Märchensammlung 1: In Einfacher Sprache - Wilhelm Hauff - E-Book

Märchensammlung 1: In Einfacher Sprache E-Book

Wilhelm Hauff

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Beschreibung

Dieses Buch ist in einfacher Sprache geschrieben. Bei der Übersetzung in einfache Sprache folgen wir weitgehend der Norm DIN 8581-1. Das Buch eignet sich für Leserinnen und Leser, die eine eingeschränkte Lesefähigkeit haben (LRS), Deutsch als Zweitsprache lernen, mit komplexen Texten Schwierigkeiten haben oder einfach ein Buch in kompakter, lesefreundlicher Form genießen wollen. Diese kleine Märchensammlung beinhaltet die folgenden Märchen von Wilhelm Hauff: Die Karawane - Die Geschichte von Kalif Storch - Die Geschichte von dem Gespensterschiff - Die Geschichte von der abgehauenen Hand - Die Errettung Fatmes - Die Geschichte vom kleinen Muck - Das Märchen vom falschen Prinzen.

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Wilhelm Hauff

Märchensammlung 1: In Einfacher Sprache

Dieses Buch ist in einfacher Sprache geschrieben. Das Buch eignet sich für Leserinnen und Leser, die eine eingeschränkte Lesefähigkeit haben (LRS), Deutsch als Zweitsprache lernen, mit komplexen Texten Schwierigkeiten haben oder einfach ein Buch in kompakter, lesefreundlicher Form genießen wollen.

Inhaltsverzeichnis

Die Karawane

Die Geschichte von Kalif Storch

Die Geschichte vom Gespensterschiff

Die Geschichte von der abgehauenen Hand

Die Errettung Fatmes

Die Geschichte vom kleinen Muck

Das Märchen vom falschen Prinzen

Impressum

Die Karawane

Eine große Karawane reist durch die Wüste. Überall ist nur Sand und Himmel. Man hört die Kamele und Pferde von weit weg. Es gibt viel Staub. Wenn der Wind den Staub wegbläst, sieht man glänzende Waffen und helle Kleider. Ein Mann reitet auf einem arabischen Pferd. Das Pferd hat eine Decke mit Tiger-Muster. Der Mann sieht edel aus. Er trägt einen weißen Turban, der mit Gold bestickt ist und rote Kleidung. Ein geschwungenes Schwert hängt an seiner Seite. Sein Gesicht ist bedeckt. Man sieht nur seine schwarzen Augen.

Als der Mann der Karawane näherkommt, galoppiert er schneller. Die Wächter der Karawane denken, dass er sie angreifen will. Sie zeigen ihre Waffen. Der Mann fragt, warum sie so feindselig sind. Er sagt, er will ihnen nicht schaden. Der Anführer fragt den Mann, was er will. Der Mann will wissen, wer der Chef der Karawane ist. Der Anführer sagt, dass es mehrere Kaufleute sind, die sie beschützen. Der Fremde will zu den Kaufleuten. Der Anführer sagt, dass er mit den Kaufleuten sprechen kann, wenn sie eine Pause machen.

Der Fremde sagt nichts weiter. Er raucht eine lange Pfeife, während er neben dem Anführer reitet. Der Anführer ist unsicher, was er von dem Fremden halten soll. Er traut sich nicht, direkt nach dem Namen zu fragen. Obwohl er versucht, ein Gespräch zu beginnen, antwortet der Fremde immer nur kurz mit "Ja, ja!".

Sie erreichen den Platz für die Mittagspause. Der Anführer postiert seine Leute als Wachen. 30 schwer beladene Kamele kommen an, geführt von bewaffneten Männern. Danach erscheinen fünf Kaufleute auf Pferden. Diese Männer sind meist älter und ernst. Nur einer von ihnen ist deutlich jünger.

Man baut Zelte auf und die Kamele und Pferde stehen daneben. In der Mitte steht ein großes Zelt aus blauer Seide. Der Anführer der Wache bringt den Fremden dorthin. Im Zelt sitzen die fünf Kaufleute auf Kissen. Der junge Kaufmann fragt, wer der Fremde ist. Der Fremde sagt, dass er Selim Baruch heißt und aus Bagdad kommt. Er erzählt, dass Räuber ihn gefangen genommen haben. Aber er hat sich vor drei Tagen befreit. Er hat die Karawane gefunden, weil er die Glocken gehört hat. Selim bittet darum, mit ihnen reisen zu dürfen. Er sagt, dass er der Neffe des Großwesirs ist. Der älteste Kaufmann sagt, dass Selim willkommen ist. Er bietet ihm an, mit ihnen zu essen und zu trinken.

Selim Baruch isst und trinkt mit den Kaufleuten. Nach dem Essen bringen Sklaven Pfeifen. Alle sind still und schauen den Rauch an. Der junge Kaufmann sagt, dass er sich langweilt. Er möchte gerne Tanz, Gesang oder Musik haben. Selim schlägt vor, dass jeder eine Geschichte erzählen soll, um die Zeit zu vertreiben. Achmet, der älteste Kaufmann, findet die Idee gut.

Die Kaufleute setzen sich näher zusammen und Selim sitzt in der Mitte. Sklaven füllen die Becher wieder auf und bereiten die Pfeifen vor. Selim macht sich bereit und beginnt mit der Geschichte von Kalif Storch.

Die Geschichte von Kalif Storch

I

Der Kalif Chasid in Bagdad liegt an einem warmen Nachmittag gemütlich auf seinem Sofa. Er hat gerade geschlafen und ist gut gelaunt. Er raucht eine Pfeife und trinkt manchmal Kaffee. Man sieht, dass er sich wohl fühlt. Zu dieser Zeit ist er immer sehr freundlich, deshalb besucht ihn sein Großwesir Mansor oft. Aber heute sieht Mansor sehr nachdenklich aus. Der Kalif fragt ihn, warum er so aussieht.

Mansor steht vor dem Kalifen und verschränkt die Arme. Er ist enttäuscht, weil ein Händler unten am Schloss schöne Sachen verkauft und er nicht genug Geld hat, um etwas zu kaufen.

Der Kalif will seinem Großwesir eine Freude machen und schickt einen Sklaven, um den Händler zu holen. Der Händler kommt mit einem Kasten voller Schätze wie Perlen, Ringe, Pistolen, Becher und Kämme. Der Kalif und der Großwesir schauen sich alles an und kaufen schöne Pistolen und einen Kamm für die Frau des Wesirs. Als der Händler seinen Kasten schon schließen will, entdeckt der Kalif noch eine kleine Schublade. Darin finden sie ein Pulver und ein Papier mit unbekannter Schrift. Der Händler sagt, dass er die Sachen billig verkauft, weil er nichts damit anfangen kann. Der Kalif kauft sie, weil er alte Schriften mag.

Der Kalif will wissen, was auf dem Papier steht. Er fragt den Großwesir, ob jemand die Schrift lesen kann. Der Großwesir schlägt vor, Selim den Gelehrten zu holen, der viele Sprachen kennt und vielleicht die Schrift deuten kann.

Der Gelehrte Selim kommt schnell. Der Kalif sagt ihm, er soll die Schrift lesen. Selim schaut sich die Schrift lange an. Dann sagt er, dass es Latein ist. Der Kalif will wissen, was drinsteht.

Selim übersetzt: Wenn jemand das Pulver aus der Dose nimmt und "Mutabor" sagt, kann er sich in ein Tier verwandeln und Tiersprachen verstehen. Um sich zurück zu verwandeln, muss er sich dreimal nach Osten neigen und wieder "Mutabor" sagen. Aber er darf nicht lachen, sonst vergisst er das Zauberwort und bleibt ein Tier.

Der Kalif ist sehr glücklich über diese Entdeckung. Er lässt Selim versprechen, niemandem davon zu erzählen, gibt ihm ein schönes Kleid und schickt ihn weg. Zum Großwesir Mansor sagt er, dass sie am nächsten Morgen zusammen das Pulver ausprobieren wollen.

II

Am Morgen, nach dem Frühstück, bereitet sich der Kalif vor. Bald kommt der Großwesir, um mit ihm spazieren zu gehen. Der Kalif nimmt die Dose mit dem Zauberpulver und sie gehen los. Zuerst durchqueren sie die Gärten des Kalifen, finden aber keine Tiere. Der Wesir schlägt vor, zu einem Teich zu gehen, wo oft viele Tiere sind.

Als sie beim Teich ankommen, sehen sie einen Storch, der umhergeht und Frösche sucht. In der Luft kommt noch ein anderer Storch. Der Wesir schlägt vor, sich in Störche zu verwandeln.

Der Kalif erinnert sich daran, wie sie sich zurückverwandeln können: Dreimal nach Osten neigen und "Mutabor" sagen. Aber sie dürfen nicht lachen, sonst bleiben sie Störche.

Dann nehmen sie beide vom Zauberpulver, rufen "Mutabor" und verwandeln sich in Störche. Ihre Beine werden dünn und rot, ihre Arme werden zu Flügeln, der Hals wird lang, der Bart verschwindet und sie bekommen Federn.

Der Kalif sagt, dass der Großwesir einen schönen Schnabel hat. Der Wesir bedankt sich und meint, der Kalif sieht als Storch sogar noch besser aus. Sie beschließen, die anderen Störche zu belauschen.

Ein Storch fragt den anderen, ob er auf der Wiese ist, um zu frühstücken. Der andere antwortet, dass er keinen Hunger hat. Er will lernen zu tanzen. Die Störche beobachten, wie der Storch tanzt. Als dieser anfängt, auf einem Fuß zu stehen und mit den Flügeln zu wedeln, müssen der Kalif und der Wesir lachen. Ihr Lachen verscheucht die Tiere.

Der Großwesir erinnert sich plötzlich, dass sie nicht lachen dürfen, aber es ist zu spät. Sie versuchen, sich zu erinnern und sagen "Mu…, Mu…, Mu…", während sie sich dreimal nach Osten bücken. Aber sie können sich nicht an das richtige Wort erinnern. So bleiben der Kalif und der Wesir Störche.

Die Verzauberten sind traurig und wissen nicht, was tun. Sie können sich nicht in Menschen zurückverwandeln. Sie essen Feldfrüchte, können diese aber kaum essen wegen ihrer langen Schnäbel. Fliegen ist das Einzige, was sie noch genießen können und so fliegen sie oft über Bagdad.

Am vierten Tag sehen sie einen großen Umzug und hören, dass Mizra der neue Herrscher von Bagdad ist. Der Kalif versteht nun, warum er verzaubert worden ist. Er glaubt, es ist die Rache eines Feindes. Doch er gibt die Hoffnung nicht auf und schlägt vor, zum Grab des Propheten zu fliegen. Er hofft, dass dort der Zauber gebrochen wird.

So fliegen sie Richtung Medina.

III

Die beiden Störche fliegen, aber sie sind noch nicht gut darin. Der Wesir ist sehr müde und sagt, dass sie einen Ort zum Schlafen suchen sollen. Sie finden eine alte Ruine, die aussieht wie ein Schloss. Dort gibt es schöne Säulen und Zimmer, die noch ziemlich gut aussehen.

---ENDE DER LESEPROBE---