Martina und Klaus - Eine ganz alltägliche Liebesgeschichte - Gabriele Maricic-Kaiblinger - E-Book

Martina und Klaus - Eine ganz alltägliche Liebesgeschichte E-Book

Gabriele Maricic-Kaiblinger

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Beschreibung

Martina und Klaus - Eine ganz alltägliche Liebesgeschichte Ein junges Mädchen erlebt ihre erste, zarte und harmlose Liebe mit allem „Drum und Dran“ wie Herzklopfen, Eifersucht, Enttäuschung, Lachen und Weinen. Martina und Klaus gehen in eine Klasse. Auf einem Schulausflug kommen sich die beiden zaghaft näher. Von nun an unternehmen sie vieles gemeinsam, ziehen damit den Spott und die „Hänseleien“ der Mitschüler auf sich. Schlimm für Martina, dass Klaus da erstmal nicht zu ihr steht, sondern abstreitet, dass sie seine Freundin ist. Nur ihrer besten Freundin Susi, mit der sie über alles sprechen kann, klagt Martina ihr Leid. Nach einer Entschuldigung verzeiht Martina Klaus. Fortan halten die beiden zusammen, Martinas Eltern laden Klaus sogar auf einen „altmodischen Kaffee“ ein und die Mitschüler verlieren mit der Zeit das Interesse daran, die zwei „Turteltauben“ weiter zu hänseln. Und dass sich Martina noch zu jung fühlt, um mit Klaus zu schlafen, begreift er auch – nach einiger Zeit. Doch dann, im neuen Schuljahr, kommt Sigrid in die Klasse. Alle männlichen Mitschüler schwärmen für sie, ebenso „scharwenzelt“ Klaus plötzlich nur mehr um Sigrid herum. Martina ist verzweifelt, doch Mops, eine weitere Mitschülerin, hat die Lösung: eifersüchtig machen. Sie arrangiert ein Treffen mit dem älteren Richard, der mit Martina ins Kino geht, in den gleichen Film, den sich Klaus und Sigrid ansehen. Die Rechnung geht auf, Klaus ist eifersüchtig, will Martina zurückgewinnen. Diese hat sich jedoch in Richard verliebt, der aber kein Interesse zeigt. Schlussendlich finden Martina und Klaus wieder zusammen.

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Martina und Klaus - Eine ganz alltägliche Liebesgeschichte

Martina saß an dem kleinen Schreibtisch in ihrem gemütlichen Zimmer. Auf dem Schreibtisch befand sich ihr Computer, rechts neben dem Schreibtisch stand der etwas niedrige Kleiderschrank. Dass er niedrig war, war Martina nur recht, denn so konnte sie alles, was ihr im Weg umging und von dem sie nicht recht wusste, wohin damit, auf den Schrank verfrachten. Ihre Mutter kämpfte immer aufs Neue dagegen an, doch umsonst, auf dem Schrank herrschte stets das perfekte Chaos. Links vom Schreibtisch stand das Bett in einem kleinen Wandverbau, auf dem – ausnahmsweise schön aufgereiht – zehn Stofftiere saßen.

Martina büffelte über ihren Hausaufgaben. Englisch zählte zu ihren Lieblingsfächern. Bereits in der Volksschule hatte sie den, damals noch spielerischen, Englischunterricht faszinierend gefunden. Nun, in der dritten Klasse Neue Mittelschule, war diese Faszination immer noch da, ja sogar noch stärker geworden. Nie fiel es ihr schwer, den Stoff zu behalten, denn sie lernte leicht, wenn ein Thema ihre Aufmerksamkeit weckte. Und nichts wünschte sie sich mehr, als einmal nach England reisen zu dürfen.

Aber heute war etwas anders. Martinas Gedanken schweiften immer wieder ab. Sie konnte sich Mühe geben, soviel sie wollte, es nützte nichts. Die Gedanken hatten heute ihren eigenen Willen. Sie schweiften zu Klaus. Zu dem Klaus mit den dunkelblonden widerborstigen Haaren und den spitzbübischen Augen, der in der Klasse drei Bänke hinter Martina saß. Heute nämlich, in der Deutsch-Stunde, hatte Klaus ihr ein Zettelchen zukommen lassen. Auf dem stand: „Wir beide? Wie wär's?“ Martina war natürlich knallrot geworden, als sie das gelesen hatte, ihr Herz hatte merkwürdigerweise auf einmal schneller gepocht. Viel schneller. So, als hätte sie Angst gehabt und doch war es nicht das gleiche Gefühl gewesen. Während des ganzen Unterrichts hatte sie sich nicht mehr umzudrehen gewagt, nach der Schule war sie schnellstens aus der Klasse geeilt und nach Hause gegangen. Ohne ein Wort zu Klaus gesagt zu haben.

Und jetzt saß sie da und ihre Gedanken wollten ihr nicht gehorchen. So etwas hatte sie ja überhaupt noch nicht erlebt. So ein Prickeln in der Bauch- und Magengegend und immer ein Lächeln um den Mund, obwohl sie sich doch über ihre Gedanken ärgerte. Jawohl, ärgerte!

Martina klappte ihr Heft zu, ging hinunter in die rustikal eingerichtete Küche, wo ihre Mutter eben dabei war, einen Kuchen zu backen und fragte, ob sie helfen solle.

„Wie das? Du kommst doch sonst nicht freiwillig.“

„Tja, mir ist halt langweilig.“

„Langweilig? Aufgaben gemacht?“

„Ja, ja ...“

Maria Klamm, eine sympathische, gut aussehende Frau Mitte Dreißig, seufzte und überlegte kurz, bevor sie sagte:

„Wenn du willst, kannst du einige Sachen fürs Abendessen einkaufen.“

Martina nickte freudig, ließ sich den Einkaufszettel geben und ging los. Über ihre Hausaufgaben wurde sie nicht weiter befragt, weil ihre Mutter im Allgemeinen gewöhnt war, dass Martina diese sorgfältig erledigte. Also, warum sollte sie es heute nicht getan haben?

Das Einkaufen in der belebten, von Bergen umrahmten, Kleinstadt und dem wieder einmal überfüllten Supermarkt, lenkte Martina ab. Ein wenig natürlich nur, denn ganz konnte man Klaus ja doch nicht aus dem Kopf verdrängen. Die Gedanken ließen sich einfach nicht befehlen, sie kehrten immer zu Klaus zurück. Promt vergaß Martina dann die Milch zu kaufen, was ihrer Mutter ein erstauntes Kopfschütteln entlockte. Also machte sich Martina nochmals auf den zwanzigminütigen Weg in die Innenstadt. Sie hätte die Milch natürlich ebenfalls in dem kleinen Lebensmittelgeschäft eine Straße weiter kaufen können, aber sie war froh, nochmals etwas länger von ihren Gedanken abgelenkt zu werden.

Auch den restlichen Nachmittag und den Abend nach dem Essen, ließ Martina Hausaufgaben Hausaufgaben sein. Sie vertrödelte lieber die Zeit, lag auf ihrem Bett, hörte Musik, las ein bisschen oder starrte einfach nur so in die Luft. Zu etwas anderem war sie heute einfach nicht mehr fähig. Dieser Klaus wollte eben nicht heraus aus ihrem Kopf.

Was soll’s, dachte sie schließlich, die Aufgaben schreibe ich morgen noch schnell in der Pause.

Nun, nicht alles war so einfach, wie man es sich vorstellte.

Als Martina am nächsten Tag zur Schule eilte, glaubte sie abermals Tausende Hämmerchen statt eines Herzens in ihrer Brust zu haben, so wild schlug es darin.

Was würde Klaus heute wohl sagen? Wird er mich ansprechen? Wird er herkommen, mich fragen?

Aufgeregt wartete Martina bis zur Pause. Sie blieb in der Klasse, um noch schnell die Hausaufgaben zu schreiben und hoffte, Klaus würde dies bemerken und zu ihr kommen. Doch es kam nur Susi.

„He Tini, was tust du denn hier?“

„Na, das siehst du doch. Ich schreib die Englisch–Aufgabe.“ Das kam etwas ungehalten. Die quirlige Susi war zwar ihre beste Freundin, aber jetzt nervte sie nur. Was, wenn Klaus doch noch kam?

„Was, du hast deine Aufgaben nicht gemacht? Du?!“ Susi schien dies nicht zu begreifen. Warum konnte sie nicht auf dem Schulhof bleiben? Martina schrieb weiter, ohne ihr zu antworten.

„Noch dazu in Englisch, dein Fach ...“ Susi begriff’s anscheinend immer noch nicht. Martina warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu.

„Kannst du mich nicht allein lassen? Kann mich sonst nicht konzentrieren.“

„Was? Du? In Englisch könnte doch sonst die Welt um dich herum einstürzen und du würdest nichts merken.“

Also, Susi war heute wirklich unausstehlich. Aber im Grunde musste Martina ihr Recht geben. Nicht Susis Fragerei lenkte sie von den Hausaufgaben ab, nein, es waren die Gedanken an Klaus, die jede Konzentration unmöglich machten. So verging die Pause, ohne dass Martinas Hausaufgaben fertig wurden, was ihr eine Rüge des Englischlehrers einbrachte. Doch in Anbetracht dessen, dass sie sonst in diesem Fach stets die Interessierteste war, sah er von einer Strafarbeit ab.

Während der Unterrichtsstunden wagte Martina nicht, sich umzudrehen und Klaus anzublicken. Warum sagte er nichts zu ihr oder ließ ihr zumindest noch einen Zettel zukommen. War das gestern nur ein Scherz gewesen?

Als die nächsten Tage ebenfalls nichts geschah und zudem die Tage darauf kein Wort von Klaus kam, ja, er sie nicht einmal fragend, herausfordernd oder sonst irgendwie besonders ansah, war es für Martina Gewissheit: Es war nur ein blöder Scherz gewesen, ihr diesen Zettel zukommen zu lassen. Vielleicht hatten sich sogar er und seine Freunde darüber amüsiert.

Ph, mir doch egal, grübelte Martina, will sowieso nicht mit ihm gehen. Mit einem, dessen Haare sich nicht einmal ordentlich frisieren lassen, so was ist doch kein Mann, von dem Frauen träumen.

Martina wusste Bescheid über Traummänner, große Liebe und so. Schließlich las sie Liebesromane, heimlich, mit der Taschenlampe, halb unter der Bettdecke. Ihre Eltern hatten sich zwar nie gegen Liebesromane geäußert, aber trotzdem mussten sie ja nicht alles wissen. Natürlich las sie nicht nur Liebesromane, bloß ab und zu, denn man musste schließlich über Liebe etwas wissen und sei's noch so kitschig. Und im Fernsehen und Internet war da natürlich ebenso etliches zu finden – sogar in jugendfreien Filmen und auf jugendfreien Internetseiten. Denn auf „jugendfrei“ achteten ihre Eltern und dehnten diesen Begriff noch weiter aus, als „offiziell“ nötig, wie sie meinte.