Marvel Captain America – The Return of the First Avenger - Alex Irvine - E-Book

Marvel Captain America – The Return of the First Avenger E-Book

Alex Irvine

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Beschreibung

Der Captain kehrt zurück!

Steve Rogers alias Captain America gewöhnt sich langsam an das Leben im Hier und Jetzt, während er gemeinsam mit der Agentin Black Widow Aufträge für die Geheimorganisation S.H.I.E.L.D. erledigt. Doch dann erschüttert ein Anschlag auf seinen Boss Nick Fury alles, wofür Steve zu kämpfen glaubte. Er selbst wird plötzlich als Verräter gebrandmarkt und von S.H.I.E.L.D. gejagt. Steve findet Anzeichen für eine weitreichende Verschwörung und macht sich zusammen mit Black Widow und seinem neuen Freund Sam Wilson alias Falcon daran, dem Komplott auf den Grund zu gehen. Dabei sieht er sich bald mit einem gefährlichen Gegner konfrontiert: dem gnadenlosen Winter Soldier.

Basierend auf dem Megablockbuster "Captain America – The Return of the First Avenger" erzählt das Buch zum Film die Handlung altersgerecht für Kinder ab 10 Jahren. Ausgestattet mit farbigen Filmfotos.

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Seitenzahl: 143

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Adaptiert von Alex Irvine nach dem Drehbuch von Christopher Markus & Stephen McFeely produziert von Kevin Feige Regie: Anthony Russo & Joe Russo

Aus dem Amerikanischen von Kerstin Fricke

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen. Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.

© 2021 MARVEL

Die englische Originalausgabe erschien 2016 bei Little, Brown and Company, a division of Hachette Book Group, Inc., New York

unter dem Titel »Captain America – The Winter Soldier«

2021 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag

in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,

Neumarkter Straße 28, 81673 München

Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten

Übersetzung: Kerstin Fricke

Umschlaggestaltung: Geviert, Grafik & Typografie,

unter Verwendung eines Originalmotivs

sh · Herstellung: AJ

Satz und E-Book-Konvertierung: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN978-3-641-27463-4V001

www.cbj-verlag.de © 2021 MARVEL

1

Es war ein angenehm kühler Morgen, um an der National Mall in Washington, D. C. entlangzujoggen. Sam Wilson hatte vor, sein übliches Lauftraining zu absolvieren, bevor er zur Arbeit im Veteranen-Selbsthilfezentrum aufbrach. Er ging gern an Vormittagen wie diesem laufen, bevor es richtig heiß wurde und sich Washington in eine Sauna verwandelte. Dabei dachte er nicht groß nach, sondern genoss es einfach, sich im Trott des Laufens zu verlieren und zu spüren, wie sich seine Muskulatur lockerte. Da hörte er hinter sich eine Stimme. »Achtung, links.«

Sam nickte. So machte man das unter Läufern; man ließ einen anderen wissen, dass man gleich an ihm vorbeilaufen würde. Allerdings war der andere Mann schnell. Richtig schnell. Er rannte fast schon. Kaum war er an Sam vorbeigeschossen, bog er um die Kurve und verschwand hinter dem Lincoln Memorial. Wenn er dieses Tempo beibehielt, würde er nicht lange durchhalten. Sam überlegte, dass der Mann vermutlich eine Art Intervalltraining machte und abwechselnd rannte und ging. So musste es sein.

Sams Standardrunde um die National Mall war ziemlich genau sechseinhalb Kilometer lang. Als er den Mann zum ersten Mal sah, hatte er gerade etwa zweieinhalb Kilometer zurückgelegt. Doch nur wenige hundert Meter weiter hörte er abermals: »Achtung, links.«

Schon sauste der Kerl wieder an ihm vorbei. »Aha. Achtung, links. Verstanden«, sagte Sam. Er bildete sich eigentlich ein, recht gut in Form zu sein, aber dieser Mann hätte bei den Olympischen Spielen antreten können. Vielleicht wollte er aber auch nur den Bus erwischen. Sam sah dem Läufer hinterher und wurde etwas schneller. Ein bisschen Konkurrenz tat gut. Er konnte durchaus noch schneller laufen und mochte es überhaupt nicht, von anderen Läufern bloßgestellt zu werden. Seine Lunge fing bereits an zu brennen, und er spürte, wie sich die Muskeln in seinen Beinen langsam verkrampften. Das war schon lange kein normaler Lauf mehr.

Als er die Runde beinahe beendet hatte, hörte er ein weiteres Mal Schritte. »Sag’s nicht. Wehe, du sagst es.« Er versuchte, noch schneller zu laufen, war jedoch schon ziemlich ausgelaugt.

»Achtung, links.« Der andere Läufer rannte in seinem fast schon roboterartigen Tempo an ihm vorbei.

»Oh Mann!«, schimpfte Sam und legte noch einen Zahn zu. Als er sechseinhalb Kilometer geschafft hatte, verließ er taumelnd den Weg und ließ sich keuchend neben einem Baum zu Boden sinken. Es war schon sehr lange her, dass er sich beim Laufen derart verausgabt hatte.

Der andere Mann kam langsam auf Sam zu und schien kaum außer Atem zu sein. Nun, wo Sam sein Gesicht sah, dämmerte es ihm, wieso der andere so irrsinnig schnell laufen konnte. »Brauchst du einen Arzt?«, fragte er Sam.

»Ich brauche eher eine neue Lunge«, erwiderte Sam nur halb im Spaß. »Mann, du läufst zwanzig Kilometer in dreißig Minuten.«

»Ja, den Start habe ich versaut.«

»Im Ernst? Dann musst du dich dafür ja schämen. Na los, lauf noch eine Extrarunde. Oder hast du das etwa schon? Ich schätze mal, ja.« Sam musste lachen.

»In welcher Einheit bist du?«, erkundigte sich Mister Superschnell.

»Achtundfünfzigste Rettungsspringer. Aber jetzt arbeite ich unten bei den Veteranen.« Sam stand auf und reichte dem Mann die Hand. »Sam Wilson.«

»Steve Rogers.«

»Das habe ich mir schon gedacht.« Sam konnte es kaum fassen, dass er sich mit Captain America unterhielt. »Muss schräg gewesen sein, nach diesem Tiefkühlschlaf nach Hause zu kommen.«

»Ja, ich musste mich erst daran gewöhnen. Hat mich gefreut, Sam.« Captain America wandte sich zum Gehen.

Sam war ziemlich beeindruckt und auch ein bisschen neugierig. Zudem war er sich nicht sicher, ob es klug gewesen war, das mit dem Auftauen zu erwähnen. »Liegt am Bett, stimmt’s?«

Steve drehte sich wieder um. »Wie bitte?«

»Dein Bett. Es ist zu weich. Da drüben habe ich auf dem Boden geschlafen und Steine als Kopfkissen benutzt wie ein Höhlenmensch. Jetzt bin ich wieder zu Hause, liege in meinem Bett, und es ist wie …«

»Auf einem Marshmallow zu liegen«, beendete Steve den Satz für ihn. »Als würde man bis zum Boden durchsacken.«

Sam nickte.

»Wie lange?«, fragte Steve.

»Zwei Einsätze. Du vermisst sicher die guten alten Zeiten.«

Steve überlegte kurz. »Ach, so schlimm ist es gar nicht. Das Essen ist viel besser. Wir haben immer alles gekocht. Keine Kinderlähmung mehr. Internet, tolle Erfindung. Da konnte ich viel lesen und einiges nachholen.«

Ich kann mir gut vorstellen, dass du eine Menge nachzuholen hattest, dachte Sam. Da kam ihm eine Idee. »Marvin Gaye, 1972. Trouble-Man-Soundtrack. Alles, was du verpasst hast, auf einem Album.«

»Kommt auf die Liste.« Sam beobachtete, wie Steve ein kleines Spiralnotizbuch zückte. Dann piepte Steves Handy, und er warf einen Blick auf das Display. »Also, Sam, die Pflicht ruft.«

»Danke für den Lauf.«

»Wenn du das Laufen nennst«, witzelte Steve.

Sam lachte. »Ach, das sollte Laufen sein?«

»Oh ja, so läuft das.«

»Okay.« Sam winkte. »Und wenn du mich im Kriegsveteranenministerium bei der Kleinen am Empfang mal gut aussehen lassen willst, komm einfach vorbei.«

»Ich merk’s mir«, versprach Steve grinsend.

Ein schwarzer Sportwagen hielt am Straßenrand, und der Motor heulte einmal auf. Sam erkannte die Fahrerin, eine junge rothaarige Frau, sofort: Es war Agent Natasha Romanoff von S.H.I.E.L.D. Alter Falter, dachte er. Das ist ja noch besser, als wenn man beim Überqueren der Pennsylvania Avenue Senatoren über den Weg läuft.

»Hey, Jungs«, sagte Romanoff. »Kennt einer von euch das Smithsonian-Museum? Ich soll da nämlich ein Fossil abholen.«

Steve warf Sam über die Schulter noch einen Blick zu, als er zum Wagen ging. Er hatte natürlich damit gerechnet, dass Sam Natasha anstarren würde, und das war auch kein Wunder, denn diese Frau ließ sich nur schwer ignorieren. »Zum Totlachen.«

Als er in den Wagen stieg, merkte er, dass Natasha Sam ebenfalls musterte. »Wie geht’s?«, fragte Sam.

Ihre Lippen umspielte ein Lächeln. »Hey.«

Steve grinste ihn an. »Man kann nicht überall hinlaufen.«

Als der Wagen mit quietschenden Reifen losfuhr und sich in den Verkehr einfädelte, murmelte Sam: »Nein, kann man nicht.«

Mann, dachte er, mir sind gerade zwei Avengers begegnet.

Aber er musste trotzdem nach Hause, duschen und zur Arbeit gehen. Das Leben ging weiter.

2

Brock Rumlow, der S.T.R.I.K.E.-Teamleiter, machte mit Cap und Natasha die Einsatzbesprechung, als sie in einem Quinjet über den Indischen Ozean flogen. »Das Ziel ist eine mobile Satellitenabschussplattform, die Lemurian Star. Sie hatten gerade noch eine Ladung hochgeschickt, als Piraten sie vor dreiundneunzig Minuten gekapert haben.« Rumlow bediente dabei einen Touchscreen im Passagierbereich des Quinjets. Er zeigte ihnen das Schiff und danach dessen Position auf der Karte; es befand sich ganz in der Nähe der indischen Küste.

»Gibt es Forderungen?«, fragte Steve.

»Anderthalb Milliarden.«

»Warum so viel?«

»Weil sie S.H.I.E.L.D. gehört«, antwortete Rumlow.

Das änderte alles. Nun hatten sie es nicht länger mit einer stinknormalen Entführung zu tun. »Dann ist sie also kein zufälliges Ziel«, erkannte Steve.

»Die haben sicher einen guten Grund«, meinte Natasha.

»Ich habe es satt, immerzu Furys Handlanger zu sein«, raunte Steve Natasha zu.

»Entspann dich. Es ist doch nicht so kompliziert«, entgegnete diese schlicht.

»Wie viele Piraten?«, wollte Steve von Rumlow wissen.

»Fünfundzwanzig. Topsöldner. Ihr Anführer ist der hier.« Rumlow zog ein Dossier auf den Bildschirm. »Georges Batroc. Ex-Agent der Franzosen. Sonderkommando. Bei Interpol steht er ganz oben auf der Liste. Bevor die Franzosen ihn deaktiviert haben, hatte er sechsunddreißig Tötungsmissionen. Immer mit maximalen Opferzahlen.«

»Geiseln?«

»Äh, hauptsächlich Techniker. Ein Offizier. Jasper Sitwell.« Ein Foto von Sitwell erschien auf dem Bildschirm. »Sie sind in der Galley.«

Steve kannte Jasper Sitwell und wusste, dass der Mann normalerweise keine Außeneinsätze machte. »Was hat Sitwell auf diesem Schiff verloren?«, überlegte er laut.

Er betrachtete den Plan des Schiffes und lokalisierte die Galley, in der die Geiseln festgehalten wurden. »Gut, ich säubere das Deck und suche Batroc. Natasha, du stoppst die Maschinen und wartest.« Er sah Rumlow an. »Rumlow, Sie rücken nach, suchen die Geiseln, bringen sie in die Rettungsboote und evakuieren sie. Auf geht’s.«

»S.T.R.I.K.E., ihr habt den Cap gehört«, sagte Rumlow zu seinen Männern. »Bereit machen.«

»Kanal sieben sichern«, sagte Steve in sein Handgelenkmikrofon, um die Frequenz zu testen, die er während der Operation verwenden wollte.

»Sieben gesichert«, bestätigte Natasha. »Hast du Samstagabend irgendwas Nettes unternommen?«

»Na ja, die Jungs aus meiner A-capella-Gesangstruppe sind alle tot, also, nein, nicht unbedingt.«

»Wir nähern uns der Absprungzone, Cap«, meldete Rumlow aus dem Cockpit.

»Frag doch mal Kristen aus der Statistikabteilung. Sie würde bestimmt mit dir ausgehen.« In letzter Zeit schien Natasha es darauf abgesehen zu haben, ihn zu mehr Verabredungen zu drängen – oder überhaupt mal zu einer.

Steve wusste, dass sie bei Kristen aus der Statistikabteilung richtig lag. »Deswegen frage ich sie nicht.«

»Zu schüchtern oder zu ängstlich?«

»Zu beschäftigt!« Cap sprang aus dem Flugzeug.

Rumlow und sein Stellvertreter Jack Rollins blickten ihm hinterher. »Hat er überhaupt einen Fallschirm?«, fragte Rollins.

»Nein«, erwiderte Rumlow mit bewunderndem Lächeln. »Nein, hat er nicht.«

3

Steve stürzte durch die stürmische Nacht auf das entführte Schiff zu, drehte dann etwas ab und schlug im letzten Augenblick einen Salto, um mit den Füßen voran im Wasser zu landen. Die Eiseskälte, die durch seinen Körper jagte, fühlte sich gut an, fast wie der erste Schlag ins Gesicht bei einem Übungskampf. Steve war jetzt hellwach und wusste, dass es Zeit wurde, sich ganz auf die Mission zu konzentrieren. Er war aus mehreren Hundert Metern Höhe gefallen und sank tief ins Wasser. Nach dem Auftauchen kletterte er seitlich am Schiffsrumpf hinauf, sprang über die Reling und landete nahezu lautlos hinter einem ahnungslosen Söldner, der gerade eine Patrouillenrunde drehte.

Sofort packte Steve den Mann von hinten, hielt ihm den Mund zu und nahm ihn in den Schwitzkasten, bis er das Bewusstsein verlor. Danach ließ er den Söldner aufs Deck sinken.

Er rannte gegen den Uhrzeigersinn über das Deck des Schiffes und schaltete jeden Söldner aus, der ihm über den Weg lief. Dabei setzte er gerade so viel Gewalt ein, wie nötig war, um seine Gegner davon abzuhalten, Alarm zu schlagen.

Alles lief reibungslos, bis er das Deck fast ganz umrundet hatte. Als er sich gerade daranmachte, in die Mitte und dort unter Deck zur Galley zu gehen, kam er schlitternd zum Stillstand. Einer der Söldner richtete ein Automatikgewehr auf ihn und brüllte: »Keine Bewegung!«

Steve erstarrte. Aus dem Augenwinkel bemerkte er einen weiteren bewaffneten Söldner. Ihre Schussfelder überlappten sich, sodass er ihnen nicht entkommen konnte. Möglicherweise würde er es schaffen, sie zu überwältigen, aber nicht, ohne selbst auch einiges abzubekommen.

Auf einmal hörte er ein Ploppen, und der Söldner, der ihm am nächsten war, brach zusammen. Bevor der Mann auf dem Deck aufgekommen war, sackte auch schon der zweite in sich zusammen. Einen Moment später fiel Brock Rumlow an einem Fallschirm vom Himmel und landete auf dem Schiff. Er hielt das Gewehr in der Hand, mit dem er die beiden Söldner ausgeschaltet hatte. Gute Schüsse, dachte Steve. Es war nicht leicht, derart präzise zu treffen, wenn man in einer windigen Nacht an einem Fallschirm baumelte und auf ein bewegliches Ziel an Bord eines fahrenden Schiffes schoss. Rumlow gehörte aber auch zu den Besten bei S.H.I.E.L.D.

»Danke«, sagte Cap.

»Ja.« Rumlow grinste ihn breit an. »Ohne mich wirkten Sie ganz hilflos.«

Natasha und der Rest des Teams landeten um sie herum, und gemeinsam gingen sie das nächste Ziel der Mission an: Sie mussten Sitwell und Georges Batroc finden. »Was ist mit der Krankenschwester bei dir gegenüber?«, fragte Natasha Steve im Gehen. »Sie scheint doch ganz nett zu sein.«

Ihr Name war Kate, und Natasha hatte recht. Seine Nachbarin war wirklich nett. Steve wusste Natashas Bemühungen zu schätzen, war jedoch überhaupt nicht auf eine Romanze aus. »Erst den Maschinenraum sichern, dann das Date.«

»Ich bin multitaskingfähig.« Schon war Natasha über ein Geländer auf das untere Deck gesprungen, auf dem sich auch der Maschinenraum befand.

4

In der Galley wurden die Söldner langsam ungeduldig. »Ich habe Batroc gesagt, wenn er Geld von S.H.I.E.L.D. will, müssen wir anfangen, ihnen Leichen zu schicken!«, sagte einer von ihnen auf Französisch und trat vor die Geiseln, die in einer Reihe nebeneinander auf dem Boden saßen. Man hatte ihnen die Hände und Füße gefesselt. »Ich hätte hier eine Kugel für jemanden … Willst du eine Kugel in den Kopf bekommen?« Er trat gegen Jasper Sitwells Fuß. »Nimm den Fuß da weg! Willst du eine Kugel in den Kopf kriegen?«

Sitwell sah ihn einfach nur an. Er wusste ganz genau, dass S.H.I.E.L.D. eine Rettungsmission schicken würde. Es war nur eine Frage der Zeit.

Steve hatte das untere Deck des Brückenturms erreicht und schleuderte eine kleine, klebrige Scheibe gegen das Fenster. Darin befand sich ein Mikrofon, das es ihm ermöglichte, die Söldner zu belauschen. »Die Warterei gefällt mir nicht«, beschwerte sich einer der Männer gerade auf Französisch.

»Ruf Durand an«, verlangte ein anderer. »Ich will, dass dieses Schiff sofort weiterfahren kann, sobald das Lösegeld eintrifft.«

Nach einer kurzen Pause hörte Steve den ersten Söldner sagen: »Starte die Maschinen.« Dann legte er auf.

Unten im Maschinenraum drehte sich ein Söldner vom Telefon weg, um den Befehl umzusetzen. Er erstarrte, als er sich Natasha Romanoff gegenübersah, die ihn anlächelte. »Ahoi, Seemann«, sagte sie.

In der Galley war es der ruhelose Söldner leid, die Geiseln anzuschreien. »Okay, ich habe lange genug gewartet«, erklärte er und hämmerte an die Tür. »Hey! Such Batroc. Wenn ich in zwei Minuten nichts von ihm gehört habe, fange ich an, sie umzulegen.«

»Ich gehe ihn suchen«, erwiderte der Söldner vor der Tür.

Aber als er sich umdrehte, lief er direkt in Brock Rumlows Taser und ging zu Boden, ohne auch nur einen Laut von sich zu geben. Das restliche S.T.R.I.K.E.-Team wartete zusammen mit Rumlow auf den Befehl, dass sie die Galley stürmen sollten.

Draußen beobachtete Captain America die Brücke und lauschte weiter gebannt. Er wusste, dass Batroc da oben war, als einer der Söldner sagte: »Funkstille von S.H.I.E.L.D., Batroc.«

»S.T.R.I.K.E. auf Position«, meldete Rumlow.

Es wurde Zeit, reinzugehen. »Natasha, Statusmeldung?« Sie antwortete nicht. »Status, Natasha.«

»Warte kurz!«, fauchte Natasha. Sie war noch mit den letzten drei Söldnern beschäftigt, die sich vor dem Maschinenraum aufhielten. Nachdem sie sie mit einer Kombination aus Schlägen und elektrischen Stößen aus den Waffen, die in die Handgelenke ihrer Uniform eingebaut waren, außer Gefecht gesetzt hatte, konnte sie Steve endlich melden: »Maschinenraum gesichert.«

In der Galley machten sich die Söldner bereit, weil die zwei Minuten beinahe abgelaufen waren. »Die Zeit ist um«, verkündete der Anführer. »Wer will als Erster sterben?« Er deutete auf einen Agenten. »Du!«

Mit einem lauten Krachen zersprangen die Fenster, als die S.T.R.I.K.E.-Scharfschützen davor das Feuer eröffneten. Die Söldner gingen alle zu Boden. Eine Sekunde später wurde die Tür aus den Angeln gesprengt und Brock Rumlow setzte den Söldneranführer, der den Zwei-Minuten-Countdown gestartet hatte, mit einem einzigen Schuss außer Gefecht.

Der Mann fiel direkt vor Jasper Sitwells Füße, der ihn nur gelassen betrachtete. »Ich sagte doch, S.H.I.E.L.D. verhandelt nicht.«

5

Auf der Brücke warf der Söldner bei Batroc einen Blick auf sein Handy. »Die Leitung ist tot. Ich habe den Kontakt zu ihnen verloren …«

Captain Americas Schild flog durchs Fenster. Batroc bewies beeindruckend gute Reflexe und wich sofort aus, sodass stattdessen der andere Söldner getroffen und gegen die Wand geschleudert wurde. Im nächsten Augenblick sprang Steve auch schon durch das zertrümmerte Fenster auf die Brücke.

Während Cap noch versuchte, das Gleichgewicht zu halten, trat Batroc aus seinem Versteck hinter einer Reihe von Navigationsterminals zu und rannte dann los. Steve zog seinen Schild aus der Wand und folgte ihm eine Treppe hinunter und aufs Hauptdeck.

»Die Geiseln werden jetzt evakuiert. Romanoff hat den Treffpunkt verpasst, Captain«, meldete Rumlow über Funk. »Ziele noch nicht ausgeschaltet.«

»Natasha, Batroc ist entkommen«, flüsterte Steve in sein Handgelenkmikrofon. »Geh zurück zu Rumlow und beschütze die Geiseln.« Sie antwortete nicht. »Natasha«, sagte er ein weiteres Mal.

Doch sie meldete sich nicht.

Batroc nutzte die Tatsache aus, dass Steve abgelenkt war, tauchte aus dem Schatten auf und setzte ihm mit mehreren Tritten aus dem Sprung und der Drehung zu. Die meisten konnte Cap mit dem Schild abwehren, allerdings schien Batroc deutlich schneller zu sein als ein normaler Mann. Er attackierte ihn wieder und wieder und wich Caps Gegenangriffen aus. Nach der ersten Runde machte Batroc einen Handstützüberschlag rückwärts und spottete auf Französisch: »Ich dachte, du wärst mehr als nur ein Schild.«

Okay, dachte Steve.