen beibringen und vielleicht sogar Bücher und Anleitungen schreiben, um anderen Verkäufern zu helfen. Ich hatte das Gegenteil von dem getan, was dieser Betreuer gesagt hatte, und stürzte mich in meine neue Leidenschaft. Ich war besessen von meinen Obsessionen, und mein Leben begann, Früchte zu tragen und eine Zukunft zu entwickeln, die mit meinen Kindheitsträumen übereinstimmte.

Erfolg wurde meine neue Droge. Ich hatte endlich verstanden, wie ich mein obsessives Wesen für mich arbeiten lassen konnte, und nicht gegen mich. Ich hielt das für eine große Veränderung meiner Einstellung – deshalb war ich überrascht und verärgert, als die Menschen, die an mich glaubten und jeden Tag mit mir arbeiteten, schlecht auf meine neue Philosophie reagierten. Ich erinnere mich, wie mich ein Freund packte und sagte: »Du ersetzt eine Sucht durch eine andere.« Ich konnte nicht glauben, dass jemand etwas, was mir das Leben geraubt hatte, mit dem Versprechen gleichsetzte, das ich mir gegeben hatte, um Erfolg zu haben.

Aber er war nicht der Einzige. Viele Menschen hatten Bedenken. Sie waren froh, dass ich keine Drogen nahm, verstanden aber nicht, dass es mir nicht genügte, von meiner Abhängigkeit geheilt zu sein. Kollegen sagten: »Im Leben geht es nicht nur um Arbeit.« Selbst der Inhaber des Autohauses sagte: »Ich denke, du solltest mal ausspannen und dir eine Auszeit nehmen.« Meine Familie war besorgt, dass ich mich übernehmen und einen Rückfall erleiden könnte.

Sorry, aber nein. Ich hatte in einem tiefen Tal gesteckt – und würde dorthin nicht zurückkehren. Dieser extreme Tiefpunkt in meinem Leben hatte mir die Chance geboten, wieder hochzukommen, auszusteigen, und ich wollte ihn so weit wie möglich hinter mir lassen. Ich fragte mich: Wenn ich so tief fallen und überleben konnte, wie hoch hinaus kann ich es dann wohl auf der anderen Seite schaffen?

Wie sehr es andere auch beunruhigen mochte, mir gab dieses leidenschaftliche Streben nach Erfolg eine neue Chance für ein neues Leben. Und ich begann, die Macht und das Potenzial dieser Leidenschaft tatsächlich zu verstehen.

DIE GABE DER LEIDENSCHAFT

Vom Erfolg besessen zu sein, hat mir in meinem Leben nie Probleme bereitet. Das Verleugnen meiner Leidenschaft dagegen schon. In einer Zeit, als ich meine Ideen und Träume von großartigen Dingen verteufelte, dienten mir Drogen als Alternative. In der Tat ließ ich mich jedes Mal im Leben, wenn ich meinen Wunsch leugnete, etwas Großartiges zu schaffen, dazu verführen, etwas zu tun, das mir Probleme bereitete.

Wenn Sie lernen, Ihre Obsessionen zu kontrollieren und zu fokussieren, werden Sie zu einem mächtigen und unaufhaltsamen Menschen, und sind in der Lage, all Ihre Träume Wirklichkeit werden zu lassen. Sie können das Leben aufbauen, das Sie verdienen, und sich von all den Neurosen und zerstörerischen Verhaltensweisen befreien, die so häufig mit dem verwechselt werden, was ich Ihnen in diesem Buch präsentiere.