Mein Essbuch - Ingrid Amon - E-Book

Mein Essbuch E-Book

Ingrid Amon

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Beschreibung

Wer schlank bleiben will, muss essen lernen: Abnehmen ist eine Leistung, die viel größere Herausforderung ist es jedoch, nicht wieder zuzunehmen. Ingrid Amon erzählt amüsant, berührend und motivierend, wie sie abgenommen hat und wie sie es schaffte, das neue Wohlfühlgewicht über zwanzig Jahre zu halten. Dabei isst sie, was ihr schmeckt, hält sich an keine Diät, zählt keine Kalorien und betreibt kaum Sport. Dafür hat sie ihr Hungergefühl wiederentdeckt und weiß, wann sie satt ist. Das 10-Punkte-Programm zum Mitmachen liefert alle notwendigen Informationen, die allen eine gesunde Gewichtsbalance ermöglichen.

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Seitenzahl: 220

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Die im Buch angesprochenen Diäten, Anleitungen und Tipps dürfen nur von gesunden Menschen ausprobiert werden. Wenn Sie unter Diabetes, einer medizinisch anerkannten Essstörung, Niereninsuffizienz, Divertikeln, Gastritis, Colitis, einer anderen Verdauungsstörung oder chronischen Krankheit leiden, sprechen Sie unbedingt vorher mit Ihrem Arzt. Wenn Sie schwanger sind oder stillen, dürfen Sie den Anleitungen in dieser Zeit nicht folgen. Autorin und Verlag lehnen jede Haftung ab. Alle Module des Balancetrainings setzen Sie gegebenenfalls eigenverantwortlich um.

Impressum

Besuchen Sie uns im Internet unterwww.nymphenburger-verlag.de

© für die Originalausgabe und das eBook: 2014 nymphenburger in der F.A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten.

Schutzumschlag: atelier-sanna, München

Illustrationen: Kera Till

Schutzumschlagmotiv: Andreas Hafenscher/webnfoto.com

Satz: EDV-Fotosatz Huber/Verlagsservice G. Pfeifer, Germering

ISBN 978-3-485-06102-5

Inhalt

Einleitung

Meine letzte Diät

Meine persönliche Diätkarriere

Ein Hoch auf alle Diäten dieser Welt

Gewichtsfragen

Die Energiebilanz

Der Brennstoff – die Kalorien

Die Holzhacker sterben aus

Das grenzenlose Nahrungsangebot

Die Qualität des Brennstoffs

Essmuster und andere Erklärungsmodelle

Menschen mit Wohlfühlgewicht – essen sie wirklich anders?

Gewicht in Balance

Auf dem Weg zur Balance

Balancefaktor 1: Beobachten und dokumentieren

Balancefaktor 2: Trinken

Balancefaktor 3: Kauen und schmecken

Balance zwischen Hunger, Sattsein und Appetit

Balancefaktor 4: Hallo, Hunger!

Balancefaktor 5: Der Sättigungspunkt

Balancefaktor 6: Geschmack als Grundpfeiler der Esskompetenz

Balancefaktor 7: Die Verdauung

Balancefaktor 8: Bewegung, die ich will

Balancefaktor 9: Essen und schlafen

Balancefaktor 10: Essen – und sonst nichts

Der Körper

Die Kooperation mit dem eigenen Körper

Die Gefühle

Mein Abschied vom Wenn-dann-Dasein

Noch immer keine Schönheitskönigin

Das Essbedürfnis und seine feine Verwandtschaft

Systemische Hintergründe von Übergewicht

Fasten: Mit der Seele in Berührung kommen

Der Kopf

Der mentale Turnaround

Das Selbst stärken

Balance auf vielen Ebenen

Was leere Regale mit Fettzellen zu tun haben

Ihre letzte Diät

Diät macht keinen Spaß

Worum es noch geht

Abschied von der Fremdbestimmung

Wir brauchen Konzepte für 100-Jährige

Das Geschäft mit unserem Hunger

Nachwort

Kontakt

Hilfreiche Informationen

Literatur

Dank

Einleitung

Vor vielen Jahren bin ich in meiner persönlichen »Essheimat« angekommen. Ich habe es geschafft, 25 Kilo abzunehmen und in den letzten 20 Jahren nicht wieder zuzunehmen. Bei einer Körpergröße von 1,60 Meter wiege ich zwischen 51 und 54 Kilo. Täglich esse und trinke ich, was ich möchte und was ich brauche, mache keinen Unterschied zwischen Karotten und Sahneeis, zwischen Kartoffelchips und Gurkensalat, zwischen Wiener Schnitzel und Ziegenkäse. Ich esse das alles, ohne dick zu werden, ohne ständige Angst, aus der Form zu laufen. Ohne Kalorienzählen, ohne komplizierte Esspläne, fast ohne Sport, bei ziemlich guter Gesundheit.

Ich lebe in Wien, war lange Zeit Radiojournalistin und Fernsehmoderatorin, arbeite mittlerweile selbstständig als Trainerin, Speakerin und Autorin, begleite meine entzückende Tochter beim Erwachsenwerden, gärtnere, lese, schreibe Bücher, pflege Partnerschaft, Freundes- und Familienkreis, erlebe Stress und Entspannung, habe Hochs und Tiefs wie die meisten auch. Ich bin unstillbar neugierig und wissensdurstig – und eben nach vielen dicken Jahren mittlerweile jahrzehntelang zufrieden mit weniger Gewicht.

Anlässlich eines »runden« Geburtstags habe ich meinen Gästen Fotos aus der »dicken Zeit« gezeigt. Sie haben gefragt: Wie hast du das gemacht? Als ich von den einzelnen Phasen meines Abnehmprozesses erzählte, wurde mir bewusst, dass es ein System dahinter gab. Ich bin unkonventionell an das Thema herangegangen, habe alles infrage gestellt, was ich dazu in die Finger bekam. Habe durch Erfahrung und Experimente viel Bewusstheitsarbeit geleistet. Diesen Erfahrungsschatz möchte ich mit Ihnen teilen.

Seit über 30 Jahren leite ich Menschen erfolgreich an, ihr Verhalten, ihre Gewohnheiten, ihre Einstellungen auf bestimmten Gebieten (erfolgreiches Auftreten, Stimm- und Sprechtechnik, Rhetorik, Selbstbewusstsein) zu verändern. Ich motiviere Menschen dazu, ihre Handlungsmuster zu analysieren, sich Lernziele zu setzen und in günstigen kleinen Schritten zu erreichen. Zu dieser Lehrtätigkeit habe ich in den letzten Jahrzehnten eine Menge Zusatzausbildungen, psychologische Kurse, therapeutische Fortbildungen absolviert und eigene Lehrmethoden für mich entwickelt.

Diese Anleitungen lassen sich auf viele Gebiete des Lebens anwenden. Meine eigenen Erfahrungen und Erlebnisse mit dem Gewichtsthema zeigen auch auf diesem Gebiet, dass langfristige Verhaltensänderung möglich ist. Meinen erfolgreichen Lernweg schildere ich Ihnen anhand dreier Komponenten: eigenes Beispiel – Erkenntnisse – Veränderungsschritte. Ich habe mich mit dem Abnehmen und der Gewichtsbalance fast genauso lange beschäftigt wie mit der Stimme oder Radioarbeit. Ich habe einen beachtlichen Erfolg am eigenen Körper »eingefahren«. Aber: Ich habe dazu keine Studiengänge absolviert. Die Abgrenzung zu den geschätzten Ernährungswissenschaftlern, Diätologen, Adipositas-Spezialisten, Medizinern ist mir deswegen also ganz besonders wichtig. Ich hüte mich bewusst, Empfehlungen zu geben, was man essen muss/kann/soll/darf. Gleichzeitig stehe ich dazu: Wenn mein Gewicht bereits fast 20 Jahre stabil ist, dann ist mein Ansatz glaubhaft und reflektiert.

Drei ganz wichtige Einsichten und Beobachtungen waren für mich ausschlaggebend beim Schreiben dieses Buches:

Essen dient in seiner Grundfunktion der Erhaltung des menschlichen Körpers und seiner Arbeitsweise. Das wissen wir alle, manche von uns möchten es allerdings nicht wahrhaben. Man kann Essen auch noch viele andere Funktionen zuschreiben. Die meisten kann es in der Realität nicht erfüllen. Bei Stress sollte man für Entspannung sorgen, nicht Schweinsstelze (Schweinshaxe bzw. Eisbein) futtern, bei Traurigkeit weinen, nicht Kekse essen. Diese ungünstige Verwendung von Nahrung kann unbelastet empfunden werden (dann sind Sie glücklicherweise wohl meistens mit Ihrem Gewicht zufrieden!) oder bis zu einer Essstörung oder Esssucht gehen. Beim Rauchen, bei Drogen oder beim Alkohol besteht die sogenannte »Heilung« von der Störung darin, dass man das auslösende Mittel sein Leben lang meidet und sich davon fernhält. Das allein ist schwer genug. Ich stelle in Abrede, dass das Vermeiden von etwas schon Heilung bedeutet. Bei einer Essstörung kann nicht auf das auslösende Mittel verzichtet werden, denn das führt unter normalen Umständen in absehbarer Zeit zum Tod. Deswegen ist die Änderung des Essverhaltens eine ungleich schwierigere Herausforderung. Wir müssen nämlich mit dem Auslöser so umgehen, dass wir weiterhin leben können. Ohne Angst vor Gewichtszunahme oder auch mit der Angst davor. Wir müssen lernen, mit Essen so umzugehen, dass es Freude, Genuss wird und unseren Körper erhält, in einer Weise, wie wir den Körper haben möchten! Es geht gar nicht so sehr um das, was wir essen, sondern wie wir essen.In der Natur beobachten wir üblicherweise kein Übergewicht über mehr als zwölf Monate. Jeder Igel futtert sich Winterspeck an, jeder Eisbär, jedes Murmeltier. Im Frühling spätestens, wenn je nach Tiergattung die »neue Saison« beginnt, sind die Reserven erschöpft. Übergewicht und Fett haben außerdem klar definierte Funktionen als Reserven für schlechte Zeiten. Ich habe etwa 200 Frauen und Männer befragt: »Wenn Sie Ihr Leben so leben könnten, wie Sie es gerade tun, so arbeiten, wie Sie arbeiten, so urlauben, wie Sie urlauben, so feiern, wie Sie feiern, so malen, zeichnen, Kinder versorgen, singen, lachen, gärtnern … wie Sie es jetzt tun, und Sie könnten das alles – ohne die kleinste Kleinigkeit in Ihren Gewohnheiten verändern zu müssen – auch mit einem schlanken Körper haben, wählen Sie dünn oder dick?« Glauben Sie mir, niemand, nicht ein Einziger, eine Einzige hat »gewichtig« gewählt!

Ich lade Sie ein

Durchschnittlich hat jeder europäische Bürger schon zwei Diätversuche hinter sich. Gescheiterte Versuche, versteht sich. So wie ich das betrachte, heißt das keineswegs, dass Sie komplett gescheitert sind. Ganz im Gegenteil, im Ab- und Zunehmen haben Sie mindestens dissertiert. Was Sie nicht gelernt haben, ist das »Danach«, das Essen nach der Diät, wie Gewichtsbalance funktioniert: jene dauerhaften Änderungen im Essverhalten, die Abnehmerfolge langfristig sichern.

Ich lade Sie ein: Installieren Sie mithilfe meiner Anregungen und Erfahrungen ein neues Programm. Setzen Sie Ihre »esstechnische Festplatte« neu auf. Ergänzen Sie Ihre schon erworbene hilfreiche Diätweisheit um eine weitere, hochwirksame Komponente: Gewicht in Balance auf Dauer.

Klingt logisch. Ist es auch. Aber es ist auch ambitioniert und braucht Zeit. Schnell mal schlank machen die meisten Diäten. Dauerhaft schlank macht nur eine neue Wahrnehmung und Einstellung. Fein abgestimmt auf Sie persönlich ändert sich so durch Ihr eigenes Zutun Schritt für Schritt Ihr Essverhalten, sodass Sie die veränderten Gewohnheiten langfristig beibehalten können.

Systeme funktionieren nur begrenzt für individuelle Wesen. Auch meinem Programm/System/Weg folgen Sie nur eine bestimmte Zeit. Zehn Balancefaktoren finden Sie im Hauptteil meines Buches. Zehn Module zur Gewichtsbalance mit praxisnahen Umsetzungsempfehlungen. Jedem Schritt widmen Sie bitte für einige Zeit Ihre Aufmerksamkeit. Schon die Route können Sie nach Ihrem Gutdünken wählen. Die Module sind in beliebiger Reihenfolge anwendbar. Mein Gewicht fiel in Wellen über sieben Jahre, Ihr Weg ist sicher kürzer! Zusätzlich sollen Ihnen die Praxisblöcke, auf die Sie immer wieder stoßen werden, dabei helfen, meine Entwicklung nachzuvollziehen. Diese Tipps können Sie getrost ausprobieren, nachmachen, die Fragen beantworten etc. Jeder dieser kleinen Schritte trägt zum bewussteren Essverhalten und zur dauerhaften Gewichtsbalance bei.

Meine letzte Diät

Meine persönliche Diätkarriere

Ich sehe mich als Teenager mit 14, 15 Jahren am Familientisch zu Hause. Traditionelle, gutbürgerliche Küche für fünf von uns. Ich esse Knäckebrot mit Magerkäseaufstrich. Natürlich bin ich wieder einmal zu dick. Man schrieb die 70er-Jahre. Twiggy-Zeit. Ich hatte Größe 38. Ich erinnere mich klar, dass sich mein Übergewicht natürlich auf mein Selbstbewusstsein auswirkte, meine Wirkung auf das männliche Geschlecht gleich null. Das zeigte sich unbarmherzig beim Tanzkurs. Die attraktiven Gleichaltrigen hatten kein Interesse an mir – ich schob es auf mein pummeliges Äußeres.

Mein 19. Geburtstag. Diät während des Studiums an der Pädagogischen Hochschule. Ein auberginefarbenes Kleid – selbst genäht – bekam einen ebensolchen Gürtel. Nach drei Wochen vier Löcher enger geschnallt. Wow. Ausgerechnet dem dicksten Professor fiel es auf: Amon – Sie sehen aus wie eine Bohnenstange. Wie haben Sie das gemacht? Ich faselte irgendwas von Brigitte-Diät. Ich wollte ihm nicht auf die Nase binden, dass ich damals parallel zum Hungern eine Schlankheitswärmebehandlung gebucht hatte. Schwitzpackungen, für die fast mein ganzes Gehalt aus dem Studentenjob draufging.

Lange hielt das nicht an, denn in den folgenden Studienjahren kam es ganz dick, im wahrsten Sinn des Wortes. Ich hatte nebenbei begonnen, als Radiomoderatorin zu arbeiten. Mein Arbeitspensum sah etwa so aus: »Morgenwecker« moderieren von sechs bis acht Uhr, Vorlesungen von neun bis 17 Uhr, eventuell noch ein Nachrichtenspätdienst von 18 bis 22 Uhr. Am Wochenende »Tanzmusik auf Bestellung« von 20 bis 24 Uhr. Livesendung. Noch ein Interview am Sonntag. Dann lernen für die Prüfungen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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