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Königs Erläuterung zu Friedrich Hebbel: Maria Magdalena - Textanalyse und Interpretation mit ausführlicher Inhaltsangabe und Abituraufgaben. In einem Band bieten dir die neuen Königs Erläuterungen alles, was du zur Vorbereitung auf Referat, Klausur, Abitur oder Matura benötigst. Das spart dir lästiges Recherchieren und kostet weniger Zeit zur Vorbereitung. Alle wichtigen Infos zur Interpretation. - von der ausführlichen Inhaltsangabe über Aufbau, Personenkonstellation, Stil und Sprache bis zu Interpretationsansätzen - plus 4 Abituraufgaben mit Musterlösungen und 2 weitere zum kostenlosen Download ... sowohl kurz als auch ausführlich. - Die Schnellübersicht fasst alle wesentlichen Infos zu Werk und Autor und Analyse zusammen. - Die Kapitelzusammenfassungen zeigen dir das Wichtigste eines Kapitels im Überblick - ideal auch zum Wiederholen. ... und klar strukturiert. - Ein zweifarbiges Layout hilft dir Wesentliches einfacher und schneller zu erfassen. - Die Randspalte mit Schlüsselbegriffen ermöglichen dir eine bessere Orientierung. - Klar strukturierte Schaubilder verdeutlichen dir wichtige Sachverhalte auf einen Blick. ... mit vielen zusätzlichen Infos zum kostenlosen Download.
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KÖNIGS ERLÄUTERUNGEN
Band 176
Textanalyse und Interpretation zu
Friedrich Hebbel
MARIA MAGDALENA
Magret Möckel
Alle erforderlichen Infos für Abitur, Matura, Klausur und Referat plus Musteraufgaben mit Lösungsansätzen
Zitierte Ausgaben: Hebbel, Friedrich: Maria Magdalena. Husum/Nordsee: Hamburger Lesehefte Verlag, 2008 (Hamburger Leseheft Nr. 110). Zitatverweise sind mit HL gekennzeichnet.Hebbel, Friedrich: Maria Magdalena. Stuttgart: Philipp Reclam jun., 2015 (Reclams Universalbibliothek Nr. 3173). Zitatverweise sind mit R gekennzeichnet.
Über die Autorin dieser Erläuterung: Magret Möckel, geboren 1952 in Lindau an der Schlei (Schleswig-Holstein), Studium der Germanistik und Anglistik an der Universität in Hamburg. Seit 1979 Lehrerin für Deutsch und Englisch, erst an einem Gymnasium in Vechta, dann in Friesoythe, ab 2003 bis 2017 an der Graf-Anton-Günther-Schule in Oldenburg. Ihr Unterrichtsschwerpunkt lag auf dem Deutschunterricht in der Oberstufe. Sie leitete an dieser Schule die Fachgruppe Deutsch und hat mehrere Jahre in der Kommission für die zentralen Abiturarbeiten im Fach Deutsch (Niedersachsen) mitgearbeitet. Frau Möckel ist verheiratet und hat zwei Kinder.
1. Auflage 2018
ISBN 978-3-8044-7044-6
© 2004, 2011 by C. Bange Verlag, 96142 Hollfeld Alle Rechte vorbehalten! Titelabbildung: Hebbel-Drama Maria Magdalena im MGT Berlin 2007. Die Schauspieler (v. l.) Ruth Reinecke als Frau des Tischlers Anton, Jörg Kleemann als dessen Sohn Karl und Anika Baumann als dessen Tochter Klara © picture-alliance / ZB
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INHALT
1. Das Wichtigste auf einen Blick – Schnellübersicht
2. Friedrich Hebbel: Leben und Werk
2.1 Biografie
2.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund
Literaturgeschichtliche Einordnung/Zeitgeschehen
Einordnung des Dramas in die Tradition der bürgerlichen Trauerspiele
Kennzeichen des bürgerlichen Trauerspiels
Entwicklung des bürgerlichen Trauerspiels in Deutschland
Das Kindermörderinnen-Thema
Das analytische Drama/Enthüllungsdrama
2.3 Angaben und Erläuterungen zu wesentlichen Werken
3. Textanalyse und -Interpretation
3.1 Entstehung und Quellen
Biografische Bezüge zwischen Figuren und Geschehnissen in Maria Magdalena und Erfahrungen Hebbels
Literarische Quellen
3.2 Inhaltsangabe
I. Akt
II. Akt
III. Akt
Zusammenstellung der zurückliegenden Handlung
3.3 Aufbau
Dramatische Struktur
Dialoge und Monologe
Handlungsstränge
Das Geflecht der Motive
3.4 Personenkonstellation und Charakteristiken
Die bürgerliche Familie
Die bürgerliche Geschlechterordnung
Meister Anton
Mutter Therese
Leonhard
Klara
Karl
Friedrich
3.5 Sachliche und sprachliche Erläuterungen
3.6 Stil und Sprache
Kommunikationssituation
Klaras sprachliche Präsenz
Sprachgestaltung
3.7 Interpretationsansätze
Der Titel des Dramas
Der tragische Konflikt
Die Konfliktlage Klaras
Geld und Besitz im bürgerlichen Trauerspiel
Gesellschaft und Individuum
Väter und Töchter: Familienbeziehungen im bürgerlichen Trauerspiel
4. Rezeptionsgeschichte
5. Materialien
Das Problem der unehelichen Schwangerschaft
Haltung des Vaters zur Tochter
Titel des Dramas
Der Monolog
Aussage Hebbels zu Maria Magdalena
Ehre und Schande
6. Prüfungsaufgaben mit Musterlösungen
Aufgabe 1 **
Aufgabe 2 **
Aufgabe 3 ***
Aufgabe 4 *
Literatur
Zitierte Ausgaben
Zu Hebbel und Maria Magdalena:
Zum Drama
Inhaltliche Gesichtspunkte
Verfilmungen
Internet-Adressen (Stand Mai 2018)
Damit sich jeder Leser in unserem Band rasch zurechtfindet und das für ihn Interessante gleich entdeckt, hier eine Übersicht:
Im zweiten Kapitel beschreiben wir Friedrich Hebbels Leben und stellen den zeitgeschichtlichen Hintergrund dar.
Hebbel entstammt einer kleinbürgerlichen Maurerfamilie in Dithmarschen. Sein Leben ist geprägt von Armut, vollständiger Mittellosigkeit, später aber auch materieller Sicherheit durch die Ehe mit Christine Enghaus. Er kennt alle sozialen Schichten und hat verschiedene Beziehungen zu Frauen. Als Schriftsteller beginnt er autodidaktisch, entwickelt sich dann aber zum sehr engagierten und erfolgreichen Dramatiker.
Hebbel lebt in einer Zeit gesellschaftlicher und politischer Umbrüche. Sein schriftstellerisches Werk ist der Zeit des poetischen Realismus zuzuordnen. Allerdings greift er zurück auf Merkmale und Themen des Vormärz, weist aber auch voraus auf den Naturalismus.
Das Drama Maria Magdalena gehört zum Typus des bürgerlichen Trauerspiels und reiht sich thematisch ein in die Literatur mit dem Motiv der Kindermörderin. Auch Elemente des analytischen Dramas sind enthalten.
Im dritten Kapitel bieten wir eine Textanalyse und -interpretation.
Maria Magdalena – Entstehung und Quellen:
Die Gestaltung vieler Personen und Geschehnisse sind den Erlebnissen und Erfahrungen Hebbels nachempfunden. Das gilt sowohl für seinen Vater, der Meister Anton ähnlich ist, als auch für die eigene Person, deren Denkweise und Entscheidungen sich in den männlichen Gestalten Karl, Leonhard und Friedrich wiederfinden lassen. Die Hauptfigur Klara und ihre nichteheliche Schwangerschaft erinnert an seine Geliebte Elise Lensing aus Hamburg, die er verlassen hat, obwohl sie ihn treu unterstützt hatte und Mutter von zwei Söhnen von ihm war. Begebenheiten (Diebstahl) und Personen (Vermieter Tischlermeister Anton Schwarz; Liebesbeziehung zu dessen Tochter Beppi) seines Aufenthalts in München sind ebenfalls im Drama zu entdecken. Hebbel kannte außerdem einschlägige literarische Vorbilder zum Typus des bürgerlichen Trauerspiels und zum Kindermörderinnen-Thema.
Inhalt:
Klara hat dem Drängen ihres Verlobten Leonhard nachgegeben und ist von ihm schwanger. Als der Bruder Karl eines Diebstahls verdächtigt wird, stirbt die Mutter und der Vater sorgt sich um die Ehre der Familie. Leonhard nutzt die Gelegenheit und löst die Verlobung mit Klara, weil er erfahren hat, dass sie kein Geld mit in eine Ehe bringt. In dieser Situation lässt Meister Anton seine Tochter schwören, dass sie keinerlei Schande über die Familie bringt. Klara versucht verzweifelt, Leonhard zur Heirat zu überreden, damit der Vater seine Ankündigung, Selbstmord zu begehen, nicht wahr macht. Auch das Treffen mit dem ehemaligen Jugendfreund, dem Sekretär, führt zu keiner Lösung für Klara, aber zum Duell zwischen Leonhard und dem Sekretär. Beide Männer verletzen sich lebensgefährlich. Als sich herausstellt, dass Karl zu Unrecht verdächtigt wurde, ist es zu spät: Klara begeht Selbstmord im Brunnen, um die uneheliche Schwangerschaft zu vertuschen und ihren Vater zu retten. Aber es gibt Zeugen, die nicht an einen Unfall glauben. Meister Anton bleibt verbittert, ohne jedes Verständnis oder Einsicht in eigenes Fehlverhalten zurück.
Chronologie und Schauplätze:
Das Drama enthält drei Akte, die den Zeitraum von etwa einer Woche abdecken. Es endet mit der Katastrophe, dem Tod Klaras. Die Anzahl der Personen ist sehr begrenzt und entstammt ausschließlich dem Stand der Bürgerlichen. Auch die Schauplätze sind dieser Lebenssphäre zuzuordnen.
Personenkonstellation und Charakteristiken:
Die im Drama gezeigte bürgerliche Familie verhält sich der damaligen festgefügten Rollenverteilung entsprechend. Nur der Sohn Karl versucht einen Ausbruch. Bürgerliche Moral und feste Ehrvorstellungen bestimmen Ansichten und Leben der Personen. Das gilt insbesondere für den Vater, Meister Anton. Mutter und Tochter ordnen sich ihm unter und entwickeln keine Eigenständigkeit. Sie leiden und dulden. Klaras Verlobter Leonhard entpuppt sich als intriganter und skrupelloser Mensch, während Karl und Friedrich ihre persönlichen Freiheiten suchen.
Stil und Sprache:
Im Drama vorherrschend ist der antithetische und durch reiche Bildlichkeit geprägte Stil, eine Fülle von gezielt eingesetzten Stilmitteln ist zu beobachten. Die Kommunikation der Figuren entsteht miteinander, mit den Zuschauern und als Regieanweisung mit den Schauspielern und Dramaturgen. Klara als Hauptfigur wird im Laufe der tragischen Entwicklungen immer stummer, die Figuren reden beiseite oder aneinander vorbei. Dadurch wird deutlich, dass durch Kommunikation kein Problem gelöst wird.
Interpretationsansätze:
Der Titel des Dramas: Maria Magdalena ist eine biblische Figur, die aber verschiedene Zuordnungen erfahren hat; Bezüge zwischen der biblischen Figur und der Heldin Klara werden hergestellt.
Der tragische Konflikt und die Konfliktlage Klaras: Wichtiger Punkt für die Einordnung des Dramas in die zweite Phase des bürgerlichen Trauerspiels.
Die Rolle von Geld und Besitz für die Entwicklung der Handlung in bürgerlichen Trauerspielen grundsätzlich und genau in diesem Drama: Dieser Aspekt ist in der neueren Forschung intensiv aufgegriffen worden und nimmt zeitgenössische Fragen auf.
Das Verhältnis zwischen Gesellschaft und Individuum: Hebbel zeigt in seinem Drama, dass der Einzelne scheitern muss, wenn gesellschaftliche Ansprüche und Normen absolut gesetzt werden.