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Lieben gelernt noch einmal von vorn, lesbar als poetische Heldenreise in zwölf Stationen, zeugt von Mut und Verzweiflung, von Aufbruch und Angst ebenso wie von der zärtlichen Wucht der Liebe. Es sind Begegnungen, die diese Reise prägen. Begegnungen mit den Toten wie den Lebenden, mit denen wir gemeinsam ringen. Begegnungen mit der Natur. Sei es auf Sylt mit seinen einprägsamen Landschaften wie dem Klappholttal, sei es das Meer, dessen ganz eigene Dramaturgie sich in die der Gedichttexte einschreibt. Berührend der Dialog zwischen Lyrischem Ich mit dem Wildrosen-Zaunkönig oder der Krähe, die den Wind zerteilt. Eindrücklich die Spinne im Netz, eigentliche Machthaberin der Träume. Und nicht zuletzt die Begegnung mit Trauer und Verlust, Thanatos und Eros. Denn die Heldenreise birgt Risiken und Gefahren. Wir scheitern und rappeln uns auf. Barbara Schirmacher bringt uns diesen Prozess existenziellen Ringens um Lebendigkeit und erfülltes Dasein in poetischen Bildern von vitaler Sprachkraft nahe. Ebenso, wie wir immer wieder unverhofft auftanken und Kraft schöpfen können. Denn das Wunder, unweit der Wunde, blüht mitunter ganz unscheinbar am Rand auf, wenn wir nur offen dafür sind, eben davon spricht dieser Gedichtband.
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Seitenzahl: 32
Für Noah, Hugo, Piet, Katinka und Kaya
V
ORWORT
: L
IEBESBILANZ
Lila lila humpedei
Lila lila humpedei
S
TÜRZ ENDLICH MICH IN DEINEN
K
USS
Zauberspruch
Stürz endlich mich!
Am Teich der blauen Frösche
Komm doch
Hochzeitsmorgen
Herbstkichern
S
ELBST DIE
L
EICHTLEBIGKEIT WILL IHR
B
ROT
Auf lächelnden Sohlen
Leichtlebig
Traumgepäck
Leichtigkeit
Zahlenzauber
U
NGELIEBTE
S
CHWÄCHEN KÜSSEN
Kleiner Sommer
Kurswechsel
Flugrolle
Wohin dein Hase
Entscheidende Frage
Nachdem
Herbstbereit
D
AS
S
ALZ DER
I
NSEL VERWAHREN
Sylter Labyrinth
Bericht vom Tage
Nördlich von Klappholtal
Arme Kirche St. Jürgen
Regentag auf Sylt
Auf der Dünentreppe
Nachtspaziergang
Inselpost
WindsBraut WasserHexe WildeFrau
Von Wiederkehr zu Wiederkehr
B
AUSTEINE NEU ZUSAMMENSETZEN
Fährten lesen
Mein Kind
Torffeuer
Neun Winter schon
Vogelschießen
Schüttelbilder
Wir Fünf
Kinderreim
G
LÜCKLICH WER DIE
B
ROTKRÜMEL BEKAM
– 1945
Klage
Brotkrümel
Die Pelzmütze
Z
WISCHEN
B
AUM UND
B
ORKE
Tür zu
Leseanleitung
Silvesterkarussell
Zwischen Baum und Borke
L
IEBEN GELERNT NOCH EINMAL VON VORN
...
die Liebe aber
Dunkle Schwester
Morgenübung
Sonntagvormittag bei Wittenberg
Zuflucht
Blattgestöber
St. Petri
Abendübung
Kneipengespräch
D
ER
T
RAUER
R
AUM
Wellen der Trauer
Widerruf
Oktobergrab
Ich greife ins Leere
Abschied am Bosporus
Trennung
Der Trauer
Blaues Haus 1
Blaues Haus 2
A
USGEWANDERT VON DEN
S
EEGRASWIESEN
Pantoffelmuschel
Bei Fährmannssand
Ansprache des Wildrosenkönigs
Machthaberin der Träume
Momentaufnahme mit Engeln
Am Wittenbergener Strand in Hamburg
A
UCH ICH ZERTEILE DEN
W
IND
Krähen am Morgen
Sahras Lachen
Hundert und eins
Stiller September
Hildegund Heinl
Türöffner
Ein neues Lied
Auftrag
D
ER
T
ROPF
D
IE
K
ANÜLE
D
EIN
W
ILLE
Augäpfel
Postoperativ
Unsere Krankheit
Mutterwort
D
ANKSAGUNG
Der Titel der hier vorliegenden Gedichte, „Lieben gelernt noch einmal von vorn“, gemahnt spontan an das bekannte Søren Kierkegaardsche Diktum: „Verstehen kann man das Leben rückwärts. Leben muss man es aber vorwärts.“ Verdichtet in zwölf „Stationen“ der Lebensreise, zugleich Abenteuer, denen wir uns zu stellen haben, lässt Barbara Schirmacher uns eben daran teilhaben. Und gleich das Intro, „Lila, lila humpedei“, als Präambel lesbar, enthält in nuce das ganze Spektrum zwischen der Leichtigkeit des Kinderlieds und den Tränen, dem Schattenreich, in das wir bisweilen verwiesen werden, Tod und Zärtlichkeit, Spiel und Ernst.
Im Sinne einer Definition von Erotik als grundlegend vitalisierender Kraft, die alle Dimensionen menschlichen Seins gleichermaßen durchdringt, mag der Leser den vorliegenden Gedichten einen grundlegend erotischen Tenor bescheinigen, der so manchem der hier versammelten Texte ihre elektrisierende Energie verleiht. Eine Schwingung des Begehrens in gebührender Distanz zum Begehrten – dem lebendigen authentischen Leben, um das hier facettenreich gerungen wird.
Dementsprechend verweist bereits jeweils der Titel der Stationen darauf: von „Stürz endlich mich in deinen Kuss“, über „Selbst Leichtlebigkeit will ihr Brot“, „Zwischen Baum und Borke“, „Der Trauer Raum“, „Auch ich zerteile den Wind“ bis zum nüchtern-ironischen „Der Tropf Die Kanüle Dein Wille“ – um nur einige exemplarisch ins Feld zu führen. Kurz, ein komplexes poetisches Gewirk. Und immer wieder betreten wir Neuland, in dem die alten Parameter ihre Gültigkeit verloren haben und das