Mansfield und der Walddämon - David Seinsche - E-Book

Mansfield und der Walddämon E-Book

David Seinsche

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Beschreibung

In der Kleinstadt Hope im US-Bundesstaat Maine geht die Angst um, denn seit kurzer Zeit verschwinden Menschen scheinbar spurlos. Die Einwohner der Stadt sind sich einig, dass es sich um übernatürliche Vorgänge handelt. Da die Polizei nicht weiter weiß, wird der selbst-ernannte "Mystery Detective" Richard Mansfield zu Hilfe gerufen. Mansfield, der sich bisher mit Scharlatanerie durchgeschlagen hat, erfährt bald Dinge, die ihn an seinem Verstand zweifeln lassen.

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Table of Contents

Mansfield #1

Impressum

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Nachwort

Der Autor

David Seinsche

 

Mansfield und der Walddämon

 

Mystische KrimiNovelle

 

Mansfield #1

 

 

Ashera Verlag

Impressum

Die Handlung und alle handelnden Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen wäre rein zufällig.

 

 

 

Erste Auflage im Juli 2024

 

Copyright © 2024 dieser Ausgabe by

Ashera Verlag

Hochwaldstr. 38

51580 Reichshof

[email protected]

www.ashera-verlag.net

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder andere Verwertungen – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Verlags.

Covergrafik: pixabay

Innengrafik: pixabay

Szenentrenner: pixabay

Coverlayout: Atelier Bonzai

Redaktion: Alisha Bionda

Lektorat & Satz: TTT

Vermittelt über die Agentur Ashera

(www.agentur-ashera.net)

Kapitel 1

 

Es war Nacht. Träge zog der Nebel vom nahe gelegenen Fluss heran und legte sich über das schlafende Land. Auf der Hauptstraße, die sich wie ein schnurgerader Strich durch die Kleinstadt Hope im US-Ostküstenstaat Maine zog, herrschte so gut wie kein Verkehr. Nur die Straßenlaternen, die von den zu dieser Jahreszeit üblichen Mückenschwärmen umflogen wurden, sirrten elektrisch und spendeten ihr kaltes Licht. Der einzige Mensch, der zu dieser fortgeschrittenen Uhrzeit noch auf den Beinen war, war der alte Preston, seines Zeichens langjähriger Besitzer des örtlichen Eisenwarenladens. Vor wenigen Minuten hatte er seine jährliche Inventur beendet und schickte sich nun an, nach Hause zu gehen. Zwar hatte er bereits die achtzig Jahre weit überschritten, war aber gesundheitlich noch immer robust. Wenn ihn jemand danach fragte, erklärte er geduldig, dass er sein ganzes Leben lang alle Erledigungen zu Fuß durchgeführt habe, wenn es ihm irgendwie möglich gewesen war. Obwohl er für sein Alter noch gut in Schuss war, fühlte er in dieser Nacht die Kälte bis in die Knochen.

Fröstelnd steckte er die Hände in die Taschen und zog seine Baseballmütze tief ins Gesicht. Bis zu dem Haus, das er zeit seines Lebens bewohnt hatte, waren es etwas über fünf Kilometer, was ihn rund eine Stunde Zeit kosten würde. Ihm war bewusst, dass er irgendwann nicht mehr in der Lage sein würde, zu Fuß unterwegs zu sein, darum genoss er seine Spaziergänge umso mehr. Vor allem in ruhigen Nächten wie dieser half es ihm, den vergangenen Tag Revue passieren zu lassen und sich gleichzeitig auf den nächsten Tag vorzubereiten. Sein Weg führte ihn aus der Stadt hinaus und auf die Landstraße, die nun nicht mehr gerade verlief, sondern sich durch die dichten Wälder Maines schlängelte. Hier draußen gab es keine Beleuchtung, aber die Augen des alten Preston waren noch immer so gut, dass sie sich schnell an die Dunkelheit gewöhnten. Die Schatten, die von den Bäumen geworfen wurden, störten ihn schon lange nicht mehr. Obwohl er es nicht bewusst wahrnahm, bemerkte er, dass an diesem Abend etwas anders war. Im Hochsommer war es auch nachts warm im Wald, und die zahlreichen Tiere, die in der Dunkelheit aktiv waren, verursachten viele Geräusche.

Heute hörte er … nichts.

Zuerst schob er es auf seine alten Ohren, aber dann erinnerte er sich daran, dass sein Gehör erst vergangene Woche geprüft und für hervorragend befunden worden war. Als ein leichter Wind aufkam, fröstelte es Preston erneut, und die Haare an seinen Armen stellten sich auf. Der alte Mann versuchte, sich zu erinnern, ob es schon jemals im Sommer so kalt und so still gewesen war, und kam zu dem Schluss, dass er in seiner gesamten Lebenszeit so etwas noch nicht erlebt hatte.

Plötzlich hörte er ein Geräusch.

Ein leises Knacken zu seiner Linken.

Preston wandte sich dorthin, sah aber nichts.

Da!

Da war es wieder, nun einige Meter seitlich vor ihm.

Der alte Mann kniff die Augen zusammen in dem Versuch, zwischen all den Schemen etwas zu erkennen.

Als er trotz seiner Konzentration nichts sah, zuckte er mit den Schultern. Wahrscheinlich ein Eichhörnchen oder ein Fuchs. Nichts von Bedeutung. Doch gerade, als er einen weiteren Schritt tun wollte, hörte er ganz nah hinter sich ein tiefes Knurren. Er blieb stehen und wandte langsam den Kopf. Sollte es sich um einen Wolf oder einen Bären handeln, war es nicht ratsam, sich schnell zu bewegen. Doch noch bevor er sich vollends umdrehen konnte, spürte er einen stechenden Schmerz an seinem Hals. Reflexartig fasste er an die Stelle und spürte, wie sich etwas Nasses über seine Finger ergoss. In der Dunkelheit konnte er nicht erkennen, was es war, und bevor sein Gehirn erfassen konnte, was wirklich vor sich ging, war es bereits zu spät. Er wurde von etwas unglaublich Kraftvollem getroffen und mehrere Meter in den Wald geschleudert. Preston prallte auf dem weichen Waldboden auf und bemerkte noch, wie sein Bewusstsein schwand, als es auch schon dunkel um ihn wurde.

 

 

»Ja, Agatha, wir werden ihn finden«, sagte Sheriff William Hansen zum wiederholten Male und verdrehte dabei die Augen.

Dies konnte er aber auch nur unbemerkt tun, weil ihm seine Gesprächspartnerin nicht gegenübersaß, sondern sich am anderen Ende der Telefonleitung außerhalb der Stadt befand.

»William, Preston ist sonst nie zu spät«, sagte Agatha aufgeregt. »Du musst sofort losfahren und ihn finden. Du weißt doch, wie alt er ist. Nicht, dass er einen Herzanfall hatte und hilflos auf der Straße liegt.«

»Wir wissen aber auch beide, wie kräftig er noch immer ist«, antwortete Hansen. »Ich werde aber natürlich alles tun, was in meiner Macht liegt«, versprach er und beendete das Gespräch.

Der Sheriff fuhr sich mit einer Hand durch die schütteren Haare, bevor er seinen Deputy zu sich rief. »Pete, fahr mal bitte zum Eisenwarenladen und schau nach, ob der alte Preston Walker noch immer dort ist. Wenn du ihn nicht findest, fahr die Hauptstraße entlang bis zu seinem Haus.«

»Soll ich auf etwas Bestimmtes achten?«

»Fahr langsam, denn vielleicht liegt er irgendwo am Straßenrand und braucht Hilfe.«

»Geht klar«, antwortete der Deputy und tippte sich an den Hut, bevor er die eingeschossige Polizeistation des Hope County verließ.

Keine zwei Stunden später kam er zurück. »Keine Spur von ihm.«

»Bist du sicher?«

»Will, ich bin die Strecke dreimal abgefahren und habe sogar den Suchscheinwerfer angeschaltet. Nichts. Nicht mal der kleinste Furz.«

»Okay«, befand der Sheriff und fuhr sich ein weiteres Mal durch die Haare.

Er würde dem Bürgermeister Meldung machen müssen.

 

 

»Verdammt, Will, das ist schon das dritte Mal, dass einer unserer geschätzten Mitbürger spurlos verschwindet«, ereiferte sich ein Mittfünfziger namens Bernie Wilson, seines Zeichens Bürgermeister der Kleinstadt Hope.

Sheriff Hansen hatte direkt am nächsten Morgen das Rathaus aufgesucht, um den Bürgermeister über Prestons Verschwinden zu informieren.

»Eigentlich ist es sogar der vierte Fall, wenn man Charlie mitrechnet«, entgegnete der Sheriff.

»Wie auch immer. Es darf nicht sein, dass unsere Leute einfach so verloren gehen. Es ist dein Job, dafür zu sorgen, dass so etwas nicht passiert.«

»Und was soll ich tun? Soll ich rund um die Uhr Patrouillen fahren lassen? Soll ich jeden, der abends irgendwohin will, von einem meiner Leute eskortieren lassen? Soll ich eine Ausgangssperre verhängen?«

»Du sollst lediglich dafür sorgen, dass unsere Mitbürger sicher sind.«

»Du weißt selbst, dass ich nicht genug Leute zur Verfügung habe.«

»Vielleicht will niemand für längere Zeit mit dir arbeiten. Oder du bist der falsche Mann für diesen Job.«

»Wenn es das ist, was du willst, dann stelle ich meine Position gerne zur Verfügung.«

»So habe ich das nicht gemeint«, sagte Wilson in sanfterem Ton. »Tut mir leid, ich bin einfach angespannt. Dass innerhalb weniger Wochen drei … vier Menschen plötzlich wie vom Erdboden verschluckt sind, macht mir zu schaffen. Ich werde jeden Tag von mindestens zwei Leuten gefragt, wie das sein kann. Und jedes Mal muss ich sagen: Wir arbeiten daran und tun unser Möglichstes. Du musst zugeben, dass das ziemlich lahm klingt.«

Der Sheriff nickte. »Sollten wir um Bundeshilfe bitten?«

»Um Gottes willen! Weißt du, was dann passiert? Die werden hierherkommen, sich großspurig benehmen, blöde Fragen stellen und dann wieder abhauen. Nein, wir müssen selbst eine Lösung finden.«

»Hast du eine Idee?«

»Nein«, gab Wilson zu. »Aber ich arbeite daran.«

 

 

Am frühen Nachmittag saß der Bürgermeister in seinem Büro und verdrückte ein gigantisches Sandwich, das er sich vom Diner nebenan geholt hatte.

---ENDE DER LESEPROBE---