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Studienarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Philosophie - Epochenübergreifende Abhandlungen, Note: 1,0, Universität Münster (Katholisch-Theologische Fakultät - Seminar für Philosophische Grundfragen der Theologie), Veranstaltung: Seminar: „Der ‚ganze‘ Wittgenstein“, Sprache: Deutsch, Abstract: Gegenstand dieser Arbeit ist die Darstellung des Begriffs der „Analogie“ in den späten Werken, d.h. in den beiden Summen des heiligen Thomas von Aquin, um ihn dann anschließend dem Begriff der „Familienähnlichkeit“ bei Ludwig Wittgenstein zum Vergleich gegenüberzustellen. Wie sich zeigt, handelt es sich hierbei um eine aufschlussreiche Begegnung der beiden großen philosophischen Denker in ihren Analogie-Konzeptionen. „Analogie“ ist ein aus dem Griechischen stammender Bergriff, der lateinisch mit „proportio“ (später als Fremdwort dann auch mit „analogia“) wiedergegeben wird. Er bedeutet soviel wie „Ähnlichkeit“, „Entsprechung“, „Verhältnis“ . Mit Hilfe der Analogie ist Erkenntnis möglich, indem ein Seiendes nach seinem Verhältnis zu einem anderen erfasst wird; es wird durch Vergleich erschlossen oder zumindest verdeutlicht, z.B. der Läufer war schnell wie ein Pfeil, das Auge verhält sich zum Körper wie der Verstand zur Seele. Voraussetzung hierbei ist jedoch, dass eines der Analogate (Träger eines analogen Verhältnisses) bekannter ist als das andere, und dass zwischen beiden zugleich Identität und Differenz besteht, denn ohne Identität bestünde keine Vergleichsmöglichkeit, ohne Differenz brächte der Vergleich nur eine Wiederholung ohne neuen Aufschluss (Tautologie). Bei der Analogie handelt es sich also um eine „Differenz-Identität“ ; die Analogielehre wurde, wie im folgenden noch dargestellt wird, in der Scholastik vor allem für die Gotteserkenntnis weiterentwickelt.
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