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Dieses eBook: "Lene & Lotte - Lustige Mädchenstreiche (Illustrierte Ausgabe)" ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Aus dem Buch: "Ein fideler Maskenball Ist genußreich allemal. Findet meist im Winter statt, Wo man Lust zum Tanzen hat. Doch auch in der Sommerzeit Machen Maskenfeste Freud', Weil man dann zum Teil im Freien Sich ergeht vergnügt zu zweien. – Der Gesangverein "Walküre" War 'ne bessre Sängerschmiere, Trug mit dem gemischten Chor Manchmal ganze Opern vor. Meister Blätterteig, verehrt, Mit zum Vorstande gehört. Drum er auch beschließen läßt Für den Mai ein Maskenfest, Wo ein jeder möglichst treu Als Chines' verkleidet sei. – In dem Garten "Zur Stadt Zell" – So hieß nämlich ein Hotel – Wird das Fest gefeiert heute, Und es strömen viele Leute Abends gegen Uhre acht Hin zu der Chinesen-Nacht...." Walther Kabel (1878-1935) gilt als einer der meistgelesenen deutschen Schriftsteller der 1920er Jahre. Inhalt: Die sprechende Puppe Der faule Fritz Das Maskenfest Das Rodelroß
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Die sprechende Puppe + Der faule Fritz + Das Maskenfest + Das Rodelroß
Max und Männe sind bekannt Und beliebt im ganzen Land. Doch es gibt ein Mädchenpaar, Das nicht minder ulkig war. Wie sie heißen, wie sie sind, Hörst Du jetzt, mein liebes Kind: Bäckermeister Blätterteig – Heinrich ist sein Vornam’ weich – Grad’ an seiner Hochzeit fand, Hingelegt von Unbekannt, Auf der Schwelle seiner Tür Kindlein zwei und auch ein Tier, Nämlich einen Affen zierlich, Der sich zeigte sehr manierlich. Frau Auguste Blätterteig Nahm die Mägdlein an sogleich Ganz, als wären sie ihr eigen, Wollt’ ihr gutes Herze zeigen.Lene nannte man die kleine. Sie hat dicke, kurze Beine.Lotte hieß die lange, dünne, Die fast glich ’ner magern Spinne. Doch das Äffchen tauft man Klops, Weil es ähnlich einem Mops. – Dieses Kleeblatt, kühn und kräftig, Machte Streiche sehr geschäftig, Streiche, sag’ ich, toll und froh, Aber niemals war’n sie roh. Nein – des Kleeblatts Übermut Keinem Menschen Schaden tut. – Blättert um, – Ihr findet gleich Hier im Heft den einen Streich!
Nachts mit seinem Eselwagen Zieht dahin Herr Wimmermagen, Und wie die Orgelpfeifen gehn Hinterdrein der Kinder zehn. Seine kleine Menagerie Fehlte auf dem Jahrmarkt nie. Dieser arme Wimmermagen Hat heut’ allen Grund zum Klagen,
Ach: zehn Kinder zu ernähren, Das muß schon das Herz beschweren! Gestern dann, o welche Pein, Kehrt’ der Storch aufs neue ein, Ließ zurück im Wagen dort Noch zwei Kinder und flog fort. – „Zwölf der Rangen, Bär und Affen, Wie soll ich die Nahrung schaffen?“
Denket Wimmermagen trübe Mit besorgter Vaterliebe. –
Ah – er hört nun Tanzmusike, Und es zeigt sich seinem Blicke, Das dort im Hotel Zur Tonne Man sich amüsiert mit Wonne. Vor den Fenstern ist Gedränge, Wimmermagen fragt die Menge:
„Feiert Hochzeit man vielleicht, Weil man sich so lustig zeigt?“ Schnell erhielt er Antwort dann, Nachzudenken er begann, Und aus seinem großen Wagen Holt er einen Korb mit Klagen, Schleichet durch die Straßen weiter Und wird langsam wieder heiter. –
Bäckermeister Blätterteig Hat ein Herze zart und weich. Heinrich Blätterteig ist dünn, Trägt ’nen Bart am spitzen Kinn. Klein dagegen und sehr dick Ist die Jungfrau Gustchen Plick. Heute vor dem Traualtar Wurden sie ein Ehepaar.
Im Hotel Zur Tonne jetzt Bei dem Schmaus man sich ergötzt. Nach der Tafel dann das Paar Heimwärts bald verschwunden war.
Arm in Arm sie stehen hier Vor des Bäckerladens Tür. Ei – ein Korb ruht auf der Schwelle. Blätterteig der bückt sich schnelle.
„Wird wohl ein Geschenk noch sein!“ Und er trägt den Korb hinein, Nimmt den Deckel nun herunter. Ach, was strampelt da so munter?! – „Kinder sind’s, ein Zwillingspaar, Und ein Äffchen wunderbar!“
Ruft Frau Gustchen hochbeglückt, Zärtlich sie die Kinder drückt.
„Heinrich,“ sagt sie bittend dann, „Diese Mägdlein nehm’n wir an!“ – „Auch der Aff’ ist mir willkommen,“ Nickt der Heinrich weinbenommen. Und so blieb’n beim Blätterteig Kindlein, Äffchen jetzt sogleich. Niemand wußt’, woher sie kamen, Wie sie hießen wohl mit Namen,
Denn der schlaue Wimmermagen Hütet sich, dies laut zu sagen. Nur zehn Kinder hat er wieder, Weil er zwei setzt’ draußen nieder. – Jahr auf Jahr entschwand dann bald, Neun ist unser Paar nun alt. Gut entwickelt sind sie beide Zu der Pflegeeltern Freude.
Nur der Schönheit holder Reiz Fehlte ihnen beiderseits. Die durchtrieb’ne blonde Lene Hat sehr stramme, dicke Beene, Ab vom Kopfe stehn die Ohren, Hat als Nase sich erkoren Eine Gurke, wippend keck; Mundwerk auf dem rechten Fleck.
Lotte wieder war sehr eitel, Schnecken trug sie und ’nen Scheitel, Ihre Nas hat Knopfformat, Und der Mund ist lang und grad’. Doch den Affen tauft man Klops, Sein Gesicht gleicht einem Mops. Dieser Affe, dick und klein, Steckt in kurzen Höselein,
Hinten durch wie eine Schlange Ringelt sich der Schwanz, der lange. – Klops und Lotte und die Lene Machten Streiche, wenig schöne. Ihres Übermuts Ideen Werd’t ihr nun in Bildern sehen, Und in diesen Heften lesen, Was noch niemals da gewesen!
Püppchen gibt es wunderbar: Solche mit gelocktem Haar, Denen weiß die Zähne blinken Und die mit den Augen winken, Dazu sprechen, wenn man drückt, „Papa“, „Mama“, wie ’n Mensch geschickt. – Len’ und Lotte kriegten heut’ Von der Tante Thilde Kreut
Eine solche Pupp’ geschenkt, Und, wie sich wohl jeder denkt, Herrschte deshalb großer Jubel, Außerdem auch Festestrubel, Da Frau Gustchen diesen Tag Grade auch Geburtstag hat. – Lene, Lotte, weiß gekleidet, Wurden sehr von Klops beneidet,
Der als Spielzeug gerne hätt’ Ebenfalls ein Püppchen nett. – Während in dem Hause nun Alle Gäst’ sich gütlich tun An den Torten und den Kuchen,