Geschichten für kleine und große Menschen, die im Herzen jung sind - Sandra Terzenbach - E-Book

Geschichten für kleine und große Menschen, die im Herzen jung sind E-Book

Sandra Terzenbach

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Beschreibung

Detaillierte Geschichten für Groß und Klein, die Herzen berühren und die Phantasie anregen. Dazu liebevolle Illustrationen.

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Seitenzahl: 57

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Das Glück und das Pech im Leben der Familie Käfer

Das Mondschein-Pony

Der Stern, der seinen Zacken verloren hatte

Der Wurm, der nicht an den Haken wollte

Ein wertloser Mischlingshund?

Der Baum, der im Herbst nicht bunt wurde

Der Sloughi, der zu Olympia wollte

Nur mit dem Herzen sieht man gut

Keine Angst vor jungen Hunden

Nachwort

Vorwort

Liebe junggebliebene große Menschen!

Das Buch ist entstanden, da ich denke, wir alle sind dafür verantwortlich, Kindern den Respekt vor jedem noch so kleinen Wesen und der Natur beizubringen. Außerdem bin ich im Herzen Kind geblieben und freue mich, Groß und Klein in eine Phantasiewelt mitzunehmen.

Viel Spaß beim Lesen, Vorlesen und Weitererzählen meiner Geschichten!

Liebe junggebliebene kleine Menschen!

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen meiner Geschichten! Die Illustrationen habe ich in schwarz-weiß gehalten, um Euch die Möglichkeit zu geben, diese in Euren Lieblingsfarben selbst auszumalen!

Sandra Terzenbach

Das Glück und das Pech im Leben der Familie Käfer

Familie Käfer lebte seit vielen langen Jahren glücklich und zufrieden in der familieneigenen Melone. Bei der Melone handelte es sich um Wohneigentum. Sie hatte einen schönen, ruhigen, aber doch zentralen Standort auf einer Wiese, die an ein Feld grenzte.

Familie Käfer fühlte sich dort sehr wohl, hatten sie doch mit all ihren Nachkömmlingen genug Platz. Jedes Kind verfügte über eine eigene halbe Limettenschale, in dem es sich nach Herzenslust ausbreiten konnte. Kreativ, wie Herr Käfer war, hatte er an die Melone aus Kirschkernen eine Terasse gebaut, damit bei warmem Wetter das Leben draußen stattfinden konnte.

Herr Käfer war einer der eifrigsten Blätter- und Pflanzensammler der Wiese, so dass trotz sieben Käfer-Kindern ein gewisser Wohlstand vorhanden war. Frau Käfer betreute den Nachwuchs, aber wenn die Kleinsten in den Käfer-Kindergarten flogen, sammelte sie stundenweise Blätter und andere Leckerbissen, um sie ebenfalls zu servieren. Mit Stolz hielt sie ihre Melone rein und sauber.

Alles in allem waren Käfers eine glückliche und zufriedene Familie.

Irgendwann eines schönen Tages kam Herr Käfer auf die Idee, dass die Familie Käfer ihren Urlaub statt bei Verwandten auf einer anderen Seite der Wiese doch einmal ganz anders verbringen könnten: Haus-Tausch war die neue Idee, die man im Käfranet buchen konnte. Das bedeutete, dass eine Käfer-Familie ihren Urlaub in der Melone unserer Familie Käfer verbringen würde und unsere Familie Käfer in der Melone der Sippe. Unter einer Melone wollte man nicht buchen, denn natürlich gab es noch zahllose andere Möglichkeiten: z. B. eine Orange, eine Zitrone, eine Ananas, eine kleinere Melone (natürlich nannte unsere Familie Käfer eine schöne große Wassermelone ihr Eigen)…

Die Tausch-Familie war schnell gefunden, eine ebenso schöne Wassermelone sollte das Urlaubsquartier werden. Diese sollte tatsächlich an einem wunderschönen Wasser liegen! Zu dem Urlaubsquartier durfte Familie Käfer über die hauseigene Nusschale verfügen und mit ihr auf dem Gewässer schöne Touren unternehmen.

Familie Käfer freute sich sehr auf ihren wohl verdienten Urlaub. Kaum einer von ihnen konnte es erwarten, die Zeit mit seinen Lieben zu verbringen. Die Käfer-Kinder freuten sich, vor ihren Schulen und Kindergärten eine Weile ihre Ruhe zu haben; Herr und Frau Käfer waren sehr glücklich, vor dem Winter eine Ruhepause beim Blätter- und Pflanzensammeln einlegen zu können. Sie hatten das Jahr seit Frühling fleißig gesammelt und wussten, für die gesamte Familie würde es reichen und falls ein lieber Verwandter in Not geriete, könnten sie diesen ebenfalls unterstützen.

So brachen sie dann eines schönen Morgens frohgemut auf und flogen gemeinsam mit kleinen Unterbrechungen zum besagten See.

Aber ach! Als sie dort erwartungsfreudig ankamen, waren sie völlig entsetzt! Nichts sah dort aus wie eine schöne Wassermelone! Niemand erwartete sie mit einem Wassermelonenschlüssel, damit sie gut betreut ihre Ferienunterkunft beziehen konnten!

Nach einer Weile des Durchfragens stellte sich heraus, dass eine Familie Parasit zwar im Ort ansässig sei. Aber dass sie eine Wassermelone zur Miete, geschweige denn als Eigentum besaßen, nein - davon konnte gar keine Rede sein! Im Gegenteil: Herr und Frau Parasit hatten zwar eine große Nachkommen-Schar, aber diese aus eigenen Kräften zu ernähren?! Das sahen sie gar nicht ein! Sogar die kleinsten der Familie Parasit waren bereits darauf trainiert, von anderen ihre Lebensmittel zu stehlen! Und wohnen?! Es gab immer mal wieder naive Käfer, Würmer sowie andere Tiere, die den Mitliedern von Familie Parasit Unterschlupf gewährten. Ihr Mitleid bereuten sie dann leider schnell, denn die guten Taten wurden ihnen mit Chaos und Zerstörungswut entlohnt. Familie Parasit benahm sich wie die berühmten Hempels, unter deren Sofa es schlimm aussehen soll. Niemand von ihnen krümmte einen Finger im Haushalt, und zum Leben etwas beitragen?! Das wäre ihnen im Traum nicht eingefallen.

…und nun befand sich diese Chaoten-Familie im Refugium der Familie Käfer! Alle ließen die Flügel hängen und Frau Käfer brach beinahe zusammen!

Netterweise wurde ihnen für die Nacht Quartier in einem Gäste-Zitrönchen angeboten. Diese verbrachten sie sehr unruhig und schlaflos, obwohl ihnen klar war, dass sie ihre Kräfte am nächsten Tag dringend brauchen würden!

Man machte sich dann auch früh auf den Weg. Der Rückflug war nun nicht mehr so unbeschwert. Einige Pausen mussten für die Kinder gemacht werden, während derer sie sich von umliegenden Kräutern ernährten.

Als Familie Käfer dann nach Hause zu ihrer schönen Wassermelone kam, traf sie fast der Schlag! Eine unsympathische Rotte von 15 Familien-Mitglieder der Parasiten bevölkerte ihr Eigenheim! In der kurzen Zeit hatten sie es bereits geschafft, die gemütlich eingerichtete Melone zu verwüsten. Sogar ein Löchlein klaffte bereits in der Schale!

Natürlich sprachen Käfers ein Machtwort, um Familie Parasit fort zu schicken. Leider waren diese aber in der Überzahl - und blieben… "Nun ja", sagte Frau Käfer kampfbereit, "sie können ja nicht für immer hier bleiben! Irgendwann wird es ihnen schon zu dumm werden und sie verschwinden von hier! Bis dahin müssen wir die Zähne zusammenbeißen und uns mit ihnen abfinden!"

Nun begann eine harte Zeit für Familie Käfer… Familie Parasit besetzte die gemütliche Sitzecke, in der das Fernsehgerät stand. Die Käfer-Sippe fand einfach keinen Platz mehr. Auch in ihre Limettenschalen konnten sie nicht mehr, denn diese waren mehr als reich bevölkert von den Mitgliedern der Familie Parasit.

Diese hatten sich aggressiv ausgebreitet, pöbelten herum, waren den ganzen Tag über faul und warfen schlampig und achtlos alles herum. Es war zum Verzweifeln!

Ein Friedensrichter, Herr Skarabäus, wurde zu Rate gezogen. Aber das Urteil, dass er verkündete, war mehr als niederschmetternd: "Ihr habt sie doch hierher geholt, nun lebt auch mit ihnen!", sagte er dem entsetzten Ehepaar Käfer. In Wahrheit war Herr Skarabäus immer ein wenig neidisch auf die glückliche Familie Käfer, die sich liebte und es zu Wohlstand gebracht hatte. Er wäre also gar nicht in der Lage gewesen, ein gerechteres Urteil zu verkünden. Aber das nützte Familie Käfer gar nichts.