Mein kleines Stückchen Himmelblau - Margot Paschke - E-Book

Mein kleines Stückchen Himmelblau E-Book

Margot Paschke

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Beschreibung

Die Gedichte im Buch "Mein kleines Stückchen Himmelblau" sind im Lauf der Jahre entstanden als Gedanken und Empfindungen zu unterschiedlichen Themen. Einige Themen kommen mehrfach vor, andere werden nur gestreift. Deshalb darf auch ein Stückchen Zeitgeschehen nicht fehlen. Es liegt in meiner Absicht, die oft sehr kurze Aktualität von Ereignissen zu betonen. Sie haben uns zu ihrer Zeit aufgewühlt und sind doch schnell in Vergessenheit geraten.

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Auch wer aus dem Fenster sieht, sieht ein Stück von der Welt.

Verfasser unbekannt

Inhalt

Prolog

Himmelblaue Gedanken

Wie alles begann

Jahreslauf

Kaleidoskop eines Jahres

Würdigung eines zu kurz Gekommenen

März und April anno 2021

Zeitumstellung - März 2021

Abgesang auf Sommerzeit

Halbjahresgefühle

Herbst

Weihnachtszeit und Jahreswechsel

Dezember-Gedanken 2015

Weihnachten

Altjahr

Ein Jahr endet!

Sternenstaub

Wünsche für das neue Jahr

Kalendertage

Stundenschlag

Jahresringe

Leitersprossen

Perspektiven

Jugendlicher Irrtum

Alte Geschichten

Älter werden

Weisheit im Alter?

Geburtstagsgrüße

Sommergeburtstag

Geburtstagsgruß zum Sechzigsten

Einsichten und Befindlichkeiten

Werteverständnis

Gefühlskollisionen

Ambivalente Sehnsucht

Jung versus Alt

Reifeprozess

Einsichten

Eitelkeiten

Mode jenseits der Jugend

Restaurationsbemühungen

Das Foto

Spiegelreflexe

Wachstumsstörungen?

Veränderungen vermischen Gefühle

Strapazierte Toleranz

Talkrunde

Gefühl oder Verstand?

Rassismus passé

Gekündigter Generationenvertrag

Unser tägliches Brot

Schöne neue Welt

Künstliche Intelligenz

WWW – weltweites Netz

Alltägliches

Entrümpelung

Lästige Pflicht – vergebliche Liebesmüh!

Alltagsroutine

PC-Probleme

Tagesbilanz

Road-Movies

Seilbahnfahrt

Viel zu schnell

Lange Teststrecke Am Hof

Political Correctness

Staatsschulden

Ehrliche Politiker?

Gartenträume

Sommerleichte Gedanken

Unkultur im Garten

Vogelfänger

Vogelhaus

Die Schnecke

Schmetterlinge

Modische Merkwürdigkeiten

Modelöcher

Tattoos – heiße Sommertage

Problemfälle

Was uns 2019 und 2020 bewegte

Maskiert 2020

Dunkle Tage – Demenz

Sprachprobleme

Worthülsen

Sterne und Sternchen ***

Die Macht der Worte

Unsere Sprache

Offene Fragen

Oben? Unten?

Schöpfung

Prolog

Erdzeitalter

Zeit-Gedanken

Gegenwartsfragen

Tod im Widerspruch

Ewigkeitsfragen

Zeitfänger

Resümee

Prolog

Himmelblaue Gedanken

Aus heutiger Sicht weiß ich genau:

Das Leben ist nicht nur himmelblau!

Auch graue Wolken den Himmel beleben,

sie bringen uns den nötigen Regen;

dazwischen dann wieder ein kleines Stück

blauer Himmel - das ist Glück!

Wir brauchen Sonne, Wärme, Licht,

doch ohne Regen geht Leben nicht.

Das Lebensmuster aus Gelb und Blau

wird erst komplett mit einem Stich Grau.

Deshalb komm ich zu dem Schluss,

dass diese Mischung richtig sein muss!

*

Wie alles begann

Für Viertklässler war die Aufgabe schwer,

und manches Blatt blieb damals leer.

Ich schaffte mein erstes Reim-Ergebnis.

Es war zugleich Aha-Erlebnis:

„Ich sitze an des Baches Rand

und trinke aus der hohlen Hand.“

Der Lehrer zweifelte sodann

einfach meine Dichtkunst an.

Fortan hat’s mich zum Reimen verleitet

und mein ganzes Leben begleitet.

Ich bin inspiriert von der Natur,

vertief mich gern in Literatur,

habe Freude an allem Schönen

und Harmonie in leisen Tönen.

Wenn Empfindungen mich quälen,

kann ich davon auch erzählen;

zähl nicht zu den Philosophen,

die in Prosa oder Strophen

Weltgeschehn und Sinngehalt

kleiden klug in Wortgestalt.

Was ich mache, ist kein Dichten,

ich versuch nur zu berichten,

was im Alltag mich bewegt

oder auf den Magen schlägt;

suche nicht nach Ruhmeskränzen,

mein Horizont stößt oft an Grenzen.

Ich will Erleben und Empfinden

gereimt in Worten nur begründen.

Und stehe ich mal auf dem Schlauch,

reicht’s trotzdem für den Hausgebrauch!

*

Jahreslauf

Kaleidoskop eines Jahres

Monate waren im Großen und Ganzen

wie altbewährte, stabile Instanzen.

Doch schleichend stellte sich heraus:

Mit diesen Konstanten ist es aus!

Das Klima spielt heute irgendwie

eine neue thermische Sinfonie.

Januar

Das Jahr beginnt kalt und mit Müdigkeit,

doch man hat ja reichlich Zeit,

sich zu erholen und aufzubauen,

bis dann endlich die Eiszapfen tauen!

Drei Tage höchstens wirkt alles neu,

dann ist es damit schon wieder vorbei!

Denn kaum begonnen, erscheint er alt,

der Alltag in seiner vertrauten Gestalt.

Entsorgt wie ein beschriebenes Blatt

werden Hoffnungen, die man so hat.

Man klammert sich an die Philosophie:

Es geht schon weiter – irgendwie!

Schleicht auch die Kälte in die Glieder –

Der Frühling kommt bestimmt bald wieder!

Februar

Nun stellt man mit Bedauern fest,

dass die Zeit uns nicht entlässt.

Ein Zwölftel fehlt schon vom neuen Jahr.

Wir stapfen im Schnee vom Januar,

wünschen uns helle und frohe Tage,

aber das dauert noch, ohne Frage!

Heimlich späht man nach ersten Knospen,

doch vorerst nur Eisblumen sprossen,

bis vorwitzig und leicht verschreckt

sich das erste Schneeglöckchen reckt.

Der Anblick tut dem Herzen gut!

Spürbar wächst der Lebensmut!

März

Weil Februar zu kurz geraten,

naht der März mit neuen Taten.

Breiter werden die Risse im Eis,

die Erde ist nicht mehr eintönig weiß.

Aufrecht wie kleine Zinnsoldaten

stehen Narzissen in den Rabatten;

Primeln zeigen bunte Pracht,

erste Tulpen öffnen sich sacht.

Bei all dem Grünen, Wachsen, Blühen

möchte man nach draußen ziehen.

Doch ernüchtert stellt man fest:

der Frühling noch auf sich warten lässt.

Leben rührt sich mit viel Getümmel.

Kraniche schreiben Einsen am Himmel.

April

Kühl bläst der Wind noch ins Gesicht,

doch das verdirbt die Laune nicht!

Den Mantelkragen hochgeschlagen,

kann man sich nach draußen wagen.

Tage gewinnen schon an Länge,

und die Kälte verliert ihre Strenge.

Bald spürt man seidenweiche Luft

und atmet tief den Frühlingsduft.

Es kann nicht mehr lange dauern.

Der Frühling lugt längst über Mauern,

die der Winter so frostig gebaut –

die Sonne hat sie bald weggetaut!

Mai

Von allen Monden am meisten geliebt

ist Mai, der uns den Sonnenschein gibt.

Blumen blühen, Vögel singen –

jetzt scheint alles zu gelingen!

Knospen sprengen ihre Hülle,

das Resultat ist Blütenfülle.

Im Weißdorn zwitschern lebhaft Meisen;

Natur gibt sich zu Schleuderpreisen!

Der Mensch sehnt sich nach frischen Taten,

und er greift darum zum Spaten,

ist schon morgens guter Dinge,

hilft der Natur auf Frühlingssprünge.

Wonnemonat heißt der Mai –

Doch er geht zu schnell vorbei!

Juni

Wenn die Heckenrose blüht,

der Juni durch die Lande zieht.

Er verwöhnt uns mit Sonnenstrahlen,

die lustig-bunte Kringel malen.

Die Maienblüte ist passé,

und ihre Blätter wirbeln wie Schnee.

Erst ahnten wir’s, nun sehn wir klar:

Es gibt viel Kirschen in diesem Jahr!

Die Natur gibt uns neuen Schwung,

ringsum wirkt alles frisch und jung.

Doch wenn die Sonne höher steigt,

sehen wir, dass der Juni sich neigt.

Juli

Im Juli nimmt unsere Sehnsucht dann

nach Urlaub konkrete Formen an.

Verlangen nach Freiheit, Meer und Weite

drängt uns zu der Flucht aus dem Heute.

So geben Strand und Wellenschlag

den neuen Rhythmus im Urlaubstag.

Ich wandre durch mein Ferienland,

freu mich an der Fußspur im Sand;

doch hinter mir hat schon die Gischt

meinen Fußabdruck verwischt.

So flüchtig ist auch diese Zeit.

Leise Wehmut macht sich breit.

August

August schenkt heiße Sonnentage.

Wie schützt man sich vor Mückenplage?

Ein rascher Sprung ins kühle Nass

bringt Erleichterung und Spaß.

Noch döst man in stiller Behaglichkeit

und träumt von endloser Urlaubszeit.

Jedoch, wenn ständig Urlaub wär,

wäre der Urlaub kein solcher mehr!

Endgültig sind die Ferien vorüber –

Alltag und Arbeit haben uns wieder!

September

Astern, Dahlien, Sonnenhut

kleiden den September gut.

Feuchte Tropfen hängen im Gras,

der Himmel gleicht gesponnenem Glas.

Es wird früh dunkel und abends kühl,

doch vorerst stört das nicht allzu viel.

Im Freien lässt sich noch verweilen,

bis die schönen Tage enteilen.

Rote Beeren reifen am Strauch,

mittags wärmt die Sonne den Bauch.

September bereitet an vielen Tagen

ein glücklich warmes Wohlbehagen.

Oktober

Oktober zeigt sich sehr versöhnlich.

Seine Methode ist ungewöhnlich.

Er malt Blätter in bunten Tönen,

den Sommerabschied zu verschönen.

Gebilde aus Spinnwebfäden und Tau

zaubern verträumtes Altweiber-Blau.

Früchte reifen saftig und prall;

Erntezeit ist nun überall.

Kraniche in langen Reih’n,

fliegen der Sonne hinterdrein.

Auch für Menschen wird es Zeit,

drum kriegen Häuser ihr Winterkleid.

Die Bäume ziehen sich langsam aus –

gemütlich wird’s jetzt wieder im Haus!

November

Wer mag denn den November gern,

diesen traurigen, grauen Herrn?

Nebel ziehen in dichten Schwaden,

und in der Ferne krächzen Raben

Die Füße streifen durch welke Blätter,

täglich nichts als Regenwetter!

Ein Frösteln schüttelt uns hin und wieder;

der Wind singt klagend seine Lieder.

Tage schleppen sich grau und schwer –

Friedhofsstimmung ringsumher.

Man sucht Licht und Geborgenheit,

trägt schwer an dieser trüben Zeit.

Dezember

Jetzt kommt Dezember mit vielen Kerzen,

und ihr Schein erhellt die Herzen.

Jeder Adventstag baut ein Stück

unseres Weges zum Weihnachtsglück.

Hungrige Gäste am Vogelhaus;

bald kommt auch der Nikolaus!

Bratäpfel verbreiten köstlichen Duft –

Weihnachten liegt in der Luft!

Silvester

Das alte Jahr geht weg, ganz still,

weil’s dem neuen nicht begegnen will.

Das letzte Blatt wurde gewendet –

nun ist auch dieses Jahr beendet.

Es reiht sich ein bei all den Jahren,

die auch mal von Bedeutung waren.

Das neue geht den gleichen Weg

und endet auch in der Zeitbibliothek!

*

Würdigung eines zu kurz Gekommenen

Februar - ehemals „Hornung“

Von zwei Seiten ist er bedrängt,

zwischen Jänner und Märzen er hängt.

Stets bleibt Februar der Kleine,

denn viel zu kurz sind seine Beine,

um mit den Großen Schritt zu halten.

Wie soll man sich da bloß entfalten?

Er braucht viel Kraft und guten Willen,

um all die Dinge zu erfüllen,

die – ohne jedes Hinterfragen –

jedem Monat aufgetragen.