Lieblingsplätze Nordsee Niedersachsen - Joachim Beckmann - E-Book

Lieblingsplätze Nordsee Niedersachsen E-Book

Joachim Beckmann

0,0

  • Herausgeber: GMEINER
  • Kategorie: Lebensstil
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2023
Beschreibung

Eine Meeresbrise weht vom Cuxland über den Jadebusen bis nach Ostfriesland. Deiche und Wiesen, Siele und die See färben die Küste und die Inseln in ein zauberhaftes Grün und Blau. Atmen Sie durch und tauchen Sie ein ins Vergnügen an der Nordsee Niedersachsens! Begegnen Sie in Cuxhaven der „Alten Liebe“, schippern Sie an der Wurster Nordseeküste mit dem Kutter hinaus und steigen Sie in Bremerhaven auf Container. Spüren Sie in der Wesermarsch das Watt unter den Füßen oder planschen Sie mit den Kindern nach Herzenslust. Gönnen Sie sich eine friesisch-herbe Abkühlung, treffen Sie in Emden die Ottifanten und lassen Sie bei einer Tasse Tee einfach die Zeit vorbeiziehen …

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Seitenzahl: 141

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Lieblingsplätze Nordsee Niedersachsen

Beckmann / Diers / Manski / Mosler

Impressum

Die Autorinnen, Autoren und der Verlag haben alle Informationen geprüft. Gleichwohl ändern sich Gegebenheiten, daher erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Möchten Sie ein Feedback geben, senden Sie dies gerne an: [email protected]

Aus Gründen der Lesbarkeit und Sprachästhetik wird in diesem Buch das generische Maskulinum verwendet. Mit der grammatischen Form sind ausdrücklich weibliche sowie alle anderen Geschlechtsidentitäten mit berücksichtigt, insofern dies durch die Aussage geboten ist.

Alle Seitenangaben in diesem Buch beziehen sich auf die Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe.

Besuchen Sie uns im Internet:

www.gmeiner-verlag.de

1. Auflage 2023

© 2023 – Gmeiner-Verlag GmbH

Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch

Telefon 07575/2095-0

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten

Lektorat/Redaktion: Ricarda Dück

Herstellung: Julia Franze

E-Book: Mirjam Hecht

Bildbearbeitung/Umschlaggestaltung: Susanne Lutz unter Verwendung der Illustrationen von © SylwiaNowik, SimpleLine, jan stopka, eyewave, Instantly, SG- Design, aliaksei_7799, anastasiadeshko – stock.adobe.com; © Susanne Lutz

ISBN 978-3-8392-7448-4

Inhalt

Impressum

Cuxhaven bis Bremerhaven

 1 Zeitzeuge

Cuxhaven: Seezeichen Kugelbake in Döse

  2 Seefahrtsromantik am großen Strom

Cuxhaven: Bollwerk Alte Liebe

  3 Der gefährlichste Job der Welt

Cuxhaven: Wrack- und Fischereimuseum Windstärke 10

  4 Vom Amerika-Bahnhof ins neue Leben

Cuxhaven: Hapag-Halle am Kai Steubenhöft

  5 Die beste Sicht

Cuxhaven: Restaurant Seeterrassen

  6 Der Wald an der Küste

Cuxhaven: Sahlenburger Strand

  7 Naturparadies mit großen Weidetieren

Cuxhaven: Naturschutzgebiet Cuxhavener Küstenheiden

  8 Wo das maritime Herz höher schlägt

Wurster Nordseeküste: Kutterhafen Spieka-Neufeld

  9 Der Traum vom Fliegen

Wurster Nordseeküste: Luftschiffmuseum Aeronauticum in Nordholz

  10 Ein Stück Kindheit im Cuxland

Wurster Nordseeküste: Midlumer Mühle

  11 An den neuen Platz gezogen

Wurster Nordseeküste: Leuchtturm Obereversand in Dorum-Neufeld

  12 »Kenn nich dieken will, mut wieken«

Wurster Nordseeküste: Deichmuseum Land Wursten in Dorum

  13 Alpakas auf den Wurster Weiden

Wurster Nordseeküste: Herr-Hof mit Café in Misselwarden

  14 »Uns lütt Leben«

Wurster Nordseeküste: Museumsinsel Wremen

  15 Abstecher in Urzeiten

Geestland: Pipinsburg und Vorgeschichtspfad in Sievern

  16 Die Kirche am Deich

Geestland: Ochsenturm in Imsum

  17 Wahrzeichen an der Wasserseite

Bremerhaven: Sightseeing mit der Fähre

  18 Freizeitvielfalt auf den Punkt

Bremerhaven: Havenwelten mit Auswandererhaus und Klimahaus

  19 Aug in Aug mit einem Eisbären

Bremerhaven: Zoo am Meer

  20 Dicke Pötte von oben beobachten

Bremerhaven: Container-Aussichtsturm

  21 Die letzte Kneipe vor New York

Bremerhaven: Gaststätte Treffpunkt Kaiserhafen

Wesermarsch mit Butjadingen

  22 Zwölf Minuten auf großer Fahrt!

Nordenham: Weserfähre von Blexen nach Bremerhaven

  23 Ein Missionar im Ort des Blitzes

Nordenham: St.-Hippolyt-Kirche in Blexen

  24 Klönschnack bei Obst und Gemüse

Nordenham: Wochenmarkt auf dem Marktplatz

  25 Mit einem Freibeuter schwimmen

Nordenham: Freizeitbad Störtebeker in Atens

  26 Eine Zeitreise unternehmen

Nordenham: Historisches Kaufhaus in Abbehausen

  27 Friesenhäuptling kennenlernen

Nordenham: Butjenter Brauhaus in Abbehausen

  28 Beste Qualität für alle

Nordenham: Landhaus Tettens

  29 Den Tiden ein Schnippchen schlagen

Butjadingen: Nordsee-Lagune in Burhave

  30 Durch bunte Bälle toben

Butjadingen: Spielscheune Butjadingen in Burhave

  31 Fangfrische Krabben kaufen

Butjadingen: Kutterhafen Fedderwardersiel

  32 Dem Knistern des Watts lauschen

Butjadingen: Nationalpark-Haus Museum Fedderwardersiel

  33 Den Wandel einer Salzwiese erleben

Butjadingen: Naturerlebnispfad Langwarder Groden

  34 Friesische Zeremonie kennenlernen

Butjadingen: Wein- und Teekontor mit Teestube in Langwarden

  35 In luftiger Höhe kraxeln

Butjadingen: Baumklettergarten KiG in Mitteldeich

  36 Die Nordsee von oben bestaunen

Butjadingen: Aussichtsleuchtturm Oberfeuer Preußeneck in Eckwarderhörne

  37 Auf dem Meeresboden wandern

Butjadingen: Wattführung vor Eckwarderhörne

  38 Alt schafft Raum für Neues

Stadland: Kulturzentrum Seefelder Mühle

  39 Das Moor hat viele Gesichter

Jade: Schwimmendes Moor Sehestedt

  40 Vom Wasser aus entdecken

Jade: Kanu-Verleih Jade in Wapelersiel

  41 Unterm Sternenhimmel übernachten

Varel: Schlafstrandkörbe in Dangast

  42 Wattenmeer bei Friesentee

Varel: Kurhaus Dangast

Friesland mit Wilhelmshaven

  43 Abtauchen in die Geschichte

Wilhelmshaven: Deutsches Marinemuseum

  44 Sich wie ein Deicharbeiter fühlen

Wilhelmshaven: Küstenmuseum Wilhelmshaven

  45 Lieblingsplatz mit Flair

Wilhelmshaven: MORGÆN Café

  46 Europa ist hier zu Hause

Jever: Schlossmuseum

  47 Weiches Wasser krönt den Geschmack

Jever: Brauereimuseum

  48 Bei Familien hoch im Kurs

Wangerland: Küstenbadeort Hooksiel

  49 Die Frau aus dem Meer

Wangerland: Das Minsener Seewiefken

  50 Erkundung vom Wasser aus

Wittmund: Carolinensiel-Harlesiel

  51 Im Brötchen hat alles Platz

Wittmund: Küstenräucherei Albrecht in Carolinensiel

  52 Ein romantisches Hafengemälde

Neuharlingersiel: Rund um den Hafen

  53 Hier steht die ganze »Herrlichkeit«

Dornum: Wasserschloss Norderburg

  54 Garten der sprechenden Bänke

Lütetsburg: Schlosspark

  55 Symphonie aus Backstein

Norden: Ludgerikirche

  56 Am Scharnier zu zwei Inseln

Norden: Norddeich-Mole

  57 Fischer- und Künstlerdorf

Krummhörn: Greetsiel

  58 Rot-gelb geringelt seit 1973

Krummhörn: Leuchtturm in Pilsum

  59 Ein Dorf wie im Bilderbuch

Krummhörn: Rysum

  60 Das Rüsselheim Ostfrieslands

Emden: Von den Ottifanten zum Hafen

  61 Viele Antworten, neue Fragen

Emden: Ostfriesisches Landesmuseum Emden

  62 Museum mit Malschule für alle

Emden: Kunsthalle

Friesische Inseln

  63 Wo der Urlaub Gefühl bekommt

Borkum: Südstrand

  64 Er steht für Vieles

Borkum: Alter Leuchtturm und Walfängerfriedhof

  65 Anfassen oder lieber nicht?

Borkum: Nordsee Aquarium Borkum

  66 Auf zur Landpartie

Borkum: Café-Restaurant Ostland

  67 Ein Traum aus Sand und Meer

Juist: Billriff

  68 Hand in Hand mit der Natur

Juist: Hammersee

  69 Kuschelig und warm

Juist: Lütje Teehuus

  70 Wo die Bäume Gesichter haben

Juist: Otto-Leege-Naturschutz-Lehrpfad

  71 Den Männern heimleuchten

Norderney: Am Kap

  72 Fliegen wie die Kornweihe

Norderney: Wattenmeer Besucherzentrum Watt Welten

  73 Konzert, Kabarett und Kino

Norderney: Kurtheater Norderney

  74 Die einzige auf den Inseln

Norderney: Restaurant Zur Mühle

  75 Da lacht der Pottwal

Baltrum: Platz des Himmlischen Friesen

  76 Wehmütige Blicke nach Norderney

Baltrum: Aussichtsplatz am Westkopf

  77 Stoff zum Plaudern

Baltrum: Kajak-Verleih

  78 »Dat knackert un knistert«

Baltrum: Café Kluntje

  79 Vom Allerfeinsten

Langeoog: Bade- und Burgenstrand

  80 Endlich mal richtig Farbe!

Langeoog: Bunte Buden

  81 Leckere Dickmilch mit Sanddorn 

Langeoog: Ostende Meierei

  82 Erster Stopp: Damenpad

Spiekeroog: Bahnhof Pferdebahn

  83 Das volle Vergnügen

Spiekeroog: Badestrand

  84 Gerüstet für die Sturmflut

Spiekeroog: Altes Inselhaus

  85 Einst ein tidefreier Hafen

Wangerooge: Oststeert

  86 Ein Hafen für Strandurlauber

Wangerooge: Am Café Pudding

  87 Silbern glitzert das Watt

Wangerooge: Westturm

Karte

Textverzeichnis

Bildverzeichnis

Cuxhaven bis Bremerhaven

 1 Zeitzeuge

Cuxhaven: Seezeichen Kugelbake in Döse

Wo kann ein Buch über das Cuxland beginnen? Da gibt es nur einen Ort: die Kugelbake. Lassen Sie Ihr Auto am Parkplatz beim Fort Kugelbake stehen und folgen Sie dem Weg über die Rampe auf den Seedeich und zur schönsten Aussicht auf die Elbmündung. Links liegt der Sandstrand Döses, rechts der Grünstrand der Grimmershörnbucht und vor Ihnen das Meer. Kein Tag ist hier wie der andere. Die Sonne, der Wellenschlag, der Wind, die Wolken und Gezeiten – das alles macht den Moment einzigartig. Jetzt ist es nur noch ein kurzer Weg zum Strand und entlang des Plattenweges zur Kugelbake. Sie markiert den nördlichsten Punkt Niedersachsens, wo die Unterelbe endet. Der Fluss setzt seinen Weg nun als Außenelbe zwischen den Sänden des Wattenmeers fort.

Die Kugelbake hat ihre Existenz vor allem der Hartnäckigkeit von Kapitän Spanninger zu verdanken. Wahrscheinlich im Jahre 1703 wurde die erste Bake als Seezeichen für die Schiffer gebaut. Allerdings rissen schon die nächsten Sturmfluten weite Landflächen und die erste Bake ins Meer. Der Hamburger Senat entschloss sich, größere Uferschutzmaßnahmen in Auftrag zu geben, die Leitung dieser Uferschutzarbeiten übernahm Kapitän Spanninger. Um einen weiteren Landverlust zu verhindern, ließ er bestimmte Punkte an Cuxhavens Seeseite stark befestigen. Das Meer sollte, unter anderem an der Kugelbake, aufgehalten werden. Spanningers Bemühungen waren erfolgreich.

Über die Jahrhunderte war die Kugelbake immer wieder durch Sturmfluten und Eisgang gefährdet. Für eine wachsende Anzahl von Badegästen galt es als »modern«, einen Spaziergang zu dem Seezeichen zu machen. Im Jahre 1924 wurde die heutige Kugelbake gebaut. Ihre Funktion als Seezeichen hat sie jedoch längst verloren. Dafür wurde sie zur Visitenkarte für eine ganze Region.

Ganz in der Nähe des Seezeichens liegt das Fort Kugelbake. Während einer Führung können Sie hier das Leben der Soldaten in der Marinefestung kennenlernen.

1

Kugelbake

Am Döser Seedeich

27476 Cuxhaven

 

Cux Tourismus GmbH Döse

Heinrich-Grube-Weg 2

27476 Cuxhaven

04721 47081

www.doese.de

  2 Seefahrtsromantik am großen Strom

Cuxhaven: Bollwerk Alte Liebe

Ein ganz besonderer Lieblingsplatz im Cuxland ist für mich die Alte Liebe. Das zweistöckige Bollwerk an der seeseitigen Einfahrt zu Cuxhavens Altem Hafen ist ein Touristenmagnet. Die Nähe zu den vorbeiziehenden Frachtern, Tankern oder Passagierschiffen vermittelt einen Hauch von großer, weiter Welt, die Schiffsansagen mit ihren Informationen über Heimathafen, Ladung und Reederei sind sehr beliebt bei Einheimischen und Gästen.

Ein ganzes Ensemble maritimer Denkmäler reiht sich bei der Alten Liebe aneinander. Auf einem Spaziergang von der Deichstraße kommend, stoßen Sie zuerst auf den alten Leuchtturm, dessen Backsteinhaut das 200 Jahre alte Denkmal zu einem weithin sichtbaren Erkennungszeichen macht. Als Leuchtturm schon vor Jahren außer Dienst gestellt, ist er heute im Privatbesitz. Ein wenig dahinter zeigt der Semaphor mit seinen Ketten und Zeigern Windstärke und Windrichtung auf Borkum und Helgoland an. Vom Oberdeck der Alten Liebe ist in Richtung Osten das Steubenhöft mit der Hapag-Halle zu sehen, weiter landeinwärts liegen die Fischhallen. Im Alten Hafen bewegen sich die Ausflugsschiffe in der Dünung auf und ab. Von hier aus geht es zur Hafenrundfahrt, nach Neuwerk oder zu den Seehundbänken.

Allein der Name »Alte Liebe« hat Anlass für allerlei Spekulationen gegeben. Haben hier die Seemannsfrauen ihren Männern bei der Ausfahrt ein letztes Mal zugewunken? Oder ist am weltbekannte Bollwerk so manche Träne geflossen, wenn der Mann nicht zu seiner Liebsten zurückkehrte? Der wahrscheinlichste Ursprung der Bezeichnung ist weitaus pragmatischer. Beim Bau wurden einige ältere Schiffe versenkt, um die Rammarbeiten zu erleichtern. Eines dieser Schiffe soll »Olivia« geheißen haben. Daraus wurde vermutlich durch die Umformung in Platt »Ol Leev« und durch die Rückübersetzung ins Hochdeutsche schließlich »Alte Liebe«.

Als eine Art schwimmender Leuchtturm diente das Feuerschiff Elbe 1. den in die Elbmündung einfahrenden Seeleuten als Orientierungspunkt. Heute können Gäste das Schiff besichtigen und darauf Törns unternehmen.

2

Alte Liebe

Bei der Alten Liebe

27472 Cuxhaven

04721 6981530

www.schiffsansagedienst-cuxhaven.de

 

Feuerschiff Elbe 1

Eberhard Hewicker

04721 4243820

www.elbe-1.de

  3 Der gefährlichste Job der Welt

Cuxhaven: Wrack- und Fischereimuseum Windstärke 10

»Die Deutsche Bucht ist ein ziemlich gefährliches Revier. In diesem Museum kann man verstehen lernen, warum Seefahrt so gefährlich ist.« Die Direktorin des Cuxhavener Museums Windstärke 10 erläutert weiter: »In der Deutschen Bucht kommen die verschiedensten Umstände zusammen. Zum Beispiel der starke Schiffsverkehr auf Elbe und Weser, der durch die Schiffe von und zum Nord-Ostsee-Kanal noch gesteigert wird. Oder der Wechsel von Ebbe und Flut, der nicht nur für starke Strömungen sorgt, sondern die Sände an der Fahrrinne freilegt und verbirgt. Dazu kommt die unter Seefahrern wegen ihres speziellen Seegangs gefürchtete Nordsee und die Unbilden des Wetters.«

Das heutige Museum ist die Zusammenführung zweier bestehender Sammlungen. Im Eigentum der Stadt Cuxhaven befanden sich bereits die Exponate des ehemaligen Wrackmuseums. Nachdem das Gebäude des Wrackmuseums stark renovierungsbedürftig geworden war, entstand der Plan, das ehrenamtlich betriebene Fischereimuseum mit dem Wrackmuseum zusammenzuführen. Räume fanden sich in den ehemaligen Fischpackhallen VII und VIII. Und so konnte im Dezember 2013 die Eröffnung des neuen Museums gefeiert werden.

Windstärke 10 zeigt seinen Gästen die Extreme der Seefahrt. Betrachten Sie in der Ausstellung die Reste des Fischewers Wilhelmine, der 1886 auf dem Medemsand auflief und nach und nach vom Sand verschlungen wurde. Hören Sie die Funksprüche von Bord des gestrandeten Frachters Luise Leonhardt. Oder erahnen Sie die Stärke des Wellenganges durch die Orkan-Bilder vom Nordatlantik. Gelegentlich erzählen die Mitglieder des Fördervereins Schifffahrtsgeschichte Cuxhaven vom Leben und der harten Arbeit an Bord eines Fischdampfers. Denn die Arbeit eines Fischers im Nordatlantik war über Jahrzehnte der gefährlichste Job der Welt.

Von der Ohlroggestraße ist es nicht weit bis in den Fischereihafen. Folgen Sie der Beschilderung »Fischmeile« und lernen Sie Neues über Fisch und seine Verarbeitung.

3

Wrack- und Fischereimuseum Windstärke 10

Ohlroggestraße 1

27472 Cuxhaven

04721 70070850

www.windstaerke10.net

 

Fischereihafen Cuxhaven

27472 Cuxhaven

www.afh-cuxhaven.de

  4 Vom Amerika-Bahnhof ins neue Leben

Cuxhaven: Hapag-Halle am Kai Steubenhöft

Cuxhaven war schon im 19. Jahrhundert ein Auswandererhafen. Vor allem die Schiffe der Hapag-Reederei trugen von hier aus die Menschen ihrer neuen Heimat entgegen. Unter der Leitung von Albert Ballin behauptete die Hapag jahrzehntelang ihren ersten Rang unter den Schifffahrtslinien der Welt.

Zunächst waren die Hapag-Schiffe von Hamburg-Veddel aus nach Amerika gestartet. Wegen der schwierigen Route über die Niederelbe und der wachsenden Anzahl der Auswanderer mussten andere Abfahrtshäfen gefunden werden. Als die Bahnlinie zur Elbmündung fertiggestellt war, bot sich Cuxhaven als idealer Einschiffungsort an. Um den Transport zu den Schiffen zu vereinfachen und die Auswanderer für einige Stunden sicher unterbringen zu können, wurde der Plan zum Bau der Hapag-Halle gefasst. 1902 vollendet, gab es einen direkten Anschluss zu den Gleisen nach Hamburg. In den Sälen – dem Kuppelsaal für die 1. und 2. Klasse und dem Hanseatensaal für die Zwischendeckspassagiere – warteten die Auswanderer auf ihre Abfertigung. Durch die Zollhalle und den gedeckten Gang war der Weg zum Steubenhöft, dem Anlegeplatz der Schiffe, nicht mehr weit. Ungefähr 60.000 Menschen sollen über Cuxhaven nach Amerika aufgebrochen oder von dort eingereist sein.

Für die Cuxhavener ist die repräsentative Hapag-Halle ein Symbol für längst vergangene Schifffahrtsromantik. In den 50er- und 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts fuhren noch Kreuzfahrtschiffe vom Steubenhöft ab. Heute wird er nur noch durch den Elb-Link belebt. Die Einschiffung der Kreuzfahrttouristen hat hingegen schon lange Hamburg übernommen. Ein Verein kümmert sich inzwischen um die Erhaltung der Halle. Eine Ausstellung lässt den Besucher ein wenig in die Zeit zurückblicken, als Cuxhaven noch ein gefragter Hafen für Auswanderer und Reisende war.

Fisch direkt dort essen, wo er verarbeitet wird? Schauen Sie mal bei der Kleinen Fischkiste an der Fischmeile vorbei.

4

Hapag-Halle

Albert-Ballin-Platz

27472 Cuxhaven

www.hapaghalle-cuxhaven.de

 

Kleine Fischkiste

Niedersachsenstraße 1

27472 Cuxhaven

04721 22715,

www.kleine-fischkiste.de

  5 Die beste Sicht

Cuxhaven: RestaurantSeeterrassen

»Welches Restaurant würden Sie mir empfehlen?« Jeder Cuxhavener kennt diese Frage. Meist wird sie von einem Kurgast gestellt, und es gibt natürlich so viele Antworten wie Restaurants in Cuxhaven.

Mein Tipp ist das Restaurant Seeterrassen am Seedeich. Schon die Form des Gebäudes lässt an ein Kreuzfahrtschiff mit seinen typischen hohen Aufbauten denken; in seinem Bug liegt das Restaurant. Die Inneneinrichtung mit ihren Relings und Masten unterstützt das maritime Flair. Alles ist in hellem Holz gehalten und die großen Fenster bieten einen herrlichen Ausblick auf die Landschaft ringsum. Es kann kaum einen besseren Platz geben, um die Köstlichkeiten aus Land und Meer zu genießen.

Im Blick hat man dabei unter anderem die Grimmershörnbucht. Sie ist gewissermaßen die gute Stube der Cuxhavener. Dort am Grünstrand kann man in eigenen oder gemieteten Strandkörben ein wenig die Seele baumeln lassen und trägt anschließend nicht einmal den Sand mit ins Haus. Im Sommer lädt die Bucht zum Schwimmen ein – das Wasser ist bereits nach wenigen Metern tief genug dazu. Gleich daneben am Anleger des Jachtklubs können Sie das bunte Gewirr aus Masten, Segeln und Tauen beobachten. Hier liegt auch die Anneliese Kramer, der Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Mit seiner erfahrenen Besatzung und der schnellen Maschine hat er schon manchem Seemann das Leben gerettet. Auch der Fährhafen ist von den Seeterrassen aus zu erkennen. Er war ursprünglich als Hafen für die Fähren nach Schleswig-Holstein, England und Norwegen geplant und gebaut worden. Inzwischen sticht hier die schnittige Helgolandfähre in See. Bei einer guten Mahlzeit in den Seeterrassen lässt sich der Ausflug zur Nordseeinsel demnach besonders gut planen.

Nicht immer muss es gleich ein Restaurantbesuch sein. Im Bierlokal Sturmflut, gleich im Fährhafen, gibt es ein gepflegtes Bier und Köstlichkeiten für den kleinen Hunger.

5

Restaurant Seeterrassen

Am Seedeich 38

27472 Cuxhaven

04721 37700

www.seeterrassen-cuxhaven.de

 

Bierlokal Sturmflut

Am Fährhafen 4

27472 Cuxhaven

04721 6986170

www.sturmflut-cux.de

  6 Der Wald an der Küste

Cuxhaven: Sahlenburger Strand

Gleich in mehrfacher Hinsicht ist die Küste bei Sahlenburg etwas Besonderes. Der Sahlenburger Strand ist der einzige Sandstrand in Cuxhaven, an dem Hunde auf weiten Abschnitten erlaubt sind. Die Nähe zum Pferdesportdorf Holte-Spangen sorgt dafür, dass manchmal sogar Reiter auf ihren Ausritten vorbeikommen. Entlang der Seeseite zieht sich eine leicht erhöhte Promenade, die zum Flanieren einlädt. Hier liegen die beliebtesten Restaurants und Cafés des Ortsteils. Auf der gesamten Länge der Promenade sind immer wieder Ruhebänke aufgestellt, die eine besonders schöne Sicht über das Watt auf die Insel Neuwerk freigeben. Vor allem wenn die Sonne untergeht, sind die Bänke an der Seeseite sehr beliebt. Minutenlang bewegt sich die Sonne kaum merklich auf den Horizont zu, um dann ganz plötzlich zu verschwinden.

In direkter Nähe, am Turm der DLRG, fahren die Wattwagen nach Neuwerk ab. Ein Wattwagen ist eine typische Cuxhavener Erfindung. Mit diesem erhöhten Pferdewagen können sich Gäste durch das Watt und die Priele nach Neuwerk kutschieren lassen. Gleich um die Ecke lockt zudem das neue Wattenmeer-Besucherzentrum, eine Naturkundeausstellung, in der viel Wert auf Interaktion, Ausprobieren und Mitmachen gelegt wird.

Am äußersten südlichen Ende der Promenade liegt das Kite-Surfer-Eldorado Cuxhavens. Wo sich heute das Restaurant Kliff befindet, stand früher der Marineturm. Dort hat sich Joachim Ringelnatz seinen Künstlernamen erdacht.

Die eigentliche Attraktion Sahlenburgs ist der Wernerwald. Er ist künstlich angelegt und liegt nahezu direkt an der Küste. Auf den Geesthügeln des Waldes eröffnen sich vielseitige Ausblicke auf das Meer. Weiter südlich gelangt man in das Naturschutzgebiet Cuxhavener Küstenheiden.

Das Waldfreibad Sahlenburg bietet nicht nur tideunabhängige Bademöglichkeiten, sondern auf der Showbühne vor dem Eingang auch Musik und Tanz.

6

Sahlenburger Strand

Am Sahlenburger Strand

27476 Cuxhaven

 

Waldfreibad Sahlenburg

Wernerwaldstraße 20

27476 Cuxhaven

04721 446466

www.nordseeheilbad-cuxhaven.de

  7 Naturparadies mit großen Weidetieren

Cuxhaven: Naturschutzgebiet Cuxhavener Küstenheiden

Eine Attraktion abseits vom Strand und doch in Meeresnähe rückt immer mehr in das Bewusstsein der Gäste in Cuxhaven: die Küstenheiden. Wo früher Panzer die Heide umwühlten und Jeeps über die Waldwege rasten, prägen heute Koniks, Heckrinder und Wisente das Bild. Mit etwas Glück kann man in der Nähe der Straße einen Schäfer mit seiner Herde sehen. Ein idyllisches Stück Landschaft, wie es sogar in der Lüneburger Heide kaum ein schöneres gibt.