Mein kleines Irrenhaus - Sandra Terzenbach - E-Book

Mein kleines Irrenhaus E-Book

Sandra Terzenbach

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Beschreibung

In dem Buch werden liebevoll und z. T. sarkastisch Geschichten aus dem Leben der Autorin mit ihren Hunden beschrieben.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 96

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Vorwort von Xavi

Acaro – und wie ich zu der Truppe stieß...

El diablo negro

Pubertät

Plagen mit einem Teenie

Acaros OP

Acaro, der Areal-Patriot

Diese Vermittlungs-Anzeige schaltete Xavi...

Die drei Musketiere

Ernährung der Hunde

Hunde brauchen Sicherheit und Geborgenheit

Fresserei

Gute Nacht-Geschichte für Hunde

Manipulative Intelligenzbestien

Erkrankungen

Küchen-Philosohie

Manu

Wenn ich die Welt neu erfinden könnte...

Wilbert, der Menschenkenner

Mutti-Zeit

Nette Gesellen

Gespräch zwischen normalen Hundehaltern und einem noch normalen Menschen (ein Aussie)

Öffentliche Auslaufflächen

Seelenhunde

S. O. S. Seenot

Spaziergänge

Spirituelles

Die Stimme der Stimmlosen

Stimmungen

Sylvester

Manchmal könnte man sie verschenken

Wilbert und Zäune

Wilbert aus eigener Sicht

Xavi... mal wieder...

Xavi und Zäune

Nachwort und Danksagung

Vorwort

Sehr geehrte(r) Leser(in),

vielen Dank, dass Sie den Schritt gewagt und mein aktuelles Buch gekauft haben. Hoffentlich finden Sie Vergnügen daran, fühlen sich verstanden und gut aufgehoben.

Vermutlich kann jeder Hundehalter, der ehrlich mit sich selbst ist, meine Geschichten nach empfinden – der eine mehr, der andere gemäßigter. Aber ich glaube, jeder lobt dann und wann seine Vierbeiner himmelhochjauchzend und könnte sie am nächsten Tag als Luftfracht nach Neuseeland an eine unbekannte Anschrift verschicken.

Natürlich weise ich Sie darauf hin: Dies ist mein fünftes Buch. Sollten Sie die Vorgänger (oder eins davon) bereits kennen, freue ich mich, denn d. h. ja, dass es Ihnen gut gefallen hat. Hier noch einmal meine bereits erschienenen Bücher:

Einfach Hund sein – Geschichten und Anekdoten über meine Lakritznasen

Geschichten für kleine und große Menschen, die im Herzen jung sind

...und Bielefeld gibt’s doch – Mörderische Geschichten aus dem Teutoburger Wald

Geschichten von Herz zu Herz – Noch mehr Geschichten für kleine und große Menschen, die im Herzen jung sind

Meine beiden Geschichten-Bücher habe ich selbst illustriert.

Aber nun wünsche ich Ihnen viel Vergnügen beim Lesen dieses Buches!

Freundliche Grüße

Sandra Terzenbach-Blank

Vorwort von Xavi

Ja, endlich – hier bekomme ich mal das Wort erteilt! Sie hat es endlich erkannt! Auf mich kommt es an, auf mich, nur auf mich!

Als Frauchen sagte, sie ziehe das Buch vor, habe ich mich gefreut. Schließlich hat man mir schon oft erzählt, dass es darin um uns gehen wird. Wobei ich das dumme Gefühl hatte, als sie sagte „Ich schreibe das Buch jetzt schon. Xavi hat soviel Blödsinn angestellt, dass ich fürchte, den sonst zu vergessen – und er ist erst ein Jahr hier!“, dass der Satz kein Kompliment, sondern subtile Kritik war.

Mit dem Titel „Mein kleines Irrenhaus“ bin ich überhaupt nicht einverstanden, denn ich kann mir den nicht erklären. WAS bitte hat das mit UNS zu tun?!

Nun gut, nun spiele ich in einem der Bücher meines Frauchens, das angeblich authentisch ist, eine Hauptrolle. Ist ja auch etwas.

Wenn Sie lesen möchten, was meine Vorgänger angestellt hahen, lesen Sie bitte:

„Einfach Hund sein“.

Und dann hat mein Frauchen noch lustige Krimikomödien herausgehracht. Diese spielen in meiner neuen Heimat.

„Und Bielefeld gibt’s doch“.

Außerdem hat sie noch zwei nette Fabel-Bücher mit tollen Zeichnungen herausgebracht.

„Geschichten für kleine und große Menschen, die im Herzen jung sind“, Teil 1 und Teil 2.

Von dem Erlös der Bücher können schon wieder einige Schäden bezahlt werden, die ich angerichtet habe. Es ist also sozusagen Charity für mein Frauchen.

Natürlich sollten Sie nicht alles glauben, was so über mich berichtet wird. Nur das Beste! Ich bin ein sehr gehorsamer, lieber Hund und würde nie etwas anstellen, was meinem Frauchen oder jemand anderem missfallen würde. Das ist alles üble Nachrede.

Liebe Grüße

Xavi

Xavi

Wilbert

Acaro

Acaro – und wie ich zu der Truppe stieß...

Heute heiße ich Acaro. Diesen Namen durfte mein Herrchen für mich aussuchen. Er schaute in den Google-Übersetzer und es heißt Winzling. Leider hat es nicht nur die Bedeutung Winzling, sondern auch Milbe. Und Nomen est Omen, diese hatte ich bei meiner Ankunft.

Aber dazu kommen wir später.

Geboren wurde ich, wie fast jeder Galgo espanol bei einem Jäger in Spanien. Ist meist nicht das reinste Zuckerschlecken. Irgendwie landete ich auf der Straße und wurde von Tierschützern im örtlichen Tierheim aufgenommen. Dort hatte ich eine Grundversorgung. Das war schon okay, nur leider nicht allzu rosige Vermittlungsaussichten, sodass ich nach Deutschland ins Tierheim gebracht wurde.

Dieses Tierheim hat leider keinen sonderlich guten Ruf. Ob berechtigt oder nicht, vermag ich nicht zu sagen und möchte es auch nicht diskutieren.

Eines Tages wurde ich nicht zum Spazieren gehen mitgeschickt, sondern wartete in meinem Gehege. Das war ungewöhnlich.

Während der Ausführzeiten ist immer viel Aufregung und Gebelle. Ich wurde dann in die sog.

Kuschel-Hütte gebracht. Ein Gartenhaus mit Sofas und Hundebetten. Dort wurde ich von zwei Fremden empfangen und einer Menschin. Manu und Wilbert sowie mein zukünftiges Frauchen.

Schienen ganz okay zu sein, die Hunde. Auch die Menschin.

Wir liefen gemeinsam eine Weile durch die Gegend. Wichtig war – wir durften keine Felder betreten und nur eine bestimmte Richtung laufen. Da es keine Bürgersteige gibt und ständig Radfahrer und Autos im Affenzahn an einem vorbei brettern, war mein zukünftiges Frauchen etwas empört, dass Tierheimhunden, die evtl. noch unsicher oder ängstlich sind, so etwas zugemutet wird. Zwischendurch lehnte ich mich immer mal tröstend und kontaktsuchend an sie, schubbelte etwas mit meinem Kopf. Da war sie ganz gerührt und sagte, ihr erster Hund, Barras, habe das oft getan. Die beiden Hunde schienen auch nett zu sein. Manu, der kleine große Bruder. Und Wilbert, etwa in meinem Alter, kleines bisschen jünger. Wir beide kasperten ein wenig miteinander herum.

Nach einiger Zeit – vielleicht zwei Stunden – gingen wir zum Auto. Ich wollte eigentlich mit einsteigen, aber das wurde erstmal verhindert und ich bekam gesagt, es müsse alles noch genauer besprochen werden. Mit meinem zukünftigen Herrchen.

Dieser hatte nichts gegen mich und so ging ich mit Frauchen ins Tierheim-Büro. Es wurden Formulare ausgefüllt und ein Gesundheits-Check gemacht. Dieser war vollkommen lächerlich, aber nun mal dort Sitte.

Allerdings durfte ich noch immer nicht mitfahren!

Unglaublich! Ein wenig weinte ich, als mein Beinahe-Frauchen mich wieder in den Zwinger setzte.

Sie fuhren wieder ab...

...um zwei Tage später zu kommen und mich abzuholen!

Es war ein Feiertag! Ja, ein wirklicher und echter – für mich und auch ein nationaler Feiertag meines neuen Heimatlandes – der Tag der deutschen Einheit!

Warum man den Tag aussuchte?! Nun, mein Tierheim war weit weg von meinem zukünftigen Heimatort. Und damit wir nicht an einem Tag Kennenlernen und Adoption und lange Rückfahrt haben, hatte Frauchen drei Tage bei ihrem Vater verbracht, der nur knapp 100 km von dort entfernt wohnte, und hielt es für besser, dass wir von dort aus nach Hause fahren würden und uns in Ruhe kennenlernen könnten. Sie kam an dem Tag allein. Zwischendurch hatte sie wohl mehrfach angerufen und ihr wurde mehrfach gesagt „Aber seien Sie bloß pünktlich – wir wollen hier keine Überstunden machen!“. Sie hätten das nicht permanent betonen müssen.

MEIN Frauchen war pünktlich! Sie kam zu mir, musste außerhalb des Tierheimes parken und ich wurde ein weiteres Mal untersucht. Da sie davon ausging, dass es nur der korrekte Weg sei (denn ich hätte in der Zeit ja verletzt werden können oder so etwas) waren wir beide geduldig, um dann bei der Übergabe der Papiere angepflaumt zu werden „Die Untersuchung wurde ja schon vorgenommen! Hoffentlich müssen wir nun keine Überstunden machen!“

Frauchen brodelte innerlich etwas, das merkte ich schon. Sie zog mir MEIN neues Geschirr an und stellte fest – Schreck, die Leine hatte sie im Auto vergessen! Also musste sie noch einmal los wetzen, mit den Worten „Beeilen Sie sich! Wir werden keine Überstunden machen!“ Ich hoffte so sehr, dass sie es schaffen würde. Aber siehe da – mein Frauchen war mal ein Greyhound und kam mit MEINER Leine zu mir.

Natürlich wusste ich so gar nicht, was man an einem Auto macht! Ich stand dort und Frauchen überlegte kurz, nahm mich vorsichtig hoch und setzte mich ins Auto.

Während der Fahrt stand ich lange und schaute nach Draußen. Sie sprach mich mehrfach mit meinem neuen schönen Namen an – Acaro.

Herrchen sollte ihn aussuchen, weil er bei der Abholung nicht dabei war und Frauchen war es wichtig, dass er involviert würde und gleich ein Band zwischen uns entstünde. Ich war und bin sehr stolz auf meinen klangvollen Namen – auch, wenn er nicht nur Winzling, sondern auch Milbe bedeutet. Er ist klangvoll und ich mag es, wenn ich damit angesprochen werde.

Im Tierheim hieß ich Valls. Fand ich nicht so doll.

Als Manu geimpft wurde, lernte ich unverbindlich unseren Tierarzt kennen. Unverbindlich, eigentlich... Denn Frauchen kam etwas komisch vor in meinem EU-Pass und so wurde er unserem Tierarzt übergeben und siehe da – ich war vorschriftsmäßig gegen Tollwut geimpft, aber leider nicht gegen Leptospirose, Staupe, Hepatitis und Parvovirose. Außerdem brachte ich Würmer und Milben mit.

Gegen all das wurde ich vorsichtig nach und nach behandelt und grundimmunisiert. Unser Tierarzt ist toll und sehr vorsichtig mit Chemie. Da wird die Impfung und all das lieber etwas aufgeteilt in zeitliche Abstände, da das Immunsystem genug mit den einzelnen Chemikalien zu tun hat.

Nun lebe ich seit Jahren glücklich und zufrieden mit meiner Familie, der ich erst lernen musste, zu vertrauen. Zu Beginn wachte ich oft um mich schnappend auf, man konnte meine Pfoten, meinen Po, meine Ohren etc. nicht anfassen.

Inzwischen wache ich nicht mehr schreiend auf.

Man kann neben mir sitzen oder liegen, ohne das ich schnappe und wenn ich mich nachts doch einmal komisch fühle, lasse ich mich von Frauchen beschmusen.

Ich bekomme hier tolle leckere und regelmäßige Mahlzeiten, erlebe aufregende Abenteuer mit meiner Familie, habe muckelig warme Kleidung, Bettchen und Decken und zwei ganz tolle Brüder!

Mein großer Bruder, Manu, ist ja leider nun tot, und da waren wir alle sehr, sehr traurig. Frauchen hat in den zwei Jahren alles ausgeschöpft, um ihm noch zu helfen. Wir haben die Uni-Klinik Gießen eingeschaltet, damit er einen Herzschrittmacher bekommt und dann damit gut leben kann. Aber leider kam der Leberkrebs. Das war schlimm...

Wilbert und ich haben unsere Menschen versucht, zu trösten. ...und bekamen einen kleinen Bruder dazu. Aber der lustige Frechdachs soll mal ruhig seine Geschichte selbst aufschreiben!

El diablo negro

Hallo! Hallo, Sie da! Jaaa, hallo! Darf ich mich vorstellen?! Ach, ist mir doch egal – ich bin der Xaaaviii! Aber langsam... Langsam? Ach, ist mir auch egal, ob langsam oder nicht.

Ich hatte bereits zwei andere Namen im Leben – erst Poli und dann Kuba. Das kommt daher, dass ich vom Galguero mit fünf Monaten in die Tötung gegeben wurde und zum Glück in eine private Auffangstation kam.

Ich war in einer kleinen Gruppe (unser Jäger hatte für drei Hündinnen, eine in meinem Alter, ebenfalls keine Verwendung mehr) und wir wurden auch so in einen Zwinger gesetzt und blieben in der Tötung auf Bitten der Leiterin der Auffangstation für uns. Und auch in der Auffangstation blieben wir unter uns.

Als dann die drei Mädchen eine Pflegestelle gefunden hatten, sollte ich ebenfalls nach Deutschland reisen, aber es fand sich erst niemand für mich. Daher sollte ich in eine Pension, die sonst nur Mastinos beherbergt. Hätte mir sicher nichts ausgemacht, da ich zu allen Hunden freundlich bin und die meisten zu mir auch.

Aber dann sagte jemand, den nehme ich als Pflegehund und basta.

In meiner Pflegestelle gab es einen weiteren Hund und eine Katze, die mich akzeptierten.