Mein Schutzengel im Dauerstress - Jörn Karlipp - E-Book

Mein Schutzengel im Dauerstress E-Book

Jörn Karlipp

4,8

Beschreibung

Wenn das Leben durcheinander gerät! Nicht nur Prominente erleiden einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall. Vielmehr sind es doch Menschen wie du und ich, welche einen solchen Schicksalsschlag erleiden und nun wieder versuchen, ein normales Leben zu führen. Das ist nicht immer einfach. Einige verzweifeln und ergeben sich ihrem Schicksal. Anderen wiederum gelingt es, den Neustart ohne größere Probleme zu bewältigen. Wie verändert sich das Leben durch solch ein Ereignis? Anhand meiner Geschichte möchte ich Ihnen einen kleinen Einblick eines Betroffenen gewähren.

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Jörn Karlipp

Mein Schutzengel im Dauerstress

Wenn das Leben durcheinander gerät.

Nicht nur Prominente erleiden einen Herzinfarkt

oder einen Schlaganfall.

Vielmehr sind es doch Menschen wie du und ich,

welche einen solchen Schicksalsschlag erleiden und

nun versuchen wieder ein normales Leben zu führen.

Das ist nicht immer einfach.

Einige verzweifeln und ergeben sich ihrem Schicksal.

Anderen wiederum gelingt es den Neustart ohne

größere Probleme zu bewältigen.

Anhand meiner Geschichte

möchte ich Ihnen einen kleinen Einblick

eines Betroffenen gewähren.

Ich wohne mit meiner kleinen Familie in einem dreitausend Seelen Ort in der Pfalz.

Wir haben ein kleines Hauswirtschaftsunternehmen, die Kunden sind mit unserer Arbeit zufrieden und es stellt sich im Februar Nachwuchs bei uns ein.

Wir haben also unser Auskommen. Klar, es ist sehr viel Arbeit in so einem "zwei Mann" Betrieb aber das stört uns nicht weiter.

Wir müssen planen, wie es nach der Geburt unseres dritten Kindes mit der Firma weiter geht. Eigentlich ja kein Problem, dachten wir uns.

Arbeit gibt es genug und man kann ja auch noch jemanden einstellen, der die Arbeit als Vertretung für meine Frau übernimmt, wenn sie mit dem Neugeborenen zu Hause bleibt.

Immerhin sind es ja siebzig Objekte in der Woche, die zu reinigen sind und alleine diese Anzahl zu bewältigen ist selbst für mich etwas viel.

So schalteten wir einige Anzeigen, holten die Arbeitsagentur mit ins Boot und hofften, dass sich ein geeigneter Bewerber finden würde.

Es flatterten auch Bewerbungen ein und einige Bewerber kamen auch zum Probe arbeiten aber irgendwie fand sich nicht der richtige. Lag es an uns oder an der Arbeit?

Man stellt sich Putzen immer so leicht vor, ist es aber nicht, besonders dann nicht, wenn man es acht Stunden am Tag macht und das noch fünf Tage die Woche.

Diese Zeit beschreibt nur die Arbeit des Angestellten, aber bei Weitem nicht die meine.

Die lag noch etwas höher und wer kennt nicht den Spruch "Selbstständig, ja, selbst und ständig".

Es blieb mir nach erfolgloser Suche nichts anderes übrig, als mit der Gewissheit zu leben, die Kunden alleine zu bedienen.

Meine Frau half mir bis zwei Wochen vor der Entbindung, ich hatte immer schon ein schlechtes Gewissen, da es doch sehr anstrengend ist.

Ich nahm ihr immer mehr Kunden ab, bis ich dann alleine unterwegs zu den Kunden war.

Irgendwie ging es, auch wenn man von morgens um halb fünf bis mindestens abends um neun unterwegs war.

Wichtig war für mich, dass das Kleine gesund und munter auf die Welt kommen würde und meine Frau noch etwas Ruhe hat.

Wir hatten eine drei Zimmer Wohnung, das störte uns nicht weiter, wir hatten alles so in der Wohnung eingerichtet, dass es erst einmal ausreichen würde.

Der Vermieter hatte uns ja gesagt, wir können so lange hier wohnen bleiben, wie wir möchten.

Also richteten wir uns danach ein.

Im Februar war es dann soweit, der kleine kam gesund und munter auf die Welt und wir waren glücklich. An diesem Tag nahm ich mir extra frei und sagte alle Termine bei den Kunden kurzfristig ab, was auch sehr verständnisvoll aufgenommen wurde.

Genau einen Monat später suchte uns unser Vermieter auf, um uns die Jahresendabrechnung zu übergeben.

Juhu! Wir hatten sogar ein kleines Plus, brauchten keine Nachzahlung leisten.

Gut gewirtschaftet! Was uns allerdings danach verkündet wurde, war nicht gerade schön und ließ unsere Freude über das Guthaben sehr schnell verfliegen.

Leider müssen wir Ihnen zwecks Eigenbedarf die Wohnung kündigen. Wie jetzt? Alles klar!

Sie können hier so lange wohnen bleiben, wie sie möchten, war vor Kurzem noch gesagt worden.

Nun ja, sie gaben uns ein Jahr Zeit eine neue Wohnung zu finden, was sehr großzügig war.

Da wir ja nur einen drei Jahres Vertrag, mit halbjährlicher Verlängerung hatten, kamen uns die Vermieter schon sehr entgegen.

Aber eigentlich hatten wir auch noch andere Probleme zurzeit, aber egal, wir werden auch das schaffen.

Eine neue Wohnung zu finden war nicht das Problem. Eine bezahlbare Wohnung zu finden schon eher.

Wir durchforsteten das Internet, die Zeitungen, gingen zu verschiedenen Wohnungsbesichtigungen aber es fand sich nichts Passendes.

Als kleiner Gewerbetreibender hat man nicht wirklich genug Geld um große Rücklagen zu bilden.

Wenn man bedenkt, dass man mindestens zwei Kaltmieten als Mietkaution und eventuell noch Maklergebühren bezahlen muss, wird es doch sehr eng, etwas Passendes zu finden.

Man denkt immer ein Jahr ist lang, aber wenn man immer am Suchen ist, verfliegt die Zeit nur so und nebenbei muss man auch noch ein wenig arbeiten gehen.

Zwischendurch fragten uns die Vermieter des Öfteren, ob wir schon etwas gefunden hätten und wann man mit dem Umzug rechnen kann. Ehrlich, irgendwann wird es nervig!

Irgendwann stellte sich bei uns etwas Frust ein, und wir begannen darüber nachzudenken, komplett der Pfalz den Rücken zu kehren und ins Land Brandenburg zu ziehen um einen Neuanfang zu starten.

Im Gegensatz zur Pfalz sind die Mieten in Brandenburg noch relativ human, was einer der Gründe für unsere Überlegung war.

Die Familie wäre auch in der Nähe, man würde sie öfter sehen und die Kinder könnten auch mal mit Oma und Opa etwas unternehmen. In der Pfalz hatten wir keine Verwandten. Alles was wir taten, machten wir mit unseren Kindern.

Mal zu zweit ins Kino gehen oder einen Abend miteinander verbringen ging definitiv nicht.

Es war nicht schlimm, denn wir lieben unsere Kinder aber ab und an mal eine kurze "Elternauszeit" ist doch auch nicht zu verachten.

Wir fingen nun an, in der Nähe von Berlin, nach einer geeigneten Wohnung zu suchen. Eines Tages riefen die Eltern an und sagten uns, sie hätten etwas gefunden, was uns gefallen könnte. Es war Zeit Nägel mit Köpfen zu machen.

Ich fuhr, an einen Samstagmorgen, mit meinem "großen" zu meinen Eltern um uns die Wohnung anzuschauen.

Wie sich aber herausstellte, war es gar keine Wohnung. Nein, es war ein kleines Haus, welches zur Miete frei stand. Das wäre Ideal für uns!

Jedes Kind hätte sein eigenes Zimmer, ein kleiner Garten war auch da und hinter dem Haus gleich ein Spielplatz.

Wir machten Fotos, um später meiner Frau das Haus zeigen zu können, denn wirklich überzeugt von einem Umzug nach Brandenburg war sie nicht.

Bedenken ob wir Arbeit dort finden würden hatte ich auch, aber das musste vorher geklärt werden.

Die Arbeit als Gebäudereiniger machte uns ja Spaß und deshalb wollten wir dort weitermachen, womit wir in der Pfalz aufhören werden.

Als feststand, dass wir umziehen werden, rührte ich die Werbetrommel für unsere Firma und die ersten Aufträge flatterten für unseren neuen Standort ins Haus.

So konnten wir beruhigt in den Umzug starten. Die ganze Familie half bei unserem Umzug mit und schwuppdiwupp standen die Möbel an Ort und Stelle.