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Ein Fluss, zehn Länder. Größtenteils reguliert, in kleinen Teilen noch wild und naturbelassen. 2845 Kilometer zwischen Schwarzwald und Schwarzem Meer. In manchen Abschnitten breit und schnell fließend, in anderen beschaulich schmal. Viel besungen, viel beschrieben.Die Donau ist mehr als ein Fluss: Sie war und ist sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Transportweg, Überbringer guter Waren, schlechter Nachrichten und umgekehrt. Sie ist Schauplatz vieler Kriege und mühsamer Friedensversuche. Gleichwohl ist die Donau ein Sehnsuchtsort. Die Autorinnen Duygu Özkan und Jutta Sommerbauer haben die zehn Donauländer bereist, mit Schiff, Bus, Bahn, Flugzeug und Pferdefuhrwerk, um Geschichten direkt vom Flussufer zusammenzutragen. Dort trafen sie Kapitäne, Fischer, Landwirte, Schriftsteller und Umweltschützer, und so unterschiedlich deren Leben am Wasser auch sind, sie alle sind Teil der Geschichte des Donauraums - über nationale Grenzen hinweg.
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Seitenzahl: 123
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Copyright © 2014 Picus Verlag Ges.m.b.H., Wien Alle Rechte vorbehalten Grafische Gestaltung: Dorothea Löcker, Wien Umschlagabbildung: © Florian Peljak Datenkonvertierung E-Book: Nakadake, Wien ISBN 978-3-7117-5207-9 Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt
Informationen über das aktuelle Programm des Picus Verlags und Veranstaltungen unterwww.picus.at
Der Nebel lenkt den Blick auf das Wesentliche. Wenn ein diesiger Schleier die Umgebung des Flusses bis zur Unkenntlichkeit verhüllt und nur das Wasser und sein Ufer sichtbar lässt, dann erscheint die Donau am klarsten. Diesen makellosen Anblick bietet der Fluss in den Wintermonaten fast durchgehend, vom Ursprung in Deutschland bis zum Delta am Schwarzen Meer. Ende des Jahres 2012 haben wir den Fluss untereinander in der Mitte geteilt und uns auf Reisen begeben, um am Ufer nach Geschichten zu suchen. Der Nebel hat sich als beharrlicher Begleiter erwiesen. Wir haben uns mit ihm angefreundet.
Die Donau ist Europas zweitlängster Fluss nach der Wolga. Sie verbindet auf ihren zweitausendachthundertfünfundvierzig Kilometern die Vergangenheit und Gegenwart von insgesamt zehn Ländern: Deutschland, Österreich, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Rumänien, Bulgarien, Republik Moldau und die Ukraine. Sie ist umgeben von einem einzigartigen Kulturraum, dem vielfältigsten der Welt. Hier waren sich Krieg und Frieden immer so nah wie siamesische Zwillinge.
Entlang des Flusses wimmelt es von Geschichten. Einige davon haben wir aufgegriffen. Es war unser Ziel, Menschen zu begleiten, die eine besondere, lebensnotwendige oder innige Beziehung zur Donau haben. Ihre Vergangenheit und ihren Alltag wollten wir in den Mittelpunkt rücken. Dabei ist unser Blick an manchen Orten vom Fluss abgedriftet, nur um ein paar Kilometer weiter zurück zum Ufer zu gelangen. Der Stromverlauf hat uns die Chronologie vorgegeben: Duygu Özkan hat den Ursprung im deutschen Schwarzwald bereist und ist der Donau bis in die kriegszerstörte Stadt Vukovar in Kroatien gefolgt. Jutta Sommerbauer hat den Fluss von der multikulturellen serbischen Region Vojvodina bis zu den abgeschnittenen Dörfern im ukrainischen Delta erkundet.
So einfach die Suche nach den Geschichten war, so herausfordernd war die Planung der Reise. Wir waren mit Schiffen, Booten, Zügen, Bussen, Taxis und Pferdefuhrwerken unterwegs, um an die bisweilen entlegenen Orte zu gelangen. Eine durchgehende Passagierschifffahrt bleibt an diesem großen europäischen Fluss bislang ein unerfüllter Traum. Insgesamt ist das Donaugebiet – für viele ein Synonym für Mitteleuropa – noch immer von Grenzen geprägt, insbesondere im unteren Abschnitt, jenem Teil Europas, der noch außerhalb der Europäischen Union liegt. Zwischen dem Ursprung und der Mündung öffnen sich viele Klüfte und Konfliktbereiche. Umweltschutz, Minderheitenrechte, Industrieprojekte, Armut und politische Instabilität sind an manchen Orten allgegenwärtig und hemmen das Zugehörigkeitsgefühl zu einem gemeinsamen Kulturraum.
Wir nehmen die Lesereise Donau wörtlich und möchten dazu einladen, den großen Fluss oder zumindest einzelne Teilabschnitte zu bereisen. Wir hoffen, dass sich diese Unternehmungen in Zukunft einfacher gestalten werden.
Wien, Dezember 2013
Die vorliegenden Reportagen sind im Rahmen des Projektes »Donautour«, das in Kooperation mit dem Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien realisiert wurde, als Artikelserie in der Presse am Sonntag erschienen. Sie wurden für dieses Buch überarbeitet, aktualisiert und um mehrere neue Texte ergänzt.
Es gibt waghalsigere Serpentinen. Aber die Idylle ist hier ganz zu Hause. Der Schwarzwald ist ein guter Gastgeber für jene, die wohltemperiertes Behagen suchen. Dabei hat sich heute der Nebel spät verzogen und eine dünne Schicht Tau auf den weitläufigen Wiesen hinterlassen. Der Weg ist aber ein gemütlicher. Es liegen keine zehn Kilometer zwischen Furtwangen und dem Gasthof Kolmenhof, wo hinter dem urig-robusten Gebäude mehrere Parkbänke stehen, ein Kinderspielplatz, und wo ein Schäferhund den Besuchern lautstark vermittelt, wer hier das Sagen hat. Zwischen dem Garten des Gasthofs und einem lichten Wald plätschert ein Rinnsal, dekoriert mit verschieden großen Steinen, wobei auf einem stattlichen, halbrunden Exemplar eine Tafel zu finden ist. »Donau-Quelle«, steht hier zu lesen, »Hier entspringt der Hauptquellfluss der Donau, die Breg, in der Höhe von 1078 m ü.d.M., 2888 km von der Donaumündung entfernt. Hundert Meter von der Wasserscheide zwischen Donau und Rhein, zwischen Schwarzem Meer und Nordsee.«
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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