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In "Max & Moritz", einem Meisterwerk der illustrierten Literatur, entführt Wilhelm Busch die Leser in die Unbeschwertheit der Kindheit, verbunden mit einem scharfsinnigen kritischen Blick auf gesellschaftliche Normen. Die Erzählung entfaltet sich in Form von humorvollen, gereimten Versen und begleitet von originellen Illustrationen, die die schelmischen Streiche der beiden Lausbuben lebendig werden lassen. Angesiedelt im späten 19. Jahrhundert, spiegelt das Werk nicht nur die kulturellen Strömungen der Zeit wider, sondern etabliert auch das Genre der Bildergeschichte, das bis heute nachhallt und zahlreiche Nachahmer fand. Wilhelm Busch, ein Pionier der satirischen Literatur, prägte mit seinen einzigartigen Erzählsystemen und seiner spitzen Feder die deutsche Literaturszene. Sein eigenes Leben, geprägt von Rebellion gegen Konventionen und einer tiefen Abneigung gegen Ungerechtigkeiten, lässt sich in den Charakteren von Max und Moritz gut nachvollziehen. Busch, der sowohl Maler als auch Dichter war, nutzte in diesem Werk meisterhaft Sprache und Bild, um eine amüsante, zugleich lehrreiche Erzählung zu schaffen. Dieses erbauliche Lesewerk ist nicht nur für Kinder geeignet, sondern lädt auch Erwachsene dazu ein, auf humorvolle Weise über menschliche Schwächen und die Unbeschwertheit der Kindheit nachzudenken. Die Kombination aus Verse und Illustrationen schafft ein zeitloses Vergnügen, das sowohl zum Schmunzeln als auch zum Nachdenken anregt. Ein absolutes Muss für jeden Literaturfreund!
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Veröffentlichungsjahr: 2023
Ach, was muß man oft von bösen
Kindern hören oder lesen!
Wie zum Beispiel hier von diesen,
Welche Max und Moritz hießen,
Die, anstatt durch weise Lehren
Sich zum Guten zu bekehren,
Oftmals noch darüber lachten
Und sich heimlich lustig machten.
Ja, zur Übeltätigkeit,
Ja, dazu ist man bereit!
Menschen necken, Tiere quälen!
Äpfel, Birnen, Zwetschen stehlen
Das ist freilich angenehmer
Und dazu auch viel bequemer,
Als in Kirche oder Schule
Festzusitzen auf dem Stuhle.
Aber wehe, wehe, wehe!
Wenn ich auf das Ende sehe!!
Ach, das war ein schlimmes Ding,
Wie es Max und Moritz ging.
Drum ist hier, was sie getrieben,
Abgemalt und aufgeschrieben.
Mancher gibt sich viele Müh’
Mit dem lieben Federvieh;
Einesteils der Eier wegen,
Welche diese Vögel legen,
Zweitens: weil man dann und wann
Einen Braten essen kann;
Drittens aber nimmt man auch
Ihre Federn zum Gebrauch
In die Kissen und die Pfühle,
Denn man liegt nicht gerne kühle.–
Seht, da ist die Witwe Bolte,
Die das auch nicht gerne wollte.
Ihrer Hühner waren drei
Und ein stolzer Hahn dabei. –
Max und Moritz dachten nun:
Was ist hier jetzt wohl zu tun? –
Ganz geschwinde, eins, zwei, drei,
Schneiden sie sich Brot entzwei,
In vier Teile, jedes Stück
Wie ein kleiner Finger dick.
Diese binden sie an Fäden,
Übers Kreuz, ein Stück an jeden,
Und verlegen sie genau
In den Hof der guten Frau.
Kaum hat dies der Hahn gesehen,
Fängt er auch schon an zu krähen:
Kikeriki! Kikikerikih!!
Tak, tak, tak! - da kommen sie.
Hahn und Hühner schlucken munter
Jedes ein Stück Brot hinunter;