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Einst war Lukas Schmidt nur ein ganz normaler Polizist in der Stadt München. Doch dann, in einem speziellen Fall geriet er in Berührung mit dem Paranormalen, dem abgrundtief Bösen. Seitdem kämpft er als Ritter des Lichts im Auftrag des Guten, gegen die Mächte der Finsternis, der Hölle und all ihren Dämonen. Es ist sein Schicksal... Mit seinem besten Freund Ben als Köder wird Lukas Schmidt in eine gefährliche Falle getrieben. Können er und Ben aus der Grube des Schlangenfürsten entkommen und welche Rolle spielt Bens Tochter in diesem teuflischen Spiel? Eine wahrlich haarsträubende Episode...
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Seitenzahl: 50
666 Jahre danach
Earl ist ein britischer Adelstitel, der dem deutschen Graf entspricht. Grafen außerhalb der britischen Inseln bezeichnet man im Englischen als Count. Die weibliche Form zu Earl wie auch zu Count– ist Countess.
Der Begriff Earl entstand aus dem dänischen Jarl und wurde seit der Eroberung Englands durch den anglo-skandinavischen König Knut im Jahr 1016 statt des bis dahin gebräuchlichen sächsischen Ealdorman angenommen. Er bezeichnete bis um die Mitte des 14. Jahrhunderts die höchste Stufe des englischen Adels.
England, Hochmittelalter, genauer im Jahr 1329 auf Chaworth Castle.
Es war kalt auf der Burg. Der Wind pfiff durch Fenster und Türen und verschonte auch jede noch so kleine Ritze nicht. Kerzen waren bei diesem Sturm schon lange nicht mehr zu gebrauchen, so dass nur sehr wenige Öllämpchen die Räume erhellten. Das Lampenöl war teuer geworden, da der Weg durch die Berge kaum mehr möglich war und nur ein paar wagemutige Händler oder sollte man sie besser als wirr bezeichnen den Weg nach Chaworth Castle auf sich nahmen. Schnee hatte die Straßen nahezu unpassierbar gemacht und die meisten Bewohner der Burg hatten schon längst ihre Winterquartiere unten im Dorf bezogen. Bald schon würden sie hier oben im Dunklen sitzen müssen.
Nur ein kleiner Teil der Dienerschaft und der Burgherr selbst, Richard Chaworth der Earl of Herefordshire, einer Grafschaft in der Region West Midlands in England.
hatten selbst hatten Stellung gehalten. Der Earl war alt geworden und mit dem Alter kam zunehmend Schwäche und Gebrechlichkeit
und so hatte Richard Chaworth seine Aufgaben und Kompetenzen als der Earl of Hereforshire schon vor Jahren an seinen ältesten Sohn Georg übergeben. Ein Fehler wie sich herausstellte, den Georg sollte sich zum Tyrannen wandeln, der stets nur sein eigenes Wohl im Sinn hatte.
Sein anderer Sohn Beau hatte die Burg schon vor vielen Wintern verlassen und wollte in der weiten Welt sein Glück suchen.
Der alte Chaworth hatte sein ganzes Leben auf der stolzen Burg verbracht und wollte seine letzten Tage nicht in einem Haus im Dorf, fern seiner Heimstätte verbringen. Ein paar Mägde, die Köchin und der Butler des Earls brachten es nicht übers Herz den Alten alleine zu lassen oder ihn wie sein Sohn Georg zum Umzug ins Dorf zu zwingen, so dass sie sich dazu entschlossen mit ihm in der Burg zu verweilen. Würde die Kälte weiter anhalten würden sie diese wohlgemeinte Geste aber bald bereuen müssen.
Der Mond war schon aufgegangen als man drei Schläge gegen das Burgtor vernahm. Der Butler öffnete es verwundert; denn er trug bereits sein Nachtgewand und wollte sich eben zum Schlafen niederlegen. Vor der Türe stand eine in schwarz gekleidete Gestalt. Sie war in einen weiten Umhang gehüllt.
In der Hand hatte der Fremde einen kleinen Zettel, den er wortlos dem Butler überreichte. Ein kleiner Blick auf den Zettel genügte, dass der Butler den Fremden einließ und schnell die Tür hinter ihm schloss, da das gezeigte Papier im Namen des jüngeren Sohnes des Earls verfasst worden war.
Er beeilte sich den Earl zu wecken und kam mit ihm kurze Zeit später in den großen Saal, in dem es sich der Fremde inzwischen auf einem Sessel gemütlich gemacht hatte.
Erst als der Graf persönlich vor ihm stand zog er die Kapuze seines Mantels zurück und zum Vorschein kam – eine Frau. „Dich also hat mein Sohn Beau durch die Berge geschickt“, fragte der Graf misstrauisch, „und dazu noch ganz allein?“
Er zog eine Augenbraue hoch, stolzierte um die Frau herum und begutachtete sie von allen Seiten. Sie war groß, schlank und ein wenig zu muskulös für seinen Geschmack. Sie trug ihr dunkles langes Haar zu einem geflochtenen Zopf. Ihre Kleidung bestand aus einem Leinenhemd, einer Hose aus braunem Leder und schweren Stiefeln. Sie hatte einen breiten Gürtel um ihre Hüften geschwungen, an dessen Seite ein kleiner Dolch und ein Schwert festgebunden waren.
„Ja, Beau hat mich geschickt um dir ein Kleinod zu bringen, dass du verstecken musst. Es ist in meinem Land nicht mehr sicher. Ich habe mich auf den weiten Weg gemacht, da Beau uns deine Hilfe zugesichert hat. Beau wollte sich den Gefahren der Reise nicht aussetzen aus diesem Grunde habe ich mich allein hier her begeben...“
„Das klingt aber so gar nicht nach meinem Sohn“, warf der alte Earl ein, “eine Frau alleine loszuschicken und das noch bei dieser klirrenden Kälte, bei allen Heiligen!“
„Seid gnädig mit ihm, My Lord“, meinte die Fremde, „Beau wurde kürzlich verwundet, als wir in einen tückischen Hinterhalt von etlichen Wegelagerern gerieten und leidet noch immer unter starken Fieber...“
„Ooh diese Halunken“, entrüstete sich der betagte Earl of Herefordshire, „möge Gott selbst sie strafen!“
„Wie auch immer, ich brach auf eigenen Antrieb und ließ ihm die Nachricht zurück, sobald er wieder bei Kräften sei, nachzukommen. Leider habe ich mein treues Pferd auf der Reise verloren. Die Strapazen und die Strapazen dieser nicht überlebt. Ich selbst bin schon seit Monaten unterwegs.“
„Meine Güte! Sagt von woher bracht Ihr auf?“
„Aus dem westlichen Spanien, werter Herr. Ihr Sohn Beau und ich trafen uns dort in einer Taverne...“
„Ich verstehe“, nickte Richard Chaworth wohl wissend, „doch nun sagt mir euren Namen und in welcher Beziehung stehst du zu meinem Sohn?
„Noch sind ihr Sohn und ich lediglich Bekannte aus zahlreichen Handelsbeziehungen“, erklärte die Schöne noch immer Unbekannte, „jedoch werden wir euch, beim Eintreffen Beaus, in gnädigster Weise um euren Segen bitten.“
„Sehr schön. Nochmal seid willkommen! An nichts soll euch mangeln“, freute sich der Earl, „aber
bei uns jedenfalls verkleiden sich Frauen nicht als Krieger sondern tragen, wie es ihrem Geschlecht entspricht, geziemte Kleider“, damit drehte sich der Earl um und rief in Richtung seines Butlers: „Ach guter Paul, zeige unserem Besucher sein Zimmer für die Nacht.
Abschließend meinte Lord Chaworth: „Lasst uns dann morgen weiter sprechen“.
Der Butler wies der mysteriösen Fremden, wie angewiesen, daraufhin ein Zimmer zu.
Kaum dort angekommen und Paul der Butler aus dem Zimmer war, löschte diese das Licht und schlich zum Fenster hin und warf ein böswilliges, arglistiges Lächeln in die Nacht hinaus, der milchig-weißen Mondsichel entgegen.
„Allseits guten Morgen. My Lady ihr seht wahrhaft prachtvoll aus in diesen neuen Gewändern. Doch nun sagt wie war noch gleich euer werter Name“, wollte der Earl of Herefordshire am nächsten Morgen wissen, „und was ist das für ein Ding, dass du den weiten Weg auf Dich nimmst um es hier zu verstecken?“
„Mein Name ist Devila.“
„Ein wahrlich hübscher Name.“